Wirklich ein Wunder also, dass mehr und mehr Kunden den Laden mieden. Zumal Blumen und Kränze auch auf dem Wochenmarkt erhältlich waren – auch wenn dies nur zweimal wöchentlich.
So war es beinahe schon ein Zufall, als Anne die Blumenfrau vor ihrem Laden an der Ecke, wo sie mit einer grünen Gießkanne ein paar Topfpflanzen mit frischem Wasser versorgte, begegnete
Milly Schultes Ah, Anne – hallo! Was ist mit dir denn los?
Anne Hoch Muss zum Abraham.
Milly Schultes Oh, klingt ja nach was ganz Wichtigem.
Anne Hoch Ja, für meine Mutter was abholen.
Milly Schultes Gut – dann will ich dich auch nicht länger aufhalten.
Anne Hoch Tschau, Milly.
Milly Schultes Das heißt, vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass du jetzt gerade erschienen bist.
Anne Hoch Hä!
Milly Schulte Ja, wundere dich nur. Aber ich glaube, ich habe diesmal auch was für dich!
Anne Hoch Für mich?
Milly Schulte Ja, wenn ich`s doch sage. Drinnen im Laden.
Anne Hoch Oh, Milly. Zeit ist etwas, was ich heute überhaupt nicht habe.
Libell Libell Trotz ihres fühlbaren, engen Zeitfensters folgte Anne der Blumenfrau in ihren Blumenladen. Aus einer ihrer überall auf den Boden gestandenen Blumenvasen zückte sie eine Rose. Das Blütenwerk war bereits deutlich am Verwelken, die Blätter kurz vorm abfallen.
Milly Schultes Kannst sie alle haben.
Anne Hoch Nee, Milly.
Milly Schultes Ich dachte, für deine Mutter vielleicht.
Anne Hoch Sind doch außerdem schon am Verwelken.
Milly Schultes Sechs Stück.
Anne Hoch Ich wüsste auch gar nicht, wie ich sie tragen soll.
Milly Schultes Wo ich sie dir doch schenken möchte.
Anne Hoch Muss doch gleich noch einen Karton tragen. Mit sechs Gläsern.
Milly Schultes Ich werfe sie sowieso bald weg.
Libell Libell Anne verließ den Laden, ohne die verwelkten Rosen mitzunehmen. Klar, sie wollte die Hände frei haben für den Karton mit den sechs Gläsern. Wie gesagt, aber selbst wenn sie nichts zum Heimtragen gehabt hätte, hätte sie die Rosen von Milly wohl kaum angenommen. Die schmale Querstraße überquert, befand sich an der Ecke gegenüber Millys Blumengeschäft gleich der nächste Laden. Es handelte es sich um eines der neueren Geschäfte hier bei uns, nämlich um die Schreibwarenhandlung von Franz Schmidt.
Zudem war der Ladenbesitzer nicht allein. Doch was es mit alldem auf sich hatte, verraten wir nach dem nächsten Break.
Nummer 15: Vorstadt gegen Zahlenwolke
Bereits in der ersten Minute klingelte es im Kasten von Eins. Ihres Zeichens Torwart der Zahlenwolke. Torschütze war der Mathe- Lehrer Lori Weltmeister. Gleich nach Wiederanpfiff erlaubten sich die Zahlen einen Ballverlust, den das Zwillingsmädchen Paxoline zum zweiten Tor nutzte. In der zweiten Spielminute. Fortan verwalteten die Vorstädter in dem eigentlich viel zu großen Stadion das Ergebnis. Wo man nicht wusste, ob die Leute mehr aus- oder eingingen. Und die geschockten Zahlen hatten auch nichts mehr entgegenzusetzen. Nein, nicht wirklich. Obwohl nach dem Rückstand noch 88 Minuten zu spielen waren,
Endstand: 2:0
Tore: 1:0 (1.) Lori Weltmeister, 2:0 (2.) Paxoline
Nummer 16: Der Hirschkäfer Max Doberstamm als Schau – Gewichtheber
Helm Hops Vor dem Zirkuseingang befindet sich die kleine Standwaage Stell Stell Dich Dich. Wo sie Eintritt von jedem Mann kassiert, der in den Zirkus will.
In unmittelbarer Nähe von Stell Stell Dich Dich der bärenstarke Hirschkäfer Max Doberstamm. Er ist der Schau- Gewichtheber des Zirkus. Mit einer Gewichtheber– Hantel versucht er ein paar Übungen zu machen. Wobei das Wort „Versuch“ beinahe schon wortwörtlich zu nehmen ist. Scheinbar halbherzig bei der Sache, will es ihm nicht einmal gelingen, die Dinger nach oben zu stemmen.
Stell Stell Dich Dich Wenn wenn du du so so weitermachst weitermachst, vertreibst vertreibst du du noch noch den letzten letzten Zuschauer Zuschauer.
Max Doberstamm Ich hab einfach keinen Bock.
Stell Stell Dich Dich Kein kein Grund Grund, sich sich so so hängen hängen zu zu lassen lassen.
Max Doberstamm Ach, lass mich.
Stell Stell Dich Dich Nein, nein, ich ich lass lass dich dich nicht nicht. So so geht geht es es einfach einfach nicht nicht.
Helm Hops Zufälligerweise kommt Kiki Igel vorbei. Mit einem Luftballon in der Hand.
Stell Stell Dich Dich Na na, was was ist ist mit mit dir dir?
Kiki Igel Hab gerade einen Luftballon gewonnen.
Stell Stell Dich Dich Bei bei Wilfried Wilfried,, Nicht nicht wahr wahr?
Kiki Igel Oh!
Helm Hops Irgendwie ist dem Igel der Luftballon, der wunderschön ist, aus den Händen geglitten, Auf jeden Fall trudelt der Luftballon quer über das Zirkusgelände. Bis er im Fluss landet.
Kiki Igel Mein schöner Luftballon!
Stell Stell Dich Dich Jetzt jetzt ist ist er er weg weg.
Kiki Igel Bin so traurig.
Helm Hops Zum Glück ist der Ballon irgendwo hängen geblieben. Noch nicht allzu weit geschwemmt. Am Ufer hängen geblieben irgendwie. Max Doberstamm huscht über den Zirkusplatz bis zum Fluss. Und tatsächlich gelingt es ihm, den Luftballon zu retten.
Max Doberstamm Hier hast du ihn wieder.
Kiki Igel Danke, Max.
Stell Stell Dich Dich Das war Rettung in höchster Not.
Max Doberstamm Eine leichte Übung für mich.
Stell Stell Dich Dich Wohl wohl leichter leichter wie wie deine deine Hanteln Hanteln.
Kiki Igel Das werde ich dir nie vergessen.
Nummer 17: Auf der Straße der Vorstadt
Grasender Carlos Auf der Straße der Vorstadt.
Da war die Anne jetzt zu sehen.
Doch bis sie die sechs Gläser geholt hat.
Wird wohl noch einige Zeit vergehen.
Emma Tisch, Grasender Carlos Doch bis sie die sechs Gläser geholt hat.
Wird wohl noch einige Zeit vergehen.
Snuffie Es sind nur ein paar Meter.
Bis zum alten Abraham.
Doch für Anne wird es immer später.
Viele Leute, die halten nur unnötig auf.
Grasender Carlos, Snuffie Doch für Anne wird es immer später.
Viele Leute, die halten nur unnötig auf.
Nummer 18: Uhrenkuckuck stellt Angeln vor
Shirley Small Hallo, hier melde ich mich nochmal. Ich, die Shirley. Ein paar Steinwürfe von meiner Baumhöhle entfernt ist jetzt der Uhrenkuckuck. In der Nähe eines alten Baumstumpfes, wo er sich an den Fluss gesetzt hat. Was er sich ausgedacht hat? Sagt er gleich selber. Ich funk mal zu ihm rüber: hallo. Uhrenkuckuck, bitte melden.
Uhrenkuckuck Am Baumstumpf ich bin. Lange Angel ich habe. Schwing schwang ins Wasser. Gegner auch Angel ins Wasser. Schwing schwang. Wenig Minuten. Ticktack, Mehr angeln, gewinnen. Platsch, platsch. Muss warten. Bis kommen, solange nick, nick.
Nilpferdlandliga – Zwischenstand nach 4 Spielen
Rang; Team; Spiele; Tore; Punkte
1; Vorstadt; 1; 2:0; 2
2; Insektenzirkus; 2; 1:1; 1
3; Nilpferdland; 1; 1:1; 1
4; Schlosspark; 1; 0:0; 1
; Speedway Knatterland; 1; 0:0; 1
; Waldteam; 1; 0:0; 1
7; Hochkneipe; 0; 0:0; 0
; Inside Outside; 0; 0:0; 0
9; Zahlenwolke; 1; 0:2; 0
Waldspiel – Zwischenstand nach einem Duell
Rang; Name; Duelle; Punkte
1; Shirley Small; 1; 2
2; Elly Weberknecht; 0; 0
; Johann von Zwirbelbach- Kirrlacher; 0; 0
; Augustus Magnusson; 0; 0
; Hinn; 0; 0
; Ottfried; 0; 0
; Wilfried; 0; 0
; Zappel Matz; 0; 0
9; Uhrenkuckuck; 1; 0
Libell Libell Als Franz Schmidt vor wenigen Jahren eröffnet hatte, hatte dies für Verdruss gesorgt. Denn zuvor hatte sich dort – an der Ecke gegenüber Millys Blumenladen – eine Händlerin für Lebensmittel befunden. Die zur Grundversorgung der Bewohnerinnen und Bewohner auf unsere Anhöhe wesentlich beitrug. Nein, in dem Laden hatte es auch wirklich alles gegeben, womit sie ihre Tische hatten decken können – gleich ob zum Frühstück, zum Mittag, zur Abendzeit. Von mir aus auch mal zum Zwischendurch, reichlicher ihre Kühlschränke und Vorratskammern seltener gefüllt.
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