Heinrich Mann - Die Kaiserreich Trilogie, 3. Der Kopf

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Die Kaiserreich Trilogie, 3. Der Kopf: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Kaiserreich-Trilogie wurde von Heinrich Mann in der Zeit von 1914 bis 1926 geschrieben.
Mit dem Roman «Der Kopf» beschließt Heinrich Mann erst 1926 die Trilogie. Jahrelang hat er für diesen Roman Material über die führenden Köpfe und Intellektuellen des Kaiserreichs recherchiert und gesammelt. Die lange Entstehungszeit erklärt sich außerdem mit der Verlagerung von Heinrich Manns Tätigkeit auf das essayistische Feld. Mit Hilfe seiner Essays hofft er die Weimarer Republik unterstützen und an ihrer Weiterentwicklung mitwirken zu können. Dabei stieß er auf Probleme, die ihn früher bereits beschäftigt hatten: wer in einer unvollkommenen Welt für die gute Sache handeln will, muss gezwungenermaßen seine Mittel den Gegebenheiten anpassen.

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»Dann werde ich lieber Jahrmarktskünstler. Oder ich mache, bis ich selbst Erfolg habe, Reklame für andere.«

»Ich«, sagte Hummel, »kämpfe Hand in Hand mit allen anderen Armen, der ganzen Proletarierklasse. Mich trägt die Bewegung, Ihr werdet es erleben, daß ich oben bin!« rief er prophetenhaft; und ergeben aber stolz: »Noch nenn' ich kein Bett mein eigen. Die Bude Kurschmieds ist meine Herberge für Obdachlose.«

Kurschmied bemerkte trocken, daß er seine Bude aufgebe. »Dann«, sagte Hummel, »verlege ich mein Erdendasein noch weiter nach unten. Demütigungen, Mißerfolg und Hohn sind meine wahre Nahrung, ich wachse durch sie.«

Terra fragte, zum erstenmal vertraulich: »Haben auch Sie sich überzeugt, daß Sie mehr Haß erregen, als üblich?«

»Und mehr Liebe!« – mit blauem Feuer. »Ich werde in den Höhlen der Armut wie ein Erlöser betreut.«

»Ich habe mit mir gerungen, aber ich kann Sie nicht länger dafür halten, Sie sind nicht stark genug«, entschied Kurschmied und rückte zu Terra hin.

»Sie werden schon noch um Rollen zu mir kommen, Kurschmied.«

Terra, dies hörend, summte laut durch die Nase, dann rief er lebhaft nach dem Kellner, zahlte und ließ aufbrechen. Plötzlich lud Hummel in das Café Bauer ein, er gebrauchte sogar das Wort »sich revanchieren«.

»Noch ist nichts verloren«, sagte Terra darauf. »Sie werden Ihren bürgerlichen Weg machen.«

Die Friedrichstraße zeigte das Bild ihrer Nacht, worin noch immer Geschäfte offen blieben, Lager billiger Kravatten, Zigarrenläden, Juxbazare. Pflasterarbeiter rissen den Fahrdamm auf, die Kette der Wagen umfuhr, ohne abzubrechen, das Hindernis. Ein Volk von Nachtwanderern, die einen zu satt, die anderen zu hungrig um schlafen zu gehen, hielt die Fußsteige in Bewegung wie am Tage, und vom Gaslicht der öffentlichen Lokale fielen blutige Flecken zwischen dies Volk. Besondere Stätten, dem Tage unbekannt und begraben im Grau der Häuserreihe, blühten jetzt rot beleuchtet auf, und ein Schutzmann stand davor. Verließen wenige Herren in Pelzen irgend eine Tür des Genusses, waren auch schon Schwärme derer zur Stelle, die vom Pflaster lebten. Wagen fuhren vor, blasse Halbwüchsige öffneten sie, und Hausierer faßten daneben Fuß, um hinter ihren geöffneten Jacken den Herren die verbotenen Bildchen anzubieten. Diebe stießen jemand an und wurden beim Verschwinden von den Umstehenden begünstigt, alte Kuppler versprachen im Vorbeischleichen den Pelzen etwas Außergewöhnliches in ihre breiten Rücken, aber aus dem Schatten eines Haustores trat ohne Umschweife die ältere Dame, die an der Hand ein geschminktes kleines Mädchen mit offenen blonden Haaren führte. Hochlila war der Puder, den die Dirnen für ihre Gesichter liebten.

»Wir haben keine Nachtruhe«, sagte Hummel, zum zweitenmal umkehrend, weil er sich nicht trennen konnte. »Wir haben noch keine Sonntagsruhe, wie in England, und selbst des Nachts darf der Zahlungsfähige die Menge der Enterbten zu seinem Auswurf machen, wer denkt an Fürsorge, sei's nur für Frauen und Kinder. Sehen Sie hier den unumwundenen Kapitalismus im Rohzustand! Das kommt nie wieder, haben wir ihn erst in Arbeit genommen, sind wir erst hindurch.«

»Wenn Sie hindurch sind«, wandte Terra ein, »werden Sie nicht mehr im Ostendtheater gespielt, sondern wo es fein ist, und der Kapitalismus hat dann Sie in Arbeit.«

»Sie glauben nicht, daß ein Umschwung kommt?«

»Nicht vom Stückeschreiben«, sagte Terra; und da Hummel seine Zuversicht in die Literatur umfassend begründete, forderte er ihn auf, statt des langweiligen Cafés, eine rötlich sich darbietende »Musichall« zu betreten, zehn Schritte von Unter den Linden. Durch den engen Gang und über eine schmutzige Treppe gelangten sie in eine Weinkneipe mit Bühne. Droben saßen im Halbkreis schön frisierte weibliche Gestalten, halbnackt wogend in meergrünen, ponceauroten oder pailletierten Kleidern, die straff die breiten Knie umspannten und die hohen goldenen Stiefeletten den Blicken freigaben. Die Sechste, deren Stuhl zur Zeit leer stand, sang atemlos in das tolle Treiben des bleichen Klavierspielers hinein, zwei andere bedienten den Saal, ihretwegen schien sogar Streit zu herrschen zwischen den Tischen, obwohl der Saal nicht voll war. Weine für drei Mark und höher waren nicht Vielen erlaubt, Hummel überließ jede Verantwortung seinen Begleitern. An ihrem leeren Seitentisch behielten sie die Bühne halb im Rücken.

Hummel unterbrach sich nur, um zu trinken, aber Terra ergriff die Gelegenheit. »Womit wollen Sie sich an die Welt, wie sie ist« – über den Saal und die Bühne hin beschrieb er eine Geste – »heranmachen? Mit Ihrem Mitleid. Ich meinerseits bin felsenfest überzeugt, daß die Welt Ihnen Ihr Mitleid noch nicht einmal mit fünfzig Pfennigen gutschreibt.« Hummel lächelte still. »Ich will nichts dafür.« – »Man soll für alles etwas wollen«, behauptete Terra, »Sie beleidigen die göttliche Weltordnung«, – da trank Hummel nur noch. Das Mädchen droben, besten Gestalt breiter als lang war, ließ sich vernehmen: »Erna und ihr Theodor gehn energisch vor. Sie schmachten, sie schmachten, daß die Nähte krachten.« Nach jeder Strophe rollte sie nachlässig zweimal die Hüften und drohte, ohne ihre ablehnende Miene zu verziehen, wie ein Schelm mit dem Zeigefinger. Terra rief:

»Reden Sie doch zwischen Ihren Kulissen wie eine ganze Legion Engel, im Parkett sitzt kein Börsenpirat, der nicht einflußreicher wäre als Sie. Bilden Sie immerzu Vereine zur Herbeiführung einer Weltwende, ein einzelner junger Mann, Wilhelm der Zweite, der ungehemmt nur seine Persönlichkeit ausschreit, dringt unvergleichlich weiter und tiefer, als alle Ihre Werbungen für eine sittliche Gemeinschaft. Zwanzig Jahre nach dem einträglichsten Kriege möchtet ihr dies Volk vergessen machen, woher seine Wohlfahrt stammt; da ist die Erzwand, vor der ihr verhungern könnt.«

Hummel, am Boden der Flasche angelangt, schlug mit den Armen Rad. »Daß Sie es nicht sehen! Sie wie ich sind ein Geschöpf jenes Krieges, des letzten. Ein blutgetauftes Geschlecht wie unseres mußte kommen, um, wissend von jung auf, der Welt den Frieden zu bringen. Die Lösung der sozialen Frage ist der ewige Friede!«

»Ich bin kein Grünschnabel mehr«, erwiderte Terra. »Auch sagt mir meine gröbere Natur, daß Geist sich am durchschlagendsten im Handeln zeigt. Das Völkchen gefällt mir«, sprach er in den Lärm, denn der Streit, den die Tische um die bedienenden Damen führten, war in eine Prügelei übergegangen. Ein wahrer Igel aus wehrhaften Männern wälzte sich, hackend und beißend, in der Pfütze, die ein umgeworfener Sektkübel verbreitete. Kampfrichter stiegen auf Stühle und gaben wilde Zurufe von sich, die Damen des Hauses kreischten hingerissen, der Kapellmeister paukte den Hohenfriedberger Marsch. Terra, aufmerksam in dies kleine, aber bewegte Leben versenkt, dachte: »Blutgetauftes Geschlecht.« Ein gutes Wort. Alle mörderischen Beziehungen, deren er sich blitzhaft bewußt geworden war auf jener schwindelnden Nachtfahrt, vom Turm die Spiralen hinab bis vor die Blutlache, worin zwei Ringer verröchelten, alle wurden festgehalten und klargestellt. »Ich vertrete mit besonderem Vorrecht mein blutgetauftes Geschlecht.« Ein Tag in der Generalagentur für das gesamte Leben, und eine Leiche! Er mischte sich in die Angelegenheit der beiden Athleten und der Schlangenbändigerin, schon machten sie alle reinen Tisch und brachten sich um. Katastrophen keimten in ihm und Seinesgleichen. Sofort zeigte sich ihm das Gesicht Seinesgleichen, das feindlichste, nächste, das verachtungstarrende, der Sünde des Ehrgeizes verfallene Gesicht Mangolfs! »Der geht mit mir! Er sähe mich gar zu gern unten, ich tauche aber auf, und fahren wir einst in den Orkus ab, dann sicher zusammen!« Terra knirschte frohlockend, er blickte, entrückt, in die fernsten Flammen seines Lebens. Da zuckte er auf, nahe an seinem Ohr war ein inbrünstiges Flüstern, Kurschmied. Er flüsterte: »Helfen Sie mir, ich winde mich in den unerträglichsten Zweifeln! Sie, mit ihrem unstillbaren sittlichen Bedürfnis, sollten den Krieg wollen?« Terra, den Blick auf dem kämpfenden Igel: »Was ich muß, will ich.«

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