Anna Laelia Seewald - Liebenau

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Kurz nach der Wende ist Liebenau ein Nazikaff, ein trostloser Ort in der Nähe von Berlin. Kaum jemand erinnert sich noch daran, dass zur Zeit der Weimarer Republik Künstler und Lebensreformer hier ihren Traum von einem freien, selbstbestimmten Leben Wirklichkeit werden lassen wollten. Als Ende 2019 ein Bild der wenig bekannten Malerin Meta Wiethold in einer Ausstellung in Berlin auftaucht und kurz darauf gestohlen wird, scheint die Vergangenheit die Gegenwart einzuholen.
Die Kultursoziologin Alev Aktay ist allerdings zunächst wenig begeistert, als die renommierte Professorin Karin Wolter sie damit beauftragt, gemeinsam mit einer Kunsthistorikerin ein Buch über Meta Wiethold zu verfassen. Alev ist gerade auf dem Sprung nach oben in ihrer wissenschaftlichen Karriere und die Geschichte «Kartoffeldeutschlands» lässt sie eher kalt.
Doch wer war Meta Wiethold, die ostpreussische Gutsbesitzertochter, die sich in Berliner Künstlerkreisen der «goldenen Zwanziger» herumtrieb, Ideen der Lebensreform anhing und schließlich in die UdSSR emigrierte, wirklich?
Im Berlin der Gegenwart tobt unterdessen der Wahlkampf. Islamistische Anschläge erschüttern die Stadt. Rechtspopulisten, Reichsbürger und ein grellbuntes, von Diversity und Internetaktivismus geprägtes Kulturprekariat prallen hart aufeinander.
Als Schüsse fallen, begreift Alev, dass sie jahrelang fernab der Realität in einem universitären Elfenbeinturm gelebt hat. Ausserdem scheint jemandem, der höchst lebendig ist, sehr daran gelegen zu sein, die Vergangenheit ruhen zu lassen …

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Liebenau bei Berlin, September 1923, eine Szene aus der Nähe betrachtet

Es stand da, mitten im Raum. Es trug ein Trikot wie Tänzer auf der Bühne und dazu passte auch der geschmeidige, muskulöse Körper. Doch es hatte den Kopf eines Monsters: Grobschlächtige, tierhafte Züge. Gefletschte Zähne, richtige Hauer, an denen geronnenes Blut zu kleben schien. Verfilzte, wirr durcheinander hängende Haarbüschel. Es war zweifelsohne ein Gast aus der Sphäre der Geister und Dämonen. Man kannte es als wasserspeiende Figur an gotischen Kathedralen. Da war es in Stein gehauen und dazu verdammt, regungslos auf dem Dach des Gotteshauses zu verharren. Hier handelte es sich jedoch um eine Schnitzarbeit aus dem südlichen Afrika. Dunkles, durchaus edles Holz. Es war ein Liebhaberstück, das den exquisiten Geschmack seines Besitzers zum Ausdruck brachte.

„Der einstige Sonnenstaat“ brach es als düsteres Grollen aus dem geschnitzten Maul der Tierfratze hervor. „Von den Strahlen des ewigen Lichts geküsst, der das goldene Geschlecht der Menschheit hervorgebracht hat …“ Die Worte ergriffen ganz Besitz von dem karg eingerichteten Studierzimmer, in dessen Mitte der junge Mann im Tänzertrikot stand.

In einem hellbraunen Lederohrensessel, dem einzigen Möbelstück, das etwas luxuriöser war, saß Sibylla, die Schauspielerin. An diesem Abend trug sie ein Kleid aus dunkelrotem Samt. Es hatte Puffärmel und reichte ihr bis zu den Waden. Ihre Füße waren nackt. Ihr braunes Haar hatte Sibylla nachlässig aufgesteckt. Einzelne Strähnen fielen ihr dabei als kunstvoll gedrehte Korkenzieherlocken bis auf die Schultern. Ihre Miene verriet keinerlei Emotion. Sie war so starr wie die hölzerne Maske des Tänzers.

„Atlantis, die versunkene Stadt, war zum Untergang verdammt, eingefroren im arktischen Eis ...“ deklamierte dieser. „Das steinerne Tal, das die Menschheit nach dem Sündenfall durchschreiten musste … Die Steppe des südlichen Afrika, die das Zeitalter der Jäger und Sammler hervorbrachte … Dann das semitische Zeitalter, das uns Pharisäer und Pfaffen bescherte ...“

Hinter Sibylla auf dem Schreibtisch lag ein kalkweißer Totenschädel. Es sah aus, als ob er die Szenerie aus seinen leeren Augenhöhlen aufmerksam beobachten würde. Sein blankes, noch im Jenseits vollständig erhaltenes Gebiss schien dabei höhnisch zu grinsen.

„Doch anders als Pharisäer und Pfaffen es uns glauben machen wollen, bestand die Sünde nicht in der Sexualität, nicht in der Lust, im handfesten physischen Begehren, das schließlich jedem Tier innewohnt ...“ Der Mann im Tänzertrikot hob seine Arme mit einer einstudierten Geste über den Kopf, die vage an das Flügelspreizen eines Pfaus erinnerte.

„Nein, die wahre Sünde bestand in einer krankhaften Überbetonung des Intellekts, der in Wirklichkeit eine Gabe Satans ist. Er scheint den Menschen vom Tier auf den ersten Blick vorteilhaft abzusondern und doch ist er sein größtes Verderben. Man kann hunderte von Büchern gelesen haben, man kann ein stocksteifer, bebrillter Bücherwurm sein und doch dümmer als der dümmste Dackel, der seinem Herrchen schwanzwedelnd hinterhertrottet und jede hingehaltene Hand artig leckt.“

Neben der Tür saß noch ein Mann. Auch er war noch jung, trotz der leichten Schatten, die sich unter seinen Augen abzeichneten. Er trug sein dunkles Haar etwas länger. Seine markanten Gesichtszüge und die erhabene Adlernase erinnerten an die Profile der antik-römischen Kaiser. Allerdings stammte der Dunkelhaarige aus einer ganz anderen Ecke Europas.

„Die Mächte der Finsternis flüsterten den Menschen ein, sie sollten die ihnen angeborenen Instinkte zurückdrängen und sich ihres Verstandes gleich einer Maschine bedienen – blutleer und leblos! Im semitischen Zeitalter wurde die Menschheit zu einem Schatten ihrer selbst, ein abgenagter Haufen Hühnerknochen, der die Welt um sich herum in eine Wüste verwandelt hat und nun in der spottenden Sonne verrottet. Das Reich der Phantasie und alles Schöpferische und Sinnliche haben sich in weite Ferne verflüchtigt – Atlantis, die versunkene Stadt, der einstige Sonnenstaat!“

Der Mann im Tänzertrikot vollführte erst eine nachlässige Pirouette und riss sich dann mit theatralem Schwung die Maske vom Gesicht. Er wirkte jünger als er eigentlich war, denn er war schon Anfang dreißig. Etwas milchgesichtig sah er aus, was vielleicht an seinem sehr hellen Teint lag. Sein rotblondes, leicht gewelltes Haar reichte ihm bis zum Kinn. Sein starker, durchtrainierter Körper wies ihn in der Tat nicht als Büchermenschen aus. Allerdings befanden sie sich in der Studierstube seines Hauses, denn ihm, Adalbert von Zitzewitz, gehörte das Landgut in der Nähe von Berlin, wo sich Sibylla, der Dunkelhaarige mit der Adlernase und gelegentlich auch andere, seelenverwandte Menschen trafen, um ihrem gemeinsamen Interesse an mittelalterlicher Alchemie, der Philosophie des Orients und des fernen Ostens, zeitgenössischen esoterischen Strömungen und altem satanischen Geheimwissen nachzugehen. So vielseitig die Leute um den jungen Adalbert von Zitzewitz herum interessiert waren, waren sie allerdings doch geneigt, dem spirituelles Erbe Nordeuropas den Vorzug zu geben.

„Aus den Nebeln der eisigen Nordmeere steigt Walhall, die Heimstatt der Krieger empor“ sprach Adalbert von Zitzewitz nun mit einer Intonation, die Stolz und auch eine Spur Hochmut erkennen ließ. „In allen arischen Hochkulturen, von Sparta und dem antiken Rom bis hin zu den alten Ägyptern, den Perserkönigen und den indischen Großmogulen war die Kriegerkaste die herrschende Kaste. Bis das semitische Denken, das uns die Mächte der Finsternis gesandt haben, festlegte, dass über ihr eine armselige Gelehrten- und Priesterkaste zu stehen habe, die die Lebenskraft und den Kampfesmut in den Menschen unterdrückte. Aber die Mächte des Lichts werden über Finsternis und Verdammnis siegen! Altantis, das im arktischen Eis eingefrorene Reich der Phantasie, wird von der Sonne, unserer Lebensspenderin, geküsst werden und wiederauferstehen! Der Wille zur Rebellion ist da! Der Wille zur Macht ist unaufhaltsam und wird unerbittlich alle Pharisäer und Pfaffen und ihre erbärmlichen Diener hinwegfegen und sich für die erlittene Epoche der Unterdrückung rächen!“

Adalbert von Zitzewitz starrte verzückt zur Decke und faltete die Hände vor seiner Brust. Währenddessen betrachtete der Dunkelhaarige mit der Adlernase Sibylla gedankenverloren, als wolle er herausfinden, welche Wirkung die Worte von von Zitzewitz auf sie hatten. „Dafür locken die honigsüßen Gesänge holder Jungfrauen, deren Blondhaar wie Gold in der Sonne glänzt. Sie sind die Gespielinnen der Asen, jener nordischen Kriegerkaste, die Blüten der Götterdämmerung, die das neue, heroische Zeitalter einläuten wird!“ fuhr von Zitzewitz fort. Der Dunkelhaarige fixierte Sibylla.

Von Zitzewitz ließ sich vor Sibylla auf die Knie sinken. Die Schauspielerin sah ihn mit glasigen Augen an. „In den Wäldern erblicke ich zwischen den Bäumen weghuschend den bleichen Leib einer Frau. Ihr Blick streift mich leicht und flüchtig wie ein Windhauch“ flüsterte von Zitzewitz in jener gut vernehmlichen Art, wie Schauspieler sie sich für die Bühne antrainieren. Der Dunkelhaarige hatte Sibylla fest im Blick. „Doch ich schmecke die tiefe schwarze Erde in meinem Mund. Das Mondlicht gibt dem Haar meiner Angebeteten die Farbe der deutschen Eiche. Die Mondfrau habe ich gesehen, die Göttin der Fruchtbarkeit und der Nacht - Persephone und Bellona, die antike Göttin des Krieges, Gullveig, die nordische Seherin!“

Von Zitzewitz küsste Sibyllas nackten Fuß. „Sie läuft mit federleichten Schritten über das kühle, feuchte Moos und in mir erwacht der Jäger.“ Der Dunkelhaarige hatte sich unterdessen von seinem Stuhl erhoben und stand nun hinter Adalbert von Zitzewitz. „Sie lockt mich, sie sieht um sich und lacht. Ich krieche durch die schlammige Erde, denn in mir lodert das Feuer der Nacht. Dunkel und sinnlich zieht sie mich in ihren Bann.“

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