Thomas Häring - Mythos, Pathos und Ethos
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21./22./23.09.2005: Die beiden großen Volksparteien hatten nicht lange gezögert, sondern sogleich vollendete Tatsachen geschaffen. Sowohl Gerkel als als auch Mützewirsing wurden jeweils als Fraktionsvorsitzende in ihren Ämtern bestätigt, um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, wer Herr, beziehungsweise Frau, im eigenen Hause war. Das war durchaus bemerkenswert, schließlich stand ja noch die Nachwahl in Dresden an. Natürlich war die Stimmung bei der SPD wesentlich besser als bei der Union, doch unabhängig davon war jene die stärkste Partei geworden. Genau das aber zweifelten die Sozialdemokraten auf einmal an, indem sie darauf verwiesen, daß es sich bei CDU und CSU um zwei verschiedene Parteien handele, die sich zwar im Bundestag zu einer Fraktion zusammenschlössen, was ihnen ein Gesetz aus dem Jahre 1969 ermöglichte, aber demzufolge würde die SPD die stärkste Fraktion im Bundestag stellen. Jenes Manöver war natürlich leicht durchschaubar, zielte es doch in allererster Linie darauf, sowohl den Posten des Bundeskanzlers als auch den des Bundestagspräsidenten für sich beanspruchen zu können. Auf den Trick fiel verständlicherweise niemand herein und so ruderten die SPDler, die sich kurzzeitig als schlechte Verlierer sowie "Asozialdemokraten" präsentiert hatten, schnell wieder zurück. Es hatte sich bei der ganzen Geschichte noch einmal um jene Art von Muskelspielen gehandelt gehabt, mit denen Bundeskanzler Schräder bereits am Wahlabend unangenehm aufgefallen war. Jedoch gab es auch in der SPD Stimmen der Vernunft, wie etwa die des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Lowereit, der sich eine Große Koalition, ohne Schräder und unter Gerkel, durchaus vorstellen konnte. Schließlich ging aus dem Wahlergebnis zweifelsfrei hervor, daß CDU/CSU mehr Stimmen bekommen hatten als die SPD und schön langsam hielt jene Realität auch in den Köpfen der Beteiligten Einzug, auch wenn es vielen nicht recht paßte.
Die FDP befand sich in einer denkwürdigen, ziemlich beschissenen Lage. Man hatte zwar ein tolles Ergebnis erzielt gehabt, doch dafür konnte man sich auch nichts kaufen, weil es für Schwarz-Gelb bekanntlich nicht reichte. Bei etlichen Liberalen reichte es wenigstens noch für Schwarzgeld, das war zwar nur ein schwacher Trost, aber immerhin. Guildo Festerbelle erwies sich einmal mehr als der unsympathische Autist, der sich die Welt so bastelte, wie sie ihm gefiel. Das Wahlergebnis ebenso ignorierend wie etliche Sozialdemokraten, wollte er eine Art Koalitionspapier von FDP und Union vorlegen, in der Hoffnung, die Grünen würden dem zustimmen und daraufhin das Dreier- (beziehungsweise Vierer-) Bündnis (kam ganz darauf an, ob man die CSU als eigenständige Partei betrachtete oder nicht) mit der Union und den neoliberalen Wirtschaftsarschkriechern wagen. Außerdem griff Guildo nach dem Fraktionsvorsitz, den bislang noch Wilfried Leerhardt innehatte. Das war so eine Sache, denn jener sollte dem FDP-Parteichef erst zufallen, wenn der Wilfried Außenminister geworden wäre, also ein Tauschgeschäft sozusagen, das ja nach jenem Wahlergebnis nicht zustande kommen konnte. Leerhardt wollte sich nicht "wie ein Hund vom Hof jagen lassen" und betonte, das Wahlergebnis hätte "die FDP nicht allein Festerbelle zu verdanken". Das war unstrittig, doch der machtbewußte Dauerdrängler kannte kein Pardon und pochte weiter auf die Abmachung vor der Wahl, obwohl er seinen Teil von jener überhaupt nicht einhalten konnte. Immer schön autistisch bleiben.
Bei den Grünen ging es auch drunter und drüber, es galt die Fraktionsvorsitzenden zu bestimmen und da Mischer abgedankt hatte, fühlten sich auf einmal alle möglichen Leute dazu berufen, die Partei im Parlament anzuführen. Dazu gehörten selbstverständlich auch die beiden bisherigen Bundesminister Knast und Frittin, doch es gab da auch noch andere Bewerberinnen sowie Bewerber. Bei den Gleichberechtigungsfanatikern von den Grünen ging es selbstverständlich nicht nur darum, daß sowohl eine Frau als auch ein Mann an der Spitze der Fraktion standen, sondern es mußte auch deren politische Ausrichtung stimmen. Das sollte heißen, daß es nur einen Realo und eine Fundi, oder eine Reala und einen Fundi als Gespann geben konnte, alles Andere wäre für die Parteimitglieder unzumutbar gewesen, denn Ausgewogenheit war das A und O, sonst konnte man den Laden gleich zusperren und das hatte man mit acht Prozent Wählerstimmen nun wirklich nicht nötig, ganz im Gegenteil, kraftvolle Oppositionsarbeit war zu erwarten.
"Konfusion in der CSU", hieß es in der SZ und das selbstverständlich nicht ohne Grund. Die CSU-Landesgruppe war von 58 auf 46 Abgeordnete geschrumpft und würde fortan als kleinste Partei im Parlament fungieren. Das bedeutete immerhin, daß die CSU-Abgeordneten ihre kraftmeierische Arroganz, insbesondere gegenüber den CDU-Abgeordneten, ablegen würden, aber wohl fühlten sich die Bajuwaren nicht wirklich. Die Aussicht auf eine bevorstehende Große Koalition mit der SPD machte ihnen durchaus zu schaffen, denn in jener Konstellation würde die CSU nicht wirklich gebraucht werden und konnte sich deshalb auch nicht so viel erlauben. Dazu kam die immer gleiche, nervende und langweilende Frage nach der Zukunft von Parteichef Sträuber. Geht er? Bleibt er? Manche CSUler hätten ihren Egmont wohl am liebsten auf den Mond geschossen, im festen Glauben, von dort würde er bestimmt nicht mehr zurückkehren, aber das war dann irgendwie doch nicht möglich. Nun ja, so harrte man also gedrückter Stimmung der Dinge, die da noch kommen würden und hoffte insgeheim auf bessere Zeiten.
Ach ja und da war dann natürlich auch noch die Schuldfrage. Immer schön brav mit dem Stinkefinger auf die Anderen zeigen, so gehörte sich das. Sträuber machte deutlich, daß einzig und allein Kanzlerkandidatin Gerkel und ihr Generalsekretär Frauder für den Wahlkampf der Union verantwortlich gewesen waren und deshalb selbstverständlich die Hauptschuld an dem Desaster trugen. Zwar hatten auch Zuber und Öder von der CSU, die das Wahlprogramm geschrieben hatten, ihren Anteil an der Misere, doch das posaunte man lieber nicht so laut heraus. Die "kalte und herzlose Sprache" der Ost-Schnepfe hatte also die Wählerinnen und Wähler vergrault, so lautete die These des großen Egmontus. Aber so leicht ließ man ihn nicht davonkommen. Es gab Ärger wegen des Sträuber-Flirts mit den Grünen, da fast alle CSU-Politiker nicht mit denen koalieren wollten. Deswegen mußte er öffentlich Abbitte leisten und wieder zurückrudern. Intern verkaufte man das Ganze natürlich so, daß man so tun hätte müssen als ob man Schwarz-Gelb-Grün erwägen würde, damit die Liberalen nicht mit SPD und Grünen gemeinsame Sache machten. Es sah also alles immer mehr nach einer Großen Koalition aus, was die Menschen in Deutschland durchaus zu schätzen wußten.
Bei den Grünen wunderte man sich dagegen darüber, daß die Schwarzen und die Gelben plötzlich so nett und freundlich zu ihnen waren. Noch im Wahlkampf waren sie von jenen übelst beschimpft und auf das Heftigste angegriffen worden, doch auf einmal hörte man kein schlechtes Wort mehr über die "Müslifresser", über die insbesondere FDP-Chef Festerbelle nur allzu gerne gelästert hatte. Was war davon zu halten? Nun ja, man nahm es bei den Grünen zur Kenntnis, wollte es aber auch nicht überbewerten, denn politisch paßten die drei Lager einfach nicht zusammen und selbst wenn man eine Koalition miteinander versucht hätte, dann wäre die Basis der Grünen dagegen aufgestanden und hätte jene verhindert. Aus diesem Grund beschäftigte man sich lieber weiter mit sich selbst, in den kommenden Jahren der Opposition würde man dafür schließlich auch noch ausreichend Zeit dafür haben, deshalb auf sich selbst mit Gebrüll!
Der Streit um die Kanzlerschaft war zwar immer noch nicht gelöst, trotzdem sondierten Union und SPD miteinander. Die Aufspaltung der Unions-Fraktion war plötzlich kein Thema mehr und so traf man sich zu vertraulichen Gesprächen hinter verschlossenen Türen, um mal zu hören, was denn miteinander möglich wäre. Man merkte schon, daß es auf eine Große Koalition hinauslaufen würde, denn insbesondere in der CSU waren die Vorbehalte gegen ein Bündnis mit den Grünen viel zu stark, was vermutlich auch auf Gegenseitigkeit beruhte.
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