Julie Burow - Ein Lebenstraum
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"Ein Lebenstraum" beginnt wie ein klassisch-romantischer Roman: Die Helden werden idealisiert zu fehlerlosen Musterbildern des männlichen und weiblichen Geschlechts, auch die Sprache scheint einem heutigen Leser zunächst schwer verdaulich. Dann aber entfaltet sich eine komplexe Familiengeschichte, die bei aller Zuspitzung nicht unrealistisch wirkt.
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Unter den Augen ihrer seltsamen Gebieterin lernte Leonore schneidern – sie wusste selbst nicht, wie sie es erlernt hatte, aber das Fräulein zeigte ihr ein paarmal die Maße, den Schnitt, lehrte sie aufzeichnen und nach vierzehn Tagen, die sie in Ragunen verlebt, schnitt und nähte sie sich selbst ein Kleid von hübscher blau und weißer Leinwand, das Fräulein Dorothea ihr von einer Webe schenkte, die sie selbst gesponnen. Es war ein hübsches Kleid und stand Leonoren vortrefflich, und wie freute sie sich, dass ihr Schnitt und Nähterei so wohlgelungen. Eifrig schneiderte das junge Mädchen nun Kleider für verschiedene Dorfkinder von denselben Linnen, nähte Röcke für die Weiber von dickem wollenen Zeug, das Fräulein von Kandern ebenfalls zum Teil selbst gesponnen, zum Teil von armen Häusler-Frauen und Kindern für Geld spinnen lassen, und saß dabei neben ihrer gütigen Herrin, die aufs Herzlichste und Freundlichste mit ihr plauderte. Die Fenster, die nach dem Park gingen, standen dann meistens offen, und Leonore sah die Familie in den Gängen spazieren, hörte die Mädchen singen, sah die fromme, stolze Herrin des Hauses langsam in der Gesellschaft ihres bleichen Seelsorgers den breiten Kiesweg auf und ab wandeln, ohne die mindeste Sehnsucht zu fühlen, sich in diesen Menschenkreis zu mischen.
Die Livreen des Hauses, Jäger, Lakai, Gärtner und Kutscher, nannten sie des Fräuleins Jungfer und wenn sie, was in seltenen Fällen geschah, zu ihr sprachen, Mamsel Lorchen. Das kam ihr weder erniedrigend, noch unangenehm vor. Ihre dienende Stellung hatte in diesem Fall für sie nichts Kränkendes.
Bald kannte Leonore alle armen, alten und kranken Leute im Dorfe und der nächsten Umgegend und plauderte gern mit ihnen, doch merkte sie wohl, dass ihre Herrin es nicht gern sah, wenn sie sich besonders mit den Alten in zu lange Unterhaltungen einließ.
An Genüssen, die ihr sehr zusagten, fehlte es Leonoren in ihrer Einsamkeit nicht. Der Bücherschrank stand ihr zu bestimmten Stunden des Tages zur völligen Disposition, doch wusste sie, dass das Fräulein es gerne sah, wenn sie beim Lesen strickte oder spann, und sie gewöhnte sich sehr bald daran; Dorothea tat es auch, die weißen, feinen Hände der Verkrüppelten waren nie unbeschäftigt, außer wenn sie geistig sehr erregt wurde. Dann hatte sie die Gewohnheit, in ihren Zimmern mit übereinander geschlagenen Armen auf und ab zu schreiten. Leonore kannte diesen Zustand bald und ehrte ihn durch Schweigen, und wie sonderbar war es, schon nach sehr kurzem Zusammenleben fand sie ihre Wohltäterin durchaus nicht mehr hässlich. Wunderbar verklärte sich das Auge Dorotheens, wenn sie sprach. Es leuchtete dann wie ein Stern, und über die weiße, glatte Stirn flogen förmlich Wölkchen, wie über den Abendhimmel, die eine Art von Erläuterung zu ihren Worten bildeten, welche Leonore bald verstand.
Außer den Büchern besaß Fräulein von Kandern noch andere Schätze, die Leonoren lebhaft interessierten. Es stieß ein Kabinett an die Wohnlichkeit der Dame, ganz angefüllt mit Globen, Landkarten, Kupferstichen, die ferne, schöne Gegenden vorstellten. Da gab es Bücher über die Sitten fremder und ferner Völker und dazu gehörten Bilder ihrer Trachten und Wohnungen, ihrer Nahrungsmittel und deren Zubereitung. Leonore sah dort die Schneehütte des Eskimeaux und die Rohrwohnungen der Königin Pomare, das Zelt des Beduinen und den Wigwam des Indianers, den die Zivilisation des weißen Mannes von den Gestaden des atlantischen Ozeans nach denen des Südmeeres hingedrängt. Und Bilder von der Größe und Schönheit der Erde drückten sich der Phantasie des wissensdurstigen jungen Mädchens ein und bildeten dann einen bunten, lustigen Guckkasten, der in jeder einsamen Minute ihr zu Gebote stand. –
Die großen und schönen Treibhäuser waren anfangs für Leonoren ein verschlossenes Paradies gewesen, aber ein glücklicher Zufall sollte ihr auch dies öffnen.
Sie ging allein durch den Garten, ein Päckchen Kleider für das Töchterchen eines Häuslers tragend, die ihre eigenen flinken Hände genäht. Leonore war nicht musikalisch, sie hatte keinen Unterricht gehabt, aber sie hatte ein helles Stimmchen, vortreffliches Gehör und das Talent – ein eben nicht vornehmes oder mädchenhaftes – allerliebst zu pfeifen. Sie pfiff also im Gehen, und zwar pfiff sie die Oginsky Polonaise, sie wusste selbst nicht, warum die alte Musik ihr eben ins Herz gekommen. Am Kreuzweg im Park stand aber ein alter Mann, mit weißem Schnauzbart und kahlem Kopf, den eine viereckige Mütze mit Pelzverbrämung ganz verwegen bedeckte. Der trat auf sie zu, küsste ihren Rocksaum und ihren kleinen Handschuh, nannte sich den alten Boleslav und fragte, ob das junge Fräulein auch Blumen so liebe, wie dero gnädige Mama und ob es ihr nicht gefällig sei, die Treibhäuser und die Blumengehege zu besuchen und sich täglich zu pflücken, was ihr gefiele. Sie dankte schön, versprach zu kommen, wenn sie Erlaubnis erhielte und erzählte den Vorgang ihrer Gebieterin. Dorothea aber seufzte tief und sagte mit leiser schmerzbewegter Stimme:
»Die Dankbarkeit hat ein zähes Gedächtnis; ja geh’ Leonore, und sei gütig und freundlich zu dem Greise, er dankt jemand aus Deiner Familie seine Existenz, es ist der Obergärtner meiner Schwägerin.« –
Das ließ sich Lorchen gesagt sein und in kurzem war sie mit dem alten Boleslav gar herzlich befreundet. Der Alte war etwas wunderlich zwar und Lorchen konnte aus seinen wirren Reden manchmal nicht ganz klug werden, aber er war ein gründlich gelehrter Botaniker und liebte die Blumen, die er pflegte, mit einer Art Leidenschaft. –
Leonore lernte in den Treibhäusern von ihrem alten Verehrer, – denn als solchen zeigte sich der Pole sehr bald und sehr entschieden – im Plaudern so viel Pflanzenkunde, dass sie, ohne zu wissen, wie das gekommen, bald einen Überblick über die Vegetation des Erdbodens gewann. Das junge Mädchen betrachtete nicht wie die Damen unserer Modeerziehung die Blumen als ein sichtbares Register lateinischer Wörter. Sie sah sie blühen und welken, sie hörte erzählen von ihrem Vaterlande und wie sie sich dort in natürlicher Fülle und Schönheit entwickeln. Der Kameldorn der Sahara und der Melonenkaktus Kaliforniens grüßten sie als Freunde des in der Wüste schmachtenden Wanderers, das zierliche Cyklemen war ihr ein Bote aus der Bergregion, wo bald der ewige Schnee beginnt. Die Blüte der bunten Pelargonien und Geranien, sah sie die Gärten der reichen Holländer am Kap der guten Hoffnung einhegen, und in der Einsamkeit ihres stillen Stübchens, einzig in der Gesellschaft eines verkrüppelten Mädchens und eines alten sarmatischen Hausbedienten, lernte Leonore den Erdenstern, die gegenwärtige Wohnung ihres unterblichen Ichs, als eine teure, ihr wohlbekannte Heimat übersehen, während sie durch praktische Tätigkeit sich gewöhnte, für eigene und fremde Bedürfnisse zu sorgen, auf dieselben zu achten und im Helfen und Schaffen ihren Lebensberuf zu finden.
Eines nur erfüllte ihre Seele mit Schmerz, ach, mit einem Schmerz, der in kurzem sich noch unsäglich steigern sollte.
Sie bekam keine Nachricht von ihrem Vater. Woche auf Woche verging. Tante Dorchen schrieb noch und noch einmal und endlich spät im Herbst kam ein Brief mit der Unterschrift:
»Seelau, Schauspielunternehmer«, welche dem Fräulein von Kandern meldete, dass der Schauspieler Arnold am achtzehnten September in Folge seines bedeutenden organischen Herzleidens gestorben sei, und dass die Dame, welche er seine Frau genannt, alle seine Papiere mitgenommen, einen Pass nach Russland gefordert und dorthin abgereist sei; –
Leonore war nun eine Waise!
Einsam auf der weiten, weiten Welt, besaß sie nichts als ihre Jugend, ihre Unschuld, die noch ungeprüfte Tatkraft eines kaum siebzehnjährigen Mädchens und den frommen Glauben, dass eine ewige, unwandelbare Liebe das Geschick jedes Menschen am Herzen trägt. –
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