Leo Deutsch - Leo Deutsch - Sechzehn Jahre in Sibirien

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Leo Deutsch beschreibt, wie er 1884 aus der Schweiz kommend als Reisender in Freiburg von der Polizei verhaftet und an das zaristische Russland ausgeliefert wird und über Haftanstalten in St. Petersburg und Moskau nach Sibirien verbannt wird. Dort erlebt er mit vielen anderen verbannten Sozialisten in Gefängnissen Armut, Hunger, eisigen Frost und zaristische Polizeiwillkür. Auf abenteuerlichen Wegen gelingt es ihm, über Wladiwostok, Japan, Hawaii, Amerika und London in die Schweiz zurückzukehren. -
Rezession: Ich bin immer wieder begeistert von der «Gelben Buchreihe». Die Bände reißen einen einfach mit. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. oder: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechslungsreiche Themen aus verschiedenen Zeit-Epochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlicht hat. Alle Achtung!

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Ich will übrigens bemerken, dass meine Wächter im Allgemeinen durchaus korrekt, wenn auch strikte formalistisch, sich mir gegenüber verhielten; groben Übergriffen, wie in Freiburg, war ich kein einziges Mal mehr ausgesetzt. Soweit es ihre Instruktion zuließ, erwiesen mir die Leute gern kleine Gefälligkeiten, wenn ich etwas wünschte. In den „Begleitscheinen“, die ihnen mitgegeben waren, war ich als der „angebliche Buligin“ bezeichnet, und unter diesem Namen figurierte ich bis zur Übergabe an die russischen Behörden.

Von einem Fluchtversuch während der Reise konnte nicht die Rede sein. Meine Wächter ließen mich nicht eine Sekunde aus den Augen, wichen keinen Schritt von meiner Seite, beobachteten jede meiner Bewegungen. In Gespräche ließen sie sich mit mir nicht ein, und ich hatte auch nicht das geringste Bedürfnis, mit ihnen zu schwatzen. Ich fühlte mich niedergedrückt, abgespannt und erschöpft. Meine Gedanken schienen eingeschläfert, nichts fesselte meine Aufmerksamkeit während der ganzen Reise, ich sah und hörte nichts, was um mich vorging. Absolute Gleichgültigkeit und Apathie hatten mich erfasst. „Was wird, das wird“, sagte ich mir, wenn ein Gedanke an die Zukunft auftauchte. Auf die furchtbare Erregung der letzten Tage in Freiburg war die Reaktion eingetreten.

Als wir am folgenden Tage in Berlin eintrafen, wurde ich abermals in ein Gefängnis gesperrt. Welches es war, weiß ich nicht; doch erinnere ich mich genau, dass es einen unbeschreiblich deprimierenden Eindruck auf mich machte. Die finstere Zelle, in die eine davorstehende hohe Mauer keinen direkten Lichtstrahl dringen ließ, die finsteren Gesichter der Schließer, die mir niemals direkt ins Auge schauten, sondern immer zu schielen schienen, legten unwillkürlich den Gedanken nahe, dass Menschen, die längere Zeit hier zubringen mussten, sich bestimmt entsetzlich bedrückt fühlen. Ich habe seit jener Zeit noch so manches Gefängnis im europäischen Russland und in Sibirien kennen gelernt, aber niemals fühlte ich mich so niedergeschlagen, wie in diesem Berliner Gefängnis. Alles schien hier anzudeuten: du bist in Berlin, der Metropole des Militärstaates Preußen, wo Strenge und Disziplin – richtiger Drill und Härte – die Richtschnur für alles und jedes sind.

Die Polizisten, die mich aus Frankfurt gebracht hatten, ließen mich auch in der Kerkerzelle nicht aus den Augen; sie hielten abwechselnd Wache bei mir. Und ich muss gestehen, dass ich dessen sogar froh war. Ihre Gesellschaft war ja nicht gerade angenehm, aber in diesem Kerker milderte die Anwesenheit eines menschlichen Wesens, wer es auch sein mochte, den trostlosen Eindruck. Doch sollte ich nicht lange hier kampieren, und ich war ganz zufrieden, als ich noch am Abend dieses Tages unter Bewachung derselben Mannschaft weitergeführt wurde.

* * *

Auf der Grenzstation

Auf der Grenzstation

Am nächsten Morgen waren wir in Russland.

* * *

Die Grenzstation, an der ich ausgeliefert wurde, war Granitza, jener Ort, wo die Grenzen der drei Kaiserstaaten zusammenstoßen. Da man mich alsbald nach Petersburg transportierte, war es ein gewaltiger Umweg, und ist wohl anzunehmen, dass diese sonderbare Route gewählt wurde, weil man befürchtete, es könnte an der Grenze ein Befreiungsversuch gemacht werden.

Das mochte umso näherliegen, als kurz vorher der polnische Sozialist Stanislaus Mendelsohn auf einer Grenzstation, Alexandrowo, wenn ich nicht irre, mit Hilfe seiner Freunde geflohen war, als ihn die preußische Polizei dort an Russland ausliefern wollte; er entkam glücklich nach der Schweiz.

(Stanislaw Mendelssohn: Am 18. November 1857 – einige Quellen zitieren fälschlicherweise 1858 – wurde in Warschau (Polen; damals Russisches Reich) der Journalist und propagandistische Anarchist und Nihilist und spätere sozialistische Politiker Stanislaw Salomon Naftali Mendelssohn geboren, zitiert Stanislas Mendelsohn, und auch bekannt als Aleksander Messin. Der Sohn einer assimilierten wohlhabenden jüdischen Familie, seine Eltern waren Voff Mendelsohn, ein Bankier, und Salomé Marguliès, und er war der Enkel des Philosophen Moïse Mendelsohn, Übersetzer von Jean-Jacques Rousseau und Cousin des Komponisten Félix Mendelssohn Bartholdy. Nach dem Abitur begann er mit 16 ein Medizinstudium an der Universität Warschau. Als er in seinem dritten Medizinjahr war, führte er mit anderen Studenten (Ludwing Warynski, Kasimir Dluski, Simon Dickstein) die sogenannte Polnische Sozialistische Bewegung (MSP), die mit Arbeitern interagierte, kleine Kreise bildete und Widerstandskästen gründete, die wurde die Basis der ersten illegalen Gewerkschaften, organisierte die ersten Streiks und verbreitete die sozialistische Formation unter einigen motivierteren Arbeitern. Er war ein Befürworter der Unabhängigkeit Polens von der Das Russische Reich – galt als einer der Theoretiker des „Sozialpatriotismus“ - und kollidierte mit den Postulaten der sozialrevolutionären Partei „Proletariat“, die die polnische Unabhängigkeit als unmittelbares Ziel des sozialistischen Kampfes ablehnte. Im März 1878 wurde er infolge seiner Beteiligung an Unruhen in den Straßen Warschaus von den zaristischen Behörden verfolgt und ging nach Österreich ins Exil, aus dem er ausgewiesen wurde, und übersiedelte 1878 in die Schweiz, wo er im November im folgenden Jahr gründete und finanzierte er die revolutionäre Zeitung in Genf Równość (Gleichheit), das bis 1881 andauerte und von Przedświt (1881-1883, The Dawn) und Walka Klas . fortgesetzt wurde (1884-1887, Klassenkampf). 1879 kehrte er nach Polen zurück, wo er Ende März 1880 mit 34 anderen Nihilisten in Krakau verhaftet wurde; versuchte, wurde er freigesprochen. Später ging er unter Tage nach Österreich, wo er verhaftet, vor Gericht gestellt und wegen illegaler Einreise zu einem Monat Gefängnis verurteilt wurde.)

Ich weiß mich noch ganz genau der Eindrücke zu erinnern die ich damals - фото 21

Ich weiß mich noch ganz genau der Eindrücke zu erinnern, die ich damals empfing. Es war ein wunderschöner Maitag, und die liebe Sonne schien mir neue Kraft spenden zu wollen. Kaum hatte ich mit meinen deutschen Wächtern den Eisenbahnwagen verlassen, als mich eine Anzahl russischer Gendarmen umringte.

„Guten Tag, Herr Deutsch! Da wären Sie ja endlich; wir haben Sie schon immer erwartet und erwartet!“ begrüßten sie mich. Ich erblickte ringsum jugendfrische, lächelnde Gesichter russischer Bauernburschen, die in den verhassten dunkelblauen Uniformen steckten; ihr sorgloses Gebaren veranlasste, dass ich selbst ihnen zulächelte, als wenn es gute Bekannte wären, die mich da begrüßten.

„Woher kennt ihr mich denn?“ fragte ich auf dem Wege nach der Gendarmerieabteilung.

„O, freilich kennen wir Sie; wir haben schon viel von Ihnen gehört!“ riefen einige Stimmen. „Wollen Sie gleich Tee nehmen, oder wollen Sie sich zuerst den Staub abwaschen?“ fragten sie liebenswürdig und überboten sich an Eifer, mir gefällig zu sein.

Es war ein sonderbarer Kontrast in dem Verhalten meiner deutschen und russischen Wächter. Die letzteren benahmen sich sorglos und einfach, wenn man will, lag sogar etwas freundschaftlich Zutrauliches darin. Für die deutschen Polizisten war ich ein gar gefährlicher Schwerverbrecher, der sich unter falschem Namen verbirgt; sie hatten ihre Instruktion, die sie strikte befolgten, und alles übrige kümmerte sie nicht; nebenbei erhofften sie für den angestrengten Dienst eine Belohnung zu erhalten, wie ich unterwegs ihrem Geflüster entnahm, als sie glaubten, ich sei eingeschlafen. Für die russischen Gendarmen, die mit gewöhnlichen Verbrechern nie zu tun haben, war ich der „politische Verbrecher“, wie es bei uns heißt, der Staatsgefangene, dessen Name sie schon so oft gehört, dass sie mich als einen alten Bekannten betrachteten.

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