Melanie Bayer - Affen in meinem Kopf
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Bei Sarah verlief mein Outing völlig anders. Ich weiß noch ganz genau, dass es mir sehr schwerfiel, mich ihr anzuvertrauen. Ich hatte Angst, dass sie mich danach in einem neuen Licht betrachten und anders behandeln würde. Oder dass sie mich – wie Anna – gar nicht mehr sehen wollte. Natürlich war auch für sie mein Geständnis erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber sie nahm es sehr viel gelassener auf, als ich gedacht hätte. Ihr war klar, dass ich mich als Mensch nicht geändert hatte, warum sollte sie mich also anders behandeln?
An dieser Stelle reißt mich lautes Vogelgezwitscher aus meinen Erinnerungen. Ich schaue um mich. Langsam, aber sicher wachsen und gedeihen Zucchini und Co. auf den Beeten. Es fasziniert mich stets auf Neue, wie die Natur voranschreitet. In diesem Moment ist alles in Ordnung. Jetzt und hier. Und das kann mir niemand nehmen. Diesen Gedanken im Hinterkopf zu haben, ist sehr beruhigend. Mir wird immer mehr bewusst wer ich wirklich bin, und vor allem wie ich zu dieser Person geworden bin. Dabei geholfen hat mir auch die Musik von PUR. Damit bin ich aufgewachsen und die Texte haben mir in vielen Situationen Trost gespendet und Halt gegeben.
Nach jeder Lösung ein neues Problem
Auf meinem MP3-Player beginnt gerade das Lied „Mittendrin“, als ich kurz das Schreiben unterbreche. Sänger Hartmut Engler beschreibt in diesem Song, dass Aufgeben nichts bringt und dass es immer irgendwie weitergeht. Ich frage mich zum wiederholten Mal, ob ein Sänger sich darüber Gedanken macht, was seine Songs in Menschen auslösen können. Ein Lächeln huscht mir über die Lippen. Ich schlage die letzte Seite meines Notizbuches auf. Dort ist ein fliederfarbener Briefumschlag in die Buchinnenseite eingearbeitet. Darin bewahre ich zwei Tickets auf: Konzertkarten für PUR, heute Abend. Ich freue mich seit Wochen darauf. Doch bevor ich mich mit meiner Frau Sabine auf den Weg mache, will ich noch ein paar Gedanken, die gerade aus mir heraussprudeln, zu Papier bringen. Es sind Erinnerungen, die mich schon seit Langem innerlich blockieren. Daher stecke ich die Tickets zurück in den Umschlag, seufze und schreibe weiter.
Nachdem ich meinen Abschluss endlich in der Tasche hatte, stellte sich mir, wie fast jedem Schulabgänger, unweigerlich die Frage: Was macht man nach der mittleren Reife? Abi und ein Studium? Oder lieber eine Ausbildung und Geld verdienen? Ich war, um ehrlich zu sein, froh, die Schulzeit hinter mir zu haben, was mir wohl niemand verdenken kann. Ich freute mich regelrecht darauf, endlich zu arbeiten. Also entschied ich mich für eine Ausbildung. Meine Mutter nutzte ihre Kontakte zu einer Apotheke und verhalf mir zu einer Ausbildungsstelle als pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA).
Als ich meine Ausbildung begann, hatte ich noch keinen Führerschein, was bedeutete, dass ich täglich mit der Straßenbahn fahren musste. Morgens und abends jeweils eine Stunde. Doch ich fand das nicht sonderlich schlimm. Ich bin ein Mensch, der stets versucht, selbst nervigen Umständen etwas Positives abzugewinnen. Und so habe ich in meinen drei Ausbildungsjahren dank der Straßenbahnfahrten so viel gelesen wie noch nie zuvor oder jemals danach wieder.
Die Apotheke befand sich in bester Lage: Man sah sie direkt, wenn man aus der Straßenbahn ausstieg, und in unmittelbarer Umgebung hatten mehrere Ärzte ihre Praxen, sodass für Kundschaft gesorgt war. In der Apotheke gab es einen großen, einladenden Verkaufsraum, dahinter zahlreiche Räume für die Herstellung und Lagerung von Medikamenten. Außerdem gab es ein kleines Zimmer, in dem sich die Kunden Blutdruck, Blutzuckerspiegel und das Körpergewicht messen lassen konnten. Ich war meist in der Annahme, direkt hinter dem Verkaufsraum, tätig. Dort nahm ich dreimal täglich neue Ware an, verbuchte sie im PC, zeichnete sie gegebenenfalls preislich aus und sortierte sie anschließend ein. Das war alles, was ich zu tun hatte. Meine Ausbildung war zum größten Teil kaufmännischer Art, daher hatte ich kaum Kundenkontakt. Das war auf die Dauer ziemlich öde. Grund dafür war vor allem, dass ich als Auszubildende nur bestimmte Artikel verkaufen durfte, verschreibungspflichtige Medikamente zählten nicht dazu. Ich absolvierte also eine kaufmännische Ausbildung in einer Apotheke, durfte jedoch die wichtigsten Waren einer solchen nicht verkaufen. Andererseits wurden mir aber schon Dinge beigebracht, die ich eigentlich erst als pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) hätte lernen sollen. Dazu zählte zum Beispiel die Herstellung von Kapseln.
Rückblickend war die Ausbildungszeit für mich eine entspannte Phase in meinem Leben. Herr Sauer, der Apotheker und somit mein Chef, war ein netter älterer Herr. Ein Mix aus Mister Ollivander aus „Harry Potter“ und Gandalf aus „Der Herr der Ringe“. Die Aufgaben in der Apotheke machten mir Spaß und ich mochte meine Kolleginnen. Dennoch fehlte mir irgendetwas. Die Arbeit war eintönig und füllte mich nicht aus. Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, bis zur Rente jeden Tag diesen Job auszuüben. Aber Aufgeben kam für mich nicht infrage. Das war keine Option. Und so zog ich die Ausbildung durch. Drei Tage in der Woche war ich in der Apotheke, zwei in der Berufsschule. Meine Berufsschule lag sehr zentral in der Innenstadt, daher ging ich nach Unterrichtsschluss häufig noch durch eine der vielen dort angesiedelten Buchhandlungen. Obwohl mein Bücherregal kurz vor dem Zusammenbrechen stand, war ich und bin ich noch heute davon überzeugt, dass man nie genügend Bücher haben kann. Am schönsten war es allerdings, im Winter durch die Stadt zu bummeln. Sobald der Weihnachtsmarkt eröffnet hatte, verbrachte ich dort gerne meine Freistunden.
Das Schulgebäude war zwar nicht so groß wie die Zauberschule Hogwarts aus „Harry Potter“, aber man konnte sich genauso gut darin verlaufen, obwohl es von außen recht überschaubar wirkte. Der Unterricht lief ähnlich ab wie in der Realschule, nur mit dem Unterschied, dass ich nicht mehr gehänselt wurde. Das war Erholung für meine Ohren und Nerven. Mit etwa der Hälfte meiner Mitschülerinnen verstand ich mich gut, mit den anderen hatte ich kaum zu tun. Sie zogen ihre Ausbildung durch und wollten für sich sein. Aufgrund dieser guten Ausgangslage entschied ich mich dazu, mich zu outen. Zuerst erntete ich verdutzte Blicke, dann wurde ich mit Fragen bombardiert. Als wäre eine Lesbe ein Weltwunder. Die ersten fünf Plätze meiner Hitliste der besten Kommentare, die ich zu hören bekam, waren:
Platz fünf:„Du siehst gar nicht aus wie eine Lesbe.“
Platz vier:„Wie merkt man eigentlich, dass man auf Frauen steht?“
Platz drei:„Was ich schon immer mal wissen wollte: wer ist denn in einer lesbischen Beziehung der Mann und wer die Frau?“
Platz zwei:„Du bist die erste Lesbe, die ich kennenlerne.“
Platz eins:„Wie bitte schön, machen Frauen denn Sex miteinander? Das geht doch gar nicht.“
Um weiteren Fragen vorzubeugen, beschloss ich, am nächsten Schultag ein Aufklärungsbuch für Lesben mit dem trefflichen Titel „Schöner kommen“ mitzubringen. Das Buch wurde mehr herumgereicht als jedes Schulbuch, was wohl an den vielen interessanten Fotos darin lag. Dieses Buch hatte mir bei vielen Fragen, die ich niemanden stellen konnte, weitergeholfen. Vor allem aber machte es mir Mut, weil ich lange Zeit gedacht hatte, das einzige lesbische Mädchen auf der Welt zu sein.
Meine erste feste Freundin Cindy hatte ich in einem SMS-Chat kennengelernt. Als Teenie musste ich ein wenig kreativ sein, da meine Eltern noch nichts von meiner Homosexualität wussten und mitbekommen sollten. Der Kontakt zu Cindy war allerdings nicht von langer Dauer und nicht sonderlich intensiv. Sie wohnte in Magdeburg. Ich habe sie zweimal besucht, ansonsten beschränkte sich unsere „Beziehung“ aufs Briefeschreiben. Ich erinnere mich daran, dass ich mich bei ihr nie wirklich wohlgefühlt habe. Es fühlte sich fremd und kühl an, wenn wir zusammen waren. Irgendwann verkündete sie mir, dass sie auch mit anderen Mädels was am Laufen hatte. Meine erste Freundin entpuppte sich also als Lesben-Schlampe. Daraufhin brach ich die Verbindung zu ihr ab.
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