Jochen Ruderer - Zwei Sommer

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Tagelang sitzt der Rechtsanwalt Peter Boltenhagen schweigend auf einer Bank an der Nordsee. In einer Klinik versucht er zu erklären, wie es dazu kam. Was er aufschreibt ist die Geschichte seiner Sehnsucht nach dem Teenager, der er einmal war und nach den Plänen, die er hatte. Es ist die Erzählung eines vorgezeichneten Lebensweges und einer unerfüllten Liebe. Am Ende steht Peter vor der Frage, ob er Frieden mit seinem Werdegang macht und das Leben nimmt, wie es ist – oder ob es an der Zeit ist, auszubrechen und seinen Jugendplänen nachzuspüren.

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„Elefanten trinken keinen Tee.“

„Du weißt was ich meine, Basti. Das kann man doch alles irgendwo nachlesen. In der Schulbibliothek stehen mindestens zehn Bücher zu dem Thema. Hunderte Forscher in der ganzen Welt arbeiten seit fünfzig Jahren an nichts anderem. Da müssen wir doch nicht auch noch ganz niedliche Fragen dazu stellen, damit alle Lehrer sich freuen und wir in Biologie ne bessere Note kriegen.“

„Ich kann in Bio gar keine bessere Note kriegen.“

Es war zwecklos. Auf alles, was ich sagte, hatte Basti eine Antwort. Und umgekehrt. Und wir kamen kein Stückchen weiter.

„Was findest du denn interessant?“, fragte Basti plötzlich.

„Nichts. Ich finde nichts von dem Forscher-Zwerge-Kram interessant.“

„Ja. Aber davon abgesehen. Wenn es jetzt was mit Schwimmen zu tun hätte?

„Hat es aber nicht. Und ich will auch gar nicht zum Schwimmen forschen. Ich will einfach schwimmen. Dabei muss ich wenigstens dein Gequatsche nicht ertragen.“

In dem Moment kam der Bus und wir stiegen ein. Auf der letzten Bank lümmelten ein paar sehr erwachsen aussehende Jungs, also zog ich Basti in einen Vierer ganz vorne. Wir mussten rückwärts fahren und saßen gegenüber einer alten Dame mit Pudel auf dem Schoß. Aber das nahm ich in Kauf, denn unsere Streberpläne wären im hinteren Teil des Busses sicher kein günstiges Thema. Eine Weile saßen wir schweigend nebeneinander, dann nahm Basti einen neuen Anlauf.

„Katrin Morgentaler macht auch bei dem Wettbewerb mit.“

Ich starrte Basti mit aufgerissenen Augen an. Er lächelte. Die Alte lächelte. Der Pudel lächelte. Ich blickte wütend aus dem Fenster.

„Na und?“

„Sie untersucht das Flugverhalten von Eulen. Wie sie es schaffen, so lautlos zu fliegen.“

„Weiche Federn“, erwiderte ich.

„Meine Güte. Jetzt fang nicht wieder so an. Gut. Meinetwegen steht das alles schon in irgendwelchen Büchern. Aber es geht ja nicht nur um das Ergebnis, sondern um die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit einem Thema. Um Forschung.“

Basti war lauter geworden und ich blickte beunruhigt auf die letzte Bank. Die beiden Jungs dort schenkten uns jedoch keinerlei Beachtung. Sie versuchten gerade, gemeinsam einen Song aus einem einzelnen Kopfhörer zu hören. Es schepperte bis nach vorne.

„Hör zu, Pete“, versuchte Basti es nochmal. „Es muss ja nix mit Tieren sein, wenn das nicht so dein Ding ist. Gibt es denn gar nichts, was dich interessiert?“

Ich erkannte das Scheppern, das aus dem Walkman nach vorne klang. Ben, unser Schwimmtrainer, hörte das immer in seinem Auto. Manchmal nahm er mich mit. Manchmal gab er mir auch seinen Walkman für ein paar Minuten.

„New Model Army“, sagte ich.

Mit einem Seufzer der Verzweiflung sackte Basti in seinem Sitz zusammen.

„Ausgeschlossen. Wir können keine Forschungsarbeit über New Model Army machen. Das lässt der Böttcher niemals zu und das lässt auch deine Mutter niemals zu. OK. Vergiss es.“

Dann war es wieder still. Ich blickte durch die beschlagene Scheibe nach draußen und lauschte der Musik, die von hinten kam. Man konnte den Text nicht hören, aber ich kannte ihn auswendig und sprach leise mit. …o n the bus ride … that meanders… up these valleys of green and grey… Das war erstaunlich passend für eine Busfahrt durch den Regen. Vor meinen Augen schoben sich die Tropfen die Scheibe hinab, verschmolzen miteinander und rasten in mäandrierenden Rinnsalen nach unten. Ich versuchte vorauszusagen, welchen Weg der nächste Tropfen nehmen würde, aber es war unmöglich. Das Wasser schien völlig chaotische Bahnen zu nehmen. Wobei sich im unteren Teil richtige kleine Flüsse ausbildeten, die nebeneinander im Nichts verschwanden. Es faszinierte mich. Warum ging das Wasser keinen geraden Weg? Warum all die Schleifen und Bögen? Warum ließ sich die Reise des Tropfens nicht vorausberechnen? Das waren Fragen, die mich wirklich interessierten - nicht Elefanten oder Eulen. Ich drehte mich zu Basti. Er hatte die Augen geschlossen. Die Alte hatte die Augen geschlossen. Der Pudel hatte die Augen geschlossen.

„Regen“, sagte ich.

Basti seufzte ohne Aufzublicken. Ich grinste. Und damit hatten wir doch noch unser Forschungsthema gefunden.

Abkürzungen

Später behauptete Basti, er hätte schon vorher in meinen Augen gesehen, dass ich mitmachen würde. „Und zwar in dem Moment, als ich Katrin Morgentaler erwähnt habe.“ Aber das ist Unsinn. Auch meine Mutter wollte mir mein plötzliches Interesse an Wissenschaft nicht so recht abnehmen, beschloss aber, sich einfach über den Sinneswandel zu freuen und erklärte ihn sich selbst und mir als Zeichen meiner wachsenden Reife. Allerdings bedauerte sie, dass wir uns nicht für ihr Fach, Mathematik, oder wenigstens Biologie oder Chemie als Forschungsgebiet entschieden hatten. Aber als Basti ihr erklärte, dass unser Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaft quasi zur Physik gehöre und das Ganze eine astreine naturwissenschaftliche Untersuchung werde, sah sie sehr glücklich aus. Sofort bot sie Unterstützung an. Wir könnten die Uni-Bibliothek nutzen. Sie wolle mit ihrer Chefin sprechen, damit wir Forscher interviewen könnten und so weiter. Basti musste sie bremsen. „Das ist leider verboten, Frau Boltenhagen. Wir müssen wirklich alles ganz alleine erarbeiten. Nur Herr Böttcher darf uns beraten. Er ist da offiziell als Betreuer angemeldet, wissen Sie.“ Das wirkte. Vor Regeln hatte meine Mutter Respekt. Wenn es verboten war, war es verboten.

Bastis Begeisterung und der Stolz meiner Mutter verdrängten meine eigenen Zweifel für etwa zwei Wochen. Dann traten wir bei Herrn Böttcher an, um unseren Arbeitsplan für die nächsten Monate zu erfahren und aus meinen Zweifeln wurde die Gewissheit, einen Fehler begangen zu haben.

Zunächst hatte Herr Böttcher unser Thema so weit verändert, dass es kaum mehr etwas mit Regen zu tun hatte. „Regelmäßigkeiten bei der Ausbildung von Mäandern“ lautete das Thema unserer JuFo-Arbeit , wie unser Projekt ab jetzt genannt werden sollte. Böttcher schaffte es gleich zu Beginn seines Monologs, die Abkürzung dreimal in einem Satz unterzubringen. „Die JuFo-Arbeit und die Teilnahme am JuFo-Wettbewerb eröffnen euch ein ganzes Universum an Möglichkeiten und Kontakten in der JuFo-Welt.“ Ich hasste dämliche Abkürzungen und diese brachte es direkt auf Platz eins meiner Liste, noch vor O-Saft und HDGDL . Meinen Einwand, dass wir doch eigentlich über die Wege der Regentropfen forschen wollten, hatte er offenbar erwartet. Mit einem künstlichen Showmaster-Grinsen tänzelte er zur Tafel und klappte sie mit großer Geste auf. Wir starrten auf ein gezeichnetes Rechteck mit Schlangenlinie und ich rechnete fest damit, dass jeden Moment diese Musik ertönte, die im Fernsehen immer dann kommt, wenn ein Kandidat gerade seinen ganzen Einsatz verzockt hat.

„Genau das machen wir natürlich auch, mein lieber Peter“, pries Böttcher seinen vermeintlichen Hauptgewinn an. „Ein Tropfen auf einer Scheibe ist ja nichts anderes als Wasser auf einer schiefen Ebene. Zugegeben: im Fall der Fensterscheibe ist diese Ebene mehr als nur schief. Wir bauen also eine solche Ebene auf einen verstellbaren Winkel und montieren am oberen Ende einen Wasserzufluss mit Druckregulierung. So erhalten wir zwei Variablen, den Wasserdruck und den Neigungswinkel der Ebene und können in drei Monaten ausreichend Experimente durchführen, um belastbare empirische Daten über das Fließverhalten des Wassers zu erhalten.“

„Fantastisch“, platzte es aus Basti heraus.

Ich bemerkte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Nicht genug, dass ich noch nicht so genau verstanden hatte, was wir da empirisch und mit zwei Variablen eigentlich veranstalten würden, das mit den drei Monaten meinte Herr Böttcher erschreckend wörtlich. „Wenn wir in zwölf Wochen jeden Tag zwei Durchläufe von je vier Stunden machen, kommen wir auf 120 Testreihen. Mit dem einen oder anderen Durchlauf am Wochenende oder abends sollten wir genügend Daten zusammenkriegen, um Mitte Juli fertig zu sein. Bis Ende August könnt ihr dann die Arbeit schreiben. Abgabe ist am 15. September. Was sagt ihr - ist das ein Plan?“

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