Victor Hugo - Les Misérables / Die Elenden

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Les Misérables / Die Elenden: краткое содержание, описание и аннотация

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Der ehemalige Sträfling Valjean vollzieht eine Wandlung zum Guten und nimmt sich des Waisenkinds Cosette an. Er wird aber immer wieder von seiner Vergangenheit eingeholt. Cosette verliebt sich in den jungen Anwalt Marius, der ebenso wie Valjean in den Pariser Barrikadenschlachten von 1832 für mehr soziale Gerechtigkeit kämpft. Durch Güte und Menschlichkeit überwindet Valjean alle äußeren und inneren Widerstände und stirbt am Ende versöhnt mit sich und der Welt.
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»Früher, Herr Bürgermeister.«

»Wann denn?«

»Ich glaubte dem Herrn Bürgermeister gesagt zu haben, die Sache käme morgen zur Verhandlung, und daß ich heute Abend mit der Post abreisen würde.«

Madeleine machte eine kaum bemerkbare Bewegung.

»Wieviel Zeit wird die Verhandlung in Anspruch nehmen?«

»Höchstens einen Tag. Das Urtheil wird spätestens in der Nacht ausgesprochen werden. Aber ich werde es nicht abwarten, – schon weil ich vorher weiß, wie es ausfallen wird, und gleich nach meiner Vernehmung zurückkommen.«

»Sehr wohl!« bemerkte Madeleine und bedeutete Javert mit einer Handbewegung, daß er entlassen sei.

Aber Javert ging nicht.

»Verzeihung, Herr Bürgermeister, ...«

»Was giebt's denn noch?« fragte Madeleine.

»Herr Bürgermeister, ich muß Sie noch an etwas erinnern.«

»Woran denn?«

»Daß ich abgesetzt werden muß.«

Madeleine erhob sich von seinem Sitze.

»Javert, Sie sind ein Ehrenmann, den ich hoch achte. Sie übertreiben Ihr Vergehen. Uebrigens ist das auch wieder eine Beleidigung, die mich allein angeht. Sie verdienen Befördrung, nicht Absetzung. Ich will, daß Sie auf Ihrem Posten bleiben.«

Javert richtete auf Madelaine seine ehrbaren Augen, auf deren Grunde sein wenig erleuchtetes, aber strenges und reines Gewissen unverhüllt zu erkennen war, und sagte mit ruhiger Stimme:

»Das, Herr Bürgermeister, kann ich Ihnen nicht zugestehn».

»Ich wiederhole Ihnen, daß die Sache mich angeht.«

Aber Javert, der unentwegt nur seinen eigenen Gedankengang verfolgte, fuhr fort:

»Was das Uebertreiben anbelangt, so ist das völlig ausgeschlossen. Nach meinein Verstande verhält sich die Sache folgendermaßen. Ich habe Sie in falschem Verdacht gehabt. Das will freilich nichts besagen. Der Verdacht ist eine unsrer Berufspflichten, obschon es gewiß über das erlaubte Maß hinausgeht, wenn Einer einen Verdacht auf seinen Vorgesetzten wirft. Aber ich habe Sie ohne Beweise, in einem Anfall von Wuth, um mich zu rächen, als einen Zuchthäusler denunziert, Sie einen hochgestellten Mann, einen Bürgermeister, eine hohe Gerichtsperson! Das ist das Schlimme. Das ist sehr schlimm. Ich, ein Diener der Obrigkeit, habe die Obrigkeit in Ihrer Person beleidigt. Hätte Einer von meinen Untergebenen etwas Derartiges sich zu Schulden kommen lassen, so hätte ich den Menschen für unwert erklärt, Beamter zu bleiben und hätte ihn mit Schimpf und Schande fortgejagt. Also –! – Noch Eins, Herr Bürgermeister. Ich bin oft in meinem Leben strenge gewesen. Gegen Andere. So verlangte es die Gerechtigkeit und ich that wohl daran. Wäre ich nun jetzt nicht strenge gegen mich, so würde alles, was ich Gerechtes gethan habe, ungerecht sein. Darf ich mich mehr schonen als Andre? Nein. Wie? Ich hätte nur dazu getaugt, Andre zu bestrafen und nicht auch mich! Dann wäre ich ja ein Nichtswürdiger, und Diejenigen, die mich einen Halunken nennen, hätten Recht. Herr Bürgermeister, ich wünsche nicht, daß Sie mich mit Güte behandeln. Ihre Güte gegen Andre hat mir das Blut schon genug in Wallung gebracht; gegen mich also wäre sie vollends nicht angebracht. Die Güte, die darin besteht, daß man einer öffentlichen Dirne Recht giebt gegen einen wohlsituirten Bürger, einem Polizeibeamten gegen den Bürgermeister, Dem, der unten steht, gegen den Hochgestellten, eine solche Güte nenne ich eine schlechte Güte. So etwas untergräbt die Ordnung. Du lieber Himmel! Gut sein ist leicht, aber gerecht sein ist schwer. Seien Sie versichert, wären Sie Der gewesen, für den ich Sie hielt, ich würde nicht gut gegen Sie gewesen sein! Ich hätte es Ihnen besorgt! Also, Herr Bürgermeister, ich muß gegen mich so sein, wie ich gegen jeden Andern sein würde. Wenn ich mit Gesindel und Verbrechern kurzen Prozeß machte und sie empfindlich abstrafte, habe ich oft zu mir selber gesagt: »Du, wenn Du mal über die Stränge schlägst, wenn ich Dich je auf einem Vergehen ertappe, dann bist Du Deiner Sache sicher!« Jetzt habe ich über die Stränge geschlagen, jetzt habe ich mich vergangen, – folglich gehört es sich auch, daß ich kassirt, daß ich weggejagt werde. Ich habe gesunde Arme und kann arbeiten. Herr Bürgermeister, das Interesse des Dienstes erheischt, daß ein Beispiel statuirt wird. Ich beantrage also die Absetzung des Polizeiinspektors Javert«

Der halb demüthige, halb stolze Ton, die Verzweiflung und Sicherheit, womit er alles dieses sagte, drückte dem wunderlichen Heiligen ein Gepräge echter Seelengröße auf.

»Wir wollen sehen,« sagte Madeleine und reichte ihm die Hand.

Javert fuhr zurück und entgegnete herb abweisend:

»Verzeihung, Herr Bürgermeister, das geht nicht an. Ein Bürgermeister darf keinem Spitzel die Hand geben.

»Ja wohl – Spitzel,« murmelte er zwischen den Zähnen vor sich hin. »Ein schlechter Polizeibeamter verdient, daß man ihn einen Spitzel schimpft.«

Darauf verneigte er sich tief und ging auf die Thür zu. Hier aber wandte er sich noch einmal um und sagte, wieder mit gesenkten Augen:

»Herr Bürgermeister, ich werde so lange meinen Dienst thun, bis mein Posten durch einen Andern besetzt ist.«

Er ging hinaus, und Madeleine horchte nachdenklich auf das Geräusch seines festen und sichern Trittes, das allmählich auf dem Flur verhallte.

Siebentes Buch. Der Fall Champmathieu

I. Schwester Simplicia

Die Ereignisse, die wir jetzt berichten werden, sind nicht sämtlich in Montreuil-sur-Mer bekannt geworden; aber das Wenige, das an die Oeffentlichkeit gedrungen ist, hat einen so tiefen, nachhaltigen Eindruck gemacht, daß unsre Erzählung eine bedenkliche Lücke aufweisen würde, wollten wir nicht Alles recht ausführlich berichten.

Vielleicht wird der Leser Manches darunter für unwahrscheinlich halten; die Achtung für die Wahrheit zwingt uns aber, auch derartige Einzelheiten als Thatsachen zu vertreten.

Am Nachmittag des Tages, wo Javert bei ihm gewesen, ging Madeleine seiner Gewohnheit gemäß zu Fantine in den Krankensaal.

Ehe er indessen denselben betrat, fragte er nach Schwester Simplicia.

Die beiden Nonnen, die den Dienst in Madeleines Hospital übernommen hatten, und wie alle barmherzigen Schwestern der Kongregation des heiligen Lazarus angehörten, hießen Schwester Perpetua und Schwester Simplicia.

Perpetica war eine einfache unverfeinerte Bäuerin, die bei dem Herrgott mit demselben Sinne in Dienst gegangen, wie man sonst bei irdischen Herrschaften in Kondition tritt. Nonne und Köchin war für sie der Hauptsache nach dasselbe. Dieser Menschenschlag ist bei den geistlichen Orden in zahlreichen Exemplaren vertreten; läßt sich doch aus dieser groben Masse leicht genug ein Kapuziner, beziehungsweise eine Ursulinerin, bilden. Solch ein derbes Menschenmaterial eignet sich vorzüglich für die niederen Arbeiten. Der Uebergang vom Ochsenhirten zum Karmeliter ist kein gewaltsamer, mühevoller. Die auf dem Dorfe und im Kloster herrschende Unwissenheit ist eine bequeme Vorbereitung und stellt den Dörfler von vornherein auf dieselbe Stufe wie den Mönch. Man braucht bloß den Bauernkittel etwas länger zu machen, so wird eine Mönchskutte daraus. So war auch Schwester Perpetua aus Marines bei Pontoise eine derbe, rothbackige zungenfixe Nonne, die nach wie vor ihren Bauerndialekt redete, und die aller Zartheit und Leisetreterei entschieden abhold, die Kranken anranzte, und wenn sie irgendwie geärgert worden war, ihre brummige Laune auch Sterbenden gegenüber nicht zum Schweigen brachte.

Schwester Simplicia war weiß wie ein Wachsbild, im Vergleich mit Perpetua eine Kerze neben einem Talglicht. Sie erinnerte an die feierliche Beschreibung, die St. Vincenz von Paula von der vollkommnen barmherzigen Schwester entwirft, eine Schildrung, die sowohl der mühseligen Sklaverei als auch der Freiheit ihres Lebens beredten Ausdruck leiht: »Ihr Kloster soll nur das Haus der Kranken sein, ihre Zelle nur ein gemiethetes Zimmer, ihre Kapelle nur die Kirche ihres Sprengels, ihre Klausur nur die Straßen der Stadt oder die Säle der Krankenhäuser, ihr Sprechgitter nur die Furcht Gottes, ihr Schleier nur die Sittsamkeit. Dieses Ideal war in Schwester Simplicia zur Wirklichkeit geworden. Wie alt sie war, wußte Niemand zu sagen; sie war nie jung gewesen, und es sah nicht aus, als ob sie je alt sein werde. Sie war ein sanftes Wesen, Weib wagen wir nicht zu nennen – von strengster Sittenreinheit, von feiner Bildung, und größter Wahrhaftigkeit. Trotz ihrer Sanftmuth konnte sie fest sein, wie der Granit. Ihre Rede kam dem Stillschweigen sehr nahe, denn sie sprach nur das Allernothwendigste, und ihre Worte klangen so weich und lieblich, daß sie nicht nur im Beichtstuhl, sondern auch in einem Salon das Wohlgefallen ihrer Zuhörer hätte erregen können. Fein gewöhnt, wie sie war, gefiel ihr die grobe Wolle, in die sie gekleidet war, weil dieser rauhe Stoff sie beständig an den Himmel und an Gott erinnerte. Ein Zug verdient noch besonders hervorgehoben zu werden. Sie hatte nie gelogen, niemals aus irgend einem Grunde, niemals auch nur leichthin irgend etwas gesagt, das nicht die Wahrheit, die lauterste Wahrheit, gewesen wäre: Hierin bestand Schwester Simplicias wesentlichstes Merkmal, das Hauptkennzeichen ihrer Tugend. Wegen dieser unerschütterlichen Wahrheitsliebe war sie sogar berühmt in ihrer Kongregation, und der Abt Sicard erwähnt sie auch aus diesem Grunde in einem Brief an den Taubstummen Massieu. So aufrichtig und lauter auch unsre Gesinnung sein mag, immer haftet ihr der Flecken der unschuldigen, kleinen Lüge an. Bei ihr nicht. Giebt es denn unbedeutende, unschuldige Lügen? Die Lüge ist etwas absolut Böses. Man kann nicht »ein Bischen« lügen; eine Lüge ist so verlogen, wie jede andre; die Lüge ist das Wesen des Dämons, und Satan hat zwei Namen, Satan und Lüge. So dachte sie. Und wie sie dachte, so handelte sie auch. In Folge dessen strahlte auch in ihren Zügen, ja auf ihren Lippen und in ihren Augen eine makellose Reinheit und Klarheit. Ihr Gewissen war von keinem Staub, keinem Schmutz befleckt. Uebrigens war auch der Name, den sie bei ihrem Eintritt in den Orden angenommen, ein mit Absicht gewählter. Denn bekanntlich ist die heilige Simplicia aus Sicilien jene Heilige, die sich lieber die Brüste ausreißen ließ, als daß sie sich zu der Lüge herabließ, sie sei in Segesta – statt in Syrakus – geboren, einer Lüge, die sie gerettet hätte. Schwester Simplicia hätte sich also keine für sie passendere Schutzheilige wählen können.

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