1685
Papin gibt einen Denkanstoß für ein hydraulisches Perpetuum Mobile.
1692
Der Abbé Jean d'Hautefeuille beschreibt ein hydraulisches Perpetuum Mobile, dass mit Hilfe von zwei chemischen Flüssigkeiten bewegt werden soll.
1712
Johann Ernst Elias Bessler zeigt sein erstes Perpetuum der Öffentlichkeit in der Stadt Gera.
1719
Bessler bringt sein Buch „Perpetuum Mobile Triumphans“ heraus, das neben seiner Maschine ein großer Erfolg wird.
1721
Willem Jacobus Gravesande erstellt ein Gutachten über das so genannte Besslersche Rad und berichtet später Newton ausführlich über seine Ergebnisse.
1727
Bessler wird durch das Geständnis einer Dienstmagd als angeblicher Betrüger entlarvt und verliert seinen Ruf und sein Vermögen innerhalb kürzester Zeit.
1750
Pierre Jacquet Droz erfindet einen Bimetall-Aufzug für eine perpetuierliche Uhr.
1751
Louis Antoine LePlat erfindet eine Uhr, deren Werk vom Luftzug aufgezogen wird.
1763
Andrew Doswill erfindet ein Perpetuum Mobile, das aus einem eisernen Rotor in einem permanentmagnetischen Feld besteht.
1770
James Ferguson konstruiert ein Perpetuum Mobile, nicht um es etwa zum Laufen zu bringen, sondern um damit dessen Unmöglichkeit zu beweisen.
1775
Die Französische Akademie der Wissenschaften veröffentlicht in ihren Annalen einen Text, der mit dem bedeutungsvollen Satz beginnt: „La construction d'un mouvement perpetuel est absolument impossible“ (Die Herstellung einer perpetuellen Bewegung ist absolut unmöglich).
1775
Der Engländer Coxe erbaut eine barometrische perpetuierliche Uhr, die mit 200 Kilogramm Quecksilber läuft.
1801
Joseph Tiville erhält das Patent auf eine perpetuierliche Maschine.
1815
Ein gewisser Ramis in München erfindet ein elektrostatisches Perpetuum Mobile, dessen Antriebsquelle Zamboni-Elemente sein sollen.
1827
William Congreve, englischer Offizier und Wissenschaftler, schlägt ein Perpetuum Mobile vor, das sich die Kapillarwirkung des Wassers zunutze machen soll. Congreve erhält ein Patent auf seine Erfindung.
1870
Charles Batchellor lässt sich eine Maschine patentieren, deren Hauptmerkmal zwangsgeführte unwuchtige rotierende Massen sind.
1872
John Worell Keely stellt seine Idee vor, mittels mechanischer Schwingungen den Äther anzuzapfen und damit Energie gewinnen zu können.
1903
John William Strutt erfindet eine Radium-Uhr und löst eine Sensation aus, da das Antriebsprinzip zur damaligen Zeit nicht geklärt werden konnte.
1917
Garabed Giragossian gelingt es, den amerikanischen Senat zu einer Gesetzesvorlage zum Schutz seiner Erfindung, ein überdimensioniertes Schwungrad, zu bewegen.
1922
Der Tscheche Prachar veröffentlicht ein Buch, in dem er zahlreiche Perpetua Mobilia unterschiedlichster Bauart beschreibt.
ca.1950
Viktor Schauberger konstruiert seine Forellenturbine, die er mit einem Wirkungsgrad von über Eins angibt.
1997
Das SMOT (=simple magnetic overunity toy) wird von Greg Watson erfunden.
1998
Die Felix Würth Aktiengesellschaft wird begründet. Ihr Ziel: Bau von Maschinen, die sich der freien Energie bedienen. Würths Maschinen bestehen aus typischen Elementen der klassischen arabischen Perpetua Mobilia.
1999
Sanjay Amin präsentiert seine Entropy Engine, die den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik verletzt. Die Maschine funktioniert nicht so, wie es sich ihr Erfinder erhofft.
2000
Berichte über Don Martins Eck-Ring-Generator. Prof. Evert widmet der Analyse des Generators einen ausführlichen Artikel auf seiner Internetseite.
Chronik Ende
Womit wir es nun gut sein lassen wollen, denn wie Sie sicherlich bemerkt haben, zieht sich selbst diese kurze Zusammenfassung über mehrere Seiten hin und das, obwohl ich wirklich nur das Nötigste niedergeschrieben habe!
Die Erfindung eines Perpetuum Mobile beschäftigte also über die Jahrhunderte hinweg die fähigsten Wissenschaftler und Forscher der damaligen Zeit, was wohl zu der berechtigten Frage führen darf:
Wieso ein Perpetuum Mobile für die Wissenschaften unserer heutigen Zeit kein Thema mehr ist?
Noch dazu wenn man weiß, dass eben die Suche nach einem Perpetuum Mobile gewissermaßen die Geburtshilfe für die drei Energieerhaltungssätze war, die ja eben heute das „Non plus ultra“ der Physik darstellen, da besagte drei Energieerhaltungssätze auf der Suche nach einem Perpetuum Mobile sozusagen als „Abfallprodukt“ gefunden wurden.
Und zwar wie folgt:
1619
Johannes Kepler beschreibt in seiner „Harmonices Mundi“ die drei berühmten Gesetze, nach denen sich die Planeten bewegen.
ca.1640
René Descartes, Mathematiker und Philosoph, stellt fest: „die Summe
aller Produkte „Quantitas materiae“ und der Geschwindigkeit, auf der ganzen Welt ist konstant“.
Die noch nicht klar erkennbare Trennung zwischen Kraft und Energie führte zu einem heftigen Gelehrtenstreit.
1686
Gottfried Wilhelm Leibniz formuliert in seinem Buch „Brevis demonstratio erroris memorabilis Cartesii“ erstmalig einen Ansatz, der potentielle Energie als Produkt aus Kraft und Hubhöhe definiert.
1842
Der Arzt Julius Robert Mayer beschreibt das mechanische Wärme-äquivalent.
1848
Hermann Helmholtz formuliert das Energieerhaltungsprinzip.
1843
James Prescott Joule bestimmt nicht nur das mechanische Wärmeäquivalent, sondern auch die Äquivalente anderer Energie-formen.
ca.1880
Ludwig Boltzmann deutet Wärme als mechanisches Phänomen, das sich statistisch beschreiben lässt.
1888
Rudolf Clausius formuliert die ersten beiden Energieerhaltungssätze in ihrer noch heute gültigen und verwendeten Form.
ca.1910
Walther Nernst formuliert den dritten Energieerhaltungssatz.
Wie bereits gesagt, waren alle diese Gelehrten entweder direkt mit einem Perpetuum Mobile beschäftigt oder leiteten ihre Überlegungen indirekt von einem Perpetuum Mobile her.
Das erstaunliche hierbei ist, dass eben die drei besagten Energie-erhaltungssätze, bei ihrer unabdingbaren Richtigkeit, ein Perpetuum Mobile absolut unmöglich machen!
Was für ein Widerspruch in sich und aus sich selbst heraus!
Nun muß diese Tatsache ja eigentlich nichts schlechtes sein, wenn denn die sozusagen versehentlich gefundenen drei Energie-erhaltungssätze stimmen, da ja schon oft in der Wissenschaft „aus Versehen“ die bedeutendsten Entdeckungen gemacht wurden.
Die Frage, warum man nun heute an einem Perpetuum Mobile von Seiten der Wissenschaft nicht mehr interessiert ist, bleibt in diesem Sinne also weiterhin bestehen.
Aber sie ist auch nicht ganz richtig formuliert, denn es besteht auch heute nach wie vor ein großes Interesse daran, ein Perpetuum Mobile zu (er)finden.
Allerdings beschäftigen sich mit diesem „heißen“ Thema nur sehr wenige Wissenschaftler, dafür aber um so mehr sogenannte Laien, die sich wirklich sehr viel Mühe geben, das Geheimnis um ein Perpetuum Mobile zu lüften.
Man ist auch mittlerweile soweit, dass man zumindest 2 Kategorien von möglichen Perpetua Mobilia definiert hat. Die - und wenn wundert es noch - zwangsläufig gegen die Energieerhaltungssätze verstoßen, ja sogar verstoßen müssen, da es eben sonst keine „echten“ Perpetua Mobilia wären.
Hier nun die beiden Kategorien und ein paar Beispiele dafür, wie sie aufgebaut sein müssten:
Perpetuum Mobile erster Art
Die Idee ist, dass eine Maschine mit einem Wirkungsgrad von über 100 Prozent die zu ihrem Betrieb notwendige Energie selbst liefern könnte und zusätzlich Nutzenergie liefern würde (zum Beispiel ein einmal in Drehung versetzter elektrischer Generator). Eine solche Maschine verletzt den ersten Hauptsatz der Thermodynamik, den Energieerhaltungssatz, da sie Energie aus dem nichts heraus produzieren würde.
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