Klaus Mann - Klaus Mann - Das literarische Werk

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Sammelband mit sämtlichen Romanen, Erzählungen und Autobiographien
· Der Vulkan
· Mephisto
· Symphonie Pathétique
· Flucht in den Norden
· Treffpunkt im Unendlichen
· Alexander
· Der fromme Tanz
· Alle Erzählungen
· Kind dieser Zeit
· Der Wendepunkt

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Sie hatten die Gare de Montparnasse erreicht und bogen links in den Boulevard ein. Die Schwalbe schlug vor, man solle einen Rundgang durch die großen Cafés machen: »um die Freunde zu sammeln …« als gälte es, einen feierlichen oder kriegerischen Umzug zu organisieren. In der »Coupole« fanden die Deutschen keinen ihrer Bekannten; nur Marcel wurde von ein paar jungen Leuten begrüßt, es waren französische Literaten, sie paßten nicht ganz in den Kreis. Im »neuen« »Café du Dôme« – einer erst seit einigen Jahren eröffneten, etwas eleganteren Dépendance des alten, schon klassisch ehrwürdigen Etablissements – trafen sie Professor Samuel, den Maler: ein betagter Herr, würdig, väterlich, aber immer noch unternehmungslustig, nicht ohne verschmitzte, leicht diabolische Züge; Professor Samuel – Schüler der großen Pariser Impressionisten, von den internationalen Kennern und Sammlern seit Jahrzehnten respektiert; seit Jahrzehnten in den Montparnasse-Cafés ebenso intim beheimatet wie in den Berliner Lokalitäten gleichen Stils – er rief mit seinem wunderbaren, orgeltiefen Baß: »Da seid ihr ja, meine Kinder!« – und zog einen nach dem anderen ans Herz; zuerst Marion, dann Marcel, dann Martin, David, die Schwalbe, und sogar Kikjou, den er gerade erst kennenlernte. Der »Meister« war stets gerne dazu bereit, junge Leute, männlichen oder weiblichen Geschlechtes, zu umarmen und ein wenig zu liebkosen. Er hatte, unter dem breitrandigen Schlapphut, ein großes, kluges, altes, blasses Gesicht; die Augen verschwanden hinter geheimnisvoll spiegelnden Brillengläsern; das Lächeln des feingeschnittenen Mundes war sowohl gütig als schelmisch und von einer gleichsam verklärten, väterlich-allumfassend gewordenen Sinnlichkeit. »Der Meister! Le maître lui-même!« riefen die jungen Leute durcheinander. Sie kannten ihn alle, und sie waren angenehm berührt, seine schöne Orgelstimme wieder zu hören. Er genoß großes Vertrauen bei den jungen Leuten, die oft ratlos waren. Man beichtete ihm, klagte bei ihm, erbat Rat, er hatte für alles Verständnis, es überraschte ihn nichts, er hatte viel gesehen, auch selber viel mitgemacht, er war alt und klug.

In der Gesellschaft des Meisters gab es einen munter und adrett wirkenden kleinen Herrn mit auffallend schönem, soigniertem weißem Haar über einer rosig appetitlichen Miene. Marion und Martin schienen mit ihm intim zu sein, auch Marcel und die Schwalbe kannten ihn, David hatte ihn nie gesehen. Er hieß Bobby Sedelmayer und war der Manager der Knickerbocker-Bar in Berlin gewesen – eines Etablissements, in dem die arriviertesten von den Stammgästen der Schwalbe sich mit dem eigentlichen Kurfürstendammpublikum, den Snobs und den hochbezahlten Künstlern, begegneten. Der kleine Sedelmayer und die Schwalbe standen in einem neckisch-gespannten Verhältnis, jedoch überwog die schalkhafte Nuance; denn im Grunde waren sie nie Konkurrenten gewesen, da bei der Schwalbe die Erbsensuppe dreißig Pfennig, bei Bobby der Cocktail fünf Mark kostete. Nun hatten sie beide ihre Pforten schließen müssen und begegneten sich auf der Terrasse des »Dôme« – beide übrigens durchaus optimistisch, bei allem Ernst der Situation, und den Kopf voller Pläne. Bobby hatte in seinem Leben mindestens schon fünfundzwanzig verschiedene Professionen gehabt, hinter ihm lagen vielerlei Abenteuer, es war erstaunlich, daß er immer noch ein so rosig-adrettes Aussehen zeigte. Er war vermögend und er war bettelarm gewesen. Er hatte in einem großen Kunstsalon in Frankfurt am Main Picassos verkauft und zu Berlin heiße Würstchen, nachts, auf der Friedrichstraße. Er war Fremdenführer in New York gewesen und Schauspieler in München, Journalist in Budapest und der Empfangschef eines Institut de Beauté an der Tauentzienstraße in Berlin. Er war einfallsreich, tapfer, immer guter Laune, intelligent und unverwüstlich. Marion küßte ihn auf beide Backen, er zog sie sofort beiseite, um ihr mitzuteilen: »Jetzt mache ich natürlich in Paris ein Lokal auf, der alte Bernheim wird mir das Geld geben, du kommst doch zur Eröffnung, ich will es diesmal ganz schick machen – Avenue de l’Opéra, große Negerband – der alte Bernheim scheint ziemlich viel money im Ausland zu haben …«

Außer Bobby fand sich ein verschüchtert wirkender Jüngling an Samuels Tisch: ährenblondes, artig gescheiteltes Haar, das hübsche, glatte Gesicht etwas entstellt durch mehrere Pickel auf der Stirne und um den Mund; dunkel und nicht ohne Feierlichkeit gekleidet, mit breiter, schwarzer Krawatte, im Stil lyrisch gestimmter Heidelberger Studenten. – Martin zwickte Samuel in den Arm: »Wo hast du den aufgegabelt?« Der Meister schmunzelte: »Ach, er saß so einsam und bekümmert hier auf der Terrasse, mit seiner deutschen Zeitung auf den Knien. Ich habe es für meine Christenpflicht gehalten, ihn anzusprechen. Er ist ein ungeheuer braver Junge, soviel habe ich schon heraus. Übrigens scheint er dort drüben, in Deutschland, arge Sachen erlebt zu haben.«

Dann wendete der Meister sich wieder an die ganze Gesellschaft und erklärte, gegenüber, im »Select«, sitze der reiche Bernheim mit noch ein paar Leuten. »Wollen wir nicht hinübergehen? Er bezahlt uns die Drinks.« Alle waren dafür, aber die Schwalbe sagte: »Ich muß nur erst noch ins alte ›Dôme‹ und in die ›Rotonde‹ schauen, ob nicht die arme Proskauer irgendwo sitzt. Sie kommt direkt aus Berlin und wird sicher etwas Interessantes zu erzählen haben.«

Samuel, mit Marion, Martin, Kikjou und dem schüchternen Studenten, ging schon ins »Select« hinüber, wo der reiche Bernheim die Drinks bezahlen würde; während die Schwalbe sich von Marcel und David ins alte »Dôme« begleiten ließ. Dort fanden sie gleich das Mädchen, welches sie suchten; sie saß in einem kleineren Nebenraum in der Nähe der Theke. Die Proskauer, mit einer ungewöhnlich langen, stark gebogenen Nase, an der die dunkeln, sorgenvollen Augen behindert vorbeiblickten, präsentierte sich als eine sehr häßliche, aber Vertrauen einflößende, sympathische Person. Sie hielt sich schlecht; ihr schräg gehaltener Kopf mit tiefsitzendem, unordentlich geflochtenem schwarzem Haarknoten steckte zwischen den zu hohen Schultern. Ihre Worte kamen wie das leise, undeutlich-sonore verständige Plätschern einer kleinen Quelle unter der Felszacke ihrer Nase hervor. Man hätte sie recht gerne als milde Schwester um sich gehabt, wenn man fiebrig zu Bette lag. Marcel empfand angesichts dieses Typs von Mädchen ein Mitleid, das an Zärtlichkeit grenzte. ›Pauvre enfant‹, dachte er und schaute die Proskauer leuchtend aus den Sternenaugen an.

Bei ihr am Tisch saßen zwei Männer, beide hatten fast drohend ernste, unrasierte Mienen, und sie wirkten, als versteckten sie hohe, derbe, kotbespritzte Stiefel. Die Proskauer stellte sie als Theo Hummler und Dr. Mathes vor: »Zwei sozialdemokratische Genossen«, murmelte sie verständig. Die beiden hatten einen erschreckend festen Händedruck. Als sie mit Marcel bekannt wurden, sagten sie: »Enchanté«, wurden etwas rot und lachten geniert, als wäre es ein ungehöriger kleiner Scherz, daß sie das französische Wort benutzten. Beide Männer waren groß gewachsen und gut aussehend. Theo Hummler hatte sehr dichtes, schwarzes, etwas fettiges Haar und kluge, freundliche Augen. Dr. Mathes blickte etwas glasig um sich. Ein rotblonder Schnurrbart hing ihm in feuchten Fransen auf die Oberlippe. Er war Assistent an einem Berliner Krankenhaus gewesen – wie dem undeutlich-sonoren Bericht zu entnehmen war, den die Proskauer der Schwalbe ins Ohr summte. »Unerhört tüchtiger Mensch …« soviel ließ sich aus ihren Worten erraten, »habe ihn erst während der letzten Wochen so richtig schätzengelernt … Hat sich nur unter dem Zwang der Umstände zur Emigration entschlossen … Sehr ernst … wirklich sehr zuverlässig …« – Was den Theo Hummler betraf, so war er in sozialdemokratischen Arbeiter-Bildungs-Organisationen tätig gewesen. »Ein marxistisch geschulter Kopf«, raunte die Proskauer, wozu Frau Schwalbe nickte.

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