B. frereana
und
B. serrata
.
Noch ein Hinweis:
Für die arzneiliche Aufbereitung kann und darf nur und einzig das reine Harz -
Olibanum electum
- verwendet werden. Für die Verwendung zu Räucherzwecken oder zur Aroma-Therapie tut es natürlich auch das (billigere) „unreine Harz“, das
Olibanum in sortis.
N
un endlich zu den
Inhaltsstoffen in Boswellia carteri
:
An erster Stelle zu nennen das
ätherische Weihrauch-Öl,
Oleum Olibani carteri [electum in lacrimae]
. Es kommt mit einem Anteil von zwischen 5 bis 9% im Harz vor und hat eine - von Boswellia-Art zu Art leicht differierende - „arten-abhängige“ Zusammensetzung. Dabei lassen sich hier mindestens 42 (!) Komponenten analysieren. So findet sich mit einem 60%-Anteil
1-Octyl-acetat
und mit 12,7%
1-Octanol
. Die beiden machen also den „Löwenanteil“ der Inhaltsstoffe im ätherischen Öl aus. Weitere charakteristische Komponenten sind u.a.
Cembren
mit 1,4%,
Incensol
mit 2,7%,
Isocembren
mit 1,8%,
Iso-Incensol
mit 0,8% und mit 3,5%
alpha-Pinen
.
Weiter kommen noch vor:
Borneol, Cadinen, Camphen, Carvon-Hydrat, p-Cymol, Dipenten, Phellandren, beta-Pinen, Verbenol
und
Verbenon
.
Im
Reinharz
- es macht mit ca. 68% den Hauptanteil aus - finden sich die wichtigen
alpha-
und
beta-Boswellia-Säuren
, dann weitere Boswellia-Säuren wie die
11-Hydroxy-beta-Boswellia-Säure
, die
11-Keto-beta-Boswellia-Säure
und die Methylester der
3-Acetyl-11-Hydroxy-beta-Boswellia-Säure
und diese letzte ist der Hauptbestandteil aller Boswellia-Säuren im Harz. Bis heute konnten 14 verschiedene Boswellinsäuren(-Derivate) nachgewiesen und isoliert werden.
Bevor die beiden anderen Weihrauch-Spezies besprochen werden, ein wichtiger Hinweis:
Die Bedeutung und auch die wichtigsten Wirkungen dieser Inhaltsstoffe im ätherischen Öl und im Harz werden nachgehend für alle Boswellia-Arten gemeinsam abgehandelt.
N
un zu den
Inhaltsstoffen in Boswellia frereana
:
Gesichert ist hier die Zusammensetzung des
Gummiharzes
, welche weitgehend übereinstimmt mit jener für Boswellia carteri.
Was das
ätherische Öl
-
Oleum Olibani frereanae
- angeht, so finden sich - gesichert anhand zahlreicher Analysen -
Cembren, alpha-Cubeben, p-Cymen, Limonen, Mycren, alpha-Pinen, alpha-Terpinen, Terpinen-4-ol
.
Z
uletzt noch zu der - dies im Vorgriff auf spätere Angaben - heute wohl für medizinisch-therapeutische Anwendungen wichtigsten und bedeutendsten Boswellia-Art, zu
Boswellia serrata
und damit zum Lieferanten des
Indischen Weihrauchs
.
Was das
Gummiharz
angeht, so finden sich auch hier zu und mit den übrigen Boswellia-Arten Übereinstimmungen in höchsten Maßen. Dennoch sollen - insbesondere wegen deren Bedeutung in der Medizin - noch einmal die wichtigsten Inhaltsstoffe genannt werden:
Dies sind vor allem die beiden Triterpensäure-Gruppen. Einmal handelt es sich dabei um die
Pentacyclischen Triterpensäuren
-
Acetyl-beta-Boswellia-Säure, beta-Boswellia-Säure
und
11-Keto-Boswellia-Säure
- und die
Tetracyclischen Triterpensäuren
(Tirucallensäure) -
3-alpha-Acetoxy-tirucall-8,24-dien-21-säure
, sowie
3-alpha-Hydroxytirucall-8,24-dien-21-säure
, dann
3-beta-Hydroxytirucall-8,24-dien-21-säure
.
Ferner findet sich im Harz noch der
Diterpen-Alkohol „Seratol“
.
In der
Rinde des Indischen Weihrauchbaumes
,
Cortex Olibani serratae
, finden sich
Catechin-Gerbstoffe, Harzsäuren
(Resino-Säuren),
Phlobaphene
und das wichtige
ß-Sitosterol
[u.a. angewendet zur Behandlung einer gutartigen Prostata-Vergrößerung].
Im sehr fetthaltigen
Samen
,
Semen Olibani serratae
, lassen sich nachweisen: 8,7% gelbes
fettes Öl
, mit 6,2%
Linolen-
, 13,3%
Olein-
, 15,3%
Palmitin-
und 9,5%
Stearin-Säure
.
Aus den
Blättern des Weihrauchbaumes
,
Folia Olibani serratae
, konnte ein
ätherisches Weihrauch-Öl
(Oleum Folia Olibani serratae) isoliert werden mit den Wirksubstanzen
Bornyl-acetat
mit 20%,
beta-Terpineol
mit 13,6%,
alpha-Thujen
mit 32% und in geringeren Konzentrationen auch noch
p-Cymen, Limonen, Terpinolen, alpha-Phellandren
und
alpha-Pinen
.
Zugegeben:
Reichlich viel „Fachchinesisch“ und auch reichlich viel „Theorie“!
Die wichtigsten Wirkstoffe und deren Bedeutung in der Heilkunde und für die therapeutische Anwendung darf ich Ihnen nunmehr nachfolgend - dies im Sinne der Alltags-Praxis - in Kurzform mit auf den Weg und zur Hand geben.
Wobei ich noch einmal darauf hinweise, dass zu diesem wirklich komplexen Thema weitere Ausführungen nachzulesen sind am Ende des Buches in einem eigenen Kapitel („Das sollten Sie wissen …“).
E
rlauben Sie mir einen „kleinen Schwenk“:
Beim Räuchern schlägt Weihrauch eine Brücke von der materiellen zur spirituellen Welt.
Mit und durch den Rauch tritt man in Verbindung mit der göttlichen Kraft und - so auch heute noch in vielen Naturreligionen - setzt sich in „religiöse Verzückung“. Er öffnet die Seele, vermittelt Verstehen für die Lebensgesetze und fördert die Meditation. Er galt & gilt an okkulten Schulen als bestes Mittel für Weihe, Segnung, Reinigung und Schutz.
Weihrauch reinigt nicht nur von Keimen und unangenehmen Gerüchen, sondern er ist einer der stärksten atmosphärischen Reiniger.
Wenn in Räumen gestritten wurde, wenn dicke Luft sich ausbreitet, wenn in Krankenzimmern, Warte- und Prüfungsräumen viele Menschen ihre Sorgen hängen gelassen haben wie Mäntel an einer Garderobe, dann kann eine
Weihrauchräucherung für eine gereinigte, klare Atmosphäre sorgen
.
Sein Rauch soll auch
Wohlstand und Erfolg
herbeiführen können. Für uns heute eignet sich der Weihrauch be-sonders gut als begleitender Duft bei Gebet, Meditation und innerer Sammlung. Er reinigt unsere ‚inneren Räume‘, die feinen Energieka-näle, um uns empfänglich zu machen für heilende, geistige und kos-mische Schwingungsmuster.
Weihrauch ist ein sehr wirksames Anti-Stress-Mittel.
Er kann erhöhten Muskeltonus beruhigen und so ein Gefühl angenehmer Wärme und Schwere erzeugen.
Neben Myrrhe besitzt kaum ein anderes duftspendendes Harz eine so ehrwürdige Geschichte. Bereits von den Ägyptern wurde es für kultische Zwecke, als Räuchermittel, in Salben zum Einbalsamieren sowie als Parfüm-Zusatz benutzt. Obwohl Weihrauch im eigentlichen Sinne die Bezeichnung für einen geweihten Rauch ist, der bei der Verbrennung von Kräutern, Hölzern und Harzen entsteht, wird das Harz landläufig als Weihrauch verstanden.
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