Der Trip war beschlossene Sache. Am frühen Abend sollte Nabir die Tickets holen.
Dann fuhren wir gemeinsam zu meiner neuen Wohnung. Bei genauer Besichtigung stellte ich fest, dass die Möbel doch ziemlich eingestaubt waren, eine gründliche Reinigung von Nöten war. Also mussten erst mal Putzmittel her. Edit begleitete mich in den Supermarkt im Nebenhaus. Dort erstand ich Reinigungsmittel, Putztücher Wasser und andere Getränke, ein paar Plätzchen und Chips für den kleinen Kerem. Meine Putzarie konnte losgehen.
Plötzlich fiel Edit ein, dass der Kleine zu Mittag essen und danach schlafen musste. Leider konnte sie mir nicht helfen, so gerne sie es getan hätte. Aber am späten Nachmittag, kein Problem. Ich winkte ab, bis dahin würde ich lange fertig sein.
Ich gab Nabir das Geld für die Tickets, dann verabschiedeten sie sich, bis später.
Den ganzen Nachmittag verbrachte ich mit putzen. Der Dreck erwies sich als zäher, als ich erwartet hatte, oder ich war einfach anspruchsvoller, in Sachen Sauberkeit. Vor Anbruch der Dunkelheit wollte ich jedoch zumindest meine Kosmetikartikel geholt haben, also ging ich den Berg hinauf, zu unserer alten Behausung. Ich packte alles zusammen, auch Sadys Kleinigkeiten, dann schleppte ich in drei Gängen, einen großen Teil der Sachen den Berg hinunter. Für Sady ließ ich nur die zwei schwersten Gepäckstücke stehen.
Nachdem ich mich geduscht und umgezogen hatte, genoss ich erst einmal die Aussicht auf meinem Balkon. Es war herrlich über die endlose Weite des Meeres sehen zu können, es gab mir das Gefühl der Freiheit. Ja, das war Urlaubs-Feeling. Dass die vielen Autos, hauptsächlich die unzähligen Kleinbusse, die über die belebte Hauptstraße fuhren und dabei ständig hupten, die Meeresruhe ein wenig störten, beeindruckte mich nicht negativ. Nein, das war das bunte exotische Leben hier. Das gehörte zu diesem Land, zu diesen Menschen. Ein wenig störend empfand ich nur, das die Balkonfront gemauert war, so dass es im sitzen nicht möglich war, die komplette Aussicht zu genießen. Das war nur im stehen möglich. Aber egal, ich wollte ja nicht die Straße, sondern das Meer sehen, und das sah ich ja, auch wenn ich saß. Schon in diesem Moment freute ich mich auf die Abende. Wenn ich mit meinem Liebsten zusammen, gemütlich hier sitzen, bei einem Gläschen plaudern und unsere Liebe würde fühlen können.
Das war die Romantik, die ich suchte.
Inzwischen war es recht spät geworden und mein Magen meldete seine Bedürfnisse an. Wo mein Mann nur blieb? Er musste doch schon Feierabend haben. Auf meine SMS bekam ich keine Antwort, was sollte ich tun? Warten oder Essen gehen? Nach kurzer Überlegung entschloss ich mich, mal erst Richtung Nabir zu spazieren. Der Weg war nun um den steilen Berg kürzer geworden, für mich genau die richtige Entfernung, um in Bewegung zu bleiben. Ich liebte diese kleinen Spaziergänge.
Nabir war sehr beschäftigt, er hatte Kundschaft im Laden. Edit war zu Hause, also auch keine Gesellschaft für das Abendessen. Alleine? Das fand ich ziemlich doof. Aber der Hunger war stärker. Der Mensch lebt nun mal von Essen und Trinken.
Ich rief ins Innere des Geschäfts: „Nabir, wenn Sady kommt, ich bin im Mafia.“
Doch die Küche dieses Lokals hatte bereits geschlossen. Die Kellner vom Mamas bedauerten ebenfalls, leider keine Küche mehr. Aber einer dieser netten Jungens verwies mich an das kleine Bistro nebenan, wo ich schon mit Mario gegessen hatte, dort bekäme ich eine gute Pizza. Die wenigen Sitzgruppen, auf der kleinen Terrasse, waren fast belegt. An einem Tisch saßen nur zwei Holländer, die boten mir gleich einen freien Platz an.
Die Pizza war wieder sehr gut, und als ich zahlen wollte, sah ich in der Kühltheke Weinflaschen zum Verkauf stehen. Ich erstand noch eine Flasche Rose’, dann ging ich quer über den Platz zu Nabirs Laden. Sady war auch grade angekommen und wartete schon auf mich. Nabir bat uns um unsere Pässe, weil er ohne Passvorlage keine Schiffstickets bekam.
Auf die Frage, wie mein Tag gewesen sei, erzählte ich wahrheitsgemäß, ich habe die Zeit mit stundenlanger Reinigung verbracht. Beide Männer fanden, dass ich hätte warten können, diese Arbeit hätten sie mir abgenommen. Ich fragte mich nur wann? Jetzt, um Mitternacht?
Nachdem Sady unsere neue Wohnung begutachtet und sofort wegen des fehlenden Fernsehgerätes gemault hatte, machte er sich auf den Weg, unser restliches Gepäck zu holen. Als er außer Atem zurückkam, erzählte er ärgerlich, dass er den Hausmeister nicht gefunden habe, so müsse er später noch mal hingehen. Er wollte sich den Fernseher leihen. Andere Sorgen hatte er wohl nicht.
Während er duschte räumte ich unsere Kleidung in die Schränke. Grade wollte ich zum gemütlichen Teil übergehen, mit Wein und Knabberzeug, den ersten Abend auf unserem Balkon genießen, als mein Mann sich erneut auf den Weg machte. Ich war enttäuscht, das Fernsehgerät war wichtiger. Frustriert ließ ich mich mit einem Glas Wein-Sprite-Gemisch auf unserem Balkon nieder und wartete auf seine Rückkehr.
Mit missmutiger Miene kam er herein, setzte sich zu mir auf den Balkon und fand es zu laut. Er ging zurück ins Schlafzimmer und warf sich angezogen aufs Bett. Auf meine erstaunte Frage, ob er schon schlafen wolle, verneinte er. Er müsse noch einmal in die alte Wohnung gehen, nach dem Hausmeister suchen. Ich war stinke sauer, so hatte ich mir den ersten Abend nicht vorgestellt.
Mit einem Glas in der Hand kam er nach kurzer Zeit von alleine angewackelt. Setzte sich mir gegenüber und erzählte. Den ganzen Tag habe er nur Ärger gehabt. Deshalb sei er auch so spät gekommen, er habe auf seinen Manager gewartet, mit ihm sprechen wollen. Doch obwohl sie einen Besprechungstermin vereinbart hatten, sei der Manager nicht gekommen. Alle Leute wären unzufrieden in diesem Hotel, es werde Zeit, dass er da wegkomme. Er wisse nur noch nicht wie. Denn für die Anmietung eines Arbeitsplatzes habe er kein Geld. Seine depressive Stimmung schlug sich auch auf meine Laune nieder, deshalb tröstete ich ihn, er solle einfach mal die Fahrt nach Sharm abwarten, vielleicht könne man ja dort was machen. Aber erst mal hinfahren und umsehen. Sein Gesicht erhellte sich, offensichtlich hatte ich ihm Hoffnung gemacht. Er stand auf und zog mich in Schlafzimmer.
Stürmisch küsste er mich, dabei zerrte er an dem Verschluss meines Kleides. Es gelang ihm nicht, diesen zu öffnen. „Do it self.“ befahl er und ich dachte nur: Ungeschickt lässt grüßen´.
Sehr schnell hatte er sich seines Trainis entledigt, nackt legte er sich aufs Bett und sah mir zu.
“You take shower today?“ fragte er, als ich zu ihm kriechen wollte.
Ich war empört, fragte aufgebracht: „Bin ich schmutzig, oder was?“ „Dont understand:“ sagte er ratlos.
„Klar, eh ich meine, for sure. What you think? Im dirty? “ wiederholte ich beleidigt.
Er setzte sich auf, nahm meine Hand, lächelte mich lieb an und erklärte: „Dont be angry, darling. Please, take shower now, because i like it , to make six after shower.“
Wie hätte ich dieser Bitte mit so einem charmanten Lächeln widerstehen können? Also ging ich duschen.
Als ich zurück kam hatte er das Zimmer abgedunkelt, leise Musik lief und mein Liebster lag mit steifem Glied auf dem Bett. Er zog mich zu sich hinab und begann mich zu streicheln und zu küssen. Sein Mund tastete sich bis zu meinen Brustwarzen, seine Hände streichelten meinen ganzen Körper, glitten hinunter zu meinen Innenschenkeln, nur um meine Muschi machte er einen Bogen, diesen Körperteil berührte er nicht. Urplötzlich unterbrach er seine Zärtlichkeiten, legte sich passiv auf den Rücken, sein Penis stand stramm aufrecht. Er hob das Gesäß etwas an, streckte mir sein Glied entgegen und befahl: „Yalla, take it.“
Im ersten Moment war ich perplex, als er seinem Wunsch Nachdruck verlieh, das Gesäß noch einmal anhob, folgte ich automatisch seiner Aufforderung. Nur kurz genoss er die Liebkosung meines Mundes, dann schob er mich zurück, griff zu dem bereit gelegten Kondom, streifte es über und wiederholte erneut: „Yalla.“
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