Kuno Mäuserich - Die Falle -
Ein wunderschöner Sonnentag
wie ihn jeder gerne mag
locket auch so manche Maus
aus dem dunklen Loch heraus.
Kuno ist ein solcher grauer
dicker, fauler, nicht grad schlauer
nimmer satter Mäuserich –
reckte sich und streckte sich,
um sich dann sogleich zu aalen
in den ersten Sonnenstrahlen.
Während seine Artgenossen
nun sich suchen unverdrossen
manchen dicken Leckerbissen –
mussten dies ja lange missen
in der kalten Winterzeit,
wo die Welt war zugeschneit.
Ach – sagt sich der Kuno da,
was machen die für ein Trara!
Nur nicht zu viel Emsigkeit –
dafür ist genügend Zeit!
Doch mit Futter, noch und nöcher,
huschen sie in ihre Löcher.
Ein Kleeblatt hier, ein Körnchen dort,
Naschereien von jeder Sort’
bring’ die Mäuslein – eins, zwei, drei –
von der Wiese schnell herbei.
Und irgendwann im Tageslauf
bequemt auch Kuno sich mal auf,
um vom Grünzeug was zu naschen,
eine Made zu erhaschen,
oder eine fette Larve
zu verspeisen bei Bedarfe.
Regenwürmer, zart und fein,
schmatzt er gleich genüsslich rein.
Wozu erst ins Hause tragen,
wenn mir gleich doch knurrt der Magen?
Denkt ganz still und leis’ bei sich
der dicke Kuno Mäuserich.
Und gleichsam in der Abendkühle
sucht der Kuno mit Gewühle
zum Verzehr sofort sich aus
just vor Ort so manchen Schmaus.
Sucht selbst in der Dunkelheit
noch nach einer Köstlichkeit.
Jedes andre Mäuslein sich verkroch
flugs in sein schützendes Erdenloch –
dort ist‘s warm und wohlig weich,
tief versteckt im Bodenreich.
Denn langsam wird es ungemütlich!
Und die andern tun sich gütlich
an der angehäuften Nahrung,
die auch dient zur Aufbewahrung.
Um, wenn‘s draußen kein Vergnügen,
leicht darüber zu verfügen.
Auch dem Kuno wird‘s zu bunt,
huscht, inzwischen kugelrund,
selbst in sein Mäuseloch geschwind,
wo seine Abendruh’ beginnt.
Am nächsten Tag dasselbe Spiel –
Kuno futtert gut und viel,
will nichts für den Speicher haben,
sich – sofort – an allem laben,
statt bescheiden mal zu bleiben!
Will es sich prompt einverleiben …
Und abends dann, bei Regenschauer,
liegt ‘ne Katze auf der Lauer,
sieht den fetten Mäusehappen,
will unverzüglich diesen schnappen!
Kuno spürt die Katz’ jedoch,
will verschwinden in sein Loch,
indes – oh weh! Die arme Maus
kann weder hinein noch raus,
bekommt ‘nen riesigen Schrecken –
denn sie bleibt ganz einfach stecken!
Zappelt, rappelt wie von Sinnen.
Schiebt und quiekt, kann nicht entrinnen!
Und das wilde Katzentier
krallt mit seiner Tatz’ nach ihr.
Autsch! Da hat sie schon ‘nen Kratzer,
an der Flanke gleich ‘nen Platzer.
Und dann beißt die Katze ganz
den dicken Kuno in den Schwanz,
den er schlägt nach allen Seiten,
um ‘s der Katze zu verleiden.
Aber ach! Dies macht sie nur
noch wilder! Und schmerzhafte Tortur
nimmt nun weiter ihren Lauf –
Kuno aber gibt nicht auf!
Quiekt erbärmlich, würde geben
alles für sein Mäuseleben!
Die andern hören sein Wehgeschrei,
eilen schleunigst nun herbei,
aus der Näh’ sich anzusehen,
was mit Kuno wohl geschehen …
Armer Kuno! Denken sie.
Scher dich weg, du Katzenvieh!
Und sie hüpfen flink umher
um die Katz’, die wundert‘s sehr.
Warum kommen all die Mäuschen
nun auf einmal aus dem Häuschen?
Können die denn gar nicht wissen,
was sie sind für Leckerbissen?
Doch! Das wissen sie genau,
aber sie sind ganz schön schlau!
Denn auf diese Weise - wetten? –
können sie den Kuno retten!
Während nun die Katze fein
jagt hinter den Mäusen drein,
beginnen Fünf mit festen Hieben
den Kuno in sein Loch zu schieben.
Doch das gibt ein Kräfteringen,
denn dies will fast nicht gelingen …
Und so eilen noch mal zwei
Mäuseriche flugs herbei,
um zu helfen auf der Stell’
ihrem Freunde jetzt ganz schnell.
War der Kuno – ach! sei‘s drum –
maßlos, gierig, noch so dumm!
Hat gekümmert sich mitnichten
um sein Nest schön herzurichten,
nur ans Futtern stets gedacht,
die Sorg’ der anderen verlacht
und sich schrecklich voll gefressen,
die Dynamik leicht vergessen,
welche doch erheblich schwindet,
wenn man nicht ein Ende findet
bei der Futter-Schlemmerei -
Freunde steh‘n sich trotzdem bei!
Bald ist mit vereinter Kraft
der Befreiungsakt geschafft,
und der Kuno sitzt da rinnen,
kann nun auch nicht mehr von hinnen.
Macht nun vollends sich zum Narren,
denn er muss im Loch verharren,
bis sein angefress‘ner Speck,
seine Leibesfülle weg!
Da mag manch’ Katze hungrig lauern
vor Kunos Loche - das kann dauern …
Es war einmal ein dicker, zotteliger, dunkelbrauner Teddybär, der schon zwei
Generationen überstanden hatte, allerdings nur noch ein Auge besaß und sein linker
Arm abgerissen war.
Sein Name war Paulchen.
Er fristete seit Monaten ein langweiliges, liebloses Dasein inmitten von kaputten Autos, Babyspielsachen und abgegriffenen Bilderbüchern – all den Dingen, welche keine Verwendung mehr fanden in der Welt von Tina, die gerade dabei war, ihr Kinderzimmer endlich einmal aufzuräumen und zu entrümpeln.
Sie hatte zu Weihnachten einen brandneuen Teddy bekommen - einen absoluten Hit!
Er konnte auf Knopfdruck brummen, tanzen, mit seiner schwarzen Nase wackeln oder sich drollig auf dem Boden wälzen. Cool! Was für ein geniales Spielzeug!
Paulchen Teddybär vermochte dies natürlich ganz und gar nicht und sah zudem alles andere als schick aus – und somit war seine schöne Zeit als treuer Freund und Spielgefährte aus Tinas Kleinkindertagen endgültig vorbei.
Dies machte Paulchen ausgesprochen traurig, denn er war einst Tinas ständiger Begleiter, niemals schlief sie ohne ihn ein.
Sogar seine ersten Schritte tätigte das Mädchen mit Paulchen im Schlepptau.
Darauf war er ja sooo stolz!
Und weil Paulchen dann später auch mit seiner kleinen Freundin im Sandkasten spielen durfte, Tina überhaupt - niemals!- das Haus ohne ihr Paulchen verließ, musste er eben entsprechend oft gewaschen werden.
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