Sie ist mitbeteiligt an der Regulierung des Wärmehaushalts: Über die Abgabe von Schweiß und über die Verengung beziehungsweise die Erweiterung der Hautgefäße hält die Haut die Körpertemperatur auf einem konstanten Level.
Auch bei der Regulierung des Wasserhaushalts spielt die Haut eine zentrale Rolle, denn als natürliche Schutzbarriere verhindert sie einen Wasserverlust und kann über Drüsensekrete gleichzeitig Salz und Wasser abgeben.
Die Haut ist ein essenziell wichtiges Sinnesorgan: Sie fühlt Berührengen, Druck, Temperaturen, Vibrationen und Schmerzen. Zahlreiche Schmerzrezeptoren in der Haut leiden Schmerzsignale an das Gehirn weiter. Der Körper ist gewarnt, dass hier ein Schaden auftritt wie zum Beispiel eine Quetschung, eine Verbrennung oder ein Schnitt.
Die Haut dient jedoch auch der zwischenmenschlichen Kommunikation: Durch Erröten oder Erblassen können einem Gesprächspartner bestimmte Emotionen oder Signale übermittelt werden. Wie wichtig die Haut in emotionaler Hinsicht ist, zeigen auch die beiden bekannten Sprichwörter: „Vor Neid erblassen“ oder „sich rundum wohl in seiner Haut fühlen“.
Letztendlich ist die Haut auf eine besondere Art und Weise an Immunabwehrvorgängen beteiligt.
1.2 Der natürliche Alterungsprozess zeigt sich in erster Linie an der Haut
Die Alterungsprozesse zeigen sich am deutlichsten an der Haut: Sie verändert sich nicht nur äußerlich, sondern lässt auch unter dem Mikroskop typische Abbauprozesse in den einzelnen Hautschichten erkennen. Diese können von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Jedes menschliche Körpergewebe unterliegt dem natürlichen und unaufhaltsamen Alterungsprozess, doch am meisten tritt dieser an der Haut zutage.
Folgende typische Hautveränderungen können auf den Alterungsprozess hindeuten:
Die Haut wird zunehmend dünner.
Mit fortschreitendem Lebensalter wird die Haut zunehmend spröder und schlaffer.
Schon ab dem 25. Lebensjahr beginnt die Haut an Spannkraft und Elastizität zu verlieren. Ebenso nimmt der Feuchtigkeitsgehalt der Haut ab.
Das Unterfettgewebe schwindet immer mehr und die Talgdrüsenaktivität lässt nach: Infolgedessen wird die Haut immer rauer und trockener.
Auch die Kollagenbildung nimmt ab, ebenso wie der Gehalt an natürlicher Hyaluronsäure.
Insbesondere Frauen in den Wechseljahren fühlen als direkte Konsequenz des Östrogenmangels eine zunehmend abnehmende Hautdicke.
Durch die unregelmäßige Verteilung des körpereigenen Hautpigments Melanin bilden sich schließlich Altersflecken.
Auch die Gefäßversorgung der Haut wird immer schlechter: Wunden brauchen deutlich länger zum Abheilen und die Haut wird immer rissiger.
Ein jugendliches und vitales Erscheinungsbild gilt aber seit jeher als Inbegriff der Schönheit und genau aus diesem Grund geht es immer mehr um die richtige Pflege und ein wirkungsvolles Anti-Aging. Jeder Mensch altert und das lässt sich nicht aufhalten! Was sich jedoch beeinflussen lässt, ist wie schnell dieser Alterungsprozess voranschreitet. Es geht darum, in Würde zu altern, deshalb wird auch immer häufiger vom Well-Aging oder Graceful-Aging gesprochen.
Der Hautalterungsprozess ist ein vorbestimmter Vorgang, der jeden Menschen betrifft. Dieser Prozess beginnt zunächst auf Zellebene und wird durch sogenannte schädliche freie Radikale aufrechterhalten. Diese schädlichen Radikale sind das natürliche Resultat verschiedenster Stoffwechselprozesse im Inneren unseres Organismus: Sie entstehen zum Beispiel bei der Verdauung, aber auch bei der Atmung. Zudem produzieren auch bestimmte Außenfaktoren wie etwa Sonnenlicht oder Tabakkonsum diese schädlichen Radikale. Auf unserer Haut haben diese aber gravierende Auswirkungen: Sie greifen die Kollagenfasern an, wodurch diese verkleben. Im Allgemeinen gleiten die Kollagenfasern übereinander und verleihen der Haut ihre Struktur und Widerstandsfähigkeit. Verklebtes Kollagen wird hingegen unbeweglich und steif: Die Haut sieht im wahrsten Sinne des Wortes „gealtert“ aus.
Zudem fördern die schädlichen freien Radikale die Bildung bestimmter Enzyme, die beginnen, das Kollagen zu verdauen. Mit diesem Schritt beginnt die Faltenbildung!
Doch keine Sorge, gegen diesen Vorgang kannst Du einiges tun, zum einen mit einer angemessenen Hautpflege und zum anderen mit einer gesunden Ernährungsweise sowie einem guten Lebensstil. Der Gegenspieler zu diesen freien Radikalen sind die sogenannten Antioxidantien, die die Angriffe auf die Haut effektiv abwehren können – und diese findest Du sowohl in der Pflege, als auch im Food!
Wenn vermehrt schädliche freie Radikale entstehen, besteht natürlich auch ein erhöhter Bedarf an Antioxidantien, um die richtige Balance wiederherzustellen.
Die folgende Grafik möchte dir das ein wenig näher veranschaulichen:
Im Zusammenhang mit der Hautalterung sind die sogenannten Telomere besonders wichtig: Diese Telomere sitzen am Ende der Chromosomen, die unser DNS-Material beinhalten. Bei jeder Zellteilung werden diese Chromosomen ein wenig kürzer. Dabei verkürzen sich aber stets diese Chromosomen-Endstücke – die Telomere – um die lebensnotwendige Geninformationen auf den Chromosomen zu erhalten. Die Telomere opfern sich also sozusagen, um die Integrität der Chromosomen zu bewahren. Doch werden diese Telomere zu kurz, führt das zum Tod der Zelle, denn sie kann sich nicht weiter teilen. Von dieser beschleunigten Telomerverkürzung sind Hautzellen besonders betroffen, da sie sehr vielen äußeren Schadenseinflüssen ausgesetzt sind. Infolgedessen kommt es dann zu einem schnell voranschreitenden Hautalterungsprozess und es bilden sich Linien und Fältchen.
Heutzutage weiß man jedoch, dank wissenschaftlichen Forschungen und Studien, dass die Telomerverkürzung durch den persönlichen Lebensstil beeinflusst werden kann. Durch ein gesundes, ausgewogenes Essverhalten sowie durch ein adäquates Sportprogramm und ausreichend Entspannung kann im Körper das Enzym Telomerase aktiviert werden. Dieses baut die Telomere wieder auf. So haben zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe – die in Kartoffeln, Nüssen, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Früchten und Gemüse stecken – einen maßgeblichen Einfluss auf das Telomerase-Enzym.
Folgende Faktoren führen nachweislich zu einer Verkürzung der Telomere:
- Rauchen
- Hohe Blutzuckerwerte
- Übergewicht – vor allem Bauchfett
- Körperinterne Entzündungsprozesse
- Chronischer Stress
Mission impossible – der intrinsische Alterungsprozess
Der natürliche Hautalterungsprozess lässt sich nicht beeinflussen, denn er wird von unseren Genen und vom Lebensalter bestimmt. Das ist somit ein rein natürlicher Vorgang, der jedoch durch eine gesunde Lebensweise und eine optimale Pflege verlangsamt werden kann.

Zusätzlich durchlaufen Frauen den sogenannten „hormonellen Hautalterungsprozess“, wenn sie in die Menopause kommen. Durch das zunehmend fehlende Östrogen im Körper zeigen sich immer mehr Hautalterungserscheinungen.
Dem intrinsischen Alterungsprozess gegenüber steht der extrinsische Alterungsprozess: Dieser wird durch diverse Umweltfaktoren verursacht, die also von außen auf die Haut eindringen. Dieser extrinsische Alterungsvorgang kann aber durch das eigene Verhalten ganz wesentlich gesteuert und beeinflusst werden.
Umweltbedingtes Altern

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