Harley Barker
Love and Crime
The next Adventure
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Inhaltsverzeichnis
Titel Harley Barker Love and Crime The next Adventure Dieses ebook wurde erstellt bei
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Impressum neobooks
Harley Barker
Love and Crime
The Next Adventure
Sarah Weber
Alter Postweg 31a
48477 Hörstel
Copyright by Sarah Weber
Covergestaltung: A&K Buchcover Design
Alle Rechte vorbehalten!
Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der offiziellen schriftlichen Genehmigung der Autorin!
„Sechs Wochen ist es jetzt her, dass du dafür gesorgt hast, dass dieser Kerl verhaftet werden konnte. Ich weiß nicht, ob ich den Mut dazu gehabt hätte. Wahrscheinlich hätte ich mich in meiner Wohnung unter der Decke verkrochen und wäre erst wieder herausgekommen, wenn die Gefahr vorbei gewesen wäre“, stellt Katie fest.
Nachdenklich sieht sie mich an, zieht eine Wasserflasche aus ihrer Handtasche und nimmt einen großen Schluck daraus.
Mir ist bewusst, dass sie noch mehr dazu sagen will. Bevor sie das allerdings machen kann, schüttle ich energisch den Kopf und falle ihr ins Wort.
„Ich hatte nicht wirklich die Wahl“, erinnere ich sie.
„Man hat immer die Wahl. Und du hast dich dafür entschieden, was ich cool finde.“
„Hmmm“, mache ich nur. „Ich habe nicht dafür gesorgt, dass er verhaftet werden konnte. Das würde bedeuten, dass ich der Polizei einen Hinweis gegeben habe, wo sie ihn finden können. Allerdings habe ich mit meinem Vater oder seinen Kollegen nie darüber gesprochen. Deswegen kann man schon irgendwie sagen, dass ich ihn mehr oder weniger selber verhaftet habe“, gebe ich zu bedenken.
Ich will mich damit nicht noch mehr hervorheben, ich will sie nur daran erinnern, wie es wirklich abgelaufen ist.
Auch wenn ich in den letzten Wochen reichlich Zeit hatte, um es zu verarbeiten, so kann ich noch immer nicht glauben, dass diese Geschichte wirklich geschehen ist. Es kommt mir vor, als hätte ich es geträumt. Als ich hier gelandet bin habe ich nicht einmal im Traum daran gedacht, dass ich einige Tage später bereits auf der Suche nach einem Verbrecher bin.
Aber wer hätte das schon?
Hätte mir das jemand vor meinem Abflug erzählt, hätte ich ihn für bescheuert erklärt. Schließlich hatte ich andere Pläne für mein Leben in den USA. Erst recht für die erste Zeit. Da ist es beinahe seltsam, dass ich mich auf die Suche nach dem Typen gemacht habe, der nicht nur das Auto meiner Stiefmom aufgebrochen hat, sondern auch in mein Elternhaus eingebrochen ist. Von Anfang an hat er nur für Ärger gesucht und ich hatte keine Ahnung, wieso das nur mir passiert.
Niemand, mit einigermaßen gesundem Menschenverstand, hätte das getan, was ich gemacht habe. Deswegen schiebe ich es darauf, dass ich nach meiner Ankunft noch keinen Job und dementsprechend auch nichts zu tun hatte. Man könnte auch sagen, dass es ein Zeitvertreib war. Allerdings muss ich auch erwähnen, dass ich es nicht wirklich freiwillig gemacht habe. Ich bin mehr oder weniger hineingestolpert, als ich Zane, einen verdammt scharfen Kopfgeldjäger, am Flughafen über den Haufen gerannt habe.
Aber sind wir doch mal ehrlich. Jeder der mich kennt weiß, dass es in meinem Leben schon immer chaotisch zuging. Und ich glaube auch nicht, dass sich das jemals ändern wird. Da war es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis mir so etwas passiert. Daher sollte es auch nicht weiter verwundern und dennoch tut es genau das.
Einfach wäre aber auch langweilig. Deswegen genieße ich es, die Chaos-Queen zu sein. Meine Freunde kennen mich alle nur so.
„Sechs Wochen, und ich habe übrigens noch kein Wort darüber in Gegenwart meines Vaters oder meiner Mutter verloren. Abgesehen von dir und Zane und seinen Kollegen weiß niemand davon. Ich weiß aber auch nicht, wie ich es ihnen sagen soll. So einfach ist das nicht.“
„Ich kann mir vorstellen, dass dein Vater nicht gerade begeistert davon sein wird, sobald er es erfährt“, stellt sie fest und verzieht das Gesicht. „Vielleicht wird er dich nie wieder alleine aus dem Haus lassen. Dann müsstest du immer einen Bodyguard dabei haben. In dem Fall würde ich mir aber wünschen, dass er wenigstens gut aussieht, damit es sich wenigstens lohnt.“
So ungern ich es auch tue, aber in diesem Fall muss ich ihr wirklich recht geben. Mein Vater hat mich schon immer in Watte gepackt, was auch daran liegt, weil ich in jedes Fettnäpfchen trete, was ich finden kann. Außerdem ist er Polizist und sieht daher die Gefahren anders, als ich oder jeder andere, der nicht diesen Job hat.
Wenn er nun wüsste, wer in seinem Wohnzimmer stand und mich bedroht hat, würde ihm das sicherlich nicht gefallen. Da bin ich mir sicher. Aus diesem Grund habe ich wirklich schon mit dem Gedanken gespielt, ob ich es nicht einfach für mich behalten soll.
„Vermutlich würde er mich ins nächste Flugzeug zurück nach Deutschland setzen“, murmle ich.
Aber dort hätte er mich nicht mehr im Auge.
Dabei kann ich das Grinsen nicht für mich behalten, was sich bei der Vorstellung daran, auf meinen Lippen bildet. Vor meinem inneren Auge habe ich ein Bild, wie er mich beinahe in den Flieger zerren muss, weil ich mich beharrlich weigere. Eins steht nämlich für mich fest: freiwillig verschwinde ich nicht wieder.
Ich wollte mir hier ein Leben aufbauen und das ist mir in den letzten Wochen sehr gut gelungen. Auch wenn mir noch Freunde und eine Wohnung fehlen, so habe ich wenigstens das wichtigste geschafft zu finden: einen Job.
„Das kann ich mir nicht vorstellen. Dafür hat er sich zu sehr darüber gefreut, dass seine kleine Tochter endlich hier ist. Aber er würde dir wahrscheinlich einen Bodyguard vor die Nase stellen. Das kannst du nicht verneinen“, überlegt meine Freundin und verzieht nachdenklich das Gesicht.
„Einen Babysitter?“ Alleine bei dem Gedanken daran, dass er das wirklich machen würde, rümpfe ich die Nase.
„Nein, einen Bodyguard“, verbessert Katie mich.
„Es ist egal, wie du es nennst. Es bleibt ein Babysitter, der mir auf Schritt und Tritt folgt und darauf achtet, dass ich keine Dummheiten mache.“
Katie gibt ein schrilles Lachen von sich. Dabei bilden sich Lachfalten um ihre Augen.
„Dabei hast du schon einen. Nachdem ich nun die ganze Geschichte kenne bin ich der Meinung, dass Zane sehr gut auf dich aufgepasst hat. Sonst wäre er nicht passend in euer Wohnzimmer gestürmt.“ Während sie spricht wackelt sie mit den Augenbrauen, sodass ich nur die Augen verdrehe.
In den letzten Wochen ist ein paar Mal sein Name gefallen. Allerdings habe ich es jedes Mal geschafft, ihr auszuweichen. Doch ich weiß, dass ich nicht immer dieses Glück haben werde. Und langsam aber sicher sehe ich dieses Gespräch mit großen Schritten auf mich zukommen.
„Du kannst mich ruhig damit aufziehen, es ist mir egal“, erkläre ich abweisend. Auf diese Weise will ich ihr klarmachen, dass ich nicht näher darauf eingehen werde und hoffe, dass sie es auch lässt.
Allerdings brauche ich nur einen Blick in das Gesicht meiner Freundin zu werfen, um zu wissen, dass sie weiß, dass meine Ansage nur halb ernst gemeint ist. Tatsache ist nämlich, dass von Anfang an irgendetwas zwischen uns war, was ich nicht genau beschreiben kann. Allerdings will ich mich auch nicht näher damit beschäftigen. In diesem Punkt springt mein Selbstschutz an. Ich ziehe das Chaos zwar an, aber das heißt nicht, dass ich doof bin. Mir ist sehr wohl bewusst, dass er mit einer Frau wie mir nichts anfangen könnte. Nicht, dass ich mir irgendwelche Hoffnungen machen würde. Doch ich bin mir sicher, dass er sich normalerweise mit anderen Frauen trifft. Vorzugsweise Frauen, die er nicht beschützen muss, weil sie nicht auf ihn hören und sich deswegen in Gefahr bringen. Und wenn wir es genau nehmen, habe ich genau das getan.
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