Mark Savage - Christmas Meeting

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Fünf Dämonen der untersten Rangstufe materialisieren geradewegs aus der Hölle inmitten eines großen Einkaufszentrums im Herzen New York Citys. Und dies an Weihnachten, einen Tag vor der großen Bescherung. Ihr Auftrag lautet: Seelen für Luzifer. Unsichtbar und voller Tatendrang suchen sie sich zielgerichtet ihre Opfer. Zwei verhasste Kriegsveteranen; eine unter unsäglichen Schmerzen leidende Krebskranke; ein Opfer der Justiz,das schuldlos für eine nicht begangene Tat die Hölle auf Erden hinter Gittern erleben musste und nun nach Rache schreit; ein Priester, der – enttäuscht von Gott und der Welt – seinen Glauben verliert und der Versuchung anheimfällt. In der heiligsten Zeit des Jahres scheint die Saat des Bösen aufzugehen … wäre da nicht dieser merkwürdige Mann mit weißem Bart und rotem Kostüm, hinter dessen Äußeren sich mehr verbirgt als es den Anschein zu haben vermag. Vermag der Zauber der Weihnacht die Macht des Bösen zu brechen?

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Mark Savage

Christmas Meeting

Eine harmonisch dämonische Weihnachtsgeschichte

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Inhaltsverzeichnis Titel Mark Savage Christmas Meeting Eine harmonisch - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Mark Savage Christmas Meeting Eine harmonisch dämonische Weihnachtsgeschichte Dieses ebook wurde erstellt bei

Mark Savage Mark Savage Christmas Meeting Eine harmonische dämonische Weihnachtsgeschichte

»Herr, hilf meiner armen Seele« »Herr, hilf meiner armen Seele« (Edgar Allan Poe, letzte Worte, 7. Oktober 1849)

Kapitel 1: Die Ankunft

Kapitel 2: Die Geschichte vom Dämon des Hasses

Kapitel 3: Die Geschichte vom Dämon des Schmerzes

Kapitel 4: Die Geschichte vom Dämon der Vergeltung

Kapitel 5: Die Geschichte vom Dämon der Versuchung

Kapitel 6: Abschied

Impressum neobooks

Mark Savage

Christmas Meeting

Eine harmonische dämonische

Weihnachtsgeschichte

Herr hilf meiner armen Seele Edgar Allan Poe letzte Worte 7 Oktober - фото 2

»Herr, hilf meiner armen Seele«

(Edgar Allan Poe, letzte Worte, 7. Oktober 1849)

Kapitel 1: Die Ankunft

Das Kaufhaus an der Ecke zur Zwanzigsten erlebte einen Massenansturm, den trotz großzügigsten Spekulationen niemand erwartet hatte.

Die Menschenschlangen hinter den Registrierkassen schienen stetig anzuwachsen, und die beschäftigten Verkäufer standen regelrecht am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Selbst die Weihnachtsmänner wiesen hektische rote Flecken in ihren Gesichtern auf. Teils wegen der Hitze, unter der sie in den dicken Kostümen litten, teils aufgrund ihrer schwierigen Aufgabe, sich inmitten dieser Massen frei zu bewegen und die Kinder mit Geschenken zu beglücken.

Die gigantischen Leuchtziffern unter dem Dach des großen Kaufhauses zeigten den 24. Dezember an. Acht Uhr abends. Nur noch wenige Stunden bis zu Santa Claus' Ankunft aus den himmlischen Gefilden.

Umso rätselhafter schien es, dass all diese zahlreichen Menschen erst jetzt ihre Weihnachtseinkäufe tätigten. Nun, die einen taten es wohl aus Bequemlichkeit, da man es Tag für Tag aus reiner Faulheit immer wieder aufschob, um sich erst im letzten Moment einen Ruck zu geben. Die anderen taten es entweder weil sie zu viel oder zu wenig im Geldbeutel hatten. Der geizige Reiche sowie der mittelständige Amerikaner nutzten die Sonderangebote, die wenige Stunden vor dem Fest ausgeschrieben wurden.

Als die Digitalziffern dann schließlich zehn Uhr anzeigten, fieberten die Angestellten den letzten zwei Stunden ihres hektischen Arbeitstages entgegen. Schlagartig schien eine regelrechte Massenflucht stattzufinden, denn binnen weniger Minuten leerte sich das Kaufhaus beträchtlich. Zurück blieben die wenigen Schlauen, die bewusst um diese Zeit ihre Einkäufe erledigten.

Es geschah wenige Minuten nach zwölf. Fünf unsichtbare Gestalten materialisierten in der großen Spielwarenabteilung des dritten Stockes, inmitten von Kasperlefiguren und Plüschtieren.

Die wenigen Kunden, die sich um diese Zeit dort aufhielten, wären wohl laut schreiend davongelaufen oder hätten ganz einfach den Verstand verloren beim Anblick der grässlichen Fratzen jener vergeistigten Dämonen. So liefen sie einfach unwissend an ihnen vorbei oder schlichtweg durch sie hindurch. Das wütende Gezeter der fünf Wesen drang nicht an ihre Ohren.

Jene jedoch beschlossen für diese Ignoranz bitter Rache zu nehmen.

* * *

Sie kamen direkt aus dem Hort des Bösen, einen Ort den man als Hölle bezeichnete und dem Fürsten der Finsternis als Domizil diente.

Doch sie besaßen nur untergeordnete Bedeutung an diesem Ort, den sie ihr Zuhause nannten. Als Dämonen der untersten Rangstufe waren sie in den Augen ihres Meisters nur widerliches Gewürm. Ihr ständiges Flehen und Bitten

um Anerkennung ließ Luzifer kalt, bis zu jener Stunde, als es sich der Meister in seiner unendlichen Gnade anders überlegte.

»Damit ich euer elendes Gewinsel nicht länger mitanhören muss, werde ich euch eine Chance zur Bewährung geben.«

Die fünf Dämonen starben fast vor Ehrfurcht, als der Meister zu ihnen diese Worte sprach.

»Ihr habt gewisse Fähigkeiten, die mir vielleicht doch von Nutzen sein könnten. Aber merkt euch eins: ihr bekommt nur diese eine Chance. Habt ihr Erfolg, bekommt ihr menschliche Gestalt und die Macht, unter den Menschen Chaos und Tod zu verbreiten. Versagt ihr, werdet ihr für alle Zeiten zu machtlosen Schattenwesen und euer Leiden wird endlos sein.

Merkt euch außerdem: Niemand kann euch sehen, niemand sich an eurem widerlichen Äußeren erschrecken. Doch ihr vermögt in ihre Seelen einzudringen und sie zu verwirren. Bald nähert sich jener verruchte Tag, den die Menschen Heiligabend nennen. Christmas eve. Weihnachten, das Fest der Liebe und Freude.«

Selten hatten sie ihren Meister derart hasserfüllt sprechen hören. Sie begannen vor Angst zu wimmern.

»Mein Triumph wäre groß, wenn ich ausgerechnet an diesem Tag einige weichherzige Schwachköpfe in meinem Reich begrüßen könnte. Eure Aufgabe ist es, mir ein paar dieser reinen Seelen zu liefern, nachdem ihr ihre Gedanken vergiftet habt. Glaubt ihr, dieser Aufgabe gewachsen zu sein?«

Schnell beeilten sich die fünf, ihrem Meister zu versichern, dass diese Aufgabe nur eine Kleinigkeit für sie darstellte und er keine geeigneteren Diener dafür finden könnte.

»Ich hoffe es für euch, Dämonen. Das Schattenreich hält solange fünf Plätze reserviert. Dennoch glaube ich, euch vertrauen zu können. Bewährt euch, und ihr werdet reich belohnt werden.«

Und nun waren sie hier, im Reich der Lebenden, der Menschen. Sie, die unsichtbaren Geister, die ihrem Meister versprochen hatten, ihm bis zum Ende des heutigen Tages einige Seelen zu sichern. Eine Aufgabe, die ihnen unendlich leicht schien, denn ob ihrer Fähigkeiten sollte es keine Mühe bereiten, Luzifer zufriedenzustellen. Er hatte sie schon viel zu lange ignoriert. Bald musste er einsehen, damit einen Fehler begangen zu haben.

»Seht sie euch an, diese Schwächlinge«, sprach der Dämon des Hasses verächtlich. »Sie fühlen sich sicher, nur weil sie uns nicht sehen können. Am liebsten würde ich eine dieser widerlichen Kreaturen in Stücke reißen.«

»Dazu hast du vielleicht Gelegenheit, wenn wir unseren Auftrag ausgeführt haben«, antwortete der Dämon der Schmerzen. »Wir haben nicht die Macht, ihnen körperliche Gewalt zuzufügen.«

»Würde auch gar keinen Spaß machen, oder? Was sind schon körperliche Qualen gegen die Leiden eines malträtierten Geistes.«

Der Dämon der Verblendung grinste hämisch bei seinen Worten.

»Ich gebe dir vollkommen recht, Bruder«, stimmte der Dämon der Versuchung zu. »Ich brenne schon regelrecht darauf, mich so richtig auszutoben.«

Der Dämon der Vergeltung erwiderte: »Was stehen wir hier überhaupt herum, die Zeit läuft. Bevor dieser Tag zu Ende ist, müssen wir unseren Auftrag erledigt haben. Oder habt ihr Lust darauf, eure zukünftige Existenz als Schatten zu fristen?«

»Es ist noch Zeit genug für einen Ausflug durch dieses Gebäude«, schlug der Dämon der Lüge vor. »Sehen wir uns diese hilflosen Geschöpfe doch mal genauer an. Ich bin sicher, wir werden uns köstlich amüsieren.«

Sein Vorschlag fand die rege Zustimmung seiner vier Brüder. Erwartungsvoll und mit bösen Gedanken zogen sie los.

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