Thomas Herholz - Es ist nie zu spät...

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Als Herbert mit der geheimnisvollen Deutsch-Norwegerin Maria zu einer Nordlandreise zu Fuß und ohne viel Geld aufbricht, die sie an den gewaltigen Malstrom des Saltstraumen über dem Polarkreis führt, ist schon einiges schief gelaufen in seinem Leben.
Die neue Zahnarztpraxis in Kiel hat Höhen und Tiefen erlebt und ihn mit dem Gesetz in Konflikt gebracht.
Beide stehen sie an einem Wendepunkt ihres Lebens und Herbert ahnt nicht, welche Fäden ihr Schicksal miteinander verknüpft hat.
Die Wege durch Deutschland, Skandinavien und Brasilien führen durch atemberaubende Natur und in die Tiefen der Seele.
Die Suche nach dem Spirit der Schöpfung führt auch zum Nachdenken über Religion und Mythos, Schuld und Vergebung und darüber, was wirklich zählt im Leben…

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Am nächsten Tag trübte das Wetter ein, und es gab ein paar Regentropfen. Weil sie nichts Besseres vorhatten, schlenderten sie zum Nidaros-Dom, dem Nationalheiligtum Norwegens – mit dem Grab des wohl größten Wikingerkönigs Olav II., des Heiligen, der um das Jahr 1000 gelebt haben soll, fast so alt waren auch die Anfänge dieser Kirche.

Die hochgotische Fassade ließ den Betrachter ganz klein erscheinen. Mit den zwei wuchtigen, quadratischen Türmen und den unzähligen figurengefüllten Nischen und dem großen Rosettenfenster erinnerte sie an englischen Westminster-Stil oder die Kathedralen von Reims und Rouen.

Herbert hatte mit seinem Vater viele Kirchen angesehen, er interessierte sich durchaus für deren Architektur und Geschichte und ließ sich immer aufs Neue von der erhabenen Atmosphäre großer Gotteshäuser beeindrucken. Er musste da unbedingt rein und wunderte sich, dass Maria Zeichen von Vorbehalt und Abwehr erkennen ließ. Gut, man musste 30 Kronen Eintritt bezahlen, aber das war es ihm wert, und er überredete Maria mitzugehen.

Der Wirkung des hohen, säulengetragenen Innenraums mit den Kreuzrippen-Gewölben konnte sich niemand entziehen. Sie setzten sich auf zwei der endlos aufgereihten Stühle der evangelisch-lutherischen Kirche und atmeten tief durch. Die schlichte Würde des riesigen Raumes tat ihnen gut.

Als sie wieder heraustraten, hatte der Regen schon wieder aufgehört, und zaghafte Sonnenstrahlen brachen durch die dunklen Wolken. Sie schlenderten durch den Bischofsgarten und Maria erzählte stockend, dass Vater Ole ihr für lange Jahre den Besuch von Kirchen strikt verboten hatte. Er hatte „diese ganze pseudo-christliche Geschichte“ gehasst, die für ihn pure Heuchelei war. Sein eigener Vater hätte hier, im Nidaros-Dom, geheiratet, am 14. April 1945, also kurz vor der Kapitulation der Deutschen, in SS-Uniform. Das war angeblich bei einer Massenhochzeit der Deutschen Wehrmacht, und die Braut war nicht seine Mutter gewesen, die hatte der Vater nämlich in Deutschland sitzen lassen, da sei Ole neun gewesen. Die Frau war jedenfalls auch schwanger, und ihre Tochter sollte im Nazi-„Lebensborn“-Heim aufwachsen, hier in Trondheim, aber dazu kam es dann wohl nicht mehr…

„Vielleicht lebt sie ja hier irgendwo, meine Halbtante – keine Ahnung“, meinte Maria, „dass die Kirche da mitgemacht hat…“

„Aber bei solchen Hochzeiten war vielleicht gar kein Pastor dabei“ sinnierte Herbert, „das war bestimmt ´ne deutsche Zivilehe.“

Jedenfalls war Maria froh, den Dom mal von innen gesehen zu haben; hier war nichts vom Nazi-Spuk zu spüren gewesen. Dieser Schatten der Vergangenheit jedenfalls hatte sich in Luft aufgelöst.

Morgen wollten sie weiterreisen, in Richtung Brønnøysund, das lag über 300 Kilometer weiter im Norden, auf halbem Wege nach Bod ø .

Die beiden hatten, seitdem sie sich auf den Nordland-Trip gemacht hatten, einen gesunden tiefen Schlaf wie schon lange vorher nicht mehr. Keine Alpträume legten sich aufs Gemüt, viele Ängste der letzten Jahre schienen von ihnen abgefallen zu sein.

War es nicht ein herrliches Gefühl alle innere Getriebenheit abzuschütteln und - фото 4

War es nicht ein herrliches Gefühl, alle innere Getriebenheit abzuschütteln und einfach in den Tag hinein zu gehen?

Wieder wanderten sie auf die Landstraße hinaus und vertrauten auf den lieben Gott und freundliche Menschen. Auch zu Fuß würden sie an ihr Ziel kommen, Zeit hatten sie jedenfalls im Überfluss. Trotzdem waren sie ganz froh, dass bei aufkommendem Regen ein freundlicher Milchwagen-Fahrer hielt und sie die 100 Kilometer bis Steinkjer mitnahm, immer schön am Trondheim- Fjord entlang. Er freute sich, dass die Deutschen Norwegisch verstanden, zumindest Maria, und seine Schwärmereien über seinen „Traumberuf“, so nah an der Natur, nachvollziehen konnten.

Nach zwei Stunden trennten sich ihre Wege wieder, und Maria und Herbert wanderten weiter über eine zerklüftete Halbinsel durch Täler und an Bergseen und Wasserfällen entlang und durch Birken- und lichte Föhrenwälder, bis sie bei Namsos wieder auf die Fjord- und Schärenküste stießen. Sie übernachteten zweimal auf gastfreundlichen Bauernhöfen und nahmen dann die Fähre nach Geisnes und von dort weiter nach Hofles. Die letzte Fähre hieß Olav Duun und Herbert unkte, ob sie wohl nach Marias Vater Ole benannt sei. „Blöder Witz“, meinte Maria, obwohl sie ihm selbst erzählt hatte, wie oft Ole „duhn“ und betrunken gewesen war.

Olav Duun aber, und das wusste sie noch ziemlich genau aus ihrem norwegischen Schulunterricht, war ein hochgeschätzter Heimatdichter, der eigentlich Lehrer gewesen war und aus einem gänzlich unsentimentalen Naturgefühl heraus schrieb, in einem klaren, durchaus humorvollen Stil, der ihr gut gefallen hatte, auch wenn er mythische, also eher heidnische Anklänge an die alten Sagas widerspiegelte. Sein großer Romanzyklus „Die Juwikinger“ kam in den 1930er Jahren heraus und handelte von einem edlen Bauerngeschlecht des 19. Jahrhunderts – im Kampf um Würde und Menschlichkeit… Die Bücher gab es auch als deutsche Übersetzung und ihr Vater hatte sie verschlungen, auch wenn er sonst eher wenig Neigung zum Lesen hatte.

Herbert begann sich allmählich Sorgen zu machen, was für ein abgehobener „Blut-und-Boden- Kauz“ sie in Bodø erwarten würde. Aber Maria meinte nur, mit einem Dichter hätte Ole nun wohl gar nichts gemein, eher vielleicht mit Petterson.

„Petterson mit dem hohen gelben Hut, der immer mit seiner Katze spricht?“ fragte Herbert. Er kannte die großformatigen Bilderbücher und hatte sie als Student manchmal Kindern beim „Babysitten“ vorgelesen, weil sie sonst nicht eingeschlafen wären. Damit konnte er sich in Tübingen seinen Monatswechsel aufbessern.

„Ja genau den Petterson meine ich, von Sven Nordquist ist der“, schwärmte Maria „die Katze ist ein Kater und heißt Findus, die Bücher sind eigentlich aus Schweden, aber das ist egal. Mein Vater ist auch so ein Chaot gewesen, den berühmten „Tischlerschuppen“ hatten wir auch, überall lagen kaputte Angeln herum, die er irgendwann einmal reparieren wollte, wozu er natürlich nie kam, kaufte sich lieber eine neue… Eine Katze hatte er früher auch, und überall hörte er das Gras wachsen.“

„Bei dem alten Schweden gab es doch auch diese skurrilen wuseligen Wesen, kleine Naturgeister oder so“, sagte Herbert, und Maria nickte. „Der in den Büchern ist doch eigentlich ganz lieb, oder?“, fragte er.

„Ja, aber er kann auch sehr jähzornig werden“, flüsterte Maria und hatte auf einmal Tränen in den Augen, „und dann der Wodka und der Akvavit dazu…“

„Womit wir wieder bei „Olav Duun“ wären“, meinte Herbert lakonisch, „der Kahn legt übrigens gleich an – in Hofles“. Sie nickte wieder. Soviel hatte sie seit Tagen nicht geredet…

Ein paar Tage später erreichten sie Brønnøysund, das hübsche Hafenstädtchen hatte früher einmal Bodø fast den Rang abgelaufen als Hauptstadt der Nordprovinz.

Die erstaunlich große Feldsteinkirche war offen. Drinnen saßen einige Besucher und lauschten himmlischer Orgelmusik. Die blonde Organistin übte wohl für den kommenden Sonntag, es lagen Zettel für das bevorstehende Konzert aus: „Präludium und Fuge in C Dur von Johann Sebastian Bach“. Es klang wirklich überirdisch – und so kam ihnen auch der Blick auf die weitgespannte Brücke im Abendrot vor, die sie zur Insel Torget führen würde.

Hier wollten sie sich unbedingt den „Torghatten“ ansehen, den berühmten Berg mit dem 35 Meter hohen Loch, das gut 10 Meter breit und begehbar sein sollte.

Sie stiegen den beschwerlichen Weg hinauf und wanderten durch das 160 Meter lange Loch, das der wütende Sohn des Trollkönigs mit einem Pfeilschuss geschaffen haben soll. Er zerstörte damit auch das, was er liebte, die flüchtende Jungfer Lehamøya. Denn der König der Sømnaberge ließ zur Strafe alles versteinern.

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