Der Fall Anna K.
- Ein romantischer Kriminalroman -
von Jörg Przystow
Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, Unternehmen und Vereinigungen sind
zufällig und nicht beabsichtigt.
In Deutschland gibt es eine sehr große Zahl von Opfern aus Straftaten, die keinen
finanziellen Ausgleich und keine Unterstützung erfahren. Dabei geht es nicht nur
um Kriminalität, sondern auch um die Anwendung von Gewalt. Um diese Menschen
kümmert sich der „WEISSER RING e.V.“ und genau für diese Organisation möchten wir einen Teil des Verkaufserlöses des Buches spenden. Weitere Informationen finden Sie auf:
www.weisser-ring.de
2. Auflage März 2021
Alle Rechte vorbehalten.
Autor: Jörg Przystow
Schwerte (www.klaska-buecher.de)
Lektorat, Korrektorat:
Amelie Hauptstock, hauptwort,
Dortmund (www.hauptwort.com)
Grafikdesign, Umschlaggestaltungt:
Simone Hilgers ArtWork,
Dortmund (www.simonehilgers.de)
Rechtliche Beratung:
Kanzlei Sabine Deifuß,
Schwerte (www.kanzlei-deifuss.de)
Jörg Przystow meinen Freund nennen zu können, bedeutet mir sehr viel. Viele Jahre lang haben wir als Künstler und Moderator zusammen bei Veranstaltungen auf der Bühne gestanden. Jörg bereicherte diese Momente nicht nur durch seine spontanen und eloquenten Moderationen, sondern ab und zu auch durch seine anrührenden Gedichte, was mir immer sehr imponierte.
Umso interessierter war ich, als ich eines Tages von ihm erfuhr, dass er ein Buch geschrieben hatte. Einen Roman, eine Art Krimi mit einer großen Liebesgeschichte. Mit großer Neugier tauchte ich bei „Klaska und die Anwältin“ ab in die Gefühlswelt der beiden Hauptfiguren, einem Privatermittler und einer Anwältin, die gemeinsam den Betrugsfall einer durch eiskalte Abzocker in eine bedauerliche Lebenslage geratene Industriellenwitwe aufklären. Menschliche Werte wie Zwischenmenschlichkeit und Respekt spielen dabei eine wichtige Rolle, wie ich es auch aus dem Leben des Autors kenne. Authentisch, echt und mit unbestechlichem Auge fürs ermittlerische Detail entwickelt Jörg den Fall Anna K. Das Buch ist dabei nicht nur ein Krimi, sondern auch eine Geschichte über die Beziehung zweier Menschen, die sich auf wundervolle Weise ergänzen und ihr gemeinsames Ziel nie aus den Augen verlieren.
„Klaska und die Anwältin“ ist ein realistischer Roman, bei dem Liebhaber vieler verschiedener Genre auf ihre Kosten kommen werden. Das Erstlingswerk von Jörg Przystow lässt dabei direkt auf eine Fortsetzung hoffen. Der gemeinsame Weg des perfekten Teams von Polizist Ben Klaska und Anwältin Julia Richter scheint unausweichlich vorprogrammiert. Ich freue mich bereits, die beiden bei ihren kommenden Fällen weiter kennenlernen zu können!
Gunther Gerke
Unterhaltungskünstler
Liebe, Hochzeit, Beruf und Leben
Anna Kiesmann, im Mai 1941 geboren, kam als Tochter eines Kaufmanns in Castrop-Rauxel zur Welt. Den Krieg erlebte sie entsprechend als Kind. Wie es in diesen Jahren so war, hieß es lernen, mit den wenigen Dingen im Leben klar zu kommen. Es reichte für das normale Leben, Luxusgüter waren Träumerei. Wer es schaffte, eine Schulbildung zu bekommen und es verstand, die Wichtigkeit einer abgeschlossenen Ausbildung zu erkennen, der konnte etwas werden.
Anna ging ihren Weg. Mit Fleiß absolvierte sie die Schule und merkte bereits da, dass ihre Neigung darin bestand, anderen Menschen etwas auf liebevolle Weise beibringen zu wollen. So war der Berufsweg, auch eine Form von Berufung, schnell vorgezeichnet und Anna schloss ihre Ausbildung zur Lehrerin für höhere Schulbildungen an der Universität in Freiburg erfolgreich ab. Bereits in dieser Zeit lernte sie Ernst kennen, ihren späteren Mann.
Für Anna, die schnell ein festes Arbeitsverhältnis hatte und somit über ein regelmäßiges Einkommen aus der Staatskasse verfügte, war es eine Selbstverständlichkeit, ihren zukünftigen Ehemann während seines Studiums zu unterstützen. Die Hochzeit fand im Februar 1961 statt. Zu dieser Zeit hatte Ernst sein Studium als Ingenieur der Agrarwissenschaft gerade beendet. Nach dem Studium in Düsseldorf und einigen Jahren Berufserfahrung in anderen Unternehmen seiner Branche hatte Ernst extra den Chefposten bei der Spezialfirma für Industrieanlagen in Castrop-Rauxel übernommen. Ein Unternehmen mit großen Wachstumsgedanken, welches auf dem Weg zum Branchenführer war, spezialisier u. a. auf besondere Schweißnähte. Er hatte sich sicher auch mit Mühe und sehr viel persönlichem Engagement für diese Position empfohlen.
Finanziell waren Anna und Ernst mit der Zeit absolut unabhängig geworden und hätten ein sorgenfreies Leben führen können, denn auch Anna war erfolgreich und mittlerweile zur Schuldirektorin befördert worden.
Es gehörte sich aber, auf eine glückliche Ehe mit angesehenen Berufen Kinder zu planen, um den Status einer glücklichen Familie auch nach außen hin zu zeigen. Nach mehreren Versuchen wurde Anna schwanger und die Freude war zunächst groß, denn nun war das gemeinsame Leben nahezu perfekt.
Dieser Zustand sollte allerdings nicht lange anhalten.
Nach nur wenigen Wochen der Vorfreude auf ein gemeinsames Kind kam es bei Anna zu einer Fehlgeburt, die die medizinische Diagnose zur Folge hatte, dass sie nie mehr eine Schwangerschaft erleben würde. Erschütternd, Spuren hinterlassend, ein Einbruch in das bisher so sorgfältig geplante Leben von Anna und Ernst. Was nützte da das gerade vor einigen Monaten neu bezogene Heim am Sorpesee im schönen Sauerland? Was nützte ihnen da noch das mit Liebe gestaltete Kinderzimmer? Aufgrund der Größe des Hauses waren weitere Zimmer vorhanden, in denen Geschwister aufwachsen sollten. Alles geplatzte Träume, von jetzt auf gleich unmöglich geworden.
Anna flüchtete sich in ihren Beruf. Auch Ernst hatte sich auf Familienzuwachs sehr gefreut. Die Gründung einer richtigen Familie, eben mit Kindern, war auch sein Traum vom erfüllten Leben. Ernst wollte aber auch seine sexuellen Neigungen ausleben. Mit seiner Frau hatte er nie darüber gesprochen. Die Liebe, die beide damals zusammengebracht hatte, veränderte sich nun Tag für Tag und Anna erkannte für sich schnell den Grund. Es waren die fehlenden Kinder. Diesen Wunsch konnte sie weder sich selbst noch ihrem Mann erfüllen.
Die ersten Veränderungen in ihrer Beziehung traten ein, der Weg führte sie voneinander weg, weil beide in der Ehe nicht mehr das finden konnten, was sie sich gewünscht hatten. Sie sprachen nicht offen miteinander und suchten keine gemeinsamen Lösungen. Anna und Ernst nahmen getrennte Wege und verloren sich dabei. Gespräche führten sie kaum noch und wenn, dann aneinander vorbei. Es fehlte dieser Kick, dieses Gefühl von Geborgenheit, Nähe, sich auf den Partner freuen, wenn dieser von der Arbeit oder einer Reise zurückkehrte. In einer Zeit, wo das Thema Trennung/Scheidung noch verpönt war, musste so eine Lebensveränderung möglichst lange für Außenstehende unbemerkt bleiben.
Versuchen wir doch, zum besseren Verständnis, Ernst ein wenig zu beschreiben. Er war ein gutaussehender Mann, etwas stabiler, von großer Statur, dunkle Haare und einem Kinnbart, den er immer mindestens zweimal in der Woche bei seinem Stammfrisör formen und schneiden ließ. Makellos kam Ernst daher; maßgeschneiderte Kleidung und Parfüm gehörten zu seinem Markenzeichen, wobei er die Düfte an jedem Wochentag wechselte. War es dieses gesamte Erscheinungsbild, was ihn auch für andere Frauen interessant machte?
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