Helmut Lauschke - Der Weg nach Afrika

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Es war eine schlaflose Nacht, von denen es so viele gab, die durchzustehen waren, weil den Menschen geholfen werden musste. Da durfte der Arzt auf sich keine Rücksicht nehmen, von ihm wurde der Höchsteinsatz verlangt. Das machte sich an den Händen bemerkbar, wo die Haut durch das ständige Waschen dünner wurde, und das Hantieren der Klemmen und Nadelhalter Druckmarken, Schürfungen und Risswunden am dritten und vierten Finger der rechten Hand brachten, die durch kleine Mullläppchen verbunden wurden, damit es mit dem Operieren weiterging,
Dr. Ferdinand schmerzte schon der Gedanke, das Messer in die Hand zu nehmen. Das Mädchen mit dem bösartigen Knochentumor am Arm schlief in Narkose, und er hatte als Chirurg nach bestem Wissen das zu tun, was zu tun war, um das Leben zu retten. Totenstille lag über dem Mädchen und im ganzen Op-Raum, wie die Stille ist, wenn ein Kind im kleinen Sarg unter den untröstlichen Tränen der Eltern, Geschwister, Grosseltern und Freunde in das frisch ausgehobene Kindergrab gesenkt wird, wo über dem tief eingelegten, noch unbeschwerten Sarg der letzte Liebesgruss mit dem letzten Abschiedskuss nicht mehr mitgegeben werden kann. Das Gelöbnis der ewigen Verbundenheit steht mit der Hoffnung auf ein «Wiedersehn» in einem All der unendlichen Dimensionen, dessen Koordinaten nicht zu begreifen sind, Der Trost zerbricht in unsagbare Trauer, wenn das Grab mit dem Kindersarg in der Tiefe zugeschaufelt wird, weil doch ein so zartes Kinderherz soviel Erde weder tragen noch ertragen kann.
Der Bildungsnotstand in der Ersten Welt ist das willkommene Alibivehikel, ungestört an den Millionen von Menschen vorbei zu leben, die mit verkrusteten Lippen am Hungertuch nagen. Eine Welt, die die andere nicht versteht und sich blind genug stellt, um sie nicht zu sehen, während die andere Welt es nicht versteht, dass es soviel Armut geben muss, wo doch beide Welten zusammen reich genug sind, dass jeder sauberes Wasser zu trinken und etwas Vernünftiges zu essen bekommt.

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Die junge Frau ist im vierten Monat schwanger, und die Dorffrauen sehen es ihr an, die sie seit einiger Zeit grüssen, wenn auch ohne grössere Anteilnahme, um dem Gebot der Nächstenliebe zu genügen. Die Männer betrachten ihre Schönheit mit den vollen Brüsten, wenn sie lächelnd an ihr vorübergehn und denken nicht an eine Schwangerschaft. Sie haben den Sex im Hinterkopf, wenn sie mit dem Vorderkopf sie freundlich grüssen. Die junge Frau spürt es, deshalb holt sie den Stuhl erst dann vors Haus, wenn die Männer aufs Feld gegangen sind, um sich eine Bluse und einen Rock mit weiterem Umfang zu nähen. Das Dorfleben hat also geldliche und männliche Probleme, geldlich, weil das Probejahr noch sechs Monate dauert, männlich, weil die gut genährten Männer des Dorfes nicht ausgelastet sind und ans Bumsen denken. Da kann der junge Ehemann die schwangere Ehefrau nur schwer allein lassen, wenn er sich jeden Morgen kurz nach fünf mit seinem alten Fahrzeug nach Wellington auf den Weg macht und abends erst gegen acht zurückkommt." Geld und das Geschlecht, die uralten Balken im Auge, dachte Dr. Ferdinand, als er nach dem Pastor fragte. "Der nimmt sich für die junge Frau auffallend viel Zeit", fuhr der Romancier fort, "wenn er sich den zweiten Stuhl aus dem Zimmer holt und sich ihr gegenübersetzt, um Stunden mit ihr zu sprechen. Das muss ich noch herausfinden, warum der das so regelmässig und geduldig tut, ob der das ihres gläubigen Herzens wegen oder ihrer vollen Brüste wegen tut. Er könnte sich ja neben sie setzen, wenn es um den Glauben geht, und ihr nicht ständig auf die strammen Brüste sehn. Jedenfalls läuft die Dorfschiene noch nicht so gerade, wie man sich die Schiene ursprünglich vorstellte. Die einzige Erleichterung besteht darin, dass das Zusammenleben zwischen schwarz und weiss hier möglich ist, was in Südafrika undenkbar wäre." Dr. Ferdinand hatte es verstanden, dass in dem kleinen Dorf an der Palliser Bucht die Schönheit der jungen Frau das Problem war, wobei die Hautfarbe keine Rolle spielte.

Der freundliche Küchenwärter stand schon an der Tür, um sie von innen abzuschliessen und den Küchenwagen mit den leeren Töpfen, Schüsseln, Tellern, den Schöpf- und Essbestecken zur Hauptküche zurückzufahren. Die Topf- und Schüsselreste waren in kleine Töpfe abgefüllt, die unauffällig in der Teeküche verblieben, damit es in der Hauptküche keine Missverständnisse bezüglich der erforderlichen Mengen gab. Diese erweiterte Mengenlehre der zweiten Instanz der Teeküche hatten sich die freundlichen Wärter ausgedacht, die das Denkresultat für sich in Anspruch nahmen, das weitere Verteilungsprinzip unter sich ausmachten und das Eingetopfte als ein essbares Dankeschön für sich und ihre Familien mit nach Hause nahmen. In welcher Küche wurde das nicht getan?, dachte Dr. Ferdinand und erinnerte sich mit einem Schmunzeln an etliche Küchenmänner und Küchenfrauen, die mager in der Küche begonnen hatten, nach wenigen Monaten der Küchentätigkeit die Magerkeit durch das beständige Nachfüllen ablegten und nach ein oder zwei Jahren nicht wiederzuerkennen waren. Auf dem Wege zum 'Outpatient department' kam ihnen der Superintendent mit rotem Kopf entgegen, da er auf dem Wege zum ärztlichen Direktor war. Er grüsste fast geistesabwesend, denn seine Gedanken waren ihm vorausgeeilt, so dass Dr. Ferdinand die Röte in seinem Gesicht verstand, die sich bei einem Spitzengespräch im Büro der höheren Klasse intervallartig mit der Blässe infolge verminderter Blutzufuhr durch emotionale Engstellung der Hirn- und Kopfarterien abwechselte.

Sie erreichten den Untersuchungsraum 4 und hatten ihre gewohnten Plätze am Tisch eingenommen, wobei der junge Kollege dem Dr. Ferdinand gegenübersass. Es gab reichlich zu nähen und zu gipsen, was er dem jungen Kollegen in einfachen Fällen überliess, der von Tag zu Tag diagnostische und praktische Fortschritte machte und mit zunehmender Selbständigkeit in kurzer Zeit die Erfahrungen sammelte, die er später gut gebrauchen konnte. Es kam hinzu, dass Dr. Ferdinand häufig in den chirurgischen Untersuchungsraum gerufen und um Rat gefragt wurde, weil es dort auch nur junge Kollegen gab, die klinisch noch im Lernstadium waren. Es wurde ihm nicht zuviel, beides zu tun, auch wenn er abgespannt war durch die anstrengenden Operationen der letzten Nacht und vom Tage, und er den Schlaf nötig hatte, das sah man ihm an. An diesem Nachmittag sass die alte Frau vor ihm, die ihn nach dem Ostergottesdienst vor der finnischen Missionskirche so herzlich begrüsste und ihm das rechte Handgelenk entgegenhielt, sich für die gute Behandlung bedankte, und er sich die verbliebene, leichte Bajonettstellung vorhalten musste. Die Tochter führte sie nun in diesen Raum mit einem Bruch des linken Handgelenks, den sich die Mutter nach einem Sturz am Ostermontag zugezogen hatte. Die Patientin kannte Raum und Behandlung noch vom ersten Mal. Sie legte sich auf die Liege im Gipsraum, ertrug den Einstich der Nadel zur örtlichen Betäubung, die Einrenkung des Bruchs mit dem kräftigen Daumenzug und das Anlegen des Gipsverbandes wortlos, ohne auch nur mit einer Wimper zu zucken. Eine tapfere Frau, von der jüngere Frauen lernen konnten. Dr. Ferdinand bewunderte diese Tapferkeit. Eine Mutter sass auf dem Schemel, die ihr vierjähriges Töchterchen auf dem Schoss hatte, dessen rechter Fuss entzündet und geschwollen war, nachdem es vor einer Woche in einen Dornbuschast getreten war. Es hatten sich wässrige Blasen unter der Haut der Fusssohle gebildet, in denen noch drei Dornen steckten. Er öffnete die Blasen im kleinen Op-Raum, fasste mit einer Klemme die Dornenden und entfernte sie, während die Mutter die Hände des auf dem Op-Tisch liegenden Kindes hielt und es tröstete. Der Fussverband war angelegt, als es noch die Spritze gegen den Wundstarrkrampf bekam, und Dr. Ferdinand die erforderlichen Antibiotika im Gesundheitspass eintrug. Ein alter Mann wurde vom Sohn gebracht, der mit einem Panga Buschäste abgeschlagen hatte und sich dabei den linken Zeigefinger amputierte. Der Finger hing noch an einer dünnen Hautbrücke, wo er abgetrennt, das Grundglied gekürzt und der Fingerstumpf mit den überstehenden Hautlefzen gedeckt wurde. Der junge Kollege zeigte ihm das Röntgenbild mit einer ausgekugelten Schulter, und Dr. Ferdinand sah ihm zu, wie er den Arm fasste und den Oberarmkopf durch die logischen Drehbewegungen nach der Kocher'schen Rotationsmethode ins Gelenk zurückbrachte. Dr. Lizette, die nachmittags in der chirurgischen OPD mithalf, kam mit einem Patienten herein, der einen Hauttumor über der linken Wange hatte, der bereits geschwürig zerfiel und den Geruch der Fäulnis verbreitete. Sie fragte, ob da chirurgisch noch etwas zu machen sei. Da der Patient so alt nicht war, bejahte Dr. Ferdinand ihre Frage, um dem Patienten das Leben zu erleichtern, auch wenn dem Tumor die Eigenschaften der Bösartigkeit von weitem anzusehen waren. Er erklärte dem Patienten, dass der Tumor bereits weit fortgeschritten war und im Gesunden ausgeschnitten werden musste, wo dann der grosse Hautdefekt durch ein Transplantat zu decken war. Die Schwester übersetzte ihm die operative Vorgehensweise in seine Sprache, der es dann verstand und in die Operation einwilligte. Dr. Ferdinand konnte ihm trotz des aufwendigen Eingriffs eine Heilung nicht versprechen, ihm aber eine Linderung der Symptome zusagen. Die Schwester übersetzte ihm die vorgetragenen Vorbehalte einer Heilung. Der Patient dachte darüber einen Augenblick nach und änderte seine Meinung nicht. Dr. Lizette setzte seinen Namen auf die chirurgische Liste und ging mit dem Patienten zum chirurgischen Untersuchungsraum zurück.

Dr. junge Kollege reichte ihm das Röntgenbild einer Männerhand über den Tisch, auf dem die Dreiecksfraktur an das Basis des ersten Mittelhandknochens zu sehen war, die den Namen 'Bennett-Fraktur' trug, nach dem irischen Arzt Edward Bennett, der diesen Bruch um die Jahrhundertwende das erste Mal beschrieb. Dr. Ferdinand erklärte das besondere Problem, dass diese Fraktur mit einem Gipsverband nicht zu stellen war und einer operativen Einrichtung bedurfte, in der das kleine Basisfragment durch zwei 'eingeschossene' Drähte am Mittelhandknochen des Daumens gehalten werden musste. So wurde der Patient stationär aufgenommen und sein Name auf die orthopädische Liste gesetzt. Drei Ovahimbafrauen mit freien Oberkörpern und ledernen Lendenschürzen, die Schmuckbänder und -reifen an Armen und Beinen oberhalb der Knöchel trugen, betraten den Raum, der sich im Nu mit einem scharfen Geruch füllte, der von ihrer mit Rinderfett eingeschmierten braunen Haut ausging. Diese Frauen wurden mit einem Ambulanzwagen aus dem zweihundertachtzig Kilometer entfernten Kaokoland im Westen gebracht. Die beiden jüngeren Frauen halfen der alten Frau auf den Schemel, die einen Gehstock in der rechten Hand hielt. Dr. Ferdinand kämpfte vergeblich gegen den scharfen Hautgeruch an, der noch penetranter wurde, als ihm eine der jüngeren Frauen den rechten Fuss der alten Frau fast unter die Nase hielt, was er nicht verriechen konnte. Das von tiefen Rissen durchzogene Schwielenmuster der Fusssohle war ein eindrückliches Abbild des steinig-sandigen Wüstenbodens, dessen Tentakel immer tiefer zwischen das verbliebene, sich auszehrende Buschwerk griffen. Die Fusssohle erzählte die Geschichte vom eimerweisen Wassertragen über weite Entfernungen durch ein langes Leben. Die alte Frau, deren Brüste als leere Hautfalten schlaff herabhingen, betrachtete Dr. Ferdinand ungläubig. Sie traute ihm weit weniger zu als dem traditionellen Medizinmann im Busch, dem 'traditional healer', den sie ihr Leben lang aufsuchte, wenn ihr oder ihren Kindern etwas an der Gesundheit fehlte. Dr. Ferdinand hatte sich einen Handschuh übergezogen und betastete den Fuss mit seinen schrundig zerschundenen, mageren Zehen, von denen der zweite bis fünfte die Zeichen der gestörten Durchblutung hatten, deren Kuppen bereits schwarz verfärbt und beim Betasten hart wie gegerbtes Leder waren. Er konnte ihr da auch nicht viel Hoffnung machen und dachte, dass der 'traditional healer', den sie sicherlich vorher aufgesucht hatte, es schon mit seinen Eingebungen aus Mixturen von gepressten Kräutern, zerkleinerten Wurzeln, fein geriebenem Rinderhorn und Knochenmehl, die zusammen in einem verbeulten Blechtopf, dem der Russ des häufigen Gebrauchs anhaftete, vermengt und mit etwas Wasser bei Einstreuen von Kieselsalz und klein gestückter Baumrinde auf offenem Feuer solange gekocht wurden, bis eine dunkle Brühe daraus entstand, deren Dampf bereits zum Himmel stank. Der kundige Medizinmann mit der langen Tradition und dem Wissen der natürlichen Heilkräfte musste es mit seinen Heilsprüchen schon versucht haben, sonst sässe die alte Frau nicht am Schalter der westlichen Schulmedizin. Dr. Ferdinand schaute sie an, und ihre Augen sagten es ihm voraus, dass da ausser Amputationen nichts anderes zu machen sei.

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