Helmut Lauschke - Die schönste Brücke der Verständigung

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Viele von ihnen haben die Gelegenheit wahrgenommen und das abendliche Konzert mit unserer Philharmonie unter der Stabführung von Maestro Wiktor Kulczynski gehört. Ich, der ich leider am Konzertbesuch verhindert war, habe erfahren, dass es ein großartiger Abend war, an dem Herr Baródin das zweite Klavierkonzert von Brahms mit höchster Bravour spielte. Dass der Pianist des Abends aus Berlin kommt, wenn auch sein Name die russische Herkunft nicht verleugnen kann, das gibt dem Abend eine besondere menschliche Note. So trägt dieser Abend in schönster Weise zur polnisch-deutschen Verständigung und Aussöhnung der beiden Völker bei. Was Herr Baródin vielleicht nicht weiß, weil er es aufgrund seiner Jugend nicht wissen kann, ist der Jahrestag des Warschauer Ghettoaufstandes, dessen wir Polen morgen mit dem Gefühl der Trauer gedenken, aber auch mit der Absicht zu verzeihen, und das besonders vor der jungen deutschen Generation und jenen älteren Deutschen, die da schuldlos waren und unter der Nazi-Tyrannei ebenfalls gelitten haben. Die Zeit ist reif, dass wir das Schlimme, das die Vergangenheit über uns gebracht hat, mit 'uns' meine ich die Polen wie die Deutschen, dass wir diese Vergangenheit überwinden und nun positiv aufeinander zugehen. Je jünger die Menschen sind, um so leichter können und sollen sie es tun, weil sie von dieser Vergangenheit unbelastet sind. Das ist das Besondere des heutigen Abends, dass die große Musik zu uns gesprochen hat, die keine nationalen Grenzen kennt, die versöhnen und heilen will. Gibt es doch keine Sprache, die besser zur Verständigung der Menschen geeignet, als es die Sprache der Musik ist. So wollen wir diesen Abend nicht nur als ein herausragendes, kulturelles Ereignis feiern, sondern ihn auch als Abend der Völkerversöhnung verstehen, damit mehr Licht in unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder kommt.
Die Menschen werden es hören, dass es die Liebe zwischen zwei Menschen ist, die die Musik so tief begreifen lässt.

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Boris: “Wie war es mit dem Duft, als Sie aufwachten, Fräulein Vera?” Vera: “Der ist geblieben, den konnte ich auf meiner Zunge schmecken.” Boris: “Dann haben Sie einen starken Traum gehabt mit dem Glück, dass er mit dem Erwachen nicht wie ein Kartenhaus zusammengefallen und wie vom Erdboden verschwunden war. Ich hatte auch einen schönen Traum. Als aber das Telefon um acht klingelte und der junge Mann von der Rezeption das ‘Guten Morgen, es ist acht Uhr’ sagte, war von dem Traum nichts mehr da. Ich habe nach ihm gesucht, aber nicht mehr gefunden.” Vera: “Wir müssen uns wiedersehen. Das ist, warum ich den Duft des Frühlingsgartens noch in meiner Nase habe und ihn auf der Zunge schmecke. Dann müssen Sie mir von ihrem Traum erzählen. Doch erst kommt die Probe.” Boris: “Und dann kommt das Spiel.” Vera: “Ich will Sie nicht länger aufhalten, denn Sie müssen noch frühstücken, bevor Sie in die Philharmonie gehen. Ich wünsche ihnen alles Gute zum Spiel des Konzertes und die Erfüllung ihres Glücks.” Boris: “Vielen Dank. Nach der Probe werde ich Sie entweder an der Rezeption treffen oder Sie anrufen, denn da ist ein Freiraum, ich meine noch ein leerer Raum, was die Erfüllung meines Glücks betrifft.” Vera: “Ich warte auf ihren Anruf. Bis dann!”

“Brahms, Brahms, Brahms!” Mit diesen Worten, die er sich sagte, ging Boris die Treppe hinunter und in den Früstücksraum, in dem schon einige Gäste saßen und mit dem Schneiden und Kauen beschäftigt waren. Er bestellte sich ein Spiegelei, dem er ein Glas Fruchtsaft und ein Schälchen Müsli aus Korn, Mandeln, gewürfeltem Trockenobst und Rosinen voranschickte. Das Kännchen Bohnenkaffee wurde ihm zur gleichen Zeit mit dem Spiegelei und den zwei angebratenen Speckstücken serviert. Der Kaffee mit dem schwächeren Aroma, verglichen mit dem Kaffeeduft in deutschen Hotels oder in Wien, Rom oder Lateinamerika tat Boris wohl, weil er das Schlafdefizit der letzten Nacht deutlich spürte. Da der Frühstückstisch weit weg vom Fenster stand, war weder die Einsicht von draußen noch die Aussicht auf den Vorplatz verlockend. Der Berufsverkehr war noch weit genug weg, als dass er beim Frühstücken störte. Auch hielten die Fensterscheiben die Verkehrsgeräusche in angenehmer Weise fern. Der sichtbare Verkehr lief also in Stille ab, was Boris in die Lage versetzte, sich bei der zweiten Tasse Kaffee die Brahms-Partitur im Kopf zurechtzulegen.

Er nahm das Taxi zur Philharmonie, das für ihn von der Rezeption des Polnischen Hofes bestellt war. Auch diesem Taxifahrer gab er ein fürstliches Trinkgeld, als er auf dem weitläufigen Platz der Philharmonie ausstieg. Der Fahrer dankte es ihm mit gezogener Fahrermütze. Die Orchesterklänge, vor allem der Bläser, aus dem zweiten Klavierkonzert kamen ihm entgegen, als er den klassizistischen Bau der Philharmonie betrat, der im Krieg stark beschädigt und nach dem Krieg meisterhaft wiederhergestellt wurde. Oboen und Fagotte bliesen die Tonleitern über zwei, manchmal über drei Oktaven rauf und runter, während die Streicher ihre Quinten von Saite zu Saite stimmten und miteinander abstimmten, wobei die Kontrabässe wie schlafende Bären dazwischenbrummten, oder klangverwandter, dazwischenschnarchten. Boris trat in den Konzertsaal, einem großen Saal mit doppelstöckigen Seitenrängen unter einer hohen, gewölbten Decke. Er stieg die sechs Stufen zur Bühne und ging auf den Flügel zu. Der Konzertmeister, ein Geiger zwischen dreißig und vierzig kam ihm entgegen und begrüßte ihn herzlich: “Willkommen in Warschau! Willkommen in unserer Philharmonie!” Bei der Begrüßung hielt er Geige und Bogen in der linken Hand. Boris traf auf ihn zum ersten Mal, denn vor zwei Jahren war der Konzertmeister ein älterer Herr, der in dem sympathischen Gesicht eine Narbe über der linken Wange hatte, die ihm noch die Nazis beigebracht hatten.

Der junge Geiger nun war ein hochgewachsener, schlanker Pole mit ovalem Gesicht, dunkelbraunen Augen und langem, zurückgekämmten schwarzen Haar. Auch die übrigen Orchestermitglieder hießen Boris willkommen, indem die Streicher mit den Bögen gegen ihre Instrumente klopften, was die Bläser und der Schlagzeuger mit den Schuhen auf dem Bühnenboden taten. Boris dankte für den herzlichen Willkommensgruß mit einer tiefen Verbeugung. Dann klappte er den Flügeldeckel auf, setzte sich und spielte Abschnitte aus dem ersten, zweiten und dritten Satz. Viertel nach neun betrat der Dirigent Wiktor Kulczynski die Bühne und begrüßte Boris mit einer väterlichen Umarmung, denn dieser untersetzte, freundliche Herr mit der hohen Stirn und großen Nase hätte vom geschätzten Alter her gut sein Vater sein können. “Ich freue mich sehr, Boris Baródin, mit ihnen das zweite Brahms-Konzert aufführen zu können, nachdem ich so hervorragende Kritiken über Sie gelesen habe. Ich hoffe, dass Sie in einer guten Verfassung sind, damit wir das Konzert zu einem großen Erfolg bringen.” Das sagte Dirigent Kulczynski im fehlerfreien Deutsch mit polnischem Akzent. “Packen wir’s an!” Er stieg aufs Podium, schlug die große Orchesterpartitur auf, nahm den Taktstock in die rechte Hand und sagte: “Bitte meine Herren, fangen wir von vorne an.”

Das Orchester brachte das Eingangsmotiv im ‘Allegro non troppo’ mit den steigenden Viertelnoten B-C-D, der herabgleitenden Triole Es-D-C, dann dem D als Viertelnote und dem langgezogenen F als Dreiviertelnote. Wieder und unwillkürlich hörte Boris den Ruf seines Vaters, den stummen Schrei des Ilja Igorowitsch. Wieder sah er vor sich den breiten Wolgastrom, wieder spürte er die Breite der Schwermut über diesem Lauf. Er setzte seinen stakkierten Triolenlauf als die leichtermachende, lebensweckende Kraft aus dem fortdauernden, nie-endenden, die Lebensspanne des Individuums überschreitenden Status nascendi mit seiner grenzenlosen Hoffnungstracht entgegen, setzte das Triolen-Stakkato zum Zeichen der Seinsannahme wie einen bunten, verheißungsvollen Spitzhut “der Weisheit” dem weinenden Clown in seiner, der Kleingeisterei widerstrebenden Existenz- und existenzphilosophischen Bedeutung auf, um ihn aus der Blick- und Daseinsschwere heraus zu helfen, ihn wieder zum Lachen zu bringen, ihm mindestens ein Lächeln abzugewinnen. Nun hatte Boris plötzlich die springenden Flachsteine auf dem Wasser wieder vor Augen. Schnell wuchs die Dynamik mit den stakkierten Oktavläufen in der rechten Hand über den begleitenden Dezimen in der linken, als hätte sich ein kräftiger Arm, der Arm eines Riesen ausgestreckt, der das Klanggebäude, in dem es “Türen und Fenster” gab, die geöffnet und geschlossen werden, in der Hand hält, es hebt und senkt.

Den Ohren stellte sich ein gewaltiges Gebäude von unerhörten Dimensionen dar, das aus immer neuen Perspektiven zur Betrachtung kam. Da kam etwas ins Schwingen, das großartig war nach außen wie nach innen, bis in die feinsten ‘molekularen’ Strukturen hinein. Ein Tonwerk des Meisters, der ingroßen Visionen schöpfte, die mit der Zeit nicht zu begrenzen oder zuschließen waren. Intellektuell allein ist das Werk nicht zu fassen, zu viele Emotionen sind hineingeflossen. Es ist ein “Kraftwerk” ständig auftauchender und versinkender Gefühle, kommender und gehender Weisen mit ihren Mahnungen und Verweisen zur besseren Menschlichkeit, zur Erfüllung des Lebens im Leid und im Glück, und das in immer anderen Klanggewändern des ständigen Fließens, dem Heraklit’schen “Panta rhei” der nicht aufhörenden Verwandlung, des immer Anderen zum immer Neuen.

Wiktor Kulczynski, der Dirigent, wischte sich mit dem Taschentuch den Schweiß von der Stirn, als er in der Mitte des ersten Satzes das Halt gebot und seine ersten Bemerkungen zum Gespielten machte: “Meine Damen und Herren, es war nicht schlecht, was wir gespielt haben. Aber für einen Brahms war es nicht gut genug. Bedenken Sie, dass Brahms ein Meister der Liebeslieder war, sowohl im Kompositorischen wie im Vortrag. Wie bei Tschaikowsky verbirgt sich auch bei Brahms die große, überempfindliche Seele in seiner ausschwingenden Musik. Nun ist es unsere Aufgabe, dieser Seele zum Durchbruch zu verhelfen. Die Brahms’sche Seele muss zum Klingen kommen. Das wird von diesem Klangkörper, also von uns erwartet, und das müssen wir schaffen. Um die Seele zum Klingen zu bringen, muss das ‘forte’ und ‘piano’, das ‘fortissimo’ und ‘pianissimo’ genau beachtet und das Vibrato stärker und präziser gebracht werden. Beginnen wir noch einmal von vorn!”

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