Jannik Winter - Todesrot

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Vortragsbilder einer Vorlesung über den Beruf Soziale Arbeit dienen ihm als Vorlage, die Opfer sucht er sich unter den Studentinnen aus. Auf der Suche nach der Ursache seiner Veranlagung wird er fündig, sie steckt in den Genen.
Das wird zum Weckruf: Todesrot wird seine Lieblingsfarbe.

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Honigfluss mit Rot.

Wie damals …

Das erste Lächeln seit Monaten legt sich über sein Gesicht, diabolisch, aber ohne Zornesfalten.

»Ich komme und bringe es zu Ende.«

1. Ade

Verdächtig

Er schiebt seinen Kopf so unvermittelt nach vorne, dass ich zurückzucke. »Sie saß also in Ihrer Vorlesung?«

Die Lehne drückt ins Kreuz. Ich rutsche vor, schlage die Beine übereinander und lasse die ineinander verhakten Finger knacken. »Herr Kommissar, das fragen Sie jetzt zum dritten Mal! Es ist mir klar, was Sie vorhaben. Sie wollen mich in Widersprüche verwickeln und Fehler finden. Dann werden Sie erbarmungslos nachbohren. Funktioniert so eine Befragung eines ehrlichen Zeugen? Ich bin unschuldig! Bei mir haben Sie solche Tricks nicht nötig.«

Bilde ich mir das ein oder ziehen sich seine Mundwinkel nach oben? Wütend schlage ich mit der flachen Hand auf den Tisch. »Ihr Verdacht ist empörend. Ich ein Mörder? Nur weil das Mädchen im Hörsaal saß, werde ich mit dem Tod der jungen Frau in Verbindung gebracht? Das Gespräch ist genau an dieser Stelle beendet.«

»Hatten Sie nicht versprochen, uns zu helfen?«

»Ja. Aber nicht, wenn Sie so hinterlistig fragen.«

Warum lächelt er? »Sie war also nicht in Ihrer Vorlesung?« So ein Arschloch! Ich zeige es ihm, indem ich mit den Augen rolle. Sei’s drum!

»Doch, zweimal. Zum ersten Mal habe ich sie in der Schnuppervorlesung gesehen. Das war vor vier Monaten. Die Veranstaltung wird von der Hochschule begrüßt. Angehende Studenten sollen erfahren, in welchem Tempo der Stoff vermittelt wird und wie sich die Atmosphäre in einem Hörsaal anfühlt.«

»Aber?« Heinzingers Gesicht weist Ähnlichkeit mit dem einer Bulldogge auf. Sein Adjutant Hauff will nachsetzen, öffnet den Mund. Doch der Chef winkt ab, also schweigt er.

»Klären Sie mich auf!«

Er hält Block und Stift in der Hand. Das ist psychologisches Gehabe, denn der Rekorder läuft ohnehin.

»Noch einmal von vorne. Diese Schnupperstunde unterscheidet sich wesentlich von einer normalen Vorlesung. Ich möchte aufklären und Illusionen nehmen. Sie müssen die Wahrheit erfahren, bevor es zu spät ist.«

Ich lege eine Kunstpause ein, weiß nicht, ob ihn das Thema interessiert. Heinzinger nickt Hauff zu. Diesmal darf er gnädigerweise fragen: »Dann erklären Sie uns bitte Ihre Wahrheit?« Zur besseren Konzentration lehne ich mich zurück, schließe die Augen.

»Das Studium der Sozialen Arbeit mag ethisch hochwertig klingen, die Realität kennen weder Sie noch die Studenten. Seit drei Jahren ist der Kurs zum Kult geworden. Es gibt null Vorgaben für den Stoff, nur mein eigenes Drehbuch.«

Er klopft mit dem Stift auf den Tisch, er zwingt mich, die Augen zu öffnen. »Sie halten an der Uni eine Vorlesung, die zum Kult wurde?« Sein Blick soll einschüchtern, wird jedoch durch die herausragenden Nasenhärchen ins Lächerliche gezogen.

»Da bin ich nicht der Einzige. Die begehrtesten Veranstaltungen finden in den Naturwissenschaften statt. Ein Kollege der Physik atmet Helium ein. Dann spricht er wie Mickey Mouse. Im Fach Chemie wird auch heftig geklatscht. Dort lassen sie es krachen oder die Farbe wechseln und aus Reagenzgläsern wachsen endlose Plastikschlangen.«

Heinzinger rutscht auf dem Stuhl hin und her: »Bleiben wir doch besser bei Ihrer Stunde. Was beabsichtigen Sie damit?«

Täuscht er wahres Interesse vor? Nein, das ist ein Vernehmungstrick.

»Meine Vorlesung Sozialschnuppertag möchte ich nicht als Werbung verstehen. Sie soll eher das Gegenteil bewirken. Der Vortrag zeigt ihnen die Probleme ihrer künftigen Arbeit auf. Vor drei Jahren setzte ich dafür auch zum ersten Mal Bilder ein. Die dürfen niemals in falsche Hände gelangen. Deshalb sind Fotos nicht erlaubt und die Zuhörer müssen im Foyer Kameras und Handys abgeben.«

»Sie nehmen ihnen die Handys ab?«

»Nicht ich, das macht der Hausmeister. Wider Erwarten hat diese Maßnahme den Reiz für die Teilnehmer erhöht.«

»Warum ist das nötig?«

»Es sind, lassen Sie es mich so ausdrücken, außergewöhnliche Bilder. Susanne ist der Meinung, die Szenen seien zu grausam.«

»Grausam? Sie zeigen den Studenten grausame Bilder?« Heinzinger klopft mit zwei Fingern auf den Tisch. Er erwartet eine Reaktion, die ihn weiterbringt. Es ist wichtig, exakt bei den Tatsachen zu bleiben, kein Verwechseln oder Verfälschen. Ich schüttele meinen Kopf, fasse an die Stirn.

Der Disput mit Susanne sollte die Polizei nicht interessieren. Trotzdem läuft die Erinnerung an diesen Tag wie ein Film vor mir ab.

»Susanne, da hast du die wirklich harten Fälle in unserem Beruf nicht gesehen. Die lasse ich schon aus.«

Dabei kommen mir einige Bilder in den Sinn, die ich vorsichtshalber aussortiert hatte. Sie ließ nicht locker.

»Denk bitte an die jungen Zuhörer. Manche sind erst siebzehn, die wissen damit nicht umzugehen.« Ihre Stimme klang besorgt, doch meine Einstellung war gefestigt.

»Ja, klar, sie können mit sich selbst nicht umgehen und treffen Fehlentscheidungen. Dann vergeuden sie Jahre des Lebens mit einem Studium, für das sie nicht geeignet sind. Was ich in dieser Schnupperstunde zeige, ist die vorweggenommene Zukunft. Es ist ungerecht, ihnen eine heile Arbeitswelt vorzugaukeln.« Susanne war daraufhin in die Küche gerannt.

Jetzt kommt mir in den Sinn, dass ich zu grob war. Sie wollte mir helfen. Ich habe mich angegriffen gefühlt, mich verteidigt, anstatt ihr zuzuhören. So ein Idiot hat es verdient, von einem blutrünstigen Kommissar den Kopf abgerissen zu bekommen.

»Herr Professor Adelmann, sollen wir eine Pause einlegen? Sie wirken erschöpft.«

Jeder hat einen eigenen Tick, um sich zu konzentrieren. Ich streiche mit zwei Fingern an den Nasenflügeln von oben nach unten und zurück.

»Nein, danke, es geht schon. Jemand muss es machen. Ich meine, den Studenten die Augen öffnen. Scheitern ist nicht ihr Problem, auch die Erfahrung kann wertvoll sein. Leider habe ich einige zerbrechen sehen. Sie bekamen Folgeprobleme und Scheu vor Menschen. Das möchte ich den Anfängern ersparen. Damit sie das richtig verstehen, greife ich zu drastischen Mitteln! Ja, genau diese Bezeichnung passt zur Schnupperstunde.«

Heinzinger schiebt den Kopf nach vorne. Achtung Bulldogge!

»Sie können drastisch werden?«

Jetzt darf ich lächeln. »Sehr sogar. Brauchen Sie Beispiele?«

Rot

Sein Blick schwenkt vom Foto zurück auf das Mädchen. Die Farben? Augäpfel weiß, Mund rot. Alles richtig. Er lächelt, legt den A4-Ausdruck in das Moos daneben. Breitbeinig steht er über ihr, zieht die Kamera aus der Jackentasche. Auf dem Farbdisplay blinkt der Sucherrahmen. Zwei Schritte zurück, ein Fuß nach vorne. Jetzt erscheint sie von den Zehenspitzen bis zum Haarkranz auf dem Drei-Zoll-TFT. Sogar das Foto neben ihr passt ins Bild. Ein befriedigendes Schnauben und ein dreifaches Klicken ertönen gleichzeitig.

Die Hände wäscht er im Fluss, bedächtig wie bei einer Zeremonie. Dabei lächelt er. »Rot, die einzige wahre Farbe.«

Er bückt sich, muss noch näher heran. Nahaufnahmen: erstarrte rote Bahnen von der Stirn bis in weit aufgerissene Augen. »Klick, Klick!« Die Kuppe seines Zeigefingers fährt über ihre vollen Lippen. »Die wirken dunkler als das Blut. So mag ich die Variationen von Rot. Ein geniales Bild. Und der Regisseur bin ich, ich alleine.«

Wie in der Perspektive großer Hollywoodproduktionen wandert sein Blick über die Szene. ›Meine zweite Inszenierung und es war kein Zufall, wie beim ersten Mal. Diesmal habe ich sie mir ausgesucht. Gestellt? Gekünstelt? Hmm, ihr Ausdruck? Nein, das ist authentisch. Dieses Erschrecken wird eine Schauspielerin niemals hinbekommen. Nur ein Genie wie ich vermag so ein Werk zu gestalten. Leise summt er die Melodie des Kinderliedes, das für den Akt des Dramas angemessen erscheint: »War so jung und morgenschön!« Den Vers hat sie verdient.

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