In Sephinroth arbeitete es, sollte Synca vielleicht ihre Mutter sein. Wenn ja, wie sollte sie das Gespräch beginnen? Sollte sie sie überhaupt ansprechen? Lorelei und Sephinroth liefen an ihr vorbei, die ganze Zeitlang wurde sie von Synca angesehen. Sephinroth konnte nicht mehr weitergehen, sie musste einfach mit ihr sprechen.
„Ich wünsche einen guten Tag, ich möchte euch nicht stören, aber ich muss euch einfach etwas sagen. Ich bin die uneheliche Tochter von König Halon. Ich bin die einzige Erbin die er je hatte.“
Synca schaute Sephinroth aus der Nähe an. Diese Ähnlichkeit war einfach verblüffend. Es konnte eigentlich nicht sein, aber dennoch war es so. Sie hoffte so sehr ihre Tochter noch einmal zusehen und jetzt war es endlich soweit. Vor lauter Freude stand sie weinend auf und nahm ihre Tochter in den Arm. Sephinroth wusste gar nicht was sie davon halten sollte, die Gefühle in ihr tobten. Nachdem Geschehnissen mit Cyra, den Gefühlen für Rion und jetzt steht ihre Mutter vor ihr. Für die junge Sephinroth war das im Moment alles zu viel. Zwar umarmte sie ihre Mutter, dennoch war sie mit der Situation überfordert.
„Versteht mich nicht falsch, aber das ist im Moment etwas viel für mich. Ich freue mich riesig darüber zu wissen das es euch gibt und ich werde euch noch besser kennen lernen, jedoch alles zu seiner Zeit. Ich brauche für unsere Kennlernphase erst mal einen klaren Kopf.“
Sephinroth küsste Synca auf die Stirn und widmete sich wieder Lorelei zu.
„Ich verstehe das alles nicht. Mein Leben lang dachte ich, ich hätte eine Mutter. Diese hatte mir auch beigebracht dass es keinen besseren König als Halon geben könnte und jetzt sehe ich diese Ungerechtigkeit. Jetzt sehe ich auch Halons andere Seite, alle die ihn nicht passten oder gefährlich werden konnten, hat er in die Verdammnis gesperrt. Ich muss mit euren Anführer sprechen, es wird Zeit das ihr etwas dagegen unternehmt.“
Auf Sephinroth´s Wunsch begleitete Lorelei sie zu Darkstorm, dieser saß auf seinen Thron und war umgeben von seinen treuesten Anhängern. Als Sephinroth den Raum betrat lief gleich Geon zu Darkstorm. Geon konnte die Gedanken der anderen lesen und somit auch die von Sephinroth.
„Seht euch vor, mein Gebieter, dieses Mädchen möchte die Unterwelt in einen Krieg stürzen. Sie würde sogar euch vom Thron stoßen, wenn es unbedingt notwendig ist. Ich kann es ihr ansehen, ihr Blick ist machthungrig.“
„Was soll das Gerede Geon? Wie soll so ein Mädchen mich vom Thron stoßen? Bisher gab es noch niemanden der mich besiegen konnte und genau so wird es auch bleiben. Lass uns wenigstens hören was diese junge Frau von uns möchte.“
Darkstorm gewährte Sephinroth Audienz, er wollte sie unbedingt kennenlernen. Sephinroth fiel gleich negativ auf. Sie dachte nicht daran sich vor einem Minotauren zu verbeugen. Sie wollte auch nichts über ihn wissen, sie wollte nur, dass die Unterwelt sie kennen lernt und ihr dabei hilft, den Thron von Kalamata zu besteigen.
„Wieso sollten wir dir helfen?“
„Wenn ihr mir helft, dann verspreche ich euch ein Bündnis zwischen der Unterwelt und meinen Reich. Dann könnt ihr in meinen Wäldern Jagen, was und wann ihr wollt.“
„Ihr redet immer von eurem Königreich, noch habt ihr keines und ich kann auch kein Vorteil für uns erkennen wenn wir euch helfen. Deswegen werde ich euren Ersuchen keine Einwilligung erteilen.“
„Wenn das so ist, dann muss ich mir die Frage stellen ob ihr blind seid. Gefällt euch das Leben in diesen verdammten Tunneln? Wann habt ihr und euer Volk das letzte Mal Tageslicht gesehen? Ihr gehört alle zu den verdammten, jedoch seid ihr so viel mehr. Jeden Abend verliert ihr Einheiten die sich in den Wäldern von Kalamata befinden. Wieso marschiert ihr nicht nach oben und holt euch das was euch zusteht?“
Mit ihren Gerede hatte sie die nötige Aufmerksamkeit gewonnen. Auch Malekith, der Bruder von Darkstorm und Dace, der Anführer der Minotauren sahen das so. Die Unterwelt könnte so viel mehr erreichen, wenn sie nur wollten. Sofort brachen große Diskussionen aus. Darkstorm wusste das er jetzt reagieren musste.
„Ruhe an meinem Tisch und ihr Weib, ihr schweigt jetzt. Wir werden die Menschen nicht angreifen und zwar solange nicht bis ich etwas anderes sage. Der letzte Versuch die Menschen anzugreifen hat uns gereicht. Halon hat uns zusammen mit Cyra vernichtend geschlagen. Auch Ayden hat sich von seinen letzten Angriff noch nicht erholt. Selbst wenn wir ein Bündnis eingehen würden, wären wir noch lange nicht in der Lage mit der Anzahl der Menschen mithalten zu können.“
„Ihr wollt mir also mit anderen Worten sagen dass ihr nicht in der Lage seid oder seid ihr einfach nur feige?“
Sofort stand Darkstorm auf. Wer war dieses Mädchen, das den Herrscher von Vori so respektlos behandelte. Schließlich war Darkstorm der mächtigste Minotaur den Bacrada je gesehen hatte. Darkstorm blickte Sephinroth in die Augen und schnaubte wie ein Stier.
„Ihr habt eine Menge Mut, ich weiß nicht was ich von euch halten soll. Könntet ihr mir vielleicht gefährlich werden? Wer seid ihr?“
„Ich bin Sephinroth, die Tochter von Synca und Halon. Und die Schülerin von Cyra, Cyra hat mir alles beigebracht was sie wusste. Sie wollte, dass ich Kalamata als Königin regiere, dabei hatte sie vergessen sich selber zu verbessern. Nie hätte sie daran gedacht, dass ich das erlernte einmal gegen sie einsetzten würde. In unseren letzten aufeinander treffen habe ich sie vernichtend geschlagen. Wenn ihr so einen Respekt vor Cyra habt dann solltet ihr mich fürchten.“
„Ihr habt ein ziemlich großes Mundwerk, dass ich euch jetzt stopfen werde. Dann zeigt mir mal wie gut ihr wirklich seid.“
Darkstorm ergriff seine Axt und rannte auf Sephinroth zu. Diese wusste noch gar nicht was los war. Kurz bevor die Axt ihren Körper erreichte, warf sie einen Eisstrahl auf Darkstorm. Eigentlich wollte sie es nicht, doch da der Angriff so überraschend kam, hatte sie keine Zeit mehr zu reagieren. Sie schaute sich ihr Werk genauer an. Darkstorm, der einst so mächtig war, war jetzt nur noch ein riesiger Eisblock. Sephinroth klopfte dagegen und blickte in die Runde.
„Ich denke jetzt habt ihr alle gesehen was ich kann oder gibt es noch einen unter euch der an mir zweifelt?“
Alle waren erstaunt und verblüfft über die Mächte von Sephinroth. Keiner der Anwesenden, noch nicht einmal Alagar, der treueste Diener von Darkstorm, wagte es etwas zusagen. Alle hatten Angst dass sie zu Eis erstarren könnten. Nach Minuten langer Stille stand schließlich Malekith auf.
„Das war ohne Zweifel eine großartige Machtdemonstration. Dies hätte euch niemand zugetraut, auch ich hatte meine Zweifel. Doch könntet ihr meinen Bruder wieder in seinen normalen Zustand verwandeln?“
„Wieso sollte ich das machen? Er hat an meinen Kräften gezweifelt und hat es sogar gewagt mich anzugreifen. Wer garantiert mir dass er es nicht wieder versuchen wird?“
„Ich werde dafür einstehen. Außerdem haben wir Minotauren ein Gesetz, der Sieger bekommt alles. Da ihr Darkstorm besiegt habt, seid ihr ab sofort die Herrin der Unterwelt.“
Die Herrin der Unterwelt, dieser Titel gefiel Sephinroth, auch Synca war ziemlich stolz auf ihre Tochter. Weil sie allerdings Darkstorm noch nicht einschätzen konnte, hielt sie einen kleinen Sicherheitsabstand ein. Als sie weit genug weg war warf sie einen Feuerball auf den Eisblock. In Sekunden schnelle bildete sich eine Wasserpfütze und Darkstorm war wieder zurück. Er mache da weiter wo er aufgehört hatte, er führte seinen Schlag mit der Axt zu Ende. Doch zu seiner Verwunderung stand Sephinroth schon ganz woanders. Fraglich blickte er sich um.
„Wie habt ihr das gemacht? Ich könnte schwören gerade eben standet ihr noch hier.“
Malekith konnte verstehen, das sein größerer Bruder ein wenig verwirrt war. Darum versuchte er ihn zu erklären was geschehen war.
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