Peter Weiskopf - Vorwärts, wir gehen zurück

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Gegen Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts sprach man noch von Gastarbeitern. Fremdenfeindlichkeit, die sich bis zum Hass steigern konnte, grassierte auch zu jener Zeit in Deutschland. Der intelligente Thomas Bunzlau gründet eine Jugendbande, von ihm und seinen Kameraden Heimatschutzverein genannt. Durch eine Verkettung von Zufällen, die er gnadenlos durch Erpressung ausnutzt, gelangt er zu Geld, das er zum Nutzen seines Ansehens bei seinen Kameraden und zum Machtaufbau verwendet. Beeinflusst durch seinen Großvater, einen Altnazi, entwickelt er eine verhängnisvolle Verehrung für Adolf Hitler. Er bildet sich ein, seine Heimatstadt, eine Kleinstadt im Ruhrgebiet, von Ausländern «reinigen» zu müssen. Mit kaltblütiger Gerissenheit und Cleverness verleumdet er selbst und lässt durch seine Kameraden, die ihm fast hörig sind, ausländische Mitbürger falsch beschuldigen und denunzieren. Bald ist ein nicht unerheblicher Teil der deutschen Bürger der Stadt Gerüchten folgend infiziert vom Gift des Fremdenhasses. Dann taucht ein Mann auf, der sich Thomas Bunzlau entgegenstellt, ihn bedroht und demütigt. Nun steigert sich der Hass des Jungen ins Unermessliche. Es kommt zur Katastrophe.

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Ach, ob er Ausländer sei, fragte die Frau ganz verblüfft, das habe sie gar nicht gemerkt.

„Ich bin Türke“, gab Murat Kazir zu verstehen, und er habe in der Bebelstraße ein kleines Lokal. Ob sie es vielleicht kenne? In Deutschland lebe er schon seit 15 Jahren, daher habe er also genügend Gelegenheit gehabt, die deutsche Sprache zu erlernen. Es freue ihn, dass sie ihn für einen Deutschen gehalten habe. „Ich versuche immer ordentlich zu sprechen, man hat es dann als Ausländer leichter in Deutschland.“ Ein sympathisches Lächeln forderte seinen Platz in seinem Gesicht. Murat Kazir war ein stattlicher Mann von 45 Jahren, die man ihm aber nicht ansah.

„Aber ja, aber ja, wie Recht Sie haben“, stimmte die Frau von ganzem Herzen zu, vergessend, dass man sich bei solchen Gelegenheiten ebenfalls vorzustellen pflegt.

„Sie sind wirklich sehr liebenswürdig... eh — hm — liebe Frau.“ Murat vermied es, die Frau nach ihrem Namen zu fragen. Er war sich nicht sicher, ob sie absichtlich ihren Namen nicht genannt hatte. So ganz würde er die Deutschen wohl nie kennenlernen, obwohl er seit elf Jahren mit einer deutschen Frau verheiratet war. Aber die liebenswürdige ältere Dame hatte wirklich einfach vergessen, sich den üblichen Gepflogenheiten entsprechend vorzustellen.

„Jetzt muss ich aber gehen“, die Frau sah auf ihre Armbanduhr. „Mein Mann wartet sicher schon, Er legt nämlich großen Wert darauf“ dass wir pünktlich zu Mittag essen.“

„Ich würde mich sehr freuen“, sagte Murat Kazir, „wenn ich Sie und Ihren Mann einmal als Gäste in meinem Lokal begrüßen könnte.“ Er gab der besorgten Frau die Hand, „Auf Wiedersehen“, sagte er. Die Frau hielt seine Hand einen Augenblick fest. Er solle auf jeden Fall die Hand behandeln lassen, legte sie ihm mit fast bittendem Ton ans Herz, sie und ihr Mann würden bestimmt einmal nachsehen, kommen, das sei ein Versprechen.

5

Der Regen prasselte an die Fensterscheiben des Reihenhauses am Rande der kleinen Stadt, als wäre er erbost darüber, dass man ihn nicht hereinließ. Wenigstens spülte er den Staub von den Häuserwänden, der wegen des Zementwerkes, das am Stadtrand produzierte, in reichlichem Maße vorhanden war. Es war ein trüber Tag, einer von denen, die Depressionen erzeugen konnten, selbst bei Menschen, die sonst mit einer regelrechten Frohnatur gesegnet waren.

Thomas und Horst saßen im Wohnzimmer ihres elterlichen Hauses und sahen auf den Fernsehschirm. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und registrierte kaum, was sich vor seinen Augen abspielte. Seit vor drei Jahren ihre Mutter gestorben war, empfand Horst die elterliche Wohnung als noch trostloser denn je. Die beiden Brüder lebten mit ihrem Vater und dessen Vater in der Wohnung, die ohne ihre Mutter immer zu groß und unaufgeräumt schien. Sowohl Thomas wie auch Horst verstanden sich mit ihrem Vater nicht gut. Es hatte immer ein gespanntes Verhältnis bestanden und das nicht erst seit dem Tode der Mutter; eigentlich schon so lange wie sie denken konnten. Sie liebten beide ihren Großvater. Er war ein alter Kriegsveteran und konnte sie immer wieder mit Kriegsgeschichten und überhaupt mit Geschichten aus dem Dritten Reich begeistern. Stundenlang konnten sie ihm zuhören. Großvater verstand es ausgezeichnet, die Phantasie der Jungen mit seinen Erzählungen anzuregen. War er doch selbst immer wieder von Rührung ergriffen, wenn die alten Bilder von der Machtergreifung vor ihm auftauchten, und er sich in der Uniform eines Feldwebels der Wehrmacht wiedersah. Thomas und Horst träumten sich oft in diese Zeit hinein und sahen sich als Generalstabsoffiziere im Dunstkreis des „Führers“, ohne jedoch zu ahnen, dass der Geist des Generalstabs gar nicht immer so sehr mit dem des Führers übereingestimmt hatte.

An diesem Nachmittag waren die Brüder allein zu Haus. Vater und Großvater waren auf dem Friedhof am Stadtrand, um ihre Frauen zu versorgen, wie sie es zu nennen pflegten. Horst hatte seinen freien Nachmittag. Mit seiner Laune stand es nicht zum Besten, und sie wurde auch dadurch nicht gerade gehoben, wenn er daran dachte, dass sein Vater wieder betrunken nach Hause kommen könnte. Dieser war durch einen Zechenunfall unter Tage Rentner geworden. Seitdem trank er noch mehr als vorher und auch Großvater konnte ihn nicht davon abhalten, dem Friedhofsbesuch einen Kneipenbesuch folgen zu lassen. Die Gedanken der beiden Brüder wurden jäh von der Klingel des Telefons unterbrochen:

„Mach mal den Kasten aus, Tommy, man versteht sonst kein Wort“, sagte Horst, indem er auf das Telefontischchen in der Ecke des Wohnzimmers zuging.

„Wahrscheinlich dein Busenfreund“, gab Tommy mit einem Hauch von Sarkasmus in der Stimme zu verstehen.

„Ich trete dir in den Arsch, wenn du dir deine dämlichen Bemerkungen nicht abgewöhnst“, fauchte Horst, der an seiner empfindlichsten Stelle getroffen war. Tommy hatte Übung darin, kleine sarkastische Spitzen gegen seinen Bruder abzuschießen.

„Spar dir das für deinen Freund, der hat es verdient, und ich glaube, er mag es sogar.“

Horst nahm verärgert den Hörer ab.

„Bunzlau:“

„Tag Hotte. Du, ich kann heute nicht, ich muss mit meinem Vater nach Düsseldorf zu einer Besprechung“, kam es aus dem Hörer zurück. Es war Horsts Freund Axel Wagner.

„Kann er denn nicht allein fahren, verdammt nochmal?“ fragte Horst in die Sprechmuschel. Aber es war eine rein rhetorische Frage, Horst wusste das.

„Wir wollen nicht wieder darüber streiten“, kam die Antwort,

„wir sehen uns morgen.“ Es knackte in der Leitung, Axel hatte aufgelegt.

„Tommy, einmal platzt mir der Kragen, dann haue ich dir den Kopf viereckig!“ Horst war sauer. Seine Laune war auf dem Tiefpunkt. Tommy sah seinen Bruder verschmitzt an.

„Das wirst du hübsch bleiben lassen Bruderherz, und du weißt warum!“

Horst hatte manchmal das Gefühl, er wäre elf Jahre alt, und sein Bruder 21 — eine Umkehrung der wahren Verhältnisse. Tommy war geradezu ungewöhnlich intelligent, spitzfindig und beängstigend schlau und gerissen. Ein elfjähriger Junge, der manchmal seinem 21-jährigen Bruder so überlegen war, dass Horst immer darauf bedacht sein musste, sich mit ihm gutzustellen. Tommy war obendrein nachtragend, bösartig, so schien es Horst, und er war absolut unfähig zu jeglichem Mitgefühl. Ein enfant terrible par exelence! Verwandte der Familie, die hin und wieder, wenn auch selten, in das so friedlich anmutende Reihenhaus mit dem vom Großvater mit Hingabe gepflegten Garten kamen, konnten sich des Eindrucks einer Terrorherrschaft des kleinen Tommy über die Familie nicht erwehren. Das hatte sie denn auch veranlasst, sich immer mehr zurückzuziehen, und die Besuche nach und nach einzustellen.

Walter Bunzlau, der Vater der Jungen, wusste nur zu gut, dass er für seine Söhne keine Autorität darstellte und vor allem Tommy immer zynischer und unberechenbarer wurde. So rutschte ihm auch nur noch dann die Hand aus, wenn er vor Zorn die Beherrschung verlor, um im Übrigen darauf bedacht zu sein, Frieden zu halten mit der „Viper“, wie er seinen Sohn Thomas in Gedanken nannte. Oft stellte sich Walter Bunzlau die Frage, wie es seinem Vater, dem Großvater seiner Söhne, gelang, einen so beständigen Frieden mit den beiden zu halten, wobei Horst ja eigentlich gar kein Problem darstellte. Aber eben auch Tommy war seinem Großvater gegenüber rücksichtsvoll, ja fast zuvorkommend und höflich. Lag es nur an den Geschichten, die der Alte so hinreißend zu erzählen vermochte, so dass er, Walter Bunzlau, selbst zuweilen fasziniert zuhörte, oder war es seine energische, virile Ausstrahlung, die getragen von einer militärischen Haltung trotz seiner 72 Jahre voll zur Geltung kam? Diese wurde von einer Stimme unterstrichen, die selbst bittend noch zu befehlen schien. Anton Bunzlau war sich seiner männlichen Ausstrahlung voll bewusst. Er sah gern in den Spiegel und zwirbelte seinen Schnurrbart, den er nach dem Vorbild des Kaisers Wilhelm II. hegte und pflegte. Kaiser Wilhelm II. war so lange sein Idealbild gewesen, was Haltung und Gesinnung anbelangte, bis jener Mann über Deutschland kam wie Blitz und Donner über eine Horde augenkranker Kaninchen, und Kommunisten, Demokraten, Zentrum und was sonst noch herumkroch in dem „Rattennest“, das sich Weimarer Republik nannte, das Fürchten lehrte. Sein altes Kaiser Wilhelm II.-Bild musste verblassen bei dem Eindruck, den dieser Mann auf ihn machte. Nannte der doch die Dinge beim Namen und fasste das Übel an der Wurzel.

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