K. Spitschka - Schneeflöckchen Weißröckchen
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Lisa fährt auf einer Achterbahn der Gefühle und erlebt knallhart
wie gefährlich der Umgang mit Drogen ist. Langsam aber sicher zerstört sie selber ihre heile Welt.
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K. Spitschka
Schneeflöckchen Weißröckchen
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Inhaltsverzeichnis
Titel K. Spitschka Schneeflöckchen Weißröckchen Dieses eBook wurde erstellt bei
Eins
Zwei
Drei
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Sieben
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Neun
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Zwölf
Dreizehn
Vierzehn
Fünfzehn
Sechzehn
Siebzehn
Achtzehn
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Zwanzig
Einundzwanzig
Zweiundzwanzig
Dreiundzwanzig
Vierundzwanzig
Fünfundzwanzig
Sechsundzwanzig
Siebenundzwanzig
Achtundzwanzig
Neunundzwanzig
Dreißig
Einunddreißig
Zweiunddreißig
Dreiunddreißig
Vierunddreißig
Fünfunddreißig
Sechsunddreißig
Siebenunddreißig
Achtunddreißig
Neununddreißig
Vierzig
Einundvierzig
Zweiundvierzig
Dreiundvierzig
Vierundvierzig
Fünfundvierzig
Sechsundvierzig
Siebenundvierzig
Achtundvierzig
Neunundvierzig
Fünfzig
Einundfünfzig
Zweiundfünfzig
Dreiundfünfzig
Vierundfünfzig
Fünfundfünfzig
Sechsundfünfzig
Siebenundfünfzig
Achtundfünfzig
Neunundfünfzig
Sechzig
Einundsechzig
Zweiundsechzig
Dreiundsechzig
Vierundsechzig
Fünfundsechzig
Sechsundsechzig
Siebenundsechzig
Achtundsechzig
Neunundsechzig
Siebzig
Einundsiebzig
Zweiundsiebzig
Dreiundsiebzig
Vierundsiebzig
Fünfundsiebzig
Sechsundsiebzig
Siebenundsiebzig
Achtundsiebzig
Neunundsiebzig
Achtzig
Einundachtzig
Impressum
Eins
Ich liege im Bett. Durch die Jalousien dringt Tageslicht. Es ist so kalt, dass es mich schüttelt. SCHÜTTELFROST. Im Sommer? Ich möchte aufstehen und eine Decke holen. Langsam schlüpfe ich aus dem Bett. Meine Zähne klappern. Mir ist schlecht. Während ich nach dem Plaid greife, fühle ich mich beobachtet. EIN SCHATTEN? Ich sehe in meinen Spiegelschrank. Spüre einen Lufthauch an meinem Ohr! HALLELUJA! Gleich flipp ich aus! Auf Zehenspitzen mache ich mich auf in die Küche und bewaffne mich mit meinem schärfsten Messer. BERUHIGEND! Mit dem Ding in der Hand schleiche ich leise zurück ins Schlafzimmer. Schnell schalte ich das Licht ein. NIEMAND DA! Vorläufig bin ich damit zufrieden. Ich kann vor Müdigkeit kaum stehen und gehe zurück ins Bett. Das Laken fühlt sich feucht an. Nassgeschwitzt? Oder … nassgepisst? Es ist mir gleichgültig … Ich muss schlafen! Das Messer lege ich neben mich.
Ich wälze mich hin und her. Friere noch immer. Durst quält mich. Ich sehe mich um. Die Schatten haben unbemerkt mein Zimmer verlassen. Wieder stehe ich auf und tapse auf eiskalten Sohlen in die Küche. Das Messer nehme ich mit. Es ist Nacht? Habe ich tatsächlich geschlafen? Die Uhr zeigt 3Uhr12. Ich trinke gierig von der Wasserleitung und kann nicht genug bekommen. Dann muss ich kotzen. Alles. Auch Hirnflüssigkeit. Meine Birne fängt höllisch an zu pochen …Ich kann nicht mehr stehen. Sacke auf den Fußboden. Ziehe dabei das Tuch vom Esstisch. Wickle mich und das Messer damit ein.
Still liege ich da. Lange. Meine Augen sind offen. Schöne Küche. Sehr schön. Sehr teuer. Dann lache ich und schreie, bevor ich weine.
Als es draußen hell wird, bin ich wieder in der Spur.
Ich kann aufstehen, aber jeder Knochen tut weh. Explosionen in meinem Kopf. SCHMERZTABLETTEN? Küchenschublade! Ich nehme vier von den Kapseln. Ich taumle. Sehe alles verschwommen. Das Zeug wird mir doch nicht schaden?
SCHADEN? Ha, ha, ha, ha, ha! Schaden!
Genau! Ich schmeiß mich weg! Ich wanke zurück ins Schlafzimmer und registriere eine Bewegung. Halt! Das Messer voran, suchen wir gemeinsam jede Ecke ab. Da ist keiner … Erschöpft von all dem Horror lege ich mich wieder auf die Matratze und spüre die Feuchtigkeit bevor ich einschlafe. Benommen höre ich weit weg ein Telefon hartnäckig klingeln.
Penetrant! Verdammte Scheiße! Mein Kopf platzt gleich! Ich kämpfe mich aus dem Bett, schleiche tastend an der Wand entlang bis in mein Wohnzimmer. Mein Herz trommelt BEN BEN BEN BEN BEN gegen meine Rippen. Ich räuspere mich und schlucke Schleim hinunter, dann drücke ich auf den Knopf und flüstere meinen Namen. „Lisa Bäumel?“ „Lisa! Werner hier! Ach Süße! Ich wollte mich erkundigen, wie`s ihnen geht und wann sie wieder einsatzfähig sind. Bald sind Schulferien und ich bin mitten in der Urlaubsplanung. Können sie in etwa sagen, wie lange sie noch krank sein werden?“ Enttäuscht, weil es nur die Alte ist, sage ich „Es geht mir noch nicht so gut.“ „Schade! Würden sie sich dann bitte um ein weiteres Attest bemühen? Soll heißen, sie sind ab heute sozusagen unentschuldigt! Natürlich kein Problem, wenn sie schnell was nachreichen. Wir verstehen uns?“ Ihre Stimme klang plötzlich eisig.
„Okay“ sage ich leise. „Dann wünsche ich ihnen weiterhin gute Besserung und sie melden sich zwischendrin?“ keifte sie. „Selbstverständlich. Und danke“ sage ich verwirrt und lege auf. Ich habe ein Attest abgegeben? Cool … wann soll das denn gewesen sein? Ich werfe nochmal zwei Kapseln nach und lege mich wieder ins Bett. Ich streiche über die Klinge meines Messers und denke an die Werner.
Vierzig. Hübsch. Verheiratet. Die Gute strahlt vor Dauerglück, dass einem die Augen schmerzen. Wir arbeiten beide in einem Callcenter. Sie ist die hyperaktive Teamleiterin. Ich mochte sie früher. Dann gab sie mir nach einem persönlichen Gespräch den Tipp, dass ich mich nicht unter Wert verkaufen sollte. Da wusste ich, dass mich die Frau nicht verstand. Seitdem nehme ich Abstand von ihr so gut ich kann.
Ich nehme von vielen Leuten Abstand.
Von Freundinnen. Von Freunden. All den Klugscheißern. Verlogenen Arschgeigen …
Ich würde jetzt gerne einschlafen … UND NIE WIEDER AUFWACHEN!
Später wälze ich mich von Alpträumen gejagt im Bett herum. Wache auf und übergebe mich auf meinem Bettvorleger. Bravo! Ganz großes Kino! Das Wenige was ich im Magen hatte riecht echt übel!
Ich stehe nochmal auf, bevor ich sterbe … Fühle mich so schwach, dass ich mich wie ein Käfer auf allen Vieren ins Bad bewege, zwei Handtücher von der Stange ziehe und mich zurück ins Schlafzimmer schleppe. Während ich zitternd versuche den Vorleger abzuwischen, beobachtet mich ein gelbes Augenpaar. Diese Augen kenne ich gut! Sie sind schon lange bei mir eingezogen! Vor denen habe ich keine Angst! Ich halte mich mit einer Hand an der Matratze fest, packe mit der anderen den Teppich und die Handtücher und schleudere die Fetzen hinaus in den Flur. Eine Höchstleistung! Ich bin sofort außer Atem!
Die Augen sehen mir zu. Bohren sich in meinen Kopf, in meinen Bauch, in mein Herz. Ich ziehe mich rücklings auf mein Bett und drücke mich erschöpft in die Ecke. Mein Messer checkt für mich die Lage. Zwischen Spiegelschrank und Fenster steht eine Gestalt.
Zwei
„Hi, Baby! Wo kracht’s heute noch ganz gewaltig?“ Jackson.
„Nirgendwo, Schatz! Mick hat nicht frei und ich bleibe zu Hause. Vielleicht nehme ich mir die Schränke vor. Weiß nicht. Ich habe so viel Zeug, aber nicht wirklich was anzuziehen. Heute kommt einiges in die Kiste, dass kannst du mir glauben.“
„Wohl irre wa? So wie du aussiehst, kannst du überall in Lumpen aufschlagen. Jetzt sei nicht so unentspannt und geh‘ mit mir gefälligst auf die Piste!“
„In Lumpen?“
„Warum denn nicht?“ lachte Jack.
„Okay. Dann komm‘ um 22Uhr zu mir. Wir machen eine Überlandtour.“
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