Helmut Lauschke - Tag und Nacht

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Der Kern meiner späten Prägung als Arzt bildete sich durch den Blick in die Armut der Menschen und in die Härte der Kinderschicksale mit dem vielen Sterben. Bitter war das Abtrennen von Händen, Armen und Beinen bei Kindern, die eine Minenexplosion überlebt hatten. Die meisten von ihnen waren an der Unfallstelle gleich tot. Das Bild dieser Trostlosigkeit erschütterte mich tief. Es gab mir Anlass, unter den miserablen und gefährlichen Bedingungen die Arbeit an diesen Menschen aufzunehmen. Die Grenze der Leistungsfähigkeit bestimmte erst der Zustand der Erschöpfung. Anders wäre die Anforderung von der Höhe des kaum Vorstellbaren nicht zu schaffen gewesen und den Menschen in Not wäre nur ungenügend geholfen worden.
Die Not der Menschen unter der Apartheid und danach haben die Schale zum Überlaufen gebracht. Vieles von dem ist versickert. Doch sollte das, was die Schale gefüllt hatte, nicht ganz in Vergessenheit geraten. Die Augen der Menschen sollen weiter geöffnet werden, die sich für andere Menschen interessieren und sich für jene in Not einsetzen wollen. So sind es die Menschen, jene in Armut und Not auf der einen Seite, und die anderen auf der anderen Seite, die es sehen und helfen wollen, aber es nicht tun, und die in der kleineren Zahl, die sich für andere Menschen einsetzen. Diese Menschen gaben mir den Anstoß zum Schreiben. Sie waren der Inhalt meines Arztseins. Nun sind sie Grundlage und Inhalt meiner Bücher.
Es besteht kein Zweifel, dass das Wissen um die Menschen in Armut und Not nicht nur erweitert, sondern auch vertieft werden muss. Menschen in ihren armseligen Behausungen und tristen Aussichten auf den nächsten Tag müssen ernst, d.h. ernster denn je, genommen werden. Mit der Erweiterung und Vertiefung des Wissens sollen Mut und Ansporn hervorgebracht und soweit gestärkt werden, dass die Hürde überwunden wird, um sich für diese Menschen, die doch die große Mehrheit der Bevölkerung sind, einzusetzen.

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Das Wissen vom Frieden war auch in Afrika vorangekommen. Global war das Wissen so immens, dass es sich in seiner Fülle kaum noch abfragen ließ. Die Friedenswissenschaften gab es in Büchern gedruckt, die sich in den Bibliotheken bis an die Decke stapelten, dass vom Frieden nichts mehr zu sehen war. Da erhärtete sich aus der Diskrepanz von Theorie und Praxis der Verdacht, dass die Friedensforscher Zwillingsbrüder der Politiker sind, da beide viel über den Frieden reden, aber solange die Erinnerung reicht, das Wort nicht halten, wenn es um die Wortumsetzung in die Praxis geht. Es wäre recht und teuer, diese Zwillingsbrüder für die Zerstörung von Mensch und Kultur haftbar zu machen, die sie mit ihrem Wortsalat angezettelt und auch angerichtet haben. Wie die Politiker sind die Friedensforscher so gut gekleidete Damen und Herren, dass man ihnen irgendwelche handwerklichen Geschicklichkeiten nicht unterstellen möchte, sei es mit dem Nagel in die Wand, dem Kleinhacken von Holz oder den gärtnerischen Tätigkeiten wie dem Umgraben mit dem Spaten.

Kollegen versicherten sich der Übelkeit, wenn sie die Luftredner beim Wort nahmen, weil sie wissen, wie schäbig Großmäuler sich zu Hause aufführen. Worte wie ‘Anstand’, ‘Arbeit’, ‘Wahrheit’ und ‘Würde’ wurden zwar von den Banausen in den Mund genommen, doch mehr, um darauf wie auf einem Kaugummi herumzukauen. Später spuckten sie das Kleingekaute aus, dass mit dem Ausgespuckten auch die Schalenstücke der großen Dinge auf dem Boden lagen.

Freunde äußerten beim Glas Rotwein, dass sie sich vorstellen können, dass die gut dotierten Stellen in den Laboratorien der Friedensforschung von diesen Typen besetzt werden, die menschlich gesehen dem feigen Pack und arbeitsscheuen Gesindel, als auch den Verrückten des Geltungswahnsinns angehören. Sie sind aufs Geld aus und lassen sich für das Leben im Luxus gut bezahlen. Sie bedienen sich frei auf dem Markt der Meinungen und handeln unter der Hand mit dem Markenzeichen der beschränkten Haftung. Ihnen schwebt die Namensvergrößerung vor, die in die Friedensforschung einzugehen hat. Dabei wissen sie sehr wohl, dass deshalb der Frieden auch nicht kommt. Friedensforscher und Friedensredner sind für Preise und Preisungen jeglicher Art empfänglich, dass die Frage, ob sie denn immun gegen Korruption sind, durchaus berechtigt ist. Ihnen schwebt dagegen weniger oder gar nicht vor, für den Frieden mit dem Spaten oder mit dem Minensucher in der Hand zu arbeiten und dem Frieden durch Mut, Einsatz und Fleiß zu dienen. So weit geht ihre Liebe und ihr Verständnis zum Frieden nicht.

Die Freunde blätterten in der Erinnerung und sahen die Gurus und Seher, die pharisäischen Schriftgelehrten und Künder des Friedens. Sie alle sind feige und falsch, weil sie das bessere Leben für sich im Auge haben und auch nehmen, das sie nicht vertauschen wollen. Sie hören die Gelehrten der Theologie und Philosophie und folgen den analytischen Galbelsuchern bei der Arbeit, wie sie die Speicher der Computer durchwühlen, putative Puzzles schmeißen, kodierte Detektoren und andere Filter über den Turm überschichteter “Windows” setzen und mit dem elektronischen Fummelzeug dazwischenfahren und herummengen. Sie machen Striche, Kreise und Spiralen auf dem Bildschirm, drehen nach links und kurven nach rechts, rasen runter und wieder rauf, dass die “Windows” nur so zucken. Sie kreisen ein und nennen es Ziel, als würde der Mensch als großer Friedensstifter im nächsten Moment mit der Festplatte in der Hand aus dem Turm steigen. Die Gabelsucher in den vollen Datenspeichern mit den eingebauten “burglar bars” geben sich da schon mehr Mühe, weil es ohne Mühe für sie nichts gibt. Nur bleibt ihnen der Zugang zum Frieden verwehrt. Der Frieden ist nicht auffindbar. Darin sind sich die Gelehrten einig, ob Künder oder Seher des Intuitiven, ob Forscher oder Redner mit der beschränkten Haftung in den Labor-Hochhäusern der organischen und anorganischen Friedensanalyse oder die noch rumfuhrwerkenden Gabelsucher mit der aufgesteckten Suchfilter-Elektronik.

Der Absicht folgt so der Zweifel, doch soll der Absicht das Gute nicht abgesprochen werden, dafür läuft die Geschichte mit dem ausbleibenden Frieden zu lange. Darin unterscheidet sich Oshakati mit dem heruntergekommenen Hospital nicht vom angestrahlten Luxus in Vancouver, Monte Carlo oder woanders an der Côte d’Azur. Dass hochkarätige Leute an die angolanische Grenze gereist kamen, hatte seine Gründe. Denn an dieser Grenze muss der Krieg mit der wahnsinnigen Verminung in der Hinterhältigkeit des Tötens gestoppt werden. Es sind die afrikanischen Stellvertreter der Supermächte in der globalen Ost-West-Eskalation, die Angola so gründlich zerstört haben. Die Waffen für die Megazerstörung werden mit Rohöl an den Osten und mit rohen Diamanten an den Westen bezahlt. Dabei werden der Bevölkerung unsägliche Opfer abverlangt.

Das konnten die Kundigen, die Künder und die Gelehrten aus den Fenstern des Busses auf der zweihundert Kilometer langen Fahrt von Oshivelo, der bewachten Zufahrt in die Kriegszone, sehen, als sie im Konvoi der gepanzerten Casspirsfuhren. Auf dieser Fahrt konnten sie die Not um den Frieden durch das Fenster betrachten, was sie auf der Fahrt nach Monte Carlo so nicht konnten. Im ‘International Guesthouse’ über den Frieden nachzudenken, war eine historische Chance für die Teilnehmer des Symposiums wie für die Menschen, die vom Straßenrand den Bus kommen, vor ihren Augen vorbeifahren und wieder wegfahren sahen. Das Symposium um den Frieden mit den seherisch Wissenden und den wissenschaftlich Suchenden war nach zwei Tagen zu Ende, ohne dass Seher und Gelehrte sich in puncto Frieden nähergekommen waren und die wartenden Menschen draußen ihre Hoffnungen aus den teuren Friedensbemühungen knüpfen konnten.

Die Zusammenfassung des Zusammengefassten lautete: “Wir wissen viel, vielleicht zu viel, doch was Frieden ist, das wissen wir nicht.”

Den Gesichtern waren die Anstrengungen um den Frieden ebenso anzusehen wie die Unsicherheit, den Frieden zu erreichen. Es gab kein Lächeln auf dem Gruppenfoto, das es auf dem ersten Foto gab. Auch gab es keinen Aufruf zum Frieden, weil keiner den Frieden kannte. Doch war den Teilnehmern bekannt, dass es Männer und Frauen gibt, die für den Frieden mit ihren Händen und Füßen arbeiten. Sie tragen und bauen, helfen Kranken, verbinden Verwundete, teilen Malariatabletten, Lebensmittel und Trinkwasser aus. Sie strengen sich an und laufen vor dem Risiko nicht weg. Es sind die Friedensarbeiter, die an die Menschen in Not und nicht an die Vergrößerung des eigenen Namens denken. Ihnen mit den “kleinen” Namen und den vielen Namenlosen, die sich durch Mut und Fleiß bei der Arbeit an den leidenden Menschen unter oft gefährlichen und anderswie widrigen Umständen auszeichnen, gelten Dank und der höchste Respekt. Dass es die Menschen dieser wunderbaren Mitmenschlichkeit gibt, ahnen konnte man es. Aber die Welt in ihrem platten Verständnis von Frieden versteht es nicht, begreift diese Menschen und den Wert ihrer opfervollen Arbeit nicht, und kann diese tätigen Friedensbringer daher nicht als Vorbilder in ihr tägliches Leben einbringen.

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