Thomas Häring - Unwiederbringlich
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Jessica dagegen hatte sich in der Agentur so verhalten, wie man es von einer Bittstellerin, als die das Age-Personal die Kunden gerne ansah, erwartet hatte und so hatte sie eine Eingliederungsvereinbarung unterzeichnet, in der festgelegt worden war, daß sie zwei Bewerbungen pro Monat zu schreiben hatte. Das fiel ihr nicht weiter schwer, denn sie war nicht dumm, doch als sie dann bei ihrem ersten Vorstellungsgespräch saß, da fühlte sie sich schon ein wenig komisch, denn irgendwie hatte sie sich das alles etwas anders vorgestellt gehabt. „Schönen guten Tag, meine Damen und Herren und willkommen zu unserem Assessmentcenter! Sie werden sich jetzt sicherlich fragen, was das alles hier soll, aber keine Sorge, ich erkläre es Ihnen. Wir möchten mit Ihnen einige Tests durchführen, Sie also nicht nur näher kennen lernen, sondern auch herausfinden, wie Sie sich in Streßsituationen, Rollenspielen und anderen Situationen verhalten. Es geht uns darum zu erkennen, welche Fähigkeiten Sie im Umgang mit anderen Menschen besitzen, denn die soft skills sind von entscheidender Bedeutung und wir als Dienstleistungsanbieter sind darauf angewiesen, daß unsere Kunden mit unseren Mitarbeitern hochzufrieden sind, ansonsten gehen sie zur Konkurrenz und wir alle haben das Nachsehen. Ich bin fest davon überzeugt, daß Sie alle über bemerkenswerte Fähigkeiten verfügen, aber leider haben wir nur drei Stellen zur Verfügung und da wir so viele aussagekräftige Bewerbungen erhalten haben, haben wir beschlossen, ein Assessmentcenter zu veranstalten, in dem wir Sie erleben, wie Sie tatsächlich sind. Also dann, lasset die Spiele beginnen!“ verkündete der Mann von der Firma und Jessica war gespannt darauf, was nun kommen würde. Fünf Stunden später saß sie völlig erledigt in einem Café in der Nähe und unterhielt sich mit einer Mitbewerberin über das eben Erlebte. „Also das war wirklich kraß! Was die alles von einem wissen wollten und das für so einen beschissenen Job, in dem nur ein Hungerlohn gezahlt wird!“ ärgerte sich die andere Frau. „Aber wirklich! Dieses Rollenspiel war ja noch relativ unterhaltsam, aber als sie mich dann zu dritt in die Mangel genommen haben, da habe ich mich schon gefragt, was ich hier eigentlich will und soll“, gestand Jessica. „Mir ging es da ganz genauso. Was bilden sich die eigentlich ein? Und dann immer dieses hochgestochene Geschwall mit den ganzen englischen Wörtern, einfach fürchterlich!“ „Absolut. Das war wahrlich eine Zumutung. Aber wenn wir nicht mitmachen, dann gibt es Streß mit dem Amt.“ „Eben. Aber es wird immer schlimmer. Heute habe ich in der Zeitung gelesen, daß sie in einer Stadt im Klinikum die regulären Pflegekräfte durch angelernte Arbeitslose ersetzen wollen.“ „Was! Das geht doch nicht, so etwas kann man doch nicht machen!“ „Oh doch! Man will tolle Spitzenärzte anlocken, die natürlich jede Menge Kohle verdienen und um die bezahlen zu können, wird an anderen Stellen eingespart.“ „Dann gute Nacht, Deutschland! Wenn das so weitergeht, dann kann man das Sozial- und Gesundheitssystem irgendwann ganz vergessen und darf nur noch hoffen, daß man nicht irgendwann krank wird.“ „Das kann ja Eiter werden. Meine Güte, wo soll das alles nur enden?“ „Wahrscheinlich im sozialverträglichen Frühableben. Aber haben Sie die Krawatte von dem Obermacker gesehen? Die war ja sowas von geschmacklos.“ „Allerdings! Und erst die Schuhe, eine optische Zumutung sondergleichen.“ „Von seiner feuchten Aussprache ganz zu schweigen. Hoffentlich nehmen die mich nicht, sonst bin ich echt geliefert.“ „Bei mir ist es dasselbe. Ich habe alles dafür getan, um ausgesiebt zu werden und wenn das nicht klappt, dann habe ich wirklich ein Problem.“ Sie plapperten noch eine Weile weiter und als die Bedienung die Rechnung brachte, überlegten sie kurz, ob sie ihren Kaffee nicht von der Agentur bezahlen lassen konnten. Dann entschieden sie sich doch dafür, den Betrag eigenhändig zu begleichen, denn sonst hätte man sie am Ende noch für Sozialschmarotzer gehalten. Es reichte so schon, man wurde genug genervt.
Der Philosoph hatte sich einmal mehr in seine Welt zurückgezogen, was so aussah, daß er mit einem Pornomagazin auf der Toilette saß und sich einen herunterholte. Das machte er immer wieder gerne, denn danach fühlte er sich einigermaßen befriedigt und mußte nicht den ganzen Tag an irgendwelche sexuellen Schweinereien denken, sondern konnte sich mit den wirklich wichtigen Fragen des Lebens beschäftigen, wie zum Beispiel: Wer bezahlt meine Miete? Warum kann sich meine Wäsche nicht selber waschen? Wo zum Teufel sind eigentlich meine Hängemattenhaken? Nicht immer fand er eine Antwort, doch in den meisten Fällen gelang es ihm, sich selbst wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen und im Rahmen des Erlaubten und Möglichen Lösungen zu kreieren. Als Philosoph hatte man es in Deutschland nicht unbedingt leicht, denn die Philosophie wurde als etwas Nutzloses, eine brotlose Kunst, angesehen, die materiell gesehen nichts einbrachte und deswegen für die meisten Zeitgenossen nicht interessant war. Er aber hatte sich ihr mit Leib und Seele verschrieben, seine Welt waren die Bücher, oft die von großen Philosophen der Antike, aber auch er selbst hatte Einiges auf dem Kasten, was man zum Beispiel erkannte, wenn man sich näher mit seinen Thesen und Theorien beschäftigte. So schrieb er zum Beispiel in einem seiner Werke: „Die Welt als solche ist viel mehr als die Summe aus der Physis und der Psyche, denn es gibt da ja auch noch die Energien, welche uns beeinflussen und oft dazu bringen, Dinge zu tun, die wir mit dem Verstand nicht erklären können. In der Notwendigkeit der Selbstbetrachtung inbegriffen, zeigt sich bei genauerer Betrachtung die Unumkehrbarkeit der Tatsache begründet, welche Handlungsstränge die vorgefaßten Meinungen übertünchen.“ Zugegeben, nicht immer leicht verständlich, das Ganze, aber der Philosoph lebte nun mal in seiner ganz eigenen Welt, aus der ihn nur hin und wieder die Putzfrau riß, indem sie irgendein Problem mit seinen aus ihrer Sicht merkwürdigen Angewohnheiten ansprach. „Guter Mann, ich wirklich putzen gerne hier, aber Bad geht nicht, das ist eine Katastrophe. Ich komme hinein, sehe den Dreck und schreie, denn ich bleibe mit Schuhen kleben am Boden. Wenn Sie schon machen müssen wixi wixi, dann bitte in Kloschüssel hinein und spülen runter. Bitte!“ „Liebe Frau Iskaluvsky, wie lange kennen wir uns jetzt schon?“ erkundigte sich der Philosoph leicht angepißt. „Weiß nicht genau. Zwei Jahre vielleicht.“ „Also gut, seit zwei Jahren putzen Sie hier und seit zwei Jahren regen Sie sich über meine Gewohnheiten im Bad auf und ich sage Ihnen jedes Mal, daß Sie halt erst wischen müssen und dann den Rest saubermachen können.“ „Aber ich hier die Putzfrau! Ich so arbeiten wie habe gelernt in Ausbildung. Sie müssen Rücksicht nehmen auf mich, sonst ich nicht länger kann putzen hier.“ Der Philosoph stutzte. War das hier etwa ein Zwergenaufstand? Klar, er beneidete seine Putzfrau wahrlich nicht darum, seinen Dreck wegzumachen, aber schließlich hatte sie sich, soweit er sich erinnerte, freiwillig dafür entschieden. „Ich bin nun mal wie ich bin. Seien Sie lieber froh darüber, daß hier nicht noch eine Frau wohnt, sonst gäbe es noch mehr zu putzen“, behauptete er. „Das ich nicht glaube. Frau sein sauber, machen keine Schweinerei“, erwiderte die Polin. „Also gut, dann werde ich mich in Zukunft beim Onanieren etwas am Riemen reißen.“ „Nein, das ist auch nicht gut. Dann Sie machen Sack kaputt.“ „Wissen Sie was, so kommen wir nicht weiter. Erzählen Sie mir deshalb lieber etwas über die Ausweglosigkeit des Seins.“ „Oh, Leben bedeutet Schmerz. Immer nur Sorgen, Leid und Probleme. Tod aber auch nicht gut, dann Sie kommen in die Hölle, wo alles Scheiße und Qual.“ Der Philosoph notierte eifrig mit und ermunterte seine Raumpflegerin dazu, weiterzureden. Hätten seine Kritiker gewußt, daß er viele seiner Thesen von seiner polnischen Putzfrau geklaut hatte, dann wären sie noch mehr über ihn hergefallen, als sie es ohnehin schon taten. Er aber fand es nicht schlimm.
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