Thomas Häring - Unwiederbringlich

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Die Agentur für Arbeit. Ein Koloß, aber auch ein Moloch. Menschen, die von ihr abhängig sind, andere Leute, die für sie arbeiten. Aber es geht auch um andere Personen, mit ihren Verrücktheiten und Obsessionen. Zwei Frauen und ein Philosoph spielen ebenfalls mit und sorgen für Wirbel.

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„Würde es Sie stören, wenn ich mich zu Ihnen setze?“ „Kommt ganz darauf an, was Sie von mir wollen.“ „Ach, nur ein bißchen plaudern. Wie ich sehe, lesen Sie gerade ein Hochglanzmagazin. Interessieren Sie sich etwa für Prominente?“ „Oh ja und wie! Das Leben der Anderen finde ich ganz spannend. Wußten Sie zum Beispiel schon, daß die zu Guttenbergs ganz großartig sind und sich selber auch total toll finden?“ „Also damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Aber wenn es da drin steht, dann wird es schon stimmen.“ „Ganz bestimmt. Und die Frau von der Leine, die ist ja auch so ein Multitalent. Diese Adeligen sind wirklich große Klasse.“ „Wie schön! Dann freue ich mich ja schon darauf, bald wieder vom Adel regiert zu werden. Vielleicht wird dann ja wieder der Frondienst eingeführt und das ius primus noctis.“ „Reden Sie gefälligst Deutsch mit mir, wir sind doch hier nicht in Bayern! Ja und das Mädchen vom Maurice Mecker, das ist dem Vater ja wie aus dem Gesicht geschnitten.“ „In der Tat, das sehe ich genauso. Aber Schönheit liegt halt auch immer im Auge des Betrachters.“ „Die arme Marlene Kischer. Hoffentlich klappt das dann mit dem Kind beim nächsten Mal.“ „Entschuldigen Sie bitte, aber ich würde mich mit Ihnen gerne über wesentlich unwichtigere Dinge unterhalten.“ „Ach so. Schade. Worüber denn zum Beispiel?“ „Über den Sinn des Lebens.“ „Nein, mit mir nicht. Ich bin keine von diesen Tratschtanten, die immer nur über diesen Quatsch labern. Ich habe Nivea, äh, Niveau und ich lege Wert auf eine gepflegte Konversation, genauso wie meine adeligen Vorbilder.“ „Aber das ist doch alles nur oberflächliches Getue ohne Substanz und Inhalt.“ „Genau das, was wir heute brauchen. Die Zeit der ideologischen Grabenkämpfe ist vorbei. Heutzutage geht es um Lösungen und nicht um Weltanschauungen.“ „Das hat doch bestimmt auch Ihr Liebling Marek Neothor gesagt, oder etwa nicht?“ „Und wenn schon? Die Menschen brauchen Vorbilder, sonst geht das alles in die Binsen. Wir müssen uns an Leuten orientieren, die Anstand, Verstand und Wohlstand verkörpern.“ „Was für ein beeindruckender Dreiklang! Wissen Sie, ich finde es ja grundsätzlich lobenswert, daß Sie sich so für andere Personen interessieren und deshalb nicht ständig um sich selbst kreisen, aber ich werde das Gefühl nicht los, daß Sie sich nur ablenken und berieseln lassen, um sich nicht mit Ihrer eigenen Existenz auseinandersetzen zu müssen.“ „Das ist nicht wahr! Ich kann sehr gut mit mir alleine sein.“ „Aber darum geht es doch überhaupt nicht.“ „Doch! Das tut es sehr wohl! Sie wollen mich nur in die Enge treiben, mit Ihren an den Haaren herbeigezogenen Unterstellungen!“ „Nein, ich möchte doch nur ein vernünftiges Gespräch mit Ihnen führen.“ „Frechheit! Was erlauben Sie sich eigentlich, Sie Schnösel!“ „Also jetzt reicht es mir langsam. Wenn, dann ist Ihr Kutti ein Schnösel, aber doch nicht ich.“ „Natürlich! Sie hacken schließlich die ganze Zeit auf ihm, mir und meinen Interessen herum.“ „Das stimmt doch überhaupt nicht. Ich versuche lediglich, eine einigermaßen sinnvolle Konversation mit Ihnen auf die Beine zu stellen, Sie dagegen verstecken sich hinter irgendwelchen Prominenten, über die von den Medien nur Zerrbilder gezeichnet werden.“ „Na und? Die Wahrheit als solche gibt es nicht und Objektivität hatte in der Presse- und Medienlandschaft schon seit jeher einen schweren Stand.“ „Donnerwetter, das waren ja jetzt richtig kluge Sätze. Wo nehmen Sie die nur her?“ „Aus der Tunten natürlich. Wir leben halt mal im Zeitalter der Massenmedien, deshalb sollten wir uns nicht darüber beschweren, daß sich die Medien in allererster Linie darauf konzentrieren, die Massen zu unterhalten und wenn die Leute immer blöder werden, dann verflacht natürlich auch das Niveau der Printmedien. Schließlich müssen sich die an die Kunden anpassen und das schreiben, was jene lesen wollen, weil sie sonst ihren Laden dichtmachen können.“ „Sehr interessant. Wir leben also im Land der Dichtmacher und Querdenker.“ „Eben nicht. Aber wen interessiert das schon?“ „Wer weiß, vielleicht die/den Leser/in hier.“

Nur wer sich zeigt, wird auch wahrgenommen; ist das der Grund dafür, daß Exhibitionisten ihre Pracht zur Schau stellen? Wer weiß, es geht oft um Aufmerksamkeit, schließlich befriedigt das Gefühl, eine von 6,5 Milliarden Ameisen zu sein, die da auf dieser Erde ziel- und sinnlos vor sich her krabbelt, nicht unbedingt. Genauso wenig erfüllt es einen mit Stolz, einer von 6,5 Millionen Hartz IV-Empfängern zu sein, aber es hilft nichts, wenn Du die Kohle brauchst, um über die Runden zu kommen. Solche Probleme beschäftigten Gernot weniger, seine Klienten vielmehr schon, aber er war einer von den Fallmanagern, die nicht immer mit dem Sozialgesetzbuch in der Tasche herumliefen, sondern durchaus pragmatisch, offen und flexibel waren. Wieder einmal saß ein Drogenabhängiger vor ihm, welcher in der normalen Arbeitsvermittlung nicht geduldet wurde, weil die Leute dort nicht wußten, was sie mit dem Typen anfangen sollten. Gernot dagegen war der Mann für alle Fälle und so legte er sich wieder einmal voll ins Zeug. „Also, Daniel, ich bin sehr stolz auf Dich, daß Du seit zwei Wochen nicht mehr gekifft hast, aber das ist erst der Anfang. Um Dich wieder fit zu machen, brauchen wir noch mehr Anstrengungen von Deiner Seite, sonst ist unser gemeinsames Projekt zum Scheitern verurteilt. Wir würden Dich gerne mal zwei Wochen auf dem Bau arbeiten lassen, um herauszufinden, wie belastbar Du körperlich noch bist.“ Der Angesprochene zuckte merklich zusammen und hätte sich in dem Moment für sein Leben gern einen Joint rein gezogen, um erst mal runter zu kommen und die schreckliche Realität etwas bunter sehen zu können. So aber mußte er sich mit den Worten seines Fallmanagers auseinandersetzen, weshalb er jenen fragend anschaute und forschte: „Und was ist, wenn ich mich weigere?“ „Dann muß ich Dich leider sanktionieren und Dir Dein Hartz IV um 30 Prozent kürzen. Weißt Du, Daniel, es ist nicht so, daß ich das hier zum Spaß mache oder um Dich zu ärgern, aber wir können natürlich nicht dabei zuschauen, wie Du da vor Dich hinsiechst und die nächsten Jahrzehnte sowohl von Deinem Gras als auch von Deinem Staat abhängig bist. Das ist nun wahrlich nicht im Sinne des Erfinders, deshalb müssen wir gemeinsam versuchen, daß Du aus der Scheiße wieder raus kommst und Anschluß findest.“ Gernot schaute sich den jungen Mann etwas genauer an, doch der war ihm zu alt, weshalb er auf seiner professionellen Schiene blieb und jenem keine Avancen machte. Daniel dagegen fühlte sich sichtlich unwohl, denn bislang war es ihm immer gelungen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und nicht wirklich mit Arbeit behelligt zu werden. Doch allem Anschein nach waren die chilligen Jahre vorbei und so versuchte er das, was er schon immer am besten gekonnt hatte: Er feilschte. „Sagen wir eine Woche, zwei Wochen sind mir viel zu kraß und außerdem reicht eine Woche völlig aus, um meine Leistungsfähigkeit zu beurteilen“, fand er. „Das sehe ich anders. Eine Woche lang könntest Du uns problemlos etwas vorspielen und eine große Show abziehen, erst nach zwei Wochen wissen wir wirklich, was Sache ist“, entgegnete Gernot. Niedergeschlagen blickte der Verlierer zu Boden, da er nun wußte, was die Stunde geschlagen hatte. Die Geduld seines Fallmanagers war offensichtlich aufgebraucht, man konnte ihn nicht länger hinhalten und beschwichtigen. Also fügte sich Daniel in das Unvermeidliche und warf zum Abschluß schnell noch eine letzte Nebelkerze: „Also gut, dann muß es wohl sein, aber wenn ich mich dort verletze und wochenlang krankgeschrieben werden muß, dann ist das Ihre Schuld.“ „Ach was, so ein bißchen körperliche Arbeit hat noch niemandem geschadet“, bemerkte der Fallmanager. Daniel schaute sich den selbstzufriedenen Kerl, der da seine Hände über das Bäuchlein geschlagen hatte, noch einmal genauer an und hätte am liebsten mit „Sie müssen das ja am besten wissen“ gekontert, aber er verkniff sich die spitze Bemerkung, da er wußte, daß Gernot am längeren Hebel saß und so begann für ihn der Eintritt in die Welt der Arbeit.

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