Boris Born - Cricketfield Road

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Ost-London 1998. Lena Schwarz aus Deutschland wohnt seit sechs Monaten in einer Wohngemeinschaft an einer dicht befahrenen Kreuzung. Ihren Lebensunterhalt verdient sie mit Deutschunterricht für Agenturen.
Eines Abends trifft sie auf einen kleinen Trickbetrüger, der sie um 5 Pfund prellt. Kurz darauf beißt sie sich so auf die Zunge, dass sie nicht mehr sprechen kann (und arbeiten). Die Zustände in der WG werden mysteriös und unerträglich. Lena ist mehr und mehr davon besessen, den Betrüger zu finden und beauftragt sogar einen Privatdetektiv, bis… .
Cricketfield Road ist eine absurde Erzählung, die in 12 Kapiteln 12 Tage beschreibt.
Der Lärm der Straße, an der Lenas Zimmer liegt, ist ein Leitmotiv.
Die Geschichte ist in Gegenwartsform geschrieben und aus der subjektiven Ich-Perspektive Lenas. Sie oszilliert zwischen klaren Beschreibungen, subjektiven Anschauungen, inneren Monologen und Träumen. Die Grenzen verschwimmen.

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Boris Born

Cricketfield Road

[Die Sonne hat] die Breite des menschlichen Fußes.

[Heraklit aus Ephesus: Fragmente Diels-Vorsokr. Bd. 1, S. 78]

Inhaltsverzeichnis:

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Fotos

1

Eine Kreuzung. Powell Road, Downs Road und Cricketfield Road prallen aufeinander. Es ist Sonntag und es ist laut. London ist insgesamt laut.

Ich renne los. Ein dröger Kreisel, dann in die Lower Clapton Road. Ein winziger Park mit dem kleinen Tümpel: Clapton Pond. Zwei Enten haben auf dem fauligen Wasser Platz. Ein Mönch hat sich einst darin ertränkt. Vielleicht war der Teich ja damals tiefer.

Hinter dem Park sammeln sich 38er Busse. Endhaltestelle - sie schlafen. Alte doppelgeschossige Busse mit der Plattform hinten. Zwischen der 3 und der 8 ist ein Herzchen. Die Conductor stehen zusammen und rauchen Marihuana. [Conductor = Fahrkartenkontrolleur in den alten Doppeldeckerbussen (bis 2006 im Einsatz)]

Ich haste vorbei am Telefonzellen-Sammelsurium. Erst eine Behinderten gerechte Zelle. Sie ist wie ein Dreieck gebaut. Violett. Dann die klassisch rote, aber in einem modernen Design. Zwei Meter weiter eine orange ‚Interphon‘ steht übergroß drauf. Danach noch zwei Apparate im Freien.

Eine Uhr, Seltenheitswert. Erst halb zwei. Slow down, Lena. Ich schwimme weiter, im Straßenmeer. Überall Wohnhäuser. Die Erdgeschosse sind bürgerlich: Blumen, Kakteen, Reste bunter Weihnachtsbeleuchtung, Teekannen in Hausform, Bücher bis zur Decke, Schallplatten bis zur Decke, große Fernseher.

In den ersten Stockwerken sind die Fenster Dreck verkrustet. Vorhänge, Tücher, Jalousien, Decken, Wahlplakate. Die zweiten Stockwerke sehen unbewohnt aus.

Dalston Junction. Schon anders. Die meisten Läden sind Vergangenheit, die oberen Stockwerke besetzt oder ausgebrannt.

Menschen wie Schwämme – wie trockene Schwämme mit Durst.

Verzauberte Menschen, überwucherte Menschen, gegerbte Menschen, abgeschabte Menschen, rohe Menschen, verstörte Menschen, an einen Starkstromzaun gefesselte Menschen und Menschen, die mit Riesenrädern fahren.

Ein 1 Pfund Laden mit Ladenhütern. Lebensmittelkonserven, Schraubenziehern, Kerzen und Waschpulver in demolierten Päckchen. Ich kaufe rote Glühbirnen.

In einem seltsamen Parfümladen, mit Seifen und Lockenwicklern, alles importiert aus Jamaika, kaufe ich nichts. Andere Frauen kaufen sich künstliche Haare.

Der aufgemotzte Frisiersalon ist voll. Der einfache Salon an der Ecke ist auch voll. Dabei gibt es unzählige Friseure. Die Kunden stehen rauchend vor der Ladentür. Das Geschäft hat nur drei oder vier Sitze. Ein reiner Männersalon - schade. Ich gehe wie immer in den nebenan. Er heißt: It will grow back. Afrikanische Holzskulpturen stehen zwischen den Waschbecken und den Frisierutensilien. An die Wände sind Beispielfotos von Frisuren geheftet. Auf Bügeln hängen kunterbunte, afrikanische Kleider. Die Auslage im Fenster dekorieren Zöpfe und Haarbüschel. Dicke, schwarze Frauen lassen sich in unendlicher Arbeit ihre Locken glatt legen. Das sieht dann so aus, als wären die Haare mit Zuckerwasser angeklebt worden.

Der Stuhl mit mir wird hochgepumpt.

„Hallo Lena, wie geht’s?“

„Gut, bestens.“

„Willst du deine Haare wieder ganz kurz?“

„Ja, wie bei den beiden Kindern dort.“

Ich deute auf zwei Kinder, die mit einer elektrischen Maschine geschoren werden. Sie sitzen ganz still.

Ich trotte nach Hause. Es zieht am Kopf.

Im Vorgarten liegt, seit ich vor sechs Monaten eingezogen bin, Müll: Plastiktüten mit Bauschutt und durchgerostete Pflanzenölkanister. An der Fassade wedelt das tote Ende eines Antennenkabels. Ein viktorianisches Reihenhaus.

„Don’t slam the door“, steht von innen mit blauer Lackfarbe über die ganze Tür gesprüht. Sie quietscht.

Ich stehe in meinem Zimmer.

Die Fenster klappern. Durch die Ritzen weht es richtig. Auspuffgase, Dreck, Regen, Hitze und Kälte, die Kreuzung, alles ist im Zimmer. Ein halbes Jahr. Irre! Mal objektiv gesehen: Das ‘Sugarrosé’ der Wände ist nicht zu ertragen. Der Schrank ist eine Hülle aus dünnem Pressspan. Die Kommode hat eine speckige Kruste. Keine Schublade lässt sich bewegen. Ein wackeliger alter Stuhl, ein stinkendes, rotes Sofa: „Möbliert“!

Ich sehe auf die Straße.

Der Verkehr donnert. Silber. Blau. Metallicrot. Wieder Blau. Weiß. Weiß mit grünem Dach. Dicke Reifen, schmale Reifen.

Cricketfield Road - was für ein himmlischer Name.

Ein Kricketspielfeld - eine riesige, saftig-grüne Wiese. Auf ihm hüpfen diese sportlichen, drahtigen, fast dünnen Männer in ihren makellos weißen Anzügen herum. Sie werfen, sie schlagen den Ball, sie versuchen, ihn zu fangen oder eine von den drei Stangen zu treffen. Manchmal muss jemand ausscheiden.

So spielen sie tagelang. Zwischendurch machen sie Pausen. Sie nehmen ihre weißen Hütchen ab, sitzen in Korbsesseln, halten ein Tässchen Tee in der Hand und diskutieren das Spiel. Ein gemütlicher Sport!

Kricket, würde mich interessieren, aber ich weiß nicht, wie es funktioniert.

In der Cricketfield Road gibt es keinen Baum.

Die Autos aber pochen, pulsieren, vibrieren, wärmen, schlagen und fauchen.

Die Menschen bewegen sich steif wie Puppen.

Eine Leiter auf einem Autodach. Ein Fahrrad auf einem Dachgepäckträger. Wieder eine Leiter, diesmal auf einem roten Wagen. Ein rotes Schiebedach auf einem schwarzen Wagen.

Ich sehe von oben in eine Fahrerkabine. Der Fahrer raucht, legt den Rückwärtsgang ein, die roten Löckchen zurückgeworfen, hin und her gesehen.

Ich gehe hinunter in die Gemeinschaftsküche.

Ein strenger Geruch, eine Mischung aus gärendem Obst und verdorbenem Fleisch. Alles ist sehr braun. Rote, alte Soße klebt am Tischbein. Auf dem Herd schwimmt braunes Öl. Schimmel, Brotreste, Zahnbürsten. Eine braune Nacktschnecke ist in der Kühlschranktür eingeklemmt. Kellerasseln und eine Wespe zerlegen sie.

Ich durchsuche die Schränke nach benutzbarem Geschirr. Dabei fällt ein Becher auf den Teppich. Er bleibt ganz. Weil er pekig ist, stelle ich ihn zurück.

„Wenn du was kaputt machst, musst du es beim Auszug bezahlen“, keift Jennifer, schrill und mit kanadischem Akzent. Ihre Haare leuchten karottenrot. Sie sitzt da und spricht gleichzeitig mit mir und dem beigen Telefon. Sie schafft es kaum, ihre dicken Schenkel übereinander zu schlagen. Die Zigarette, an der sie saugt, ist streichholzdünn.

„Andrew?“ rufe ich, „was ist mit der Waschmaschine los?“

Da kommt er schon. Barfuß, mit mehligen Waden. Ein Zehnagel ist entzündet. Er hat nichts außer einem neckischen ockerfarbenen Body an.

„Was ist mit ihr?“ fragt er.

„Es läuft hier ein Kochwasch-Programm, aber es ist nichts drin.“

„Ja, sie hat gestunken. Ich habe Bleiche reingekippt“, sagt er und rennt zurück in sein Zimmer.

In einem alten, roten Sessel sitzt Steven und blättert in Andrews Schwulenmagazinen. Zwischendurch stöhnt er gelangweilt.

Ich sehe ihn nicht an und sage auch nichts. Aber sein Schweigen ist stärker als meins.

„Oktavio ist nett. Ist es was Ernstes?“ frage ich also.

„Weiß noch nicht. Er sieht gut aus“, erwidert er.

„Wo kommt er her?“

„Aus Mexiko“, sagt Steven.

Ich ziehe den Stöpsel aus der Spüle. Das ganze dreckige Geschirr war unter Schaum versteckt. Vielleicht kann ich einen der hellblauen Teller einigermaßen sauber kriegen.

Am Fenster wird mir kalt. England ist halt nicht Mexiko.

Steven steht auf und stellt sich dicht hinter mich. Er ist klein und hinkt. Er trägt Militärstiefel. Die offenen Schnürsenkel tanzen mit jedem Schritt durch den Dreck. Was will er jetzt von mir?

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