Frans Diether - Ein Pfeil ist nur frei, wenn er fliegt
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"Du sollst nicht töten."
Die Worte kamen aus dem Dunkel. Gis Hand zitterte. Gis bekam keine Luft mehr. Eine Schlinge zog sich immer fester um seine bemalte Brust. Der Pfeil flatterte ins Gebüsch. Odomar fiel. Gis hatte versagt. Der Frankenkrieger, dessen Schlinge ihn gleich darauf fesselte, lachte breit.
"Was haben wir denn da für ein buntes Püppchen", amüsierte er sich über die Bemalung, welche vom Schein des brennenden Dorfes beleuchtet wurde.
"Die Quelle des ganzen Übels", sprach erneut die Stimme aus dem Dunkel. Gis kannte sie. Oft genug hatte er sie predigen hören. Oft genug hatte er von ihr auch Nützliches, hatte er Lesen und Schreiben von ihr und ihrem Besitzer gelernt. Es war Adalberts Stimme. Gehüllt in sein Mönchsgewand trat der Missionar vor Gis.
"Du verrietst den Heiland. Du und die deinen, ihr fielet vom rechten Glauben ab. Ihr habt euer Leben verwirkt, alle." Adalbert sprach nicht laut, sprach eher traurig. Es bedrückte ihn, dass seine Schafe den Geist so wenig aufgenommen, so schnell den Herrn und Schöpfer vergessen hatten. Noch mehr bedrückte ihn, dass er durch seine lange Abwesenheit das Spiel des Verderbers so leicht gemacht hatte. Ganz besonders bedrückend war ihm die Tatsache, dass er dies alles nicht bemerkt hätte, wäre er nicht durch die Magd Edelgund informiert worden, die sich aus dem Sachsenweiler stahl, heimlich und gerade noch rechtzeitig die Kunde von dem bevorstehenden Heidenfeste überbrachte, glücklicherweise auch von hinterzogenen Steuern und Abgaben zu berichten wusste, ein Umstand, der es dem Herzog deutlich erleichterte, berittene Kämpfer zu senden, ein Exempel zu statuieren.
Während Gis gefangen stand, tobte der Kampf weiter, brannte das Dorf weiter. Am Ende lagen die Hütten in Schutt und Asche, die Sachsen in ihrem Blut. Es gab nur einen Überlebenden, Gis. Auch der fränkische Blutzoll war hoch. Von zehn Kämpfern blieb nur einer unverletzt, Gis Häscher. Zwei weitere überlebten mit blutenden Wunden. Die anderen hatte der sächsische Zorn mit sich gerissen.
"Schafft den Jungen zur Burg. Unser Herzog, euer Vater, wird an ihm zeigen, wie es denen ergeht, die Jesus verraten", sagte Adalbert zu dem Kämpfer, der das Seil um Gis Brust fest gespannt hielt. "Ich werde mich um die Verletzten und Toten kümmern. Kommt dann mit Männern und Karren zurück, damit wir unsere Helden nach Hause bringen können."
Der Kämpfer, selbst von hoher Geburt, achtete die Autorität des Gottesmannes, drehte Gis Arme barsch auf dessen Rücken, band seine Hände mit grobem Strick und stieß ihn mit dem Fuß vorwärts. Bald saß er auf seinem Pferd, ließ den Gefangenen neben sich traben, froh, so glimpflich der Sache entkommen zu sein. Er würde die ganze Nacht reiten, wollte so weit als möglich von den Dämonen und bösen Geistern entfernt sein, die über der verbrannten heidnischen Stätte kreisten.
"Schneller", trieb er Gis an, der stolpernd und taumelnd neben der schwarzen Stute lief.
Gis kannte sich aus in seinem Wald, hatte ihn so oft durchstreift mit der Mutter, mit dem Großvater, mit den anderen Bauernkindern. Er brauchte nicht das Licht des Tages als Orientierung. Der Sternenhimmel genügte. Im fahlen Schein des Mondes sah er Wodans Eiche, Freyas Buche, mächtige, alleinstehende, alles überragende Bäume. Bald kommt der klare Quellbach, wusste er und hörte kurz darauf das leise Gurgeln. Das Wasser spritze nach allen Seiten, als sein Beherrscher hindurch ritt. Gis verschaffte es angenehme Kühlung. Leider war diese rasch vergessen, denn immer weiter ging es über Erde, Gras, Stöckchen, Zapfen, Dornen. Ein Bauernjunge sollte kein Problem damit haben, barfuß über jeden möglichen Untergrund zu laufen. Gis hatte kein Problem damit, jedenfalls nicht, wenn er frei war, geschickt jedem Hindernis ausweichen konnte. Doch er war gefangen, der Weg, der schnelle Schritt ihm aufgezwungen, alles seit Stunden. Seine Hände schmerzten. Seine Brust wurde noch immer zusammen-, sein Atem fast abgeschnürt. Äste und Zweige peitschten gegen seine nackte Haut, hinterließen blutige Striemen zwischen den magischen Figuren, die allen zeigten, hier kommt ein Mann, der hier kommt, ist kein Junge mehr. Sei ein Mann, sagte Gis immer wieder in Gedanken. Es war leicht gesagt. Es war unmöglich zu tun. Er konnte die Tränen nicht zurückhalten, sein Schluchzen nicht unterdrücken. Es waren nicht die brennenden Füße. Es war nicht die aufgeschlagene Haut. Es war auch nicht die Enge in der Brust. Die schrecklichen Bilder waren es, die seine Seele schreien, seinen Kopf fast platzen, seinen Magen zum Halse steigen ließen, die Bilder der Toten, die Bilder der Zerstörung, vor allem aber das Wissen um das eigene Versagen. Wieder sah er den Kämpfer. Ganz ruhig visierte er ihn an. Er würde ihn treffen, den Großvater retten. Du sollst nicht töten, kam es aus seinem Innersten. Des Großvaters weit aufgerissene Augen bohrten sich in sein Herz. Gis konnte nicht vergessen, lief unachtsam neben dem edlen schwarzen Ross, dessen Reiter ihn regelmäßig zur Eile antrieb. Er sah den Ast nicht, der sich plötzlich zwischen seine Füße klemmte. Er hörte nur den Schrei, bemerkte nur das Fallen. Wer fiel hier, der Großvater? Nein, er selbst war gefallen, gestolpert wie ein kleines Kind. Vom Lasso weitergeschleift, schlug er hart auf den Boden. Lange würde er das nicht überleben. Bald wäre er vereint mit den seinen. Dieser Gedanke beruhigte ihn irgendwie. Oder kam die Ruhe daher, dass sein Bezwinger fluchend stoppte, das Ende der Kräfte seines Gefangenen anerkennen, eine Pause zwingend einlegen musste. Er war ein kühner Kämpfer, würde der nächste Herzog sein, hatte so manchem Ungläubigen den Schädel gespalten, sah es als seine Pflicht an, dem Teufel die Beute zu entreißen, das Heidenkind der göttlichen Läuterung zu überbringen.
"Verreck mir nur nicht. Sollst schön brennen, den anderen zur Mahnung, deiner Seele zur Rettung", sagte er, den eigenen Unmut über die erzwungene Rast hinunterwürgend.
"Du sollst nicht töten", keuchte Gis, noch immer zwischen Traum und Wirklichkeit pendelnd.
"Was du nicht sagst, du kleine Ratte", lachte der Frankenkrieger.
"Wer Gott verstößt, ist schon tot", setzte er ernsthaft hinzu. "Ihr konntet euch entscheiden, habt das Heil aus-, euch damit auf die Seite des Teufels geschlagen. Nur wenn eure verfluchten Körper ersterben, können eure Seelen durch die große Güte des Heilands gerettet werden."
Gis verstand nicht wirklich, was der Mann in Helm und Kettenhemd sprach. Noch immer auf dem Boden liegend, sah er ihn fragend, fast flehend an. Mach doch endlich die Fessel ab, wollte er bitten. Er verkniff es sich, verkniff es sich umso mehr, als der Mann ihm auch noch die Füße zusammenband.
"Sollst mir nicht abhauen kleine Drecksau, sollst nicht die Male des Teufels durch die Gegend tragen, andere Sachsen vom rechten Wege abbringen. Ich werde dich unversehrt deinem Herzog übergeben. Verlass dich drauf. Und jetzt trink."
Nicht aus Mitleid, aus purem Kalkül flößte der Krieger Gis mit Wasser verdünnten Wein ein. Gierig schluckte der Junge, spürte eine Leichtigkeit bis in den Kopf steigen, die alles viel erträglicher machte.
"Und jetzt iss das."
Gis biss beherzt zu. Es war getrocknetes Fleisch. Er bemerkte das kaum. Selbst wenn er es bemerkt hätte, sein Hunger hätte ihn alles verschlingen lassen.
"Ist vom Schwein. Ein Schwein frisst das andere. Bist ein kleiner Kannibale, was. Macht nichts. Wirst bald selbst gefressen, vom heiligen Feuer."
Gis achtete kaum auf die Worte. Sein Geist eilte beschwingt durch die Wipfel der Bäume, fühlte sich den Göttern nah, die ihn nur prüften, die ihm die Kraft geben würden, seinem Peiniger zu entkommen.
"Schlaf jetzt." Der Krieger stieß Gis zur Seite, griff selbst nach Speise und Trank, besserte den verdünnten Wein mit reichlich Gebranntem auf. War schon gut, eine Pause zu machen, flüsterte sein benebeltes Hirn und wischte alle Gedanken an Gefahr hinweg. Bald ging sein Atem ruhig ein und aus, seinen Gaumen in regelmäßige Schwingungen versetzend, Gis anzeigend, dass er endlich unbeobachtet war. Beflügelt vom Wein dehnte er seine Brust, bis die Schlinge sich weitete, er sie endlich abstreifen konnte. Auch die Fußfessel hielt seinen Bemühungen nicht stand, lag neben ihm, bevor noch der neue Tag begann. Allein die Hände steckten fest in grobem Seil. Immer wieder versucht Gis, sie zu befreien. Es war eine mühselige und langwierige Aufgabe. Er lauschte in die Dunkelheit. Des Waldes nächtliche Geräusche wirkten vertraut. Rief da nicht Saxnot, ihrer aller Vater? Was sagte er? Gis verstand. Sein Blick wanderte zum Gürtel seines Häschers. Saxnot hatte Recht. Das Messer versprach Freiheit. Er musste nur sehr vorsichtig sein. Ganz langsam schob sich Gis an den Schlafenden heran. Jeder unruhige Atemzug, jede Schwankung in der Lautstärke seines Schnarchens ließen den Jungen ängstlich innehalten. Doch der Mann schlief tief. Schon tasteten die gebundenen Hände nach seinem Gürtel, nach dem Griff des Messers. Es war nicht leicht aus der Scheide zu ziehen. Alles musste ganz langsam gehen, brauchte so viel Zeit, Zeit, die Gis nicht zu haben glaubte und sich dennoch nahm. Als er das Objekt seiner Begierde endlich zwischen den Fingern hielt, war es weit schwerer als gedacht, die Fessel zu durchtrennen. Gerade als er es richtig ansetzen konnte, fiel die Klinge klirrend auf einen Stein. Der Franke erwachte. Gis sprang auf, sah nur eine Rettung, das Pferd. Trotz der gebundenen Arme konnte er sich auf dessen Rücken schwingen. Den Oberkörper an den weichen schwarzen Hals des Tieres pressend, drückte er seine Fersen in dessen Flanken. Die Stute, mindestens so überrascht wie ihr Besitzer, setzte zu einem Sprung an, riss sich los von dem allzu schwächlichen Ast, an den sie gebunden war und galoppierte davon, verfolgt durch einen fluchenden, mit einem Schlag ausgenüchterten, in Kettenhemd und Helm keuchenden Frankenkrieger.
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