Die letzte Zeit überlege ich mir, ob ich ein neues Velo kaufen soll. Mein letztes Velo war perfekt: Rücktritt Bremse und ein bisschen kleinere, robustere Räder (ich bin ja selber nicht so gross). Es hatte leider nur ein Mangel: es war ohne Gänge definitiv nicht für die Schweiz geeignet.
In dem Flachland wo ich geboren und aufgezogen worden bin, gehört ein Velo fast Standard zum persönlichen Besitz.
Bei mir hat es als Kind ein bisschen gedauert bis ich mich auf der Zweiräder traute, weil ich Angst hatte zur Boden zu fallen. Als ich dann erstmals gelernt hatte darauf zu fahren, gab es kein Zurück mehr. Zur Schule war es in meinem Tempo ca. 35 bis 40 Minuten fahren, was ich 6 Jahre lang gemacht habe. Der Bus kam nur in Frage wenn es Notwetter gab und dann musste man immer noch ein weites Stück zu Fuss.
Später, als ich in einer Grossstadt lebte, war das Velo ebenfalls immer ein treuer Geselle. Vor allem nach meinem letzten Hörsturz in 2007, fühlte ich mich aber nicht mehr so ganz sicher auf meinem Velo. Mein Gleichgewicht hatte deutlich unter der Hörbeeinträchtigung gelitten und ausserdem musste ich besonders Aufmerksam sein im Verkehr. Wie oft es nicht schon passiert ist, dass mich andere Velofahrer Kopfschüttelnd oder sogar Sauer vorbeigefahren sind weil ich nicht gehört hatte dass sie klingelten! Und sogar als Fussgängerin haben mir Velos öfters das Herz stillstehen lassen, weil ich natürlich keine Augen im Rücken habe.
Trotzdem fuhr ich munter auf meinem Velo weiter, versuchte aber wenn ich alleine war die besonders viel und gut befahrene Strecke ein wenig zu meiden.
Als wir in die Schweiz kamen, war ich ein wenig überrascht wie hier das Velo geschätzt wird. Ich finde es eine gute Sache und fange langsam ein bisschen an ein eigenes Velo zu vermissen. Es ist aber noch nicht so einfach ein passendes Modell für mich zu finden! Deshalb suche ich ein bisschen weiter und vielleicht sogar noch im Flachland, bis ich das perfekte Velo gefunden habe.
Quelle: Foto Autorin
Bevor ich meinem Mann kennenlernte, war meinen Wintersport Erfahrung auf einem 2-Stündigen Indoor Snowboard Erlebnis beschränkt. Dieses Erlebnis machte mir Spass und ich hatte nicht gedacht, dass ich je mal echte Wintersport Ferien erleben würde.
Als ich dann zum ersten Mal mit meinem Mann, seiner Schwester und Schwager mit Kleinkind und Schwiegereltern in den Wintersport Ferien fuhr, freute ich mich sehr. Die Bergen kannte ich nur im Sommer und fand es sehr spannend die Berge auch mal im Winter zu sehen. Und ich wurde nicht enttäuscht! Die Berge waren wunderschön im Winterkleid, das Après Ski und Essen waren ausgezeichnet und wir genossen die Gesellschaft der Familie.
Mein Mann ist ein guter Ski Fahrer und ich war sowieso Anfängerin, also entschieden wir uns zum Snowboard Unterricht in der lokale Ski Schule. Wir hatten viel Spass dabei, nur dass am Ende der Woche wir so bunt und Blau waren, dass wir uns für das darauf folgende Jahr eine andere Strategie ausdachten.
Meine erfahrene Schwiegermutter meinte schon, dass ich mit meinen Gleichgewichtsproblemen wahrscheinlich besser Skifahren statt Snowboard fahren könnte. Ich meldete mich für Ski Unterricht an bei der Ski Schule. Mein Mann tat was er am besten konnte: Ski fahren.
Und meine Schwiegermutter hatte recht: Skifahren passte besser zu mir und ich lernte die Grundregeln. Leider nur, dass ich in der Gruppe weniger Fortschritte machte als gehofft. Wenn man ein bisschen älter ist, macht das Erwerben einer Sportart tatsächlich etwas mehr Mühe und ausserdem bekam ich nicht alles mit.
Deswegen entschieden wir uns das nächste Jahr auf privatem Unterricht. Drei mal in der Woche anderthalb Stunden mit Privatlehrer und sonst üben mit Ehemann. Und das war ja die richtige Kombination! Der Ski Lehrer hatte viel Geduld und wusste mir tatsächlich das Skifahren beizubringen.
Manchmal bestaunte ich um 9.00 Uhr morgens eine wunderschöne, fast leere Piste und es gelang mir auch noch herunterzukommen …
Da wir sehr unregelmässig in den Ski Ferien fahren, mieten wir uns immer die Skier. Im französischsprachigen Ort wo meine Schwiegereltern schon sehr lange kamen, gab es einen Laden wo wir unsere Skier mieten konnten. Weil mein Mann kein Französisch spricht und ich ein wenig, ich habe inzwischen viel der Sprache vergessen, war ich meistens diejenige die das Wort führte.
Einmal war ich ein wenig abgelenkt als mir die Verkäuferin anscheinend etwas fragte. Als meine Aufmerksamkeit wieder da war, und ich um Wiederholung der Frage bat, meinte die Verkäuferin ein wenig bissig: „Sie sind doch derjenige der Französisch redet! „. Zum Glück reichte mein Französisch nicht genug aus sie darauf zu antworten.
Heute fahre ich ohne viel Probleme Blaue Pisten und, wenn es nicht zu steil und kompliziert ist, sogar welche Rote Pisten. Kein Lara Gut, aber für mich schon eine passable Leistung und hey: man ist nie zu alt zum Lernen!
Quelle: http://www.dreamstime.com/stock-illustration-lie-detector-truth-honesty-vs-dishonesty-lying-polygraph-test-machine-measuring-lies-your-answers-to-questions-measure-image43442424
Bis 2007 habe ich immer Vollzeit gearbeitet. Nach meinem Gehörsturz merkte ich langsam dass das Wochenende gar nicht mehr ausreichte mich zu erholen. Es war ein Prozess und mir wurde schliesslich klar, dass ich etwas unternehmen musste.
Es stellte sich heraus, dass die Lösung eine mehrfache war. Ein Tag weniger arbeiten und zusätzlich eine Tätigkeit finden die mich entspannte und Spass machte.
Da ich eine Tierliebhaberin bin und schon täglich mit Menschen zu tun hatte, war meine Entscheid rasch getroffen: ich wollte mit Tierheimhunden spazieren gehen.
Beim Gespräch im Tierheim habe ich offen und ehrlich meine Hörbeeinträchtigung erwähnt und dass ich sehr empfindlich bin für laute Geräusche.
Die Dame der Hunden Abteilung meinte aber, vielleicht war die Hundespaziergang doch nicht die richtige Tätigkeit für mich, weil ich schon eine Weile in der Hunden Abteilung verweilen müsste (Hund abholen, anleinen usw.) und ausserdem es vielleicht nicht hörte wenn die Hunde aggressiv wurden. Es war das erste Mal, das mich wegen meiner Hörbeeinträchtigung etwas abgeraten wurde und ich war schockiert. Nach meinem Besuch an der Hunde Abteilung, musste ich jedoch eingestehen dass es da laut war, sehr laut und die Dame nicht mal so Unrecht hatte.
Enttäuscht, aber nicht geschlagen, wechselte ich zu Plan B: Katzen sozialisieren, d.h. mit Tierheim Katzen spielen und streicheln damit sie sich besser an Menschen gewöhnen und ihre Chancen auf ein neues Heim vergrössert.
Auch die Dame bei der Katzen Abteilung zweifelte aber, ob das für mich geeignet war, schliesslich hörte ich es ja vielleicht nicht wenn die Katzen aggressiv wurden oder so … Ich hatte aber nicht vor, mich vom Plan B abhalten zu lassen und überzeugte die Dame rasch, dass ich selbst 2 Katzen hatte und ich ausserdem Signale auch noch sehen konnte. Scheinbar hat sie das überzeugt und ich konnte 1x in die zwei – drei Wochen kommen, wofür ich gerne eine Stunde hin und eine Stunde zurück mit dem Velo erübrigte.
Hier in der Schweiz hatte das Tierheim zu meiner Erleichterung überhaupt keine Einwände, als ich mich zum Hundespaziergängerin und Katzen Sozialisierung gemeldet habe. Die Hunde muss ich hier ja nicht selber holen und die Katzen, ach, die reden für sich!
Читать дальше