Truk Reuen - Tu das nie wieder...

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Es ist schon erstaunlich auf welche Argumente Kinder kommen wenn sie etwas unbedingt, oder auf gar keinen Fall tun wollen. Von Erlebnissen mit der Schule und Lehrern bis hin zu Ausreden um spät abends noch ausgehen zu dürfen oder keine Hausaufgaben machen zu müssen findet sich hier alles.

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Truk Reuen

Tu das nie wieder...

Wie Kinder ihre Eltern erziehen

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Inhaltsverzeichnis Titel Truk Reuen Tu das nie wieder Wie Kinder ihre - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Truk Reuen Tu das nie wieder... Wie Kinder ihre Eltern erziehen Dieses ebook wurde erstellt bei

Vorwort Vorwort Ich habe vier davon! Ja, und ich lebe immer noch. Nennen wir sie die Große, die Mittlere, die Kleine und den Jungen. Sie werden sich bestimmt eines Tages wiedererkennen, und andere müssen das ja nicht. Wenn ich eines als Vater gelernt habe, dann ist es die Tatsache, dass man das Kind als Individuum zu respektieren hat. Und zwar mindestens ab dem dritten Monat. Sie glauben zwar, dass der Dreisatz eine olympische Disziplin ist, und dass Aktiva und Passiva etwas mit Sex zu tun hat, aber sie bestehen auf den Respekt, den wir hoffnungslos senile und altmodische Eltern ihnen schulden. Nun ja, man kann die Mathematikschwäche ja verstehen. Sie meinen ja auch sie seien mit dreizehn schon volljährig, und das Kindergeld decke alle Ausgaben. Mehr noch, eigentlich gehört das ja ihnen. Muss ja auch sein, wenn man immer das neuste Handy braucht. No-Name Schuhe; man muss sich ja schämen in der Schule. Mein Gott, die Eltern verstehen aber auch gar nichts. Sie bringen nur Vieren und Fünfen mit nach Hause, zitieren aber die entsprechenden Paragraphen des Jugendschutzgesetzes, wenn Sie einmal im gerechten Zorn die Hand heben. (oh, ich vergaß; Paragraf schrieb man ja mit „ph“ bevor die Sprache an den IQ unserer Kinder angepasst wurde). Auch die Drohung das Handy einzuziehen, weil sie mehr als 10 Stunden im Internet verweilen, wird sofort als üble Nötigung abgeschmettert. Nur schade, dass man für ein Jurastudium etwas mehr als Numerus clausus 4,5 braucht. Zumindest haben sie mit dreizehn dann aber schon so viel Lebenserfahrung, dass sie auf die Erfahrungen anderer nicht zurückgreifen müssen. Als Elternteil erziehen Sie auch nicht mehr. Nein, Sie machen Stress und streiten. Ihr Argument, dass Kinder auf dem Schulhof streiten, Eltern und Lehrer aber zurechtweisen, geht dann meist schon ins Leere, weil Ihr Thronfolger sie schon hat stehen lassen. Es ist eine Patchworkfamilie der ich so viel verdanke. Ohne meine Kinder hätte ich nie gelernt, wie unzulänglich meine Wertvorstellungen sind, und wie wenig lebensfähig ich war, bevor sie mir die Gnade ihrer Erziehung zuteilwerden ließen. Die nachfolgenden Geschichten sind die reine Wahrheit. Sie glauben es nicht? Dann schaffen Sie sich mal selbst vier Kinder an. Das ist zwar Gift für Nerven und Kreislauf, aber gut für die Rente.

Die Zehn Gebote

Eltern raus!

Du verstehst das eben nicht…

Die Einäugige unter den Blinden.

Po-po-po-Pokerface (nicht nur von Lady Gaga)

Einfach überhaupt nicht ignorieren

Der Hausarrest

Die schlaflose Nacht

Tu das nie wieder!

Papa, was gibt’s zu essen?

Geldvernichtungsmaschine Schule!

KiK zieh ich nicht an!

Sprachgewandtheit.

Hurra, die Erziehung funktioniert.

Impressum neobooks

Vorwort

Ich habe vier davon! Ja, und ich lebe immer noch. Nennen wir sie die Große, die Mittlere, die Kleine und den Jungen. Sie werden sich bestimmt eines Tages wiedererkennen, und andere müssen das ja nicht. Wenn ich eines als Vater gelernt habe, dann ist es die Tatsache, dass man das Kind als Individuum zu respektieren hat. Und zwar mindestens ab dem dritten Monat. Sie glauben zwar, dass der Dreisatz eine olympische Disziplin ist, und dass Aktiva und Passiva etwas mit Sex zu tun hat, aber sie bestehen auf den Respekt, den wir hoffnungslos senile und altmodische Eltern ihnen schulden.

Nun ja, man kann die Mathematikschwäche ja verstehen. Sie meinen ja auch sie seien mit dreizehn schon volljährig, und das Kindergeld decke alle Ausgaben. Mehr noch, eigentlich gehört das ja ihnen. Muss ja auch sein, wenn man immer das neuste Handy braucht. No-Name Schuhe; man muss sich ja schämen in der Schule. Mein Gott, die Eltern verstehen aber auch gar nichts.

Sie bringen nur Vieren und Fünfen mit nach Hause, zitieren aber die entsprechenden Paragraphen des Jugendschutzgesetzes, wenn Sie einmal im gerechten Zorn die Hand heben. (oh, ich vergaß; Paragraf schrieb man ja mit „ph“ bevor die Sprache an den IQ unserer Kinder angepasst wurde).

Auch die Drohung das Handy einzuziehen, weil sie mehr als 10 Stunden im Internet verweilen, wird sofort als üble Nötigung abgeschmettert.

Nur schade, dass man für ein Jurastudium etwas mehr als Numerus clausus 4,5 braucht.

Zumindest haben sie mit dreizehn dann aber schon so viel Lebenserfahrung, dass sie auf die Erfahrungen anderer nicht zurückgreifen müssen.

Als Elternteil erziehen Sie auch nicht mehr. Nein, Sie machen Stress und streiten. Ihr Argument, dass Kinder auf dem Schulhof streiten, Eltern und Lehrer aber zurechtweisen, geht dann meist schon ins Leere, weil Ihr Thronfolger sie schon hat stehen lassen.

Es ist eine Patchworkfamilie der ich so viel verdanke. Ohne meine Kinder hätte ich nie gelernt, wie unzulänglich meine Wertvorstellungen sind, und wie wenig lebensfähig ich war, bevor sie mir die Gnade ihrer Erziehung zuteilwerden ließen.

Die nachfolgenden Geschichten sind die reine Wahrheit. Sie glauben es nicht? Dann schaffen Sie sich mal selbst vier Kinder an. Das ist zwar Gift für Nerven und Kreislauf, aber gut für die Rente.

Die Zehn Gebote

Das ist schon eine praktische Sache. Die Kleine ist ja erst neun und die kann man damit noch unter Druck setzen. Der Junge ist darin Spezialist. Sie will nicht das tun, was er sagt? Werden wir doch mal sehen. Wussten Sie, dass eines der Zehn Gebote sagt „Du sollst Deinen großen Bruder bedienen“? Sehen Sie, auch Sie bedürfen noch der Erziehung. Dass er sich selbst gegen mindestens drei Gebote versündigt hat, zählt nicht. Vater und Mutter ehren, nicht stehlen und nicht lügen; hallo …? Wie 60er Jahre ist das denn? Außerdem sollen die Menschen ja auch nicht das tun, was er tut, sondern das, was er sagt. Und wenn sich die Kleine nicht manipulieren lässt, dann kriegt sie halt eine Ohrfeige. Das Jugendschutzgesetz gilt ja nur für Erwachsene. Und außerdem ist er mit dreizehn ja noch gar nicht strafmündig.

Aber am Allerschlimmsten ist ja, dass sogar die Lehrer ihn nicht respektieren. Die verlangen doch glatt, dass man im Unterricht sitzen bleibt, die Klappe hält, nicht die Mitschüler disst (von engl. disrespect, discriminate oder discredit abgeleitetes Verb; Abkürzung für Diskreditieren oder Diskriminieren), und sein Blätterwerk in Ordnung hält. „Am Ende soll ich wohl auch noch lernen?“ OMG (Geheimsprache für: „Oh My God“) womit haben die mich verdient.

Und so kam es auch, dass ich zur Klassenkonferenz geladen wurde, um mich in Sachen gründliches Versagen in der Erziehung zu rechtfertigen. Natürlich musste es meine Schuld sein, dass der Junge sich schlecht verhielt, und wenn er dann der Klasse verwiesen wurde, noch „blöde Lehrer“ murmelte. Zuerst wies man aber noch darauf hin, dass ich ja eigentlich gar nicht erziehungsberechtigt bin, man aber mal eine Ausnahme mache. Cleverer Schachzug dies vor einem renitenten Schüler zu erwähnen. Danke für die Stärkung meiner Position. Aber man muss es den Lehrern nachsehen, denn sicher haben sie keine Kinder und somit auch keine gründliche Erziehung. Sie glauben sich noch immer als Respektsperson. Die Armen!

Nun, ich parkte also auf dem Schulparkplatz und begab mich zu Fuß zum Haupteingang. Auf den 150 Metern dorthin strömte mir die hoffnungsträchtige Jugend entgegen. All diese Lieben, die einmal Deutschlands Ruf als Land der Dichter und Denker hochhalten werden, und für unsere Rente sorgen. Nachdem ich mich zweimal vor jeweils in Dreiergruppen nebeneinander gehenden Zwölfjährigen mit schwerem Abendmakeup auf die Straße geflüchtet hatte kam in mir aufmüpfiger Trotz auf. Ich würde auf dem Gehsteig bleiben! Die nächste Gruppe rammte mir ihre Designerschultasche gegen die Brust und ging mit einem gänsehaften Gegackere weiter. Nun war mir auch klar, warum diese Designertaschen zweieinhalb Kindergelder kosten. Sie sind extrem gut gearbeitet und nahkampfgeeignet. Die nächste Gruppe sah mich schon von weitem strafend an und rempelte sich dann mit einem „Ey Alder“ an mir vorbei. Die dritte Gruppe bestand aus mindestens Vierzehnjährigen, denn sie sahen aus wie 24, und ich wich einem Bodycheck auf die Straße aus. Ich hatte sowieso schon eine leichte Thoraxprellung. Dort wurde ich fast von einem Schüler auf einem Fahrrad getötet, der mir dann noch ein „Du Opfer“ nachrief.

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