Zunächst wollte ich wieder selbst an meiner Ehe herumtherapieren, dann gab es da nicht viel anzuklagen, außer das ich mir nicht mehr allein genügte.
Wenn ich mir dann in der Midlife-Krise auf der Spur kam, kam ich nur dazu, dass ich wohl zu hochentwickelt war, mir irgendwelche Freundschaften außerhäusig auszusuchen. Welcher Disco-Besuch hätte schon gereicht?
Oder welche Restaurant-Aufenthalte und einsame Urlaube mit mir selbst hätten mich denn in Kontakt mit mir selbst gebracht? Doch irgendwann nahm ich diese Prädistinierungen dann doch. Weil ich jene also peu a peu hinter mich brachte für mich, und ganz einsam Gottes Gespür für meine Selbsttherapie erfuhr, lenkte man mich wieder in mein häusliches Dasein, natürlich nicht ohne mein Dazutun. Sicherlich.
Die verschiedensten Farben gab ich mir in den Jahren danach in mein Haar, weißblond, rot, pink, lila, braun, schwarz und dann kam ich irgendwann zu meinem naturellen blond-aschbraun zurück. Aber das war erst Jahre später, dass ich das lustig fand. Und ich hatte bloß die Gedanken nur nicht grün und blau gehauen geworden zu sein. Und das für gar nichts, dachte ich zumindest.
Nach einem einsamen Ferienerlebnis auf Kreta kam ich mir dann wieder einmal vor wie eine Mater Dolorosa. Aber Kinder konnte man nicht nur weiterentwickeln mit Spinat und einem zu späten Midlife - pubertären nachempfundenen „An Sich.“ Auch stellte ich mir vor, dass eventuell ein Tyrannus Saurus Rex aus Marius werden könnte und eine pflanzenfressende, ihr nicht gemäße Selena sollte nicht aus ihr werden. Da war Marius neun und Selena sechs Jahre alt.
So machte ich z.B. zu Hause Pilatesübungen und Marius wurde zum Kungfu-Kämpfer. Und ich entwickelte Tanzjoga und Selena wollte zum Spitzentanz.
Dann machte ich mal einen Trommelkurs und mit einem Mal stand Selena vor vielen Dorfbewohnern in der Kirche und spielte dort Gitarre. Und mir standen vor Rührung die Tränen in den Augen.
Eigentlich wollte ich dann auch mal mehr malen, um zu gucken, was damit sonst noch passiert.
Zunächst fand ich dann, als ich mal alleine Samstags zum schwimmen ging und spät zurückkam, auf Selena `s Zimmerfenster bunte Abdrücke von Fingerpatsche-Händchen.
Und meine eigenen Malorgien brachten Marius dazu, sich zum Graffiti-Künstler auszuarbeiten.
So, dann reflexionierte ich, dass ich mit putzen dazu nicht weiter kommen würde, nicht mit meinen zugebackenen Gefühlen, auch wenn der Mutterstolz da war, war es dennoch ihr eigenes Leben über dass ich mich nicht definieren konnte und wollte.
So meditierte ich zu meiner Meditationsmusik von einer Yogazeitschrift und kam mir dabei recht erholt und erfüllt vor. Meditierte mir keinen Plan, kein Warum, und kein Deshalb.
Es erfrischte mich aber und brachte mich weiter.
Erst später kam ich dann dazu alle möglichen Klatschzeitungen durchzulesen, und dann wurde ich mir recht spät bewusst, dass das vielleicht nicht meine Art war. Wenn man wenig über sich weiß, musste und durfte man sich aber selber kennen lernen. Und so ließ ich es, meine Zeit totzuschlagen.
Selbst die Yogajournale brachten mich immer wieder dahin, wer andere sind, und ich nicht für ihn da oben. Und das ich das denken konnte, hieß wohl, auch aus mir sollte noch etwas „werden.“
Wollten die Herrscher des Weltalls mich zu guter Letzt zurückwinken?
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