Margarithe W. Mann - Ich war ein Kind der DDR

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An Hand meines Lebenslaufes schreibe ich über mein Leben in der DDR. Ich habe mich bemüht, auf der Grundlage meiner Erfahrungen und Erlebnisse in DDR meine ehrliche Meinung preiszugeben; so wie ich die DDR erlebt habe. Denn jeder, der die DDR seine Heimat nannte, hat seine eigene Geschichte. Ich habe bei meinen Aufzeichnungen damalige und heutige politische Erkenntnisse gegenüber gestellt und verglichen. Genauso wenig wie ich die DDR pauschal als Unrechtsstaat bezeichnen würde, genauso befinde ich die Bundesrepublik nicht immer als Rechtsstaat. Die jungen Leute müssen sich darauf verlassen, was wir ihnen über die DDR erzählen. Man sollte ihnen nicht nur die vergiftete Seite des Apfels übergeben, sondern die gesunde Seite dazu reichen.

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Dieses kleine, eben genannte Ausgussbecken wurde von den Großeltern nicht entfernt, weil es zum Beispiel noch gute Dienste leistete, wenn man die Kartoffeln abgießen wollte, … oder einfach, um sich schnell einmal die Hände zu waschen. Neben der Küche war eine Speisekammer, alle Lebensmittel, die nicht unbedingt im Kühlschrank aufbewahrt werden mussten, konnten dort gelagert werden. Ich weiß noch, dass es schon damals reichlich Ameisen gab, mit denen meine Oma immer zu kämpfen hatte, sicher angelockt durch angebrochene Marmeladengläser, die meine Oma dann immer auf Teller mit Essig stellte. Die Wohnung in der Sonneberger Straße war für mich als kleiner Zwerg riesig und für damalige Verhältnisse schon fast so etwas wie eine Luxuswohnung. Warum? Weil diese Wohnung bereits ein gefliestes Bad hatte. Allerdings brachte dieses Bad einmal ein Schreckenserlebnis für mich mit sich. Als ich einmal hinein auf die Toilette geschickt wurde, da hing an der Seite, wo sonst immer die Handtücher am Haken zu finden waren ein toter Hase ohne Fell. Das war für mich so grauenvoll, dass ich bis heute keinen Hasenbraten essen mag. Sicher hatte ihn der Onkel Josef umgebracht, so formulierte ich es jedenfalls damals. Ich fand das voll gemein, dass man die Häschen erst fütterte, … und dann so etwas. Es bereitete mir immer viel Freude, gemeinsam mit meiner Großmutter im Hof die Hühner und die Hasen zu füttern.

Außerdem gab es bei Oma und Opa eine Seltenheit die Telefon hieß. Mein Opa benötigte dieses Telefon, damit er für seine Patienten erreichbar sein konnte. Zu dieser Zeit hing das Telefon an der Wand in der geräumigen Diele und hatte eine große Wählerscheibe. Es gab das „Fräulein vom Amt“. Die junge Dame war dafür zuständig, den einen Gesprächspartner mit dem anderen zu verbinden. Schade, dass das Telefon so hoch hing, dass ich es nicht erreichen konnte. Ich hätte es zu gern einmal ausprobiert und herausgefunden, wer sich hinter diesem Ding versteckt.

Mein Großvater ließ die Verbindungstür zwischen der Küche und der großen Diele entfernen und stattdessen wurde eine Schaukel für mich aufgehängt. Das fand ich natürlich super. Allerdings raubte ich damit meiner Oma oft den letzten Nerv, wie man so sagt. Manchmal zwängte sie sich an mir vorbei und stöhnte dabei vor Verzweiflung auf, während sich mein Opa darüber freute. Bestimmt war er zufrieden, weil ich meinen Spaß hatte. Als Kind glaubte ich allerdings, dass er sich freut, weil meine Oma beim sich an mir Vorbeizwängen stöhnt und meinte, sie könne wegen mir nicht hintereinander ihre Arbeit machen.

Ich habe mir sagen lassen, dass mein Opa sogar für mich in der Wohnung einen Sandkasten aufstellen lassen wollte, damit ich auch im Winter im Sand spielen könne. Neben der Küche war eine Veranda, dort sollte der Sand aufgeschüttet werden. Das allerdings machte dann meine Oma doch nicht mit „Du bist doch wohl nicht ganz gescheit“, soll sie gesagt haben.

Ein ganz besonderes Ereignis war es immer für mich, wenn ich mit meinem Opa hinaus auf die Straße gehen durfte, sobald es draußen dunkel wurde. Ich ging mit meinem Großvater die Straße entlang und beobachtete den „Laternenmann“, wie ich ihn bezeichnete. Er lief von einer Laterne zur anderen und zündete mit einem langen Stock das Licht an. Mein Opa war ein großer und kräftiger Mann und ich musste, wenn wir gemeinsam spazieren gingen, immer meinen Arm weit nach oben strecken, damit er mich an der Hand fassen konnte. Manchmal blieb er neben dem Laternenmann stehen und hob mich zu sich hinauf, damit ich alles noch besser sehen konnte. Ich wollte immer gar nicht nach Hause gehen und sagte: „Ach Opaaaa, … bitte, bitte, … nur noch ein ganz kleines bisschen dem Laternenmann zuschauen“. Mein Opa konnte nicht anders als zu antworten: „Na, gut, … Puppilein, aber dann müssen wir nach Hause gehen, die Oma wartet schon auf uns“. Es gab damals noch keine elektrische Straßenbeleuchtung so wie wir sie heute kennen. Die Zeit brachte es mit sich, dass es den Laternenmann nun schon lange nicht mehr gibt, aber es bleibt für mich eines der schönsten Erlebnisse mit meinem Großvater.

Während mir mein Opa nichts abschlagen konnte, machte meine Oma nicht einfach so alles mit, wie man sagt. Sie sorgte gern für mich wenn ich mich bei den Großeltern aufhielt, aber sie sagte auch bisweilen etwas lauter und energisch, wenn in ihren Augen etwas nicht richtig war. So zum Beispiel, wenn ich mal wieder für meinen Opa „gekocht“ hatte, eine grausige Mischung aus rohen Linsen, Bohnen, Reis und Grieß. Manchmal, wenn ich es irgendwo in einer Ecke gefunden hatte, zierte ich das Ganze mit einem klebrigen Bonbon. Und was soll ich sagen? Er hat auch noch gegessen was ich „zubereitet“ hatte, … zum totalen Unverständnis meiner Großmutter. Wenn sie dann immer vor Entsetzen aufschrie: „Um Gottes Willen, das kann man doch nicht wirklich essen!“, meinte mein Opa immer nur: „Lass` nur mein Puppilein, das schmeckt sehr gut“. Wenn meine Oma über etwas besonders entsetzt gewesen ist, dann streckte sie ihre Arme hoch in die Luft und fuchtelte dabei mit einem Kochlöffel oder Holzquirl herum, um ihre Verzweiflung über bestimmte Geschehnisse zu unterstreichen. Wenn sie „unbewaffnet“ war, schlug sie im wahrsten Sinne des Wortes die Hände über ihrem Kopf zusammen. Um diesen Gesten noch einen nachhaltigen Ausdruck zu verleihen rief sie jedes Mal: „Jesses Maria!“. Sie meinte: „Jesus Maria“ und fügte dann oft: „ … und Josef“ dazu.

Einmal habe ich meine Oma geärgert, allerdings ist es mir als Kind nicht bewusst gewesen. Ich besuchte sehr oft und gern den alten Mann, der unter uns im Haus im Erdgeschoss wohnte. Ganz dunkel kann ich mich an ihn erinnern. Alle Leute im Haus sagten Onkel Mundus zu ihm, aber ich weiß heute nicht mehr, ob er tatsächlich so hieß oder nicht. Ich wusste aber, welche Klingel ich bedienen musste, damit er mir die Tür öffnen konnte. Ich stellte mich dabei auf meine Zehenspitzen und „angelte“ nach der Klingel. Es dauerte immer eine ganze Weile, bis er mit seinem Rollstuhl an der großen Tür ankam und sie aufmachen konnte. In seiner Küche angekommen, steuerte er immer zuerst in Richtung Herd und füllte seine Tasse mit Kaffee, dann rollte er damit zum Küchenfenster und sah hinaus. Dort stand ein Stuhl, auf den ich immer kletterte, um mit dem Onkel Mundus gemeinsam aus dem Fenster schauen zu können. Er freute sich immer über meine Gesellschaft und erzählte mir Märchen von Hänsel und Gretel und vieles andere mehr. Ich habe nie jemanden gesehen bei diesem alten Mann, er war wohl viel allein. Ich sagte einmal zu ihm: „Du, Onkel Mundus, ich habe auch Durst“, als ich sah, dass er sich Kaffee in seine große Tasse füllte. Er schüttelte mit dem Kopf und meinte: „Nein, mein Kind, das ist Kaffee, den kannst du leider nicht bekommen, ich habe keine Milch und auch keinen Saft, den ich dir geben könnte, du musst zu deiner Oma hinauf gehen, die hat sicher etwas zu trinken für dich, du kannst ja nachher wieder kommen, wenn du möchtest“. Also ging ich hinauf zu meiner Oma: „ Oma, … ich habe Durst, gibst du mir bitte etwas zu trinken?“. „Du warst doch die ganze Zeit bei dem Onkel Mundus, lasse dir doch von ihm etwas geben!“, erklärte sie. „Der Onkel Mundus hat keine Milch, hat er gesagt“, antwortete ich. „Dann kann ich es auch nicht ändern“, äußerte meine Oma etwas mürrisch. „Wenn Du mir nichts gibst, dann fahre ich nach Lauscha zu meiner Mama!“, sagte ich daraufhin. „Dann musst du eben fahren“, entgegnete meine Großmutter und war sich sicher nicht bewusst, dass ich ihre Worte für bare Münze nehmen würde und sie meinte erneut zu mir: „ Ja, dann musst du eben fahren, dann kann ich es auch nicht ändern“. Ich besaß als kleines Mädchen einen winzigen roten Koffer mit weißen Punkten, in dem ich meine Habseligkeiten aufbewahrte. Ich zog meine Jacke an, schnappte diesen Koffer und sagte: „Oma, … ich fahre jetzt los“. Meine Oma antwortete nicht, also ging ich mit meinem Koffer hinaus auf die Straße. Als ich schon ein ganzes Stück des Weges auf dem Bürgersteig gegangen war, holte mich meine Oma ein. Sie fasste mich ein wenig schroff an der Hand und brachte mich stöhnend wieder zurück in die Wohnung. „Oma du hast doch gesagt, dass ich fahren soll“, gab ich zu verstehen. Sie stöhnte erneut auf, aber sie sagte nichts mehr. Ich begutachtete sie von der Seite und kann mich während dieser erinnernden Gedanken noch genau an sie erinnern, so dass ich sie sofort malen könnte, wie man sich manchmal ausdrückt. Meine Oma war eine kleine, schlanke Frau. Sie hatte dunkle, zum Teil ergraute Haare, die sie in Zöpfen geflochten um den Kopf gewickelt und festgesteckt hatte. Sie trug immer einen Rock, der meistens grau gewesen ist und darüber eine Schürze, die man hinten zusammenband. Ich habe meine Oma nie in einem bunten Kleid gesehen oder gar mit einer Hose, aber das ist in diesen Jahren wohl so üblich gewesen. Heute sieht man wenig ältere Leute, dessen Bekleidung darauf schließen lässt, dass es sich um eine Oma oder auch um einen Opa handelt, … ganz anders eben. Auch meine Mutter habe ich als Kind meistens nur mit einem Rock bekleidet gesehen, seltener mit einer Hose. Wenn wir gerade beim Thema anziehen sind, weiß ich sehr genau, dass ich als kleines Mädchen noch Leibchen besaß. Später sagte man Strumpfhaltergürtel dazu. Wenn ich die heutige Bezeichnung dazu nenne und „Strapse“ sage, dann weiß jeder was damit gemeint ist, weil diese Wäschestücke mittlerer Weile der erotischen Bekleidung zugeordnet werden. Allerdings zog man damals lange Schlüpfer darüber, um die „Strapse“ zu verdecken. Im Winter waren diese Schlüpfer „Schlüpfer mit langen Beinen“, wie sie auch genannt wurden, oft aus Wolle und selber gestrickt. Ich weiß hundertprozentig, dass auch ich solche gestrickten Schlüpfer hatte! Lustig was? Das war halt so, … aber soll ich euch etwas sagen? Warm waren diese gestrickten Schlüpfer im Winter! Das könnt` ihr mir glauben, auch wenn sie nach häufigen Wäschen am Hintern gekratzt haben.

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