„Claudia, ja, wie das deutsche Model. Ich habe bereits einige Bilder und Videos von Modeschauen von Dir gesehen. Sehr schön, sehr schön.“ Während er die Worte langsam wiederholte, sah er Claudia von oben bis unten an und sein Blick verklärte sich für einen Moment. Kurz darauf fasste er sich wieder und erklärte ihnen alles Weiter.
Er hatte sie eingeladen, damit er ein paar Probeaufnahmen von Claudia machen konnte, sie sollte ein zweiwöchiges Training bekommen und in Ernährung, Fitness und Tanz geschult werden. Die anderen Mädchen würden sie unter ihre Fittiche nehmen und den Ablauf erklären.
Linda könne die Zeit nutzen, sich zu erholen und das Luxor Estate genießen. Massagen, Pediküre, Maniküre und Yoga inklusive. Des Weiteren stünde ihr ein Chauffeur zur Verfügung, der ihr die Insel zeigen würde.
Linda fühlte sich im Himmel.
„Und was passiert nach den zwei Wochen, wenn ich fragen darf?“
„Nun, ich werde sehen, ob Claudia in unser Team passt und mich entscheiden, ob ich sie einlade hier zu bleiben.“
„Das heißt, sie soll dann ohne mich hierbleiben?“
„Ja,“ sagte Harvey langsam. „Eine Betreuung von der Mutter ist hier nicht vorgesehen. Aber glauben Sie mir, meine Liebe, die Bezahlung ist fürstlich und erlaubt es ihnen selbst in Amerika Fuß zu fassen, falls Sie das wünschen.“
Er siezte sie plötzlich wieder. Und schaffte damit unmerklich eine für Linda unangenehme Distanz.
Linda sah Claudia bedeutsam an. Claudia war bewusst, dass nun alles von ihr abhing. Sie sah sich um, sah die Mädchen, wie sie lachten und scherzten. Und sie straffte ihre Schultern und nickte ihrer Mutter zu.
Die nächsten Tage verbrachte Claudia damit, Tanzunterricht, Laufsteg-Training und eine neue Frisur zu bekommen. Ihre langen Haare wurden hellbraun gefärbt mit blonden Strähnchen und sie wurde dazu angehalten, sie immer offen zu tragen. Dann bekam sie eine Make-up Schulung. Für die Shootings wurde sie natürlich von einem professionellen Make-up Artisten geschminkt, doch für den täglichen Gebrauch sollte sie lernen, sich selbst zu schminken. Sie sollte natürlich aussehen, doch auch immer frisch und verführerisch. Rotes Lip-gloss und Wangenpuder wurden fortan ihr täglicher Begleiter.Man zupfte ihre Augenbrauen zu schmalen Strichen, was sie älter aussehen ließ und zeigte ihr sich zu kleiden. Sie wurde ein neuer Mensch. Knappe Bikinis und durchsichtige Tuniken, sowie sexy Cocktail-Kleider, hochhackige Schuhe, in welchen sie zunächst nicht gut laufen konnte. Doch durch die täglichen Trainings lernte sie schnell.
Sie bewegte sich auf natürliche Weise wie eine geschmeidige Gazelle. Stolz und anmutig. Harvey verschwand während ihres Aufenthaltes immer öfter in seinem Büro. Dort hatte niemand ohne seine Genehmigung Zutritt. Er hatte Überwachungskameras überall im Haus. In den Schlafzimmern und Bädern der Mädchen, unter Wasser im Pool, im Wohnzimmer. Einfach überall. Diese Claudia hatte etwas. Ihre Anmut und ihre Disziplin gefielen Harvey und machten ihn an. Wenn er sie im Badezimmer beobachtete, wie sie ihren haselnussfarbenen Körper einseifte, bekam er eine Erektion. Er wollte sie nehmen, einreiten, ihr zeigen, wozu ihr wunderschöner Körper fähig ist. Er wusste, dass er mit diesem Mädchen ein Vermögen verdienen würde. Er wollte sie unbedingt besitzen. Doch zunächst musste er ihre Mutter wieder loswerden. Er würde ihr einen Scheck ausstellen, bei den sie unmöglich nein sagen konnte.
Er rieb sich seinen Schwanz und stöhnte leicht. In der Nacht mussten die Zwillinge sein Verlangen stillen. Dabei achtete er darauf ihnen möglichst keine Verletzungen zuzufügen. Allen Mädchen, die hier auf der Insel mit ihm leben, verkaufte er ihr Dasein als Job und einzige Möglichkeit in dieser harten Welt etwas zu sein. Die Mädchen kamen ausnahmslos aus armen Verhältnissen und zerrütteten Familien.
Der Druck, dem die Mädchen ausgeliefert waren, machte sie gefügig. Und sie bekamen ja schließlich auch etwas dafür. Welches andere Mädchen in ihrem Alter durfte in solch einem Luxus leben? Harvey fühlte sich als ihr Retter. Er hatte niemals ein schlechtes Gewissen, wenn er ein neues junges und noch unschuldiges Mädchen mit in sein Bett nahm. Er schulte sie in den verschiedensten Praktiken und machte perfekte Sex-Sklavinnen aus ihnen. Er gab ihnen Alkohol und Drogen, dadurch wurden sie von ihm abhängig. Doch sie erhielten nie harte Drogen, wie Crystal Meth, er wollte schließlich nicht ihre Schönheit ruinieren. Konnte ein Mädchen nicht damit umgehen, brachte er sie zurück in die Slums, wo sie herkam. Für ihn war es nur ein Geschäft. Ein sehr lukratives und es erhöhte seinen Einfluss auf die mächtigsten Männer der Welt, die er seine Gäste nannte.
Nach zehn Tagen ließ er Linda zu sich ins Büro bringen. Die Monitore an der Wand waren ausgeschaltet. Linda fühlte sich prächtig nach den Wellnesstagen, in welchen sie im Überfluss an Schönheitsanwendungen gelebt hatte. Harvey schob ihr einen Scheck in schwindelerregender Höhe über den Schreibtisch zu. Linda musste schlucken.
„Es scheint mir so, als ob ich meine Tochter verkaufe,“ sagte sie mit rauer Stimme.
„Linda,“ sprach Harvey beruhigend auf sie ein. „Du weißt genau wie ich, dass das Model-Geschäft ein Haifisch-Becken ist. Ich biete Euch an, sie unter meine Fittiche zu nehmen. Ich bilde sie aus in allen Benimmregeln der High Society. Sie lebt ein Leben im Überfluss und Luxus und sie sorgt damit gut für ihre Mutter. Nimm das Geld und leg es sorgfältig an. Du kannst damit deine Zukunft sichern. Und Claudia wird, da bin ich mir sicher, eine der ganz Großen werden. Willst Du das nicht?“ Er sah sie lange durchdringend an.
„Doch, natürlich möchte ich nur das Beste für meine Tochter. Und ich habe ein gutes Gefühl, wenn sie hier ist mit all den anderen Mädchen. In Ordnung, Harvey. Ich vertraue Dir meine Tochter an. Ich werde dann morgen abreisen, um einen Antrag auf eine Green Card zu stellen. Ich möchte gerne in der Nähe bleiben.“
Harvey sah sie an und nickte langsam. Dabei wusste er genau, dass sie niemals ohne seine Unterstützung eine Green Card bekommen würde.
Wenn sie erst einmal zurück in Brasilien wäre, würde sie das sehr schnell merken, doch genau dies war sein Plan.
Je weiter sie weg war, umso weniger Einfluss hatte sie auf ihre Tochter.
Bei dem Gedanken daran, dass Claudia die nächste Nacht ohne ihre Mutter in seiner Villa verbrachte, wuchs seine Erregung. Er konnte es gar nicht abwarten, diesen wundervollen Körper zu berühren.
Thomas weinte. Er wollte nicht zum Fußballtraining. Seine Mutter war sauer.
Er wechselte nicht zum ersten Mal das Hobby. Langsam war sie es leid, dass er immer, wenn er gefordert wurde, das Handtuch warf oder das Interesse verlor. Diesmal würde sie hart bleiben, dass nahm sie sich ganz fest vor. Fußball war gut für einen Jungen in seinem Alter. Er würde neue Freunde finden, Teamgeist lernen und Disziplin. All das, was sie ihm als alleinerziehende Mutter nicht geben konnte. Und sie fand den Trainer wirklich nett. Er machte auf sie den Eindruck, als ob er sich ehrlich um die Jungs kümmerte. Er lud sie sogar manchmal zu sich nach Hause ein. Dann grillten sie und schlugen ein Zeltlager in seinem Garten auf und blieben sogar über Nacht. Die anderen Jungs fanden das toll. Es war wie ein Männerwochenende, nur eben für 7-jährige Jungs und ohne Alkohol.
Bridget packte seine Sporttasche und zog den weinenden Thomas am Jackenärmel aus der Wohnung.
„Nun hör schon auf mit dem Theater. Du stellst Dich an, als ob ich Dich zum Zahnarzt bringe.“
„Aber, ich will da nicht hin,“ schniefte Thomas. „Aber warum denn nicht? Der Trainer ist doch nett und die anderen Jungs wirst Du schon kennenlernen. Vielleicht dürft Ihr bald wieder bei dem übernachten, das wäre doch mal was Tolles.“
Читать дальше