Friedrich Karl Schmidt - Die Angst der Schatten

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Ein fantastischer Roman aus dem Reich der Schatten. Carl wurde ins Schattenreich verbannt und als er, zu den Lebenden zurückkommt, was bislang noch niemandem geglückt ist, findet er sich ins 17. Jahrhundert zurückversetzt. -
Oft laufen mysteriöse Schatten neben ihm, wo es keine geben dürfte. Ein Schatten löst sich ein aus dem Nebel über dem Fluss, nimmt die Gestalt des toten Vaters an. «Keine Angst, ich bin's, Vater!» Er bittet ihn ins Moorland zu führen, das nur im Roman existiert.
Ein obskures Gericht wirft ihm vor, die Chance, in die Zukunft zu schauen, nicht für die Rettung der Natur genutzt zu haben. Vater nimmt ihn ins Schattenreich mit, sie schauen auf trostlose Gebäude, wandern über Einöden. Das Schattenreich ist widersprüchlich, nicht zu fassen, Zeit hat weder Anfang noch Ende, läuft vor oder zurück. Es gibt kaum Regeln, doch wird unentwegt kontrolliert. Vater über die Todesfurcht: «Vor dem Tod musst du dich nicht fürchten, aber vor dem Sterben, es ist unvorstellbar grausam.»
Überrascht findet Carl den Moorsee so vor, wie im Buch beschrieben. Mit Vater irrt er durch einen Sumpf, sie überwinden die Nebelgrenze, gelangen ins Moorland. Carl trifft von ihm geschaffene Romanfiguren, redet mit ihnen. Hinterher fragt er sich, ob es ein Traum war.
Betrügereien und Schikanen setzen erneut ein, im Schlaf mischen sich Alltagswidrigkeiten mit Bildern aus dem Schattenreich und aus Russland.
Ein obskures Gericht klagt ihn an, wenig gegen die Naturzerstörung getan zu haben. Die Schatten der Freunde, Eltern und Ehefrau sind Zeugen und Geschworene; bis auf die Mutter stimmen alle für schuldig, weil er seine 'Erfahrungen aus der Zukunft' nicht verbreitet hat.
Er wird ins Schattenreich verbannt, wo es keinen Wechsel von Tag und Nacht gibt. Natürlich weiß er, dass Schatten keine Bedürfnisse haben, aber sie haben Angst, Angst vor der Entnahme ihrer Erinnerungen, Auslöschen der Vergangenheit.

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Carl nahm den Weg auf dem Flussdamm, auf dem Vater viele Jahre Tag für Tag spaziert war. Solange der unberechenbare, bösartige Schäferhund gelebt hat, war der sein Begleiter, dann war er allein marschiert, hatte es schroff abgelehnt, sich von Familienangehörigen begleiten zu lassen, hatte nur widerwillig eingewilligt, dass der Sohn mitging, weil er im Urlaub hier war. Nun, Jahre nach Vaters Tod, spazierte Carl zum Auwald, ebenfalls allein. Im kühlen Spätnachmittag stiegen Nebel vom Fluss auf, hüllten Weiden und Erlen in zarte Schleier. Vater war trotz Familie einsam geblieben und Carl war hatte sein Erbe angetreten.

Feierlich senkte sich die Dämmerung herab, bald würde sich schweigende Dunkelheit ausbreiten. In seiner Jugend war die Au ein richtiger Urwald gewesen, geheimnisvoll und voller Abenteuer und wie damals hingen Lianen mit herbstbraunem Laub von den Bäumen, waren die Pappeln schon kahl. Niemand wartete auf ihn, er hatte all die kleinkarierten Sorgen, die Hirn und Seele belasteten, abgestreift. Erinnerungen an unbeschwerte Zeiten stiegen auf, da er dem Augenblick gelebt und überzeugt war, dass eine unabsehbare Kette von Tagen und Monaten vor ihm lag und die Welt auf ihn wartete. In der Fertigkeit, lästige Pflichten von sich zu schieben, hatte er es früh zur Meisterschaft gebracht, war stundenlang mit Freunden oder allein durch den Auwald gestreift, Gedicht und Vokabeln konnten warten.

Selten war jemand auf dem Pfad durch den Wald gestreift, hin und wieder ein Angler und noch immer überwucherten ihn Gräser, Brennnessel und Buschwerk. Carl erinnerte sich an seine Angst vor Schlangen, hatte mit einem Stock auf den Boden geklopft, um sie zu verscheuchen. Die Schlangenphobie war auf jenes Abenteuer zurückzuführen, als er ausgebüxt war, in einer Höhle im Tal auf der Luftmatratze gelegen und beim Einschlafen plötzlich das Zischen vernommen hatte. Erschreckt war er hochgefahren, hatte die Kreuzotter mit den Jungen erblickt, seinen Krempel zusammengerafft und war geflohen, dabei war die Stofftasche mit den Konserven liegen geblieben. Um nichts in der Welt wäre er noch mal in die Höhle gekrochen, um die Verpflegung zu retten, die seine Kumpel gehamstert hatten. Das Biest hatte ihn mit erhobenem Kopf zischend bis ans Lagerfeuer vor der Höhle verfolgt, sich mit Steinwürfen nicht vertreiben lassen. Die Angst vor Schlangen hat er nie überwunden.

Über dem Wasser lag dick er Nebel wie Watte, der Seitenarm zwischen Ufer und Sandbank war kaum auszumachen. Zögernd überließ der weichende Tag der Nacht das Feld. Windstöße rissen Löcher in die Nebelbank, gaben den Blick aufs Wasser frei. Carl setzte sich auf einen Schieferquader auf dem Sporn, der im flachen Winkel abfiel und sechs oder sieben Meter ins Wasser ragte. Die kunstvoll aus Felsbrocken gefügten Sporne zähmten den Fluss, in ihrem Schutz hatten sich Sandbänke und Inseln aus flachen Steinen gebildet, Weidensträucher angesiedelt. Im letzten Hochwasser waren Plastikfetzen in den Zweigen hängen geblieben. Auf einer Insel hatten sie eine Hütte gebaut und am offenen Feuer gestohlene Maiskolben geröstet. Nach einem Sommergewitter, dem tagelanger Sturzregen folgte, hatte sich der Fluss in ein reißendes Gewässer verwandelt, die Ufer überschwemmt und die Insel samt Hütte weggerissen. Hatte sich der Fluss wieder beruhigt, war Carl oft allein hier gewesen, hatte im Mehlsand liegend in die gemächlich ziehenden Wolken gestarrt.

Es war Nacht geworden, Wellen blubberten ans sandige Ufer, gedankenverloren saß er da, verlor das Gefühl für Zeit. Eine Böe riss Fetzen aus dem Grau, blies sie fort, der Mond spiegelte sich silbern im Wasser. Auch als Junge war er nachts hier gesessen und hatte im Licht des Erdtrabanten Mundharmonika gespielt. Nun, da graue Strähnen sein Haar durchzogen, sann er über die verronnenen Jahre nach. Er war immer gern allein gewesen, ihn hatte eine Aura der Einsamkeit umgeben. Seine Kumpel hatten dieses In-sich-Versenken nicht verstanden, aber seine selbst gewählte Isolierung akzeptiert, es hatte keinen Sinn gemacht, ihn umstimmen zu wollen.

„Er hat seine Tage“, war ihr spöttischer Kommentar gewesen.

Einsam ist er geblieben, daran hatten weder Freunde noch Freundin etwas geändert und die Hoffnung, die Ehe werde die Absonderung beenden, war nur zu Beginn in Erfüllung gegangen. Bald nach den ersten, einigermaßen guten Ehejahren hatte er sich öfter in die Abgeschiedenheit geflüchtet. Nach dem Grund gefragt, hatte er erwidert: „Gedanken brauchen Freiheit, wie wir die Luft zum Atmen.“

Nebelschleier wallten vom Wasser hoch, hüllten Bäume und Sträucher ein, schoben sich vor den Mond bis er ganz verschwand. Leise plätscherten die Wellen über die glatt geschliffenen Steine, hin und wieder knackste es im Gehölz, sonst nur das Rascheln der Blätter. Auf einmal vernahm er schlurfende Schritte im Mehlsand, die sich näherten, er erstarrte, wollte aufstehen und gehen, doch er war außerstande, sich zu erheben. Aus dem Grau bewegte sich ein Schatten auf ihn zu, eine gebeugte Gestalt kam mit schleppenden Schritten näher, geheimnisvoll und doch irgendwie vertraut.

„Bleib ruhig sitzen“, hörte er eine Stimme, die er lange nicht mehr oder nur im Schlaf vernommen hatte. „Keine Angst, ich bin es, dein Vater.“

Allmählich löste sich die Erstarrung, Carl erhob sich, um das Trugbild abzuschütteln, war sich bewusst, das konnte nur eine Sinnestäuschung sein. In letzter Zeit hatte er viel gearbeitet, seine Nerven lagen blank.

„Nein, deine Nerven sind schon in Ordnung und du bist nicht krank“, beruhigte ihn die rauchige Stimme Vaters.

Carl vermeinte, das leise Lachen zu vernehmen wie früher, wenn sich Vater über einen Streich amüsiert hatte. „Ich will mit dir plaudern.“

Noch immer brachte der Sohn kein Wort hervor.

„Willst du mir nicht wenigstens guten Abend wünschen und fragen, wie’s mir geht?“

Langsam klärte sich das Wirrwarr im Kopf. „Ich bin, ich glaube …“ stotterte Carl.

Vater trat zu ihm, legte ihm die Hand auf die Schulter, so leicht, er spürte sie nicht. „Du bist verwirrt, kein Wunder, hast nicht erwartet, mich zu sehen. Ich will mit dir reden, vielleicht kann ich dir abermals einen Rat geben.“ Anspielung auf das zwielichtige Projekt mit den Dollarmillionen.

„Aber du bist doch …“, wandte Carl ein.

„Richtig, ich bin gestorben, vor Jahren schon. Das wolltest du doch sagen? Ja mein Lieber, ich bin tot, mausetot wie man zu sagen pflegt. Mir bleibt nicht viel Zeit, um zu erklären, was der Grund meines Besuchs ist.“

Vater hatte das Gesicht abgewendet und als er es ihm zudrehte, war in seinen Augen ein kraftloses gelbliches Flackern, Carl dachte an einen Kerzenstumpen vor dem Verlöschen. „Das muss ein Traum sein“, brach es aus Carl hervor. „Du kannst nicht durch den Sand latschen wie ein Lebender und reden!“ Er bildete sich ein, den Lufthauch zu spüren, als der alte Mann um ihn herumging und ihn von allen Seiten betrachtete, ohne auf den Einwand einzugehen.

„Bist älter geworden, Sohn, lass mich rechnen: Über fünfzig müsstest du sein …“

„Bald fünfundfünfzig“, bestätigte Carl und fuhr mit der Hand durch die Haare, eine Geste der Verlegenheit. „Gut, dass es dunkel ist und Nebel herrscht. Käme jemand vorbei, würde er annehmen, ich sei übergeschnappt: Hier im Dunkeln zu sitzen und zu reden!“

„Um die Uhrzeit kommt niemand vorbei, aber er würde das wohl denken“, stimmte Vater zu. „Zumal er mich weder hören noch sehen könnte.“

Der Mond lugte durch ein Nebelloch, Carl sah das verschmitzte Lächeln. „Du lachst wie früher…“, flüsterte er.

„Na ja, das ist wohl etwas übertrieben“, korrigierte der Alte und verzog den Mund.

Sein Gesicht Vaters wirkte eingefallen, die hagere Gestalt hob sich scharf im Mondlicht ab. Wo ein Schatten ist, überlegte Carl, muss etwas sein, das Schatten wirft, aber da war nichts. „Du schaust nicht gut aus, es geht dir wohl nicht gut, dort wo du bist.“

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