Chris Montana
Miles Per Minute
Ein DJ als Star im Mikrokosmos Club
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Inhaltsverzeichnis
Titel Chris Montana Miles Per Minute Ein DJ als Star im Mikrokosmos Club Dieses ebook wurde erstellt bei
Eintausend und diese eine Nacht – ein DJ als Star im Mikrokosmos Club
Wie alles begann – von Show Me Love bis Put Your Hands Up For Detroit – Miles per Minute: 2
Ibiza Calling – Miles per Minute: 720
Notlandungen
Die Lieblingsgäste eines DJ
Caipirinha, Picanha e mais – Miles per Minute: 6.337
Einmal um die Welt – Miles per Minute: 10.259
Kontraste – Miles per Minute: 4.081
Montana in Gaza – Miles per Minute: 1.830
Ein zauberhafter See – Miles per Minute: 8.904
Insomnia – Miles per Minute: 1.005
Slumdog Millionaire – Miles per Minute: 4.020
Selbst ein kleiner Star – Miles per Minute: 3.917
Kanada, die bessere USA? – Miles per Minute: 3.728
Blutdiamanten – Miles per Minute: 5.747
Die große, die mittlere und die kleine Horde – Miles per Minute: 2.690
Luxus pur – Miles per Minute: 2.957
Perfect Lovers – Miles per Minute: 462
Von Oligarchen und langen Beinen – Miles per Minute: 1.013
Lederhosen und Dim Sum – Miles per Minute: 5.716
Graf Dacula – Miles per Minute: 602
Nizhnevartovsk, Russland im Winter 2010 – Miles per Minute: 2.796
Far Far Far East – Miles per Minute: 5.716
Von Stars und Sternchen – Miles per Minute: 2.734
Feiern am Roten Meer – Miles per Minute: 1.988
Inferno – Miles per Minute: 1.369
Bei den Pyramiden – Miles per Minute: 1.739
Sonne, Sand und Samba – Miles per Minute: 6.959
Partymarathon – Miles per Minute: 932
Wo ist die Muße? – Miles per Minute: 310
Auf der Loveparade – Miles perMinute: 310
Klassenfahrt nach Prag – Miles per Minute: 292
In der Hauptstadt ticken die Uhren anders – Miles per Minute: 310
Winter Wonderland – Miles per Minute: 175
Allgäu and more 1997 – Miles per Minute: 37
Das erste Mal Ibiza – Miles per Minute: 782
Let There Be House
Schlusswort
Miles Per Minute - 20 Jahre Chris Montana - kostenloser DJ-Mix
Impressum neobooks
Eintausend und diese eine Nacht – ein DJ als Star im Mikrokosmos Club
Was war das nur für eine Nacht gewesen? Es ist sechs Uhr morgens, irgendwo im 30. Stock eines Fünf-Sterne-Hotels. Marriot, Le Meridien oder Sofitel, wer weiß das schon? Ich schaue aus dem Fenster und sehe gerade die Sonne zwischen einem Meer aus Wolkenkratzern aufgehen. Die Luft flimmert schon von der frühmorgendlichen Hitze. Ich muss mich anstrengen, um mich an die Stadt, deren Skyline ich gerade bewundere, zu erinnern. Shanghai, Hongkong, Singapur? Irgendwo in Fern-Ost sitze ich schlaflos in meinem luxuriösen Hotelzimmer, die Einrichtung um mich herum zusammengestellt aus der typischen Mischung von Buchenholzfurnier und hochwertigen Stoffen. Im Fernsehen laufen die Nachrichten von CNN-Asia. Ich bin noch total aufgedreht, habe ich doch erst vor einer Stunde den Club, der sich im obersten Stockwerk des Gebäudes befindet, verlassen. Der Abend war toll, viele interessante Menschen, Künstler, Unternehmer und Stadtprominenz und sehr viel Small-Talk. Wie bei einem Film, den man im Zeitraffer ansieht, huschen die Bilder der vergangenen Stunden vor meinem inneren Auge vorbei. Wo war ich gestern? Ach ja, Hongkong, schon ganz vergessen. Wohin heute? Stimmt, heute geht es wieder heim nach Ulm, dem kleinen „Provinzstädtle“, an der Schwäbischen Alb gelegen, an dem ich so hänge. Ich sollte eigentlich schlafen, denn es wird ein langer Flug, ich muss morgen früh in Frankfurt noch mal umsteigen. Doch auf meiner inneren Uhr ist es erst zehn Uhr abends. Und ich bin noch richtig aufgedreht, habe Hunger und bestelle mir erst einmal ein Red-Chicken-Curry. Extra spicy.
Und als ich so aus dem Fenster blicke und mir die Erinnerungen aus vergangenen Tagen durch den Kopf schießen, fasse ich den Beschluss, dass all diese Erlebnisse aus 20 Jahren Nachtleben, all die schlaflosen Nächte, die ich in Clubs, im Auto oder im Flieger verbracht habe, zu wertvoll sind, als sie einfach irgendwo im hintersten Eck meines Kopfes verstauben zu lassen. Ich bin ein Mann und habe leider kein fotografisches Gedächtnis wie so viele Frauen, die dir jeden Dialog und Streit Wort für Wort vorbeten können – und sei es fünf oder zehn Jahre her. Manchmal scheint mir mein Hirn ein bisschen wie ein Schweizer Käse. Dies war also diese eine Nacht. Die wahrscheinlich eintausend und erste, die ich mal wieder ohne Schlaf verbracht hatte, und der Groschen war gefallen. Ich wollte dieses Buch schreiben. Ich wollte alles auf Papier festhalten. Für mich, meine Freunde und Eltern und ein paar interessierte Leser vielleicht.
„Du musst deine Geschichten aufschreiben!“, mahnte mich neulich doch tatsächlich ein sechzigjähriger Bekannter aus meinem Fitnessstudio, als ich mal wieder nach einem langen Wochenende aus Dubai und Brasilien zurückkam und – ohne es zu merken – von ihm eine halbe Stunde lang über den ganz normalen Wahnsinn, als internationaler DJ auf Reisen ausgefragt wurde.
So viele tausend Nächte auf der Bühne, so viele ungezählte Flüge über den Ozean, so viele Veranstalter und DJs, Clubber und selbsternannte Celebrities … erlebt an oft sehr ungewöhnlich Orten – vom Szeneclub in Dubai und New York bis zur illegalen Open-Air Party in Indien oder dem hintersten Sibirien …
Diese Eindrücke fliegen wie Meilen im Flieger im Sekundentakt an mir vorbei.
Der größte Teil dieses Buches handelt vom Reisen als Musiker und entstand auch hauptsächlich beim Reisen. Im Flugzeug, auf dem Schiff, im Hotelzimmer oder am Strand. Genauso will ich den Leser aber auch an meiner Gefühlswelt teilhaben lassen, an dem unglaublichen Adrenalinstoß, wenn du auf der Bühne stehst und dir Hunderte oder Tausende zujubeln, oder am Ärger, wenn ein Ägypter in Kairo dir nach der Party erzählt, dass sein Partner leider mit einem Teil deiner Gage abgehauen sei, an dem Hochgefühl, wenn du interessante Menschen und Orte kennenlernst, und den Entbehrungen, die ich über Jahre hinweg meinen Freunden, meinem Umfeld und Eltern zugemutet habe.
All diese Geschichten habe ich versucht mit Humor, einer Prise Ironie und auch tüchtig Selbstkritik in Worte zu fassen.
Auch ist dieses Buch nicht in einem „Rutsch“ entstanden, ich habe es vielmehr in vielen einzelnen Etappen geschrieben, oftmals unter dem Einfluss extremer emotionaler Zustände, die sich mit ein wenig zeitlichem und gefühlsmäßigem Abstand zum Teil etwas komisch oder sonderbar lesen. Ich habe diese Abschnitte aber absichtlich nicht im Nachhinein editiert oder entschärft.
Es ist ein Prozess, der manchmal ein halbes Leben braucht, bis man als Künstler herausfindet, wann man am besten ist, in welchen Momenten und in welchem Gemütszustand man wirklich kreativ wird.
Nachdem ich schon viele Jahre die Welt als DJ bereist hatte, fiel mir auf, dass mir meine besten musikalischen Ideen an den komischsten Orten kamen. Im Flugzeug oder kurz vor meinem Auftritt. Manchmal befand ich mich nach mehreren Nächten ohne Schlaf und vielen Stunden auf der Bühne in einer Art transzendentem Zustand, bei dem die Einfälle nur so aus mir heraus flossen.
Und jedes Mal, wenn ich von einer meiner „Geschäftsreisen“ zurückkam, hatte ich so viele kleine Geschichten und Erlebnisse im Kopf, dass ich zu schreiben begann. Es wäre zu schade gewesen, diese als Erinnerungen für mich alleine zu behalten.
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