Jeannette Kneis - SERUM

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Wünscht sich nicht jeder von uns nicht sterben zu müssen, Krankheiten zu eliminieren und ewig jung zu bleiben? Der Großindustrielle J. A. Graham nutzt Macht und Geld, um sich diesen Wunsch zu erfüllen und geht dabei skrupellos über Leichen. Gelingt es seinen Kontrahenten ihn aufzuhalten? Eine Gegenspielerin scheint dabei geschickter vorzugehen, als alle anderen, um an ihr Ziel zu gelangen.
Wer gerne haarsträubende Thriller liest, kommt an dieser Story nicht vorbei. Das Grauen steckt im Detail. Neben reichlich Spannung, von der ersten bis zur letzten Seite, gibt es poetische Landschaftsmalereien und einen Blick in die tiefsten Abgründe des Menschen.

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Jeannette Kneis

SERUM

... und du kannst nicht entkommen!

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis Titel Jeannette Kneis SERUM und du kannst nicht - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Jeannette Kneis SERUM ... und du kannst nicht entkommen! Dieses ebook wurde erstellt bei

Die Frau Die Frau SERUM … und du kannst nicht entkommen. Jeannette Kneis Impressum Texte: © Copyright by Jeannette Kneis Umschlag: © Copyright by Jeannette Kneis Verlag: Jeannette Kneis, Holunderweg 7 04249 Leipzig jeandarc1975@arcor.de Druck: epubli, ein Service der neopubli GmbH, Berlin Printed in Germany Inhaltsverzeichnis

Heimischer Alptraum

Totensonntag

Obduktion

Leipziger Nachrichten

Ermittlungen

Gespräche

Ein Agent für alle Fälle

Töte mich, wenn du kannst!

Gute Tage. Schlechte Tage.

Auf der Spur

Das Labor

Koma

Der (un) - glückliche Killer

Ein neuer Verbündeter

Eine Nacht im Leben eines Abgeordneten

Zu viel Wissen ist ungesund

Angriff

Der Verräter

Die Qualen eines zweiten Todes

Roxannas Geheimnis

Der zweite Drohbrief

Der unsichtbare Feind

... und du bist raus!

Impressum neobooks

Die Frau

SERUM

und du kannst nicht entkommen.

Jeannette Kneis

Impressum

Texte: © Copyright by Jeannette Kneis

Umschlag: © Copyright by Jeannette Kneis

Verlag: Jeannette Kneis,

Holunderweg 7

04249 Leipzig

jeandarc1975@arcor.de

Druck: epubli, ein Service der

neopubli GmbH, Berlin

Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis

Die Frau

Ihre eiskalten Finger umklammerten steif die lederne Businessaktentasche. Sie fühlte sich mehr denn je unter Beobachtung. Die Furcht, dass die Männer jenseits der Überwachungskameras wussten, was sie verbarg und um jeden Preis an die Öffentlichkeit bringen wollte, versetzte ihre Sinne in den allerhöchsten Alarmzustand. Jede Faser ihres Körpers brannte vor Anspannung. Unter ihrer braunen Lockenmähne prickelte beängstigend die Kopfhaut. Dazu kam der gefährlich klingende Widerhall ihrer Stiefelabsätze, die ihr erbarmungslos kühle Schauer über den Rücken jagte. Dagegen half auch ihr knielanger Wintermantel nicht. Trotz ihrer zügigen Gangart schien der kahle Korridor mit den kaltflutenden Neonröhren kein Ende nehmen zu wollen. Der psychische Druck in ihr wuchs unaufhörlich. Jeden Tag in den letzten Jahren erinnerte sie sich daran, wie traumatisiert sie von der Erkenntnis gewesen war, als sie herausfand, in welche Richtung ihre Forschungen tatsächlich gingen. Und es war nicht einmal besorgniserregend, an was sie mit dem international zusammengestellten Team arbeitete, sondern welche teuflischen Grausamkeiten im Hintergrund mit ihrer Arbeit einher gingen. Nicht zuletzt wurde ihr unmissverständlich gedroht, sie als Wissende eines geheimen, illegalen Forschungslaboratoriums, das wertvolle Lebenslicht zu löschen, falls sie es wagte sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Die darauffolgenden Monate arbeitete die Wissenschaftlerin wie in Trance. Ihr Geist und ihr Körper waren wie erstarrt. Die Abläufe während der Arbeit roboterhaft. Nach mehr als einem Jahr revoltierte endlich ihr Geist und die junge Frau, die hinterhältig in ein Experiment hineingezogen worden war, kam zu sich. Sie beschloss, dass es nicht so weitergehen konnte. Sie fasste in ihrem Kopf einen detaillierten Plan für eine umfassende Datensammlung der abscheulichen und gesetzeswidrigen Handlungen, die sie mit äußerster Vorsicht zusammentragen wollte, die Namen der Hintermänner sowie den Kopf der Institution. Niemanden sonst weihte sie ein. Zu riskant. Außerdem plante sie minutiös ihre Flucht.

Und heute Nacht war es endlich soweit.

Verdammt! Entspann dich endlich, Madeleine! Selbst im Zwiegespräch mit sich selbst klang ihre innere Stimme, die ihr eigentlich den richtigen Weg weisen sollte, hysterisch. Du darfst jetzt keinen Verdacht erregen! ermahnte sie sich. Sie würden es sofort bemerken, melden und dich kontrollieren, noch bevor du das Gebäude verlassen kannst. Dann wäre alles aus! Das darfst du auf gar keinen Fall zulassen! Es steht zu viel auf dem Spiel! Das weißt du genau. Lass es nicht zu! Lass – es – nicht – zu! Die Angst wurde nicht weniger und sie fürchtete mit jedem Schritt ihrem eigenen Tod näherzukommen. Es sei denn, ihr explosionsartiger Pulsschlag riss ihre Blutgefäße und Eingeweide zuvor in Fetzen. Die Flucht raubte ihr die Kraft. Äußerlich zeigte sie sich ruhig und gefasst – eine lange einstudierte Maske – doch wer ihr in die Augen sah, bemerkte unwillkürlich das unbeherrscht panische Flackern gepaart mit dem abgrundtiefen Schrecken vor den vor Mord nicht zurückschreckenden Hintergangenen darin.

Er würde sich an ihr rächen. Schnell und schmerzlos oder lieber langsam und qualvoll?

Der Tod geht um, dreh dich nicht um …

Sie betete und hoffte inbrünstig, dass sie es ohne Probleme schaffte, den Komplex zu verlassen. Lebend! Lebend – inklusive der höchst brisanten Informationen! Die Öffentlichkeit musste erfahren, in welcher Gefahr sie schwebte. Es konnte jeden treffen. Ohne Vorwarnung.

Ohne Zwischenfälle erreichte sie den spiegelfreien Aufzug, trat durch die aus Sicherheitsgründen stets offen stehenden Fahrstuhltüren ein, drehte sich um und …

… sah den leeren Korridor mit der codierten Stahltür und den Überwachungskameras ruhig und verlassen daliegen. Alles ruhig! Friedhofsstille. Nichts Verräterisches? Sie hielt für einen Moment den Atem an und lauschte. Nein. Nichts. Ein Glück! Ein kühler Lufthauch huschte in allerletzter Sekunde in den Lift, als sich die Aufzugstüren schlossen, und ließ die Frau frösteln. Ein Gefühl, als stände direkt jemand neben oder hinter ihr. Ein unbekannter, kalter und doch intimer Odem, der sie bewachte, beobachtete und sich ihrer geheimsten Gedanken annahm, um sie in einem unvorbereiteten Augenblick mühelos zu entlarven. Die Frau schüttelte sich kurz und drückte leicht zitternd die Taste für die Tiefgarage. Sie war erleichtert, dass die Türen sich schlossen und zugleich fühlte sie sich wie in einem Gefängnis. Mit kaum wahrnehmbaren Bewegungen fuhr der Fahrstuhl an. Langsam, viel zu langsam hob er die Passagierin nach oben. Überreizt und äußerst ungeduldig starrte die Frau auf die noch dunkle Anzeige für die Tiefgarage. Ihre Hände umschlossen noch fester und steifer die Businessaktentasche. Ihre Nerven lagen so blank und verletzlich wie Baumstämme ohne schützende Rinde. Im Gewirr aus Angst spürte sie aber auch einen Funken Hoffnung an die Oberfläche dringen, denn ihre Freiheit lag in denkbar greifbarer Nähe. Tempo! Schneller! Nun mach schon! Den unliebsamen Gedanken, dass der Aufzug von außerhalb angehalten werden konnte, schob sie genauso schnell zur Seite, wie er sich ihr aufgedrängt hatte. Bis jetzt ging schließlich alles glatt. Wenn nur nicht die elenden Zweifel wären …

Es dauerte eine gefühlte halbe Ewigkeit, bis das Symbol U1 für die Tiefgarage endlich gelb aufleuchtete und die Türen sich wieder öffneten. Die Erleichterung darüber wich jedoch rasch wieder einer extremen Anspannung. Die Gefahr war noch keineswegs vorüber. Noch immer erwartete sie, auf ein Hindernis zu stoßen, welches sie nicht zu überwinden vermochte. Menschen ohne Mitleid für den Nächsten, mit tödlichen Waffen in den Händen, denen sie völlig ausgeliefert wäre. Ohne Chance auf Entkommen. Ausdruckslose Gesichter mit kalten Augen. Schüsse hallten wider. Sie wurde brutal zurückgeschleudert, als die Geschosse sich mit zerstörerischer Gewalt durch ihren Leib bohrten. Sofort quoll und spritzte dunkelrot Blut aus den Schusswunden, die sie an verschiedenen Stellen ihres Oberkörpers unerträglich schmerzhaft trafen, ihr die kostbare Besinnung für immer raubten; und sie trieb mit starrem Blick dahin, in einen Abgrund ohne Wiederkehr. Ein mörderischer Tagtraum, der ihr für einen erschreckend langen Moment den lebensnotwendigen Atem raubte. Sie schluckte schwer und versuchte, nicht mehr daran zu denken. Auf gar keinen Fall durfte sie jetzt die Kontrolle über sich verlieren.

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