Sie sehen die Einrichtung dieses Fonds skeptisch, stehen diesem aber nicht völlig ablehnend gegenüber. Es bleibt für Sie die Frage zu diskutieren, ob der Fonds - gegenüber dem Bundesgesetz – tatsächlich ausgleichende Gerechtigkeit bringt und studentische Solidarität untereinander und miteinander gewährleistet. Mit diesem Fonds könnte es auch zu einer Schein-Solidarität gegenüber den Studierenden kommen, die weder BAföG noch eine Förderung aus dem AStA-Topf erhalten. Außerdem stellen Sie sich die Frage, ob der notwendige bürokratische Aufwand für einen solchen Fonds zu leisten ist.
3.3.1.1 AA1
Sie sind seit Beginn Ihres Studiums Mitglied der Gruppe AA. Sie studieren seit 5 Semestern als zweites Kind einer alt eingesessenen Unternehmerfamilie an der Universität in einem naturwissenschaftlich-technischen Studiengang. Alle Ihre drei Geschwister studieren derzeit im In- und Ausland. Sie waren in der Vergangenheit bereits einmal Mitglied im StuPa. Damals war Ihre Gruppe allerdings nicht am AStA beteiligt. Dieses hatte verschiedene Gründe, die insbesondere im Inneren der Gruppe zu finden waren. Sie haben diese Tatsache als besonders unangenehm wahrgenommen, da Sie der festen Überzeugung sind, dass jemand der sich engagiert, auch etwas gestalten sollte und nicht nur in der Opposition den eigenen Idealen gerecht werden darf! Nicht ohne Berücksichtigung darf dabei die Tatsache sein, dass aus Ihrer Sicht der Rückgang an Sitzen, den die Gruppe AA seit den letzten zwei Wahlen zu verzeichnen hat, auch an der Haltung liegt, sich an politischen Bündnissen mit anderen Gruppen verweigert zu haben.
Sie wollen daher zunächst Ihre eigene Gruppe überzeugen, die vielen vorhandenen ideologischen Unterschiede mit anderen Gruppen hintenan zu stellen, um so ein breites Bündnis im Interesse der Studierenden mit der Gruppe AA an der Spitze zu schaffen.
Leider sind aber nur wenige der anderen Gruppen aus Ihrer Sicht derart frei von ideologischen „Scheuklappen“. Sicherlich wären die FF- und die GG-Gruppen geeignete, wenn auch nicht ideale Bündnispartner. Sie sind sogar eigentlich der Meinung, dass zumindest die GG-Gruppe sich geschlossen Ihrer AA-Gruppe anschließen könnte, und machen deshalb spürbaren und sichtbaren Druck auf die Gruppenmitglieder der GG-Gruppe. Ihr Argument ist, dass eine sechsköpfige AA-Gruppe die „Koalitionsverhandlungen“ dominieren könnte und einen starken AStA leiten würde.
Dennoch können und wollen Sie aber nicht die eigenen Positionen über Bord werfen. Dieses würden Sie als einen Verrat an Ihren Wählerinnen und Wählern sehen.
Sie selbst würden sich als sozial und konservativ einschätzen. Das Studium an einer deutschen Universität darf nicht an Anspruch und Qualität verlieren, gleichwohl müssen auch Standards gesetzt werden, um den internationalen Anschluss nicht zu verpassen.
Wer Leistung bringt, darf allerdings nicht durch mangelnde finanzielle Möglichkeiten ausgeschlossen werden. Das Recht auf Bildung steht jedem Menschen zu, aber nicht jedem Menschen muss zu einem Universitätsabschluss verholfen werden, wenn dieser nicht in der Lage ist, sich an den gebotenen Qualitätsstandards zu orientieren.
Bitte beachten Sie: Dieses Rollenprofil stellt lediglich eine Ausgangsposition dar. Sie sind frei, dieses Profil logisch weiterzuentwickeln und darzustellen. Ihre Position kann sich im Rahmen von Gesprächen und Verhandlungen auch verändern. Seien Sie darauf bedacht, Ihre Grundüberzeugungen nicht dabei aufzugeben.
3.3.1.2 AA2
Sie sind seit Beginn Ihres Studiums Mitglied der Gruppe AA. Sie studieren seit 7 Semestern und sind gerade neu an die Universität gekommen. Sie studieren in einem geisteswissenschaftlichen Studiengang. Sie studierten zuvor in einer anderen Stadt und waren in der Vergangenheit dort bereits einmal Mitglied im StuPa. Ihre Eltern, die Sie aus Ihrer Sicht als Altachtundsechziger bezeichnen würden, hatten in Berlin studiert und „gekämpft“. Ihre Gruppe war an Ihrem letzten Studienort allerdings nicht am AStA beteiligt. Dieses hatte verschiedene Gründe, die insbesonders daran lagen, dass die eher konservative Ausrichtung Ihrer Gruppe dort bei Weitem nicht mehrheitsfähig war. Sie haben diese Tatsache als besonders unangenehm wahrgenommen, fühlten sich zum Teil sogar gemobbt.
Da Sie der festen Überzeugung sind, dass jemand der sich engagiert, auch etwas gestalten sollte und nicht nur in der Opposition den eigenen Idealen gerecht werden darf, sollte Ihre Gruppe unbedingt bei der Bildung eines neuen AStA beteiligt sein! Nicht ohne Berücksichtigung darf dabei die Tatsache sein, dass aus Ihrer Sicht der Rückgang an Einfluss, den die Gruppe AA seit den letzten zwei Wahlen auch an der Universität zu verzeichnen hat, auch an der Haltung liegt, sich an politischen Bündnissen mit anderen Gruppen bislang verweigert zu haben
Sie wollen daher zunächst Ihre eigene Gruppe überzeugen, die vielen vorhandenen ideologischen Unterschiede mit anderen Gruppen hintenan zu stellen, um so ein breites Bündnis im Interesse der Studierenden mit der Gruppe AA an der Spitze zu schaffen.
Leider sind aber nur wenige der anderen Gruppen aus Ihrer Sicht derart frei von ideologischen „Scheuklappen“. Sicherlich wären die FF- und die GG-Gruppen geeignete, wenn auch nicht ideale Bündnispartner. Sie sind aber nicht der Meinung – wie andere in Ihrem Kreis –, dass zumindest die GG-Gruppe sich geschlossen Ihrer AA-Gruppe anschließen könnte. Einem diesbezüglichen Druck auf die Gruppenmitglieder der GG-Gruppe setzen Sie sich aber entgegen. Ihr Argument ist, dass eine sechsköpfige AA-Gruppe die „Koalitionsverhandlungen“ dominieren könnte und einen starken AStA leiten würde.
Ihnen sind die bundespolitischen Ereignisse sehr wohl in Erinnerung und auch bei Ihnen ist der Gedanke gereift, dass eine zunehmende Betrachtung und Berücksichtigung ökologischer Werte auch für eine konservative Gruppe richtig und zeitgemäß ist – auch an einer Universität.
Dennoch können und wollen Sie aber nicht die eigenen Positionen über Bord werfen. Dieses würden Sie als einen Verrat an Ihren Wählerinnen und Wählern sehen.
Sie selbst würden sich als weniger sozial und stärker konservativ
einschätzen. Das Studium an einer deutschen Universität darf nicht an Anspruch und Qualität verlieren, gleichwohl müssen auch Standards gesetzt und gehalten werden, um den internationalen Anschluss nicht zu verpassen.
Leistung muss sich lohnen. Kommilitoninnen und Kommilitonen, die man an der Universität wie einen „Hund zum Jagen“ tragen muss, würden Sie am liebsten exmatrikulieren. Neben allen inhaltlichen Differenzen stehen Sie zu der Gruppe FF aufgrund Ihrer eigenen Homosexualität sehr nahe. Sie selbst leben Ihre sexuelle Identität im studentischen Leben nicht im Verborgenen und zeigen sich durchaus mit Ihren gleichgeschlechtlichen Partnerinnen bzw. Partnern in der Öffentlichkeit, gleichwohl wissen Sie, dass im Rahmen Ihrer Gruppierung das Thema Gleichgeschlechtlichkeit nur wenig akzeptiert ist. Hier wollen Sie Akzeptanz schaffen.
Bitte beachten Sie: Dieses Rollenprofil stellt lediglich eine Ausgangsposition dar. Sie sind frei, dieses Profil logisch weiterzuentwickeln und darzustellen. Ihre Position kann sich im Rahmen von Gesprächen und Verhandlungen auch verändern. Seien Sie darauf bedacht, Ihre Grundüberzeugungen nicht dabei aufzugeben.
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