Sven Hauth - Marsjahr

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Die 80er Jahre neigen sich ihrem Ende entgegen, und für Paul beginnt sein letztes Jahr an der Apollo High School. Alles deutet darauf hin, dass es ähnlich erbärmlich verlaufen wird wie die vorherigen: Pauls Eltern drängen auf eine Entscheidung für ein Studium, sein bester und einziger Freund distanziert sich immer mehr von ihm, und das Mädchen, dass er sich als Begleitung für den in zehn Monaten drohenden Abschlussball wünscht, weiß nicht einmal, dass er existiert. Pauls Zukunft steht in den Sternen.
Doch schneller als ihm lieb ist, ändern sich die Dinge. Im Mikrokosmos der Schule verbirgt sich eine Reihe Charaktere, die ihre ganz spezielle Agenda verfolgen. Ein Hausmeister mit einem Hang zum Voyeurismus, paranoide Lehrerinnen, ein kaltblütiger Musterathlet und der mysteriöse Neuzugang – sie alle beeinflussen Pauls Schicksal. Nicht jeder wird das Ende des Schuljahres erleben.

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Kurze Zeit später jagte eine übergewichtige Lehrerin sie mit Kasernentonkommandos durch ein Zirkeltraining das für irgendeine besonders schlagkräftige Spezialeinheit der amerikanischen Streitkräfte entwickelt worden sein musste. Jeder Gesprächsversuch mit Leidensgenossen erstickte im Kreischen der Trillerpfeife. Am Ende der Sportstunde konnte man mit Ale den Hallenboden aufwischen.

Obwohl sie bereits am Boden lag, trat das Schicksal noch einmal nach. Irgendwo auf dem Weg zurück von der Umkleidekabine musste sie ihr Medaillon mit dem heiligen Christophorus verloren haben. Ales Mutter hatte es ihr zum Abschied auf dem Flugplatz umgehängt, mit dem Versprechen, dass es sie auf ihrer langen Reise beschützen würde.

Ale hielt sich nicht für besonders abergläubisch, aber der frühe Verlust ihres Schutzpatrons konnte nur ein böses Omen sein. Sie spürte einen schmerzhaften Stich von saudades, eine quälende Sehnsucht nach ihrem Zuhause. Das Medaillon bedeutete ihr eine Menge. Es war ein kleines Stück Heimat fern der Heimat gewesen. Die Vorstellung, dass es nun unter irgendeinem amerikanischen Turnschuh klebte, machte sie wütend und traurig.

Ale seufzte. Vielleicht urteilte sie vorschnell über das fremde Land und durchlebte gerade den Kulturschock, vor dem sie die Vermittlungsagentur gewarnt hatte. Sie blieb stehen und starrte auf Rachels Lageplan wie eine ratlose Schatzsucherin, während um sie herum alle Schüler zielstrebig ihres Weges gingen. Ein dickes Kreuz markierte die Position des ihr zugeteilten Schließfachs. Wenn sie die Kritzeleien ihrer Gastschwester korrekt interpretierte, befand es sich am Ende des Gangs.

Außer Atem erreichte Ale ihren Spind und ließ schweißnasses Turnzeug und Bücher zu Boden fallen. Gerade frisch geduscht, war sie bereits wieder völlig durchgeschwitzt. Mit feuchten Fingern fischte sie aus ihrer Jeans den kleinen Zettel mit der Zahlenkombination, die den Spind öffnen sollte. Wie man es ihr am Orientierungstag vorgeführt hatte, drehte sie das Rädchen erst nach rechts bis zur Dreizehn, dann zurück auf die Neun und wieder im Uhrzeigersinn zur Sechzehn. Sie zog an der Verriegelung - nichts. Sie prüfte die Kombination und wiederholte die Prozedur, ohne Erfolg. So sehr sie auch zog und ruckelte, die Tür weigerte sich beharrlich, aufzugehen.

Ale sah sich um. Schräg gegenüber kaute ein feister Typ kuhgleich auf seinem Kaugummi und redete gleichzeitig auf eine abgemagerte Gestalt ein, die aus unerfindlichen Gründen einen knallroten Helm trug. Von den beiden Clowns war sicher keine Hilfe zu erwarten. Alle anderen Schüler eilten mit Scheuklappen an ihr vorbei.

Ale seufzte ein zweites Mal, ließ sich gegen die widerborstige Spindtür fallen und verfluchte sämtliche Länder nördlich des Äquators. Schweißtropfen rannen ihr über die Stirn und ihre Kehle brannte vor Trockenheit. Zum Glück war nur wenige Schritte neben ihrem Spind ein Trinkbrunnen an der Wand angebracht. Vielleicht hatte Fortuna endlich ein Einsehen mit ihr.

-

"Was gab's zum Auftakt?", fragte Mark, während er das Innere seines neuen Senior-Spinds mit Fotos dekorierte, die wahlweise kurvige Frauen, Sportwagen, oder kurvige Frauen auf Sportwagen zeigten.

"Chemie", sagte Paul.

"Und, wie war's?"

"Derselbe Scheiß, anderes Jahr."

"Du sagst es, Mann!", lachte Mark und füllte die letzte Lücke mit einer Autogrammkarte von Pamela Anderson. Stolz trat er einen Schritt zurück und betrachtete sein Werk.

"Was meinst du? Komme ich damit durch das Jahr?"

Paul verdrehte die Augen, öffnete seinen Spind und warf das Chemiebuch auf das oberste Regal. Die Innenseite seiner Tür präsentierte sich im unbeklebten Beige. Vielleicht sollte er das mit ein paar Skateboardstickern ändern?

Beim Anblick des jungfräulichen Blechs warf Mark ihm einen mitleidigen Blick zu und ließ eine Kaugummiblase platzen.

"Dein Spind ist nackter als ein Pavianarsch. Hier, nimm eine von meinen." Er reichte Paul das zerfranste Foto eines nicht mehr ganz frischen Bikinimodells.

"Ich bekomme die Ausschussware? Vielen Dank."

"In der Not muss der Teufel Fliegen fressen."

"Wenn man vom Teufel spricht…"

Paul nickte den Gang hinab. In der Ferne waberte ein leuchtend roter Fleck inmitten der Schülerköpfe.

Special Ed galt an der Apollo als feste Institution. Als hätte sich ein sadistischer Schöpfer an ihm ausgetobt, vereinte er sämtliche Eigenschaften, die man niemandem wünschte. Er war zu klein und zu dünn geraten, seine Haut bis auf ein Minenfeld aus Muttermalen weiß wie Holzleim, die Zähne lückenhaft und schief, eulenhaft vergrößerte Augen hinter Flaschenbodengläsern, das Kinn auf der Flucht. Ed bewegte sich nie geradlinig, sondern mal schlüpfrig wie ein Aal, mal wie ein Spielzeugroboter mit schwächelnden Batterien. Auf dem Rücken trug er stets den gelben Rucksack mit den zwei reflektierenden Silberstreifen, zum Bersten gefüllt wie man es sonst nur bei den Obdachlosen auf der Main Street sah.

Und als Krönung dieser entwürdigende Kopfschutz, der ihm das Aussehen eines Anti-Superhelden verlieh. Nur ein einziges Mal hatte Paul Special Ed den Helm abnehmen sehen. Eds Ohren waren dabei in einem 90 Grad Winkel hervorgefloppt, was ihm eine frappierende Ähnlichkeit mit Alfred E. Neuman vom Mad Magazine verlieh.

Niemand kannte Special Eds richtigen Namen. Paul erinnerte sich noch gut an den Tag ihrer ersten Begegnung. Es war der Beginn ihres Sophomore-Jahres. Urplötzlich war Ed neben Mark aufgetaucht, wie von einem anderen Planeten herab gebeamt. Er stand nur da und grinste sein breites Ed-Grinsen.

Mark schob seine Unterlippe vor und musterte ihn von oben bis unten.

"Wer sind sie, und was wollen sie?", fragte er mit gespielter Autorität, nachdem er Eds Anblick verdaut hatte. Als Antwort hielt Ed ihm seinen Stundenplan vor die Nase. Unter jedem Wochentag war Special Ed eingetragen, die Bezeichnung für den Sonderunterricht an der Apollo. Mark nahm die Steilvorlage dankbar an und nannte Ed ab diesem Tag nie wieder anders . Paul ahnte, dass Ed damit noch ganz gut weggekommen war. Andere hätten ihn vermutlich Krüppel-Keith oder Spasti-Steve getauft.

Sein neuer Name hinderte Ed nicht daran, sie weiter regelmäßig zu besuchen. Warum sich Ed gerade Paul und Mark auserkoren hatte, wusste nur er selbst. Hätten sie in der Flurecke eine Bar betrieben – Ed wäre ihr treuester Stammgast.

Mit der Zeit gewöhnten sie sich an ihn, so wie man sich an eine quietschende Tür gewöhnt. Ed wurde zur Konstante. Er gehörte irgendwie dazu, auch wenn er meist nur da stand, sie beobachtete und grinste. An guten Tagen stieß er undefinierbare Geräusche aus, an schlechten verströmte er den Geruch von Urin. Nie sah man ihn in der Nähe anderer Schüler.

Wenn Ed sich durch die Gänge schlängelte, teilte sich die Menge vor ihm wie das rote Meer unter Moses Händen. Wer ihn kannte, sah angestrengt durch ihn hindurch. Wer ihn nicht kannte, glotzte ihn erst ungläubig an und sah dann angestrengt durch ihn hindurch. Außer für ein paar Footballspieler, die sich einen Spaß daraus machten, ihm einen Bodycheck zu verpassen, war Ed so unsichtbar wie lauwarme Luft. Paul und Mark gaben sich als Einzige mit ihm ab, auch wenn Eds Anwesenheit primär Marks Unterhaltung diente. Wer, wenn nicht Special Ed qualifizierte sich so perfekt als vollwertiges Mitglied im Klub der Unsichtbaren?

Ed glitt zwischen Paul und Mark und grinste.

"Neuer Helm, Meister?", fragte Mark und klopfte mit dem Fingernagel auf den Blitzaufkleber. "Schnittig."

Ed nickte begeistert.

Mark nahm das Hubba Bubba aus dem Mund und hielt es demonstrativ in die Höhe. Es sah aus wie ein pinkfarbenes Miniaturgehirn.

"Jetzt pass mal gut auf, mein Freund."

Er wartete einen Moment, bis keine Schüler seinen Weg kreuzten, ging zum Trinkbrunnen auf der gegenüberliegenden Seite und drückte die rosa Masse halb über die Öffnung des Wasseraustritts. Ed begleitete den Vorgang mit breitem Grinsen.

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