André Graf - Zeitenwende
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Sie hörte seine Worte noch genau, als ob er sie gerade eben erst zu ihr gesprochen hätte.
*
Ihr Vater führte sie in sein Arbeitszimmer, bat sie, auf einem der Stühle um den großen Tisch Platz zu nehmen, setzte sich neben sie und begann zu erklären, wobei er sich alle Mühe gab, nicht belehrend zu wirken.
»Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel aus deinem täglichen Leben. Du hast an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Zeit, sagen wir am 26. Juni 2010, eine Verabredung mit Tom, deinem Freund. Da Tom in einem anderen Viertel wohnt, muss er sich, um zu dir zu kommen, ins Auto setzen und durch die Stadt fahren. Im Auto, unmittelbar bevor er losfährt, telefoniert er noch mit dir. Ihr stellt beide fest, dass eure Uhren 17 Uhr 12 anzeigen. Tom hat verschiedene Routen zur Auswahl. Welche von ihnen er wählt, hängt von der aktuellen Verkehrssituation ab. Natürlich weißt du, dass Tom den schnellsten Weg nehmen wird; trotzdem bist du überrascht, dass er bereits fünfundzwanzig Minuten später bei dir ankommt. Auf deine Frage erklärt er, dass er die Straße dem Fluss entlang genommen hat, wo um diese Zeit nur schwacher Verkehr herrscht. Ihr vergleicht eure Uhren miteinander. Du empfindest es als völlig normal, dass eure Uhren das gleiche Datum und die gleiche Uhrzeit anzeigen. Beide Uhren zeigen natürlich immer noch den 26. Juni 2010 und – da Tom fünfundzwanzig Minuten unterwegs gewesen ist – als Zeit 17 Uhr 37 an. Später geht ihr gemeinsam ins Kino und anschließend eine Pizza essen. Während des Essens klingelt plötzlich dein Handy. Es ist Toms Mutter, die sich erkundigt, wo Tom sich im Moment gerade befindet, weil sie möchte, dass er sie etwas später in der Stadt abholt. Du erklärst seiner Mutter wahrheitsgemäß, dass ihr am Pizzaessen seid.«
»Soweit bin ich mitgekommen«, hatte damals Joanne mit einem unverkennbar spöttischen Unterton gesagt, auch wenn sie gespannt war, was ihr Vater mit dieser banalen Geschichte erklären wollte.
Ihr Vater lächelte augenzwinkernd und fuhr dann fort: »Nehmen wir nun mal an, Tom und du wärt keine Menschen, sondern die kleinsten Teilchen, die existieren, Elementarteilchen eben. Tom fährt also los, um möglichst rasch zu dir zu gelangen. Nach seiner Ankunft fragst du ihn, welchen Weg er denn heute genommen hat. Tom, der dich nie anlügen würde, erklärt, dass er alle möglichen Wege gleichzeitig genommen habt: die Straße am Fluss entlang und die Stadtautobahn und die Straße durch das Zentrum und den Weg über San Francisco, Houston, Miami, Washington und New York und ... Obwohl du ihm kaum glauben kannst, gehst du mit ihm ins Kino und danach in die Pizzeria. Wieder ruft Toms Mutter an, während ihr gerade am Pizzaessen seid. Auch du kannst nicht lügen und erklärst seiner Mutter daher wahrheitsgemäß, dass du nicht sagen kannst, wo sich Tom gerade aufhält. Die Mutter hat eigentlich nichts anderes erwartet und bittet dich, ihm doch etwas auszurichten, falls du ihm an diesem Abend zufällig noch begegnen solltest. Nachdem du ihr mitgeteilt hast, dass die Wahrscheinlichkeit dafür bei sechzig Prozent liegt, verabschiedet sie sich von dir.«
»Was willst du damit sagen?«, hatte Joanne gefragt, die nun etwas nachdenklich geworden war.
»Physikalisch gesehen habe ich damit zwei Behauptungen der Quantenmechanik aufgestellt, von denen die meisten Physiker glauben, dass sie wahr sind«, hatte Cutter erklärt. »Erstens, wir können nicht sagen, wo sich ein Teilchen zu einem bestimmten Zeitpunkt gerade aufhält, wir können nur eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit definieren. Zweitens, wenn ein Elementarteilchen von Punkt A zu Punkt B geht, so nimmt es nicht nur einen Weg, sondern es nimmt alle erdenklichen Wege gleichzeitig.«
Joanne richtete sich auf und blickte ihren Vater mit leicht besorgter Miene an. »Das meinst du nicht ernst, oder?«
»Ich hab dir doch gesagt, dass die Welt im Kleinen verrückt ist!« Jetzt war es an ihrem Vater, eine Prise Spott in seine Stimme zu legen. »Aber gehen wir weiter. Ihr seid nun wieder normale Menschen, keine Elementarteilchen mehr, doch lebt ihr in einer Welt, in der es Fahrzeuge gibt, die sich beinahe mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen können. Tom ruft dich wie gehabt von seinem Handy aus an, bevor er abfährt. Aber er kommt nicht bei dir an, und du hörst nichts mehr von ihm, bis es zehn Jahre später eines Abends an der Türe klingelt. Vor dir steht Tom, der sich seit seinem Verschwinden kaum verändert hat. Du schimpfst mit ihm, fragst, wo er die letzten zehn Jahre gewesen ist, aber Tom zuckt nur ratlos mit den Schultern; er ist so rasch wie möglich zu dir gekommen. Ein Uhrenvergleich zeigt euch, dass ihr beide Recht habt: Auf Toms Uhr lest ihr das Datum 26. Juni 2010 und die Uhrzeit 17 Uhr 37 ab. Deine Uhr zeigt jedoch ebenso unzweifelhaft das Datum 26. Juni 2020 und die Uhrzeit 20 Uhr 12 an. Und doch ist keine der beiden Uhren defekt. Da du nun siebenundzwanzig Jahre alt bist und Tom immer noch achtzehn ist, verzichtest du darauf, den Abend mit ihm zu verbringen.«
»Du meinst, auch das ist möglich?«, fragte Joanne vorsichtig.
»Ja«, bestätigte er, »die Spezielle Relativitätstheorie besagt, dass für einen Menschen, der sich mit sehr hoher Geschwindigkeit fortbewegt – hoch nicht in menschlichen Begriffen, sondern verglichen mit der Lichtgeschwindigkeit, die dreihunderttausend Kilometer pro Sekunde beträgt – die Zeit langsamer vergeht als für jemanden, der stillsteht. Damit du keine falsche Vorstellung bekommst, muss ich allerdings noch zwei Dinge ergänzen. Erstens: Für Tom, der sich sehr rasch fortbewegt, wie auch für dich, die du scheinbar still stehst, vergeht die Zeit subjektiv betrachtet gleich schnell. Tom hat tatsächlich das Gefühl, nur fünfundzwanzig Minuten unterwegs gewesen zu sein – und er hat dabei auch wirklich nur fünfundzwanzig Minuten seines Lebens ›verbraucht‹ – und du hast tatsächlich zehn Jahre deines Lebens gelebt. Erst wenn du dich selbst mit Tom vergleichst, stellst du fest, dass er scheinbar weniger stark gealtert ist als du. Und zweitens: Wenn ich gesagt habe, dass du stillstehst, so ist das natürlich nicht korrekt. Keiner von uns steht still, doch maßgebend ist eben nicht primär unsere eigene Geschwindigkeit, sondern nur jene, die wir relativ zueinander haben.«
Ihr Vater legte eine Pause ein. Joanne wusste nicht, dass er in diesem kurzen Moment überlegte, was er ihr noch sagen sollte und was er besser für sich behielt. Er entschied sich dafür, ihr eine letzte Nuss zum Knacken zu geben: »Noch etwas Seltsames existiert in diesem Mikrokosmos. Wir nehmen wie selbstverständlich hin, dass es vier Dimensionen gibt: die drei Dimensionen des Raumes (rechts – links, vorne – hinten und oben – unten) sowie die Dimension der Zeit. Im Mikrokosmos ist das nicht mehr so. Es gibt mindestens neun Dimensionen des Raumes und eine der Zeit. Ich vermute, auch wenn ich damit ziemlich alleine stehe und es nicht abschließend beweisen kann, dass es sogar noch eine Dimension mehr gibt, möglicherweise sogar noch viele, und dass vielleicht eine dieser zusätzlichen Dimensionen nicht eine Dimension des Raumes, sondern eine der Zeit ist. Du fragst dich nun vielleicht, warum wir diese Dimensionen nicht wahrnehmen können. Der Grund dafür ist ebenso einfach wie beunruhigend: Die zusätzlichen Dimensionen sind im submikroskopischen Bereich aufgewickelt, während die vier uns bekannten Dimensionen abgewickelt und folglich für uns begreifbar sind. Sich auf einer der zusätzlichen Dimension, auf einer solchen ›Schlaufe‹, zu bewegen, würde bedeuten, immer wieder den gleichen Raum zu durchschreiten, es sei denn, es wäre dir möglich, auf die nächste Schlaufe zu springen, die auch Teil dieser gleichen, aufgewickelten Dimension ist.«
Joanne verstand die letzten Worte ihres Vater nicht wirklich. Es schien ihr kaum möglich, sich einen solchen Zustand vorzustellen; man hätte ihn zeichnen müssen, doch selbst dann stünde man vor unüberwindlichen Schwierigkeiten. Wie sollte man eine fünfte oder sechste oder gar eine noch höhere Dimension auf einem zweidimensionalen Blatt Papier darstellen?
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