Michael Wäser - Warum der stille Salvatore eine Rede hielt

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Sein Einzelgängerleben ist schlagartig vorbei, als Salvatore Krig mit seinem Motorroller in einen spektakulären Unfall verwickelt wird. Die Bürger seiner Heimat, des Kleinstaates Bovnik, lassen ihm keine ruhige Minute mehr. Dasselbe gilt für die Nachbarn aus Thunak, obwohl seit Jahren Krieg herrscht zwischen beiden Ländern. Sympathischer werden dem schweigsamen Mann seine Mitmenschen dadurch allerdings auch nicht, denn Bovniker und Thunakis sind Stinkstiefel aus Überzeugung. Verzweifelt sucht Salvatore sein altes Leben. Stattdessen findet er: Freunde mit Stielaugen oder einem richtig dicken Problem, die Liebe einer gesuchten Staatsfeindin und Gegner, die vor keiner Grausamkeit zurückschrecken.
Der stille Held Salvatore ist ein Bruder des Simplicissimus aus dem 30jährigen Krieg. Die kleine, wahnsinnige Welt dieses Romans ist absurd, zärtlich, barbarisch, altmodisch und utopisch zugleich.

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Ein einfacher Mann

Über den Mann, der nach dem aufsehenerregenden „Verkehrsunfall mit Pottwal“, wie es fortan hieß, in die Notaufnahme des Bovniker Universitätsklinikums eingeliefert worden war, konnten die örtlichen Reporter anfangs nicht mehr herausfinden als seinen Namen und seine Adresse. Das frustrierte sie immens, denn Salvatore Krig führte anscheinend alles andere als ein aufsehenerregendes Leben. Wenn sie endlich jemanden in seiner Nachbarschaft aufgestöbert hatten, der Salvatore mehr als einmal, ja vielleicht sogar wiederholt begegnet war, so konnte die Person nicht mehr über ihn berichten, als dass er, ein „einfacher Mann“, dort wohne, regelmäßig mit seinem Motorroller unterwegs sei und ansonsten nicht weiter in Erscheinung trete. Eine Arbeitsstelle konnte nicht ausgemacht werden, Verwandte, Kollegen oder Freunde schienen überhaupt nicht vorhanden zu sein, nirgends, kein Einziger. Es gab in Bovnik keine weiteren Zeichen seiner Existenz, jedenfalls keine, die ohne tief gehende Recherchen auf die Schnelle nutzbar gemacht werden konnten (und es sollten auch später keine gefunden werden). So kam es, dass er als „Der Mann, der von einem toten Wal angegriffen wurde“ in den ersten Zeitungsschlagzeilen und Radionachrichten auftauchte und dieser Etikettierung im Folgenden auch nichts, jedenfalls nichts Wahrheitsgemäßes, hinzugefügt wurde. Salvatores an Nichtexistenz grenzende Lebensführung, welche die Presse zu Beginn noch ratlos machte, erwies sich aber sehr bald als Glücksfall, denn nun konnten die absurdesten Spekulationen ungehindert verbreitet werden, erzeugten unentwegt und ganz aus sich heraus neue Gerüchte, neue „Insiderinformationen“, neue Nachrichten „aus sicherer Quelle“, ohne jemals auf die möglicherweise ernüchternde Realität treffen zu müssen. Zeitungen überboten sich gegenseitig mit Exklusivmeldungen und verkauften sich prächtig, das Fernsehen zahlte für Interviews mit „geheimen Geliebten des Wal-Mannes“ hohe Summen. Begünstigt wurde das ungehemmte Wuchern der Fantasien um Salvatore auch dadurch, dass sich das Objekt der öffentlichen Begierde nach dem Vorkommnis mit dem Pottwal eine ganze Weile nicht zu den Spinnereien äußern konnte. Sofort nach seiner Einlieferung in die Bovniker Klinik war Salvatore nämlich operiert und anschließend in ein künstliches Koma versetzt worden, um seinen Heilungsprozess nicht zu gefährden und ihm die Schmerzen zu ersparen, die seine schweren Verletzungen mit sich brachten. Zehn Tage lang erfuhr die Öffentlichkeit nichts über ihn, was nicht komplett erfunden war. Mit anderen Worten: Über das wahlweise geheimnisvolle, einsame, kriminelle, tragische, wohltätige oder auch ausschweifende Leben, das Salvatore nicht geführt hatte, wusste zehn Tage nach seinem Unfall jeder Tellerwäscher in Bovnik besser Bescheid als Salvatore selbst.

Salvatores wirkliche Geschichte hätte er der Presse genauso wenig erzählt, wie er sie bisher irgendjemandem erzählt hatte. Die Unkenntnis seiner Nachbarn über ihn rührte allerdings nicht unbedingt daher, dass er etwas vor ihnen verborgen hätte. Sie hatten den schweigsamen, wenig geselligen Mann einfach nie gefragt und er hatte seine persönlichen Lebensumstände, seine Herkunft oder auch seine Meinung zu alltäglichen oder bedeutenderen Themen noch nie für wichtig genug erachtet, sie mit anderen zu teilen oder zu diskutieren. Diejenigen, die im selben Hause wohnten, waren bis auf eine Person erst dort eingezogen, als Salvatore bereits dort lebte. Der brutale Krieg der ersten Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung hatte viele, auch zivile Opfer gefordert und zusammen mit der Vertreibung der thunakischen Minderheit ganze Stadtbezirke entvölkert oder neu besiedelt. Das Mietshaus, in dem Salvatore eine kleine Wohnung im ersten Stock bewohnte, stammte allerdings noch aus der Zeit des „ersten Wiederaufbaus“ nach dem letzten großen Krieg und hatte den Krieg gegen Thunak fast unbeschadet überstanden. Ein halbwegs moderner, zweckmäßiger Bau mit einer fast luxuriös erscheinenden kleinen Eingangshalle mit weißen, angestoßenen Wänden und einem Boden aus echtem Marmor, der sich auch als Umrandung des Fahrstuhleingangs und in Gestalt der massiven Treppenstufen wiederfand. Auch die schwarz lackierten, stählernen Treppengeländer mit Knöpfen aus Messing hatten ihre Anmutung gehobenen Stils nicht so rasch verloren wie die mittlerweile verrosteten, verbogenen oder wurmstichigen Gestelle in vielen anderen, älteren oder stark beschädigten besseren Häusern der Stadt. Dies war kein Haus, in dem Mittellose wohnten. Es gehörte zwar nicht zu Bovniks gehobener Gegend, aber wer hier eine Wohnung besaß, musste sich ihrer gewiss nicht schämen. Salvatore besaß seine Wohnung, seit er sie als junger Mann von geerbtem Geld gekauft hatte. Dieser Besitz und das restliche geerbte Vermögen hatten es ihm ermöglicht, so zu leben, wie er es bis zu seinem Unfall getan hatte. Er arbeitete nicht, musste kein Geld verdienen und lebte dennoch sehr bescheiden. Er unternahm keine Reisen, veranstaltete keine Partys, hatte keinen Damenbesuch oder sonst irgendeine Bekanntschaft. Wenn er einkaufen ging, verhielt er sich stets so höflich, wie es die Umstände und die grimmigen Bovniker Kaufleute für angemessen erscheinen ließen, sprach nur das Notwendigste und kehrte wieder in sein Heim zurück. Dort hatte er weitgehend seine Ruhe, denn auch ein Telefon besaß er nicht, wie viele andere Bovniker auch. Sein einziger nennenswerter, über die Wohnung hinausgehender Besitz war sein Motorroller. Mit ihm unternahm er täglich einen Ausflug wie den, der von dem Wal so unvermittelt beendet wurde, manchmal auch zwei an einem Tag – wenn Salvatore Lust hatte und das Wetter es erlaubte. Dies war das Äußerste, was jemand am Tag des Unfalls oder irgendwann später über Salvatore Krig überhaupt hätte in Erfahrung bringen können. Ob sich dahinter ein Geheimnis, eine Tragödie oder einfach nur Ödnis und Langeweile verbargen, spielte eigentlich keine Rolle, denn tragische Schicksale und Geheimnisse hatte jeder Bovniker in seinem Umfeld und seinem Leben mehr als genug.

Fortinbras und die 60-Watt-Birne

Wie sehr Vera noch immer zitterte, bemerkte sie erst, als sie die Wohnungstür öffnen wollte. Sie hatte einen weiten Umweg gemacht, wie Mikos es ihr eingeschärft hatte, immer darauf gefasst, dass jemand hinter ihr her war – ganz egal, ob von der Geheimpolizei oder von sonst einem Arm des Bovniker Kraken, dem man eigentlich nie ganz aus dem Weg gehen konnte, denn er saß in jedem Haus, in beinahe jeder Wohnung. Erst als sie ganz sicher gewesen war, dass niemand sie beobachtete oder ihr gar folgte, hatte sie den direkten Weg nach Hause eingeschlagen und war gänzlich unbehelligt im linken Hausflur des Plattenwohnblocks verschwunden, in dem sie lebte, seit sie denken konnte. Genauer gesagt lebte sie hier, seit sie auf der Welt war, und nach ihrem Gefühl herrschte schon fast ebenso lange Krieg in Bovnik. Das war zwar übertrieben, aber die Erinnerungen an ihre Kindheit, in der sie nicht täglich das Geräusch von Granaten und Scharfschützengewehren hatte hören müssen oder sich, wie seit der Neuregelung üblich, immer wieder durch wild umherschießende Soldatenrotten schlängeln musste, wenn sie sich nur eine kleine Strecke in der Stadt bewegte, waren verblasst, überschrieben von der späteren, unangenehmen Realität ihres Lebens. Der Wohnblock erzählte auch keine netten Kindheitsgeschichten, wenn sie ihn ansah. Er erzählte mit seinen aus der „alten“ Kriegszeit stammenden Einschusslöchern, vor Jahren geborstenen und nie wirklich reparierten Wänden und Fenstern und seinen rostig aufgespaltenen Fugen zwischen den deprimierend gleich gebauten Platten überhaupt keine Geschichten. Die absurd hervorstehenden Betoneinfassungen, die den lächerlich kleinen Fenstern das Erscheinungsbild von Schießscharten verliehen, ließen keinen Gedanken an unbeschwerte Nachmittage aufkommen, die man vielleicht einmal am Fenster sitzend und mit Nachbarn plaudernd oder dem Gesang der Amseln lauschend verbracht haben könnte. In diesen Fenstern hatte sich niemals und konnte sich niemals so etwas Entspanntes, so etwas unkompliziert Verbindendes abgespielt haben. Als sie nun diese Fassade, die ihr immer vergegenwärtigte, wo sie lebte, durchschritten, die Treppe in den sechsten Stock erklommen und in den Taschen ihrer Jeans nach ihrem Schlüsselbund gesucht hatte, musste Vera vor der Tür stehen bleiben, ohne sie öffnen zu können. Denn in diesem Moment schoss ihr die Befürchtung durch den ganzen Körper, dass sie diese Tür vielleicht nicht mehr sehr oft öffnen würde, dass sie dieses Haus in absehbarer Zeit vielleicht würde verlassen müssen, um ihre Familie nicht zu gefährden. Mikosʼ merkwürdiger Scherz war ihr im Gedächtnis geblieben – eigentlich war er ihr schon damals durch Mark und Bein gefahren – als er ihr, um herauszufinden, ob sie wirklich dazu bereit war, AR beizutreten, vorgegaukelt hatte:

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