Dorothee Fesel - Linos Instinkt

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Über Wasser fängt das Leben erst richtig an – das denken Eintagsfliegenlarve Lino und seine Freunde. So verbringen sie ihre Zeit unter Wasser mit ungeduldigem Warten und den größten Erwartungen an ihre Zukunft als Fliege. Als Lino nach drei Jahren endlich in die faszinierende Überwasser-Welt kommt, wird ihm jedoch schnell klar, dass er dort nur einen Tag zu leben hat. Es sei denn, er kämpft gegen seinen Instinkt an und paart sich nicht mit einem der verlockenden Eintagsfliegen-Mädchen. Das klappt gut – bis er sich verliebt.
"Lino`s Instinkt" ist eine spannende Geschichte über das Warten und Träumen, das Erwachsenwerden, den Kreislauf des Lebens und die Akzeptanz des Todes. Diese ernsten Themen werden locker und humorvoll aus Sicht der Eintagsfliege Lino als aufregendes Abenteuer erzählt.
Zum Vorlesen und Selberlesen für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren.

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„Wenn wir da oben sind, dann fängt das Leben richtig an! Dann geh`s los!“ Gustav ist aufgeregt und kratzt sich mit seinen sechs Ärmchen überall am Körper. Immer, wenn er sich ausmalt, dass es wirklich nicht mehr lange dauern könnte, bis wir an die Oberfläche kommen, dann juckt es ihn überall und er rennt wild in der Gegend herum. Den ganzen Schlamm wirbelt er auf. Die Sicht zur Wasseroberfläche wird trübe. Diesmal ist Gustav so aufgeregt, dass er unter sich lässt. „Ihhh“, macht Carla und sieht ihren Bruder vorwurfsvoll an, mit ihren großen Facettenaugen, die sich aber sofort wieder an die Wasseroberfläche heften. „Gustav, bleib mal cool jetzt“, sagt Ludwig. „Passiert doch eh wieder nix Richtung Wasseroberfläche heute.“ Er beginnt, Gustav mit den kleinen Steinchen zu bewerfen. Gustav ist einsichtig, schiebt etwas Dreck zur Seite und setzt sich neben Ludwig auf den Grund. Ludwig jongliert jetzt wieder in einem irren Tempo die Steinchen herum. „Blöder Angeber“, sagt Gustav beleidigt.

Carla dreht sich jetzt in einer Art Pirouette um sich selbst und wirbelt dabei ebenfalls Sand auf, so dass sie fast nicht mehr zu sehen ist. „Da wird ein riesiger Ball stattfinden, da oben, ein großes Fest“, singt sie dabei, „Wir werden feiern und tanzen und leben!“ Erschöpft lässt sie sich neben mich auf den Grund fallen. Ihre Hinterleibsfäden streifen meine Ärmchen. Den Blick wendet Carla dabei nicht von der Wasseroberfläche ab.

Strichebündel

Gustav hat von Anfang an mitgezählt. Naja, jedenfalls, seitdem er denken und zählen kann. Jeden Tag malt er mit seinem mittleren Hinterleibsfaden einen Strich auf den Grund des Baches. Nach vier Strichen zieht er einen Strich quer durch die vier Striche durch. Auf dem Grund reiht sich ein Fünf-Striche-Bündel an das nächste. Einen Großteil des Tages verbringt Gustav mit der Überwachung dieser Striche-Bündel, die angeblich die genaue Zeit dokumentieren, die er jetzt schon wartet. Und das seien summa summarum 763 Tage. „Und wenn man das Vergehen der Jahreszeiten berücksichtigt, dann sind das mehr als zwei Jahre.“, erklärt Gustav.

Zwei Jahre? Wir staunen. „So lange hängen wir hier jetzt schon rum? Wieso das denn?“ erbost Ludwig sich und Carla schabt nervös mit ihren Hinterleibsfäden im Sand. „Keine Ahnung“, sage ich, um das allgemeine Schweigen zu brechen. „Keine Ahnung, Leute!“

Ob Gustavs Rechnung stimmt, weiß niemand so ganz genau. Denn durch die starke Strömug oder sich einbuddelnde Fische wird der ein oder andere Strich oft verwischt. Und als ich einmal nachgezählt habe, da bin ich nur auf 612 Striche gekommen. Worauf Gustav laut lachte und sagte: „Wenn man nicht zählen kann, dann soll man es lassen!“ Dabei bin ich ein guter Zähler und mir sicher, dass ich mich nicht verzählt habe. Was bringt die Zählerei überhaupt, wenn wir nicht wissen, wie lang wir zu warten haben? „Das ist für die Nachwelt, für unsere Kinder“ erklärt Gustav, „Damit die Eintagsfliegenlarven, die nach uns kommen, wenigstens wissen, wie lange sie warten müssen!“

Klingt fair, finde ich. Ludwig schüttelt nur den Kopf: „Zeitverschwendung“, erklärt er. „Warum sollen unsere Kinder es besser haben als wir? Oder anders: Bis aufs Warten ist es hier doch gar nicht so schlecht!“ Er kämmt seine Hinterleibsfäden mit den Ärmchen, während er zur Wasseroberfläche schaut. Carla lunst zu ihm rüber. Gustav ist genervt: „Du bist n unverbesserlicher Egoist, Ludwig“, erklärt er. Und zählt seine Striche von vorne durch.

Anfang und Ende

Gustav schwimmt nah über dem Boden auf und ab, die sechs Ärmchen hat er in Denkerpose auf dem Rücken gefaltet. Ich merke, wie Ludwig davon nervös wird. Er ist sowieso am ungeduldigsten von uns allen, auch wenn er immer so cool tut. Kein Wunder, dass er schon so weit entwickelt ist. Jetzt schwimmt er Gustav in den Weg und bringt ihn so zum Stehenbleiben. „Warum gehen wir nicht einfach hoch?“, fragt Ludwig. „Wir alle zusammen. Jetzt sofort.“

Gustav schwimmt einen Bogen um Ludwig. „Es ist noch nicht soweit“, erklärt er. „Wir können nicht einfach hoch gehen, wenn wir Lust dazu haben!“ Ludwig reicht das nicht: „Ach ja? Und woran bitte sollen wir erkennen, wann es soweit ist?“

„Na, am Instinkt.“ Gustav schwimmt wieder in die entgegengesetzte Richtung. „Wir haben einen Instinkt.“

Ludwig schaut Gustav zweifelnd an, findet aber keine Widerworte. „Das heißt, mein Instinkt sagt mir, wann es soweit ist? Ich muss also nur warten, bis mein Instinkt mir sagt, ich soll zur Wasseroberfläche? Coole Sache“, findet er und fängt sich ein paar Schwebeteilchen als Snack zwischendurch.

„Da oben“, sagt Carla und löst ihren Blick dabei nicht von der Wasseroberfläche, „da oben ist das Ende und der Anfang!“ Sie behauptet, eine Forelle, die im Sterben lag, hätte ihr das mal erzählt. Das ist schwer zu glauben, denn Forellen sind unsere Feinde, aber Carla schwört, dass die Forelle das zu ihr gesagt hätte: Da oben ist das Ende und der Anfang.

„Die Forelle hat einen Wurm gegessen und nicht gesehen, dass der an einer Angel hing. So wurde die Forelle, schneller als sie das Maul wieder öffnen konnte, einfach aus dem Wasser befördert“, erzählt Carla. „Dort wurde sie in einen Eimer geworfen, in dem schon ganz viele andere Forellen zappelten und nach Wasser rangen. Und weil der Eimer so voll war, ist die Forelle wieder raus gefallen und zurück in den Bach gerutscht. Sie war aber von der vielen Luft dort oben ganz schwach und erschöpft. Sie konnte mir das gerade noch erzählen, dann ist sie gestorben, obwohl sie wieder im Bach war.“ Carla schweigt bedeutungsvoll.

Wir schauen sie ungläubig aber fasziniert an. Sie flüstert jetzt: „Da oben ist das Ende und der Anfang, das hat die Forelle gesagt!“

Leider können wir mit dieser Aussage nicht allzu viel anfangen. Aber es hört sich geheimnisvoll und aufregend an. Ludwig allerdings hatte noch nie einen Sinn für Zauber und meint: „Das heißt also, wenn ich mich an so nen Wurm hänge, der wiederum an ner Angel hängt, dann komme ich auch nach oben?“ Gustav sieht ihn strafend an: „Du kannst nicht einfach hoch, Mann! Wie oft soll ich das noch sagen? Höre auf deinen Instinkt. Du musst warten bis es soweit ist!“ Ludwig tritt ein paar feine Steine zur Seite: „Warten, warten. Ich kann`s nicht mehr hören! Ich will jetzt endlich wissen, was da oben passiert!“

Ich versuche, den aufkeimenden Streit zwischen Ludwig und Gustav zu schlichten: „Hör mal, Ludwig, das Warten ist doch quasi Vorfreude. Und Vorfreude ist die schönste Freude!“ Ludwig schaut mich genervt an, dann tritt er richtig fest gegen einen Stein und sagt: „Das ist keine Vorfreude - das ist stinknormales, langweiliges Warten!“

Schauerregen

Ich betrachte Carla und frage mich, was sie denkt, während sie den ganzen Tag an die Wasserobefläche schaut. Es ist schwierig, ihr mal in die Augen zu sehen. Aber ich habe gehört, dass Liebe nicht heißt, sich gegenseitig an zu schauen, sondern gemeinsam in eine Richtung zu schauen… Nun, das tun wir ja die meiste Zeit. Wir schauen beide zur Wasseroberfläche. Obwohl ich doch oft lieber Carla anschaue statt das verschwommene Weißblaugrau. Jetzt ziehen sich ihre schönen großen Facettenaugen zusammen und sie peitscht nervös mit ihren drei Hinterleibsfäden in den Sand. Ich folge ihrem Blick. Es ist nicht zu übersehen - die Wasseroberfläche wird durchbrochen wie von tausend kleinen Nadeln: Es regnet.

„Ach du heiliges Algengestrüpp“, kann Gustav noch sagen, dann spüren wir auch schon, wie die Strömung sich verstärkt. Manchmal wünschte ich, wir wären nicht in einem fließenden Gewässer geboren worden, sondern in einem ruhigen Tümpel. Aber leider kann man sich ja nicht aussuchen, wo man geboren wird. Das sagt mir mein Instinkt.

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