Jon Pan - Replay

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Nino Pauly, ein kleiner Angestellter in einem Fitness-Klub, findet eines Tages ein Paket in einem Abfallkorb und nimmt es mit nach Hause. Er glaubt, es befände sich möglichweise Geld darin, doch es kommt nur ein Stapel beschriebener Blätter zum Vorschein. Achtlos lässt er die auseinandergerissenen Papiere im Wohnzimmer liegen. Paulys clevere Freundin Kim interessiert sich für die Papiere. Es scheint sich um ein Romanmanuskript zu handeln, einen Thriller. Sie liest die Story, ist davon fasziniert und hat eine Idee.
Durch einen befreundeten Journalisten schafft sie es, das Manuskript veröffentlichen zu lassen – allerdings unter den Namen ihres Freundes, den sie allerdings von allem fernhält, da er mit einer solchen Situation völlig überfordert wäre. Die Wahrheit kennt niemand. Das Buch wird verfilmt und verkauft sich als Bestseller.
Doch da wird Paulys Leben massiv bedroht. Er glaubt, seine Freundin stecke dahinter, um allein an das nun verdiente, große Geld heranzukommen. Oder gibt es in dem Buch Informationen, die einen unsichtbaren Feind auf dem Plan gerufen haben? Pauly wird zum Verfolgten und verirrt sich mehr und mehr in undurchschaubare Situationen, die ihn unaufhaltsam in den Abgrund treiben. Plötzlich wird sein eigenes Leben zum alptraumhaften Thriller, bis sich alles – als letztes Kapitel – in einem überraschenden und tödlichen Showdown auflöst …

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Jon Pan

Replay

Das letzte Kapitel

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Inhaltsverzeichnis Titel Jon Pan Replay Das letzte Kapitel Dieses eBook wurde - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Jon Pan Replay Das letzte Kapitel Dieses eBook wurde erstellt bei

Kapitel 1 (Das Manuskript)

Kapitel 2 (Das Manuskript)

Kapitel 3 (Das Manuskript)

Kapitel 4 (Das Manuskript)

Kapitel 5 (Das Manuskript)

Kapitel 6 (Das Buch)

Kapitel 7 (Das Buch)

Kapitel 8 (Das Buch)

Kapitel 9 (Das Buch)

Kapitel 10 (Das Buch)

Kapitel 11 (Höhenflug)

Kapitel 12 (Höhenflug)

Kapitel 13 (Höhenflug)

Kapitel 14 (Höhenflug)

Kapitel 15 (Höhenflug)

Kapitel 16 (Auf der Linie der Todes)

Kapitel 17 (Auf der Linie des Todes)

Kapitel 18 (Auf der Linie des Todes)

Kapitel 19 (Auf der Linie des Todes)

Kapitel 20 (Auf der Linie des Todes)

Kapitel 21 (Auf der Linie des Todes)

Kapitel 22 (Auf der Linie des Todes)

Kapitel 23 (Auf der Linie des Todes)

Kapitel 24 (Auf der Linie des Todes)

Kapitel 25 (Auf der Linie des Todes)

Kapitel 26 (Das letzte Kapitel)

Kapitel 27 (Das letzte Kapitel)

Kapitel 28 (Das letzte Kapitel)

Epilog

Impressum

Kapitel 1 (Das Manuskript)

Nino Pauly joggte durch den Park. Hauchfahnenschießend pumpte seine Lunge den Rhythmus des Spurts, zu dem er immer auf der Geraden zwischen der kleinen Fichtengruppe und dem hohen, sechsarmigen Lampenmast ansetzte. Der muskulöse Körper federte, die Beine traten maschinenmäßig, die angewinkelten Arme bewegten sich synchron dazu. Ab und zu überholte Pauly Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit waren.

Mit den Spitzen seiner Turnschuhe bremste er den rasanten Schwung ab und ruderte mit den Armen, bevor er sich mit beiden Händen am Lampenmast abstützte, den Kopf vornübergebeugt, breitbeinig.

Am Lampenmast hing ein Abfallkorb. Mit einem flüchtigen Blick entdeckte Pauly die Umrisse eines Pakets, das mit Zeitungspapier umwickelt war. Er schaute genauer hin. Merkwürdig, dachte er, es sieht völlig sauber aus. Vielleicht ist da ja Geld drin.

Pauly griff instinktiv zu und nahm das Bündel heraus. Eine verfaulte Bananenschale klebte an der Unterseite. Er zögerte kurz, aber dann sagte er sich: Es gibt Zufälle, die keine sind. Schnell schob er das Paket unter den Arm und rannte weiter.

Nino Pauly wohnte mit seiner Freundin Kim im dritten Stock eines modernen Miethauses. Vom Park bis dorthin brauchte er etwa zehn Minuten. Er holte den Schlüssel aus der Tasche seines rot leuchtenden Trainingsanzugs, schob die gläserne Eingangstür auf und eilte die Treppe hoch. In der Wohnung angekommen, warf er das Paket in einen Sessel, schlüpfte aus der Trainingsjacke und massierte mit beiden Händen seinen Oberkörper.

Kim war noch nicht aufgestanden. Rücksichtslos stieß Pauly die Tür zum Schlafzimmer auf und sagte laut: »He – es ist Zeit!«

»Was ist?«, fragte Kim verschlafen aus dem Bett.

»Es ist Zeit«, wiederholte Pauly, ging zum Fenster und kurbelte übertrieben schnell die Jalousie hoch.

Das Tageslicht drängte sich ins Zimmer, wurde von den weißen Wänden reflektiert, an denen modische Graphiken hinter rahmenlosen Gläsern hingen.

»Hör auf«, stöhnte Kim und zog sich das Kissen über den Kopf.

»Aufstehen, mein Schatz«, sagte Pauly mit leicht veränderter Stimme, die aber keineswegs liebevoll klang, und trat zu seiner Freundin ans Bett. Mit der Hand fuhr er unter die Decke und lachte dann laut, weil Kim seinen Berührungen auszuweichen versuchte.

»So, ich muss unter die Dusche.« Pauly wandte sich ab. Im Wohnzimmer holte er das Paket vom Sessel und riss es auf. Die Zeitungen, mit denen es eingewickelt war, warf er auf den Tisch. Eine Pappschachtel kam zum Vorschein, die er ebenfalls auffetzte. Dann hielt er einen Bund Papier in den Händen, drehte ihn nach allen Seiten, bevor er ihn auf den Sessel fallen ließ.

»So ein Mist!«, fluchte Pauly, ging ins Bad und duschte. Er drehte nur das kalte Wasser auf. Die Seife glitsche über seine Haut. Er genoss es, im kühlen Schauer zu stehen, ohne darauf empfindlich zu reagieren. Auch seine kurzen Kopfhaare schäumte er ein, presste die Augen zusammen und hielt das kantige Gesicht direkt unter die Brause. Anschließend drehte er den Hahn zu und fegte den Plastikvorhang zur Seite.

Kim stand unter der Badzimmertür und schaute ihn mit verschlafenen Augen an.

»Noch ganz schön weggetreten, was?« Pauly grinste und verspritzte kaltes Wasser. »Wenn du dich nicht beeilst, kommst du zu spät zur Arbeit.«

»Was ist eigentlich im Wohnzimmer los?«, fragte Kim, und es klang schlecht gelaunt.

»Hab' ich heute Morgen gefunden«, antwortete Pauly, der sich kräftig abfrottierte.

»Gefunden?«, fragte Kim erstaunt.

»Hätte ja Geld drin sein können, oder?«, sagte er. »Geld aus dem Abfallkorb.«

Im Wohnzimmer stellte sich Pauly vor den Sessel und schaute auf das auseinandergefallene Papierbündel.

»Das ist ein Manuskript oder so was Ähnliches«, sagte Kim, die völlig verschlafen herumtrödelte. »Ich glaube, ich melde mich heute krank«, meinte sie dann.

»Schon wieder?« Pauly schlüpfte in einen engen Slip und zog ihn kräftig hoch.

»Seit wann kramst du eigentlich im Abfall herum?«, fragte Kim. »Damit schleppst du uns noch eine Krankheit ins Haus.«

Pauly zog sich an, griff nach seiner Lederjacke und verabschiedete sich mit einem flüchtigen Kuss von seiner Freundin. Draußen auf der Treppe prüfte er, ob sein Haar bereits trocken war. Dann fuhr er mit dem Aufzug in die Tiefgarage hinunter. Er setzte sich in seinen alten Triumph und machte sich auf den Weg.

Heute wollte Pauly einmal pünktlich sein. Seit zwei Jahren arbeitete er in einem Fitness-Center. Doch wie jeden Morgen hielt ihn der Verkehr auf. Als er im Center ankam, waren Leo und Frau Kuval schon da. Pauly klopfte gegen das Glas, hinter dem sich die Anmeldung befand. Frau Kuval hob kurz den Kopf. Die Tür zu Leos Büro war zugeschlossen.

Durch einen breiten, gut beleuchteten Flur, in dem viele Bilder mit muskelzeigenden Männern hingen, gelangte Pauly zu einem kleinen Raum mit Neonbeleuchtung. Dort zog er sich um, denn zum Arbeiten trug er eine dünne Stoffhose, ein T-Shirt und Turnschuhe – alles in Weiß.

Auf dem Weg zum großen Geräteraum rief ihn Leo.

»Was ist?«, fragte Pauly.

Leo kam den Flur herunter geschlendert. Sein Gesicht wirkte nachdenklich, was bei ihm nichts zu bedeuten hatte.

Pauly wartete ab, bis sein Chef vor ihm stand.

»Um zehn kommt Bacher«, sagte Leo. »Leg volles Gewicht in die Hackenschmidt.« Die Hackenschmidt war eine Trainingsmaschine, bei der man – in Rückenlage gegen eine verstellbare Polsterung gelehnt – mit Schultern, Armen und Beinen ein Gewicht hochziehen konnte.

»In Ordnung.« Pauly wollte sich umdrehen.

»He!« Leo tippte ihm kurz gegen den Oberarm. »Unten in der Sauna sieht's nicht gerade ordentlich aus!«

»Was abends nach meinem Weggang geschieht, geht mich nichts mehr an.«

»Du weißt genau, dass am Dienstag die Sauna blitzblank sein muss.« Leo strich sich über sein schwarzes Haar, das er mit Gel nach hinten gekämmt hatte.

»Überstunden sind nicht drin«, sagte Pauly.

»Okay, wir haben ein bisschen Schwierigkeiten, Nino.« Leo lächelte kalt.

»Ich mache meine Arbeit gut«, rechtfertigte sich Pauly.

»Dann ist ja alles bestens«, sagte Leo und schritt in seiner selbstgefälligen Art davon.

Das Telefon auf dem Nachttisch klingelte. Kim wurde aus einem kurzen Schlaf gerissen. Sie hatte sich, nachdem Pauly zur Arbeit gegangen war, wieder ins Bett gelegt. Ihre Hand tastete nach dem Hörer und holte ihn hinunter ins weiche Kissen. »Hallo?«, murmelte sie in die Sprechmuschel.

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