Ute-Maria Graupner - Wüste als Mahal

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Der Roman entführt in die Welt der Beduinen, wie sie nur Insider kennen. Er bietet mehr als eine ungewöhnliche Reise voller Abenteuer. In die Schilderung einer fremden Kultur ist eine romantische und erotische Liebesgeschichte verwoben. Das Dasein in der Natur gewährt überraschende Erkenntnisse, die das praktische Leben und das spirituelle Wachstum betreffen. Die Protagonisten sind durch ihr jeweilige Herkunft geprägt. Durch die Sichtweise des anderen tritt die eigene unbewusste Persönlichkeit hervor, und scheinbare Gegensätze erweisen sich als Einheit. Die Vermählung wird vollzogen.

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Die Stille der Nacht ist angenehm. Esthes lauscht und lauscht. Einfach nichts. Sie lauscht noch einmal. Jetzt stellt sich die Sicherheit ein, dass wirklich Stille herrscht. Sie kann sich den Lärm schon nicht mehr vorstellen, der sonst in ihren Kopf allabendlich dröhnt. Die weiße Frau hat diesmal ein Zimmer für sich allein. Sie lässt die Tür des Bungalows offen, so dass sie den Schein des fast runden Mondes sehen kann. Während der Nacht gibt es nur die wenigen Geräusche, die sein dürfen, ohne dass sie Esthes' Gefühl von Stille wieder wegnehmen. Ein paar Hunde, die bellen, und das Rauschen der Palmen vor der Tür. Endlich Frieden. Frieden muss aus der Stille geboren worden sein.

Nach der vierten Tasse dünnen Morgenkaffees und vielen Überlegungen, wie all die Wünsche der Frauen unter einen Hut gebracht werden können, steht Omar neben Esthes. Wie schon so oft ist er aufgetaucht, ohne dass jemand sein Kommen bemerkt hat. Klar, er hat ja die Pässe nicht, um die Gruppe für den Aufenthalt in der Wüste anzumelden. Und er braucht Geld, um die Lebensmittel für die Tour einzukaufen.

„Bis später, ich komme mittags vorbei und hole die Frauen ab, die meine Familie besuchen wollen", erklärt Omar beim Gehen mit dem Blick, den er stets zeigt, wenn er beschäftigt ist.

Der Vormittag ist Stille. Stille, Sand, Weite, endlich wieder hier Sein! Die wüstenerfahrene Europäerin durchstreift den Garten des Hotels, der ohne Zaun in hellgelbe Dünen übergeht. Der mehlartige Sand unter ihren Füßen ist fest, aber nicht hart. Kein Knirschen beim Auftreten, nur das Rauschen des Windes ist zu vernehmen. Eine bisher kaum bemerkte Spannung lässt nach. Gedanken werden weniger. Esthes kehrt zurück zu sich selbst. Jetzt kann sie spüren, was sie vermisst hat. Einfach zu sein und sich in Ruhe zu erleben. Die weißhäutige Frau setzt sich unter einen Rizinusbaum, öffnet vorsichtig eine getrocknete Samenkapsel und lässt die gemusterten Perlen durch die Handfläche tanzen. In der Ferne beobachtet sie, wie Dromedare aus einem Rinnsal ihr Wasser schlürfen. Hier fühlt sie sich selbst immer so nah.

Die Mädels kommen zurück. Sie waren auf dem Friedhof, in den Oasengärten und haben ein paar Sanddünen erklommen. Sie haben Beduinen beobachtet, die auf einem großen, weiten Platz ohne Schatten darauf warten, dass ein paar Touristen auf ihren Dromedaren eine kleine Tour durch die Dünnen machen möchten. Was man an einem Vormittag alles entdecken kann! Esthes hatte die Zielobjekte ihrer individuellen Erforschung der Region immer auf viele Tage verteilt, um den Genuss zu erhöhen. Entsprechend der Erlebnisfülle gibt es Fragen über Fragen. Nicht alle kann Esthes beantworten. Sie verspricht, sich bei den Guides kundig zu machen.

Eine schwatzende Gruppe von Frauen sitzt bei Salat und Suppe im Garten. Die Reisegruppe hatte ihren Tisch unter einen Baum gestellt, der trotz Mittagszeit einen großen Schatten bietet. Neben dem Stamm lehnt plötzlich Omar. Sein Gespür zum richtigen Zeitpunkt aufzutauchen ist erstaunlich. Alle brechen auf, um Familienbesuche bei Omar und seinem Freund Monji zu machen.

Der Weg durch die Oasengärten ist geprägt von der unendlichen, beständigen Stille. Die Europäerinnen und der langbeinige Beduine spazieren unter grünen Dächern der Dattelpalmen. Sie haben schon seit Jahrzehnten Schatten gespendet. Die Blätter der mannshohen Sträucher und der Grantäpfelbäume dämpfen die Geräusche des Dorfes. Kinderrufe, der Schrei eines Esels, das Meckern der Ziegen klingen wie die Hintergrundskulisse eines Spielfilms. Die Kühle und das leichte Dunkel des Schattens beruhigen die Gemüter. Auch zwischen Omar und Esthes breitet sich die Ruhe aus, die sie das gemeinsame Gespräch finden lässt. Die anderen der Gruppe können die Sprache zwischen dem sonderbaren Paar nicht verstehen. Esthes fühlt sich sicher.

Großmutter sei vor vier Monaten gestorben. Omars Stimme klingt gedämpft. Esthes weiß es schon lange. Er hätte es ihr nicht zu sagen brauchen. Schon vor einem halben Jahr bei seinem überraschenden Anruf, um Geld für eine Operation zu bitten, spürte sie, hier ging es um Leben und Tod. Diese Verantwortung wollte sie einfach nicht übernehmen. Sie empfand es als eine Zumutung, dass sie diejenige sein sollte, die mit Hilfe von Geld für eine OP eine derartige Last tragen sollte. Es war eines von den unzähligen Anforderungen an sie als Europäerin, nur weil sie Europäerin war. Eine von diesen vielen Situationen, in denen sie sich ungeliebt und nur benutzt fühlte.

Endlich kann sich Esthes davon befreien.

„Verstehst du, ich bin geflüchtet vor den immer größer werdenden Problemen, die du an mich heran getragen hattest! Jedes Mal, wenn es bei euch Schwierigkeiten gab, habe ich geholfen. Aber ihr müsst euer Leben auch ohne mich regeln können.“ Ihre Stimme klingt drängend und hinterlässt einen Unterton von Schmerz. Omar blickt auf seinen Weg. Der Kopf ist gesenkt, als ob er eine Fährte aufnehmen möchte.

„Es tut mir leid", flüsterte er kaum hörbar. Er habe nie dieses Gefühl auslösen wollen, dass sie die Verantwortung übernehmen müsse. Sie läge nicht bei ihr, sondern bei ihm. Esthes wirkt versöhnlich. Sie versucht, in dem gesenkten Haupt seine Augen zu treffen. Der Beduine starrt auf den Sandweg.

„Ich weiß jetzt, dass ich dich als selbstverständlich gesehen habe mit den materiellen Möglichkeiten einer Europäerin. Vorher hatte ich nicht erkannt, dass du in deinem Land selbst nicht viel besitzt.“ Omar wird still. Esthes bleibt ruhig. Der groß gewachsene Mann schaut sie von unten an, ohne seinen Kopf zu heben.

„Ich habe endlich verstanden, dass alles, was du für uns hier getan hast, von deiner Leistung abhing. Du musstest dafür arbeiten, organisieren, und deine Gaben sind auch dir nicht zugeflogen, wie ich immer dachte.“

Die ganze Enttäuschung in Esthes ist wieder laut, so dass ihre Stimme anschwillt.

„Du hast dich mit all den Existenzproblemen deiner Familie an mich gewendet, und ich glaubte tatsächlich, ich müsste sie für euch lösen.“ Energisch schüttelt sie den Kopf.

Der Palmenhain eröffnet den Blick auf den Wochenmarkt, dessen Faszination sich die Mädels nicht entziehen können.

„Oh, gehen wir auf den Markt", ruft Hilde.

„Ja, klar. Wenn ihr wollt.“ Esthes lächelt wieder.

Die Düfte und Farben der großen, leinenfarbigen Gewürzsäcke, die oben offen in rot, orange und gelb die Menschen anlocken, bilden eine farbliche Komposition mit dem Hellgelb des Sandbodens. Geschrei der Händler, die mit wiederholenden Worten ihre Ware anbieten, paaren sich mit hohen Frauenstimmen, denen Kritik und Strenge zu entnehmen ist. Billigkram, neben stark duftendem Räucherwerk zur Vermeidung von Familienkrach, Existenznöten und Krankheiten – Inshallah - und künstlich duftenden Seifen in auffälligem Rosa und Giftgrün. Die Europäerinnen haben die Gelegenheit arabische Frauen in ihren weiten, bunten Gewändern zu beobachten. Manche davon sind nur Stoffbahnen, die mit Fibel und Gürtel gehalten werden. Sie sind umrandet von farbigen Kopftüchern, die locker über das Haupt geschwungen sind, so dass die Haarpracht sichtbar ist und deren Schönheit erahnen lässt. Nein, hier sieht man keine Frauen ohne Kopfbedeckung, wie in den Städten, aber auch keinen Tschador, Hijab oder keine Burqa, die Verschleierungen der streng muslimischen Länder. Die alten Beduininnen lassen ihre Mischung aus weißen und hennaorange farbigen Haar unter den bunten Stoffen hervorleuchten. Die Männer haben ein Tuch um ihre Köpfe gewickelt. Es bewegen sich blaue und vor allem cremefarbige Tsheshhat in allen Etagen, je nach Größe der Beduinen, die ihn um ihren Kopf geschlungen haben, um gegebenenfalls ihr Gesicht gegen Sand und Wind zu schützen. Darunter tragen die Alten ihre Kadwarrahat, gewebte, Knöchel lange Gewänder, und die Jungen Jeans und Pullover.

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