Josef-Maria Gustavsohn - Chlorella 11/09

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Chlorella 11/09: краткое содержание, описание и аннотация

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Tim Janzen, Chef des renommierten Biotec-Unternehmens Carboxygen, hat einen Sack voller Probleme. Dabei hatte alles so gut angefangen: Vor Jahren war er in der Klimabranche als Hoffnungsträger gefeiert worden, hatte eine revolutionäre Idee gehabt, Klimagase zu entschärfen. Algen waren die Grundlage seines Erfolgs gewesen. Doch der Durchbruch bleibt aus. Janzen muss Messreihen und Ergebnisse fälschen, um weitere Fördermittel zu erhalten. Sebastian Wagner, sein Intimfeind aus Studienzeiten und fatalerweise Prüfer seines Projekts, heftet sich an seine Fersen, kommt ihm auf die Schliche und wird zur lebensbedrohlichen Gefahr für Janzen. In zunehmender Verzweiflung lässt er sich auf zwielichtige Typen ein, um das Schlimmste abzuwenden. Zudem setzt ihn seine Geliebte Kim, die umtriebige Managerin in einem Kosmetikkonzern, den Janzen mit seinen Algen beliefert, unter Druck. Nicht zu vergessen Anna, seine Frau, deren Liebe und Loyalität er endgültig zu verlieren droht. Am Ende einer turbulenten Woche ruhen seine letzten Hoffnungen auf der Teilnahme an einer Talkshow, die ihm Ruhm und Ansehen zurückbringen soll. Durch diese sieben entscheidenden Tage seines Lebens begleitet der Leser Tim Janzen, einen skurrilen Typen, einen Grenzgänger, einen Amoralisten, der sich niemals politisch korrekt verhält und zunehmend unberechenbar wird.

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„Natürlich, Mila, dürfen Sie bleiben. Erfüllen Sie mir im Gegenzug einen Wunsch? Kramen Sie bitte alles hervor, was Sie im Internet über Friedemann Michel finden. Ich bin Freitag wieder zurück und möchte dann von Ihnen informiert werden." „Natürlich", kicherte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Über ihre Schulter hinweg sah Janzen im Türrahmen Carl Reimer stehen, den Blick direkt auf ihn gerichtet. Er kannte Reimer aus dem Effeff, aber diesen Blick hatte er bei ihm noch nie gesehen. Ein Blick, mit dem man ein Stück Papier zerschneiden kann.

6

Zu all den Herausforderungen, vor denen sie standen, kam eine weitere hinzu. Janzen war zu einer Talkrunde bei besagtem Friedemann Michel eingeladen. Es sollte um den Bioreaktor gehen und um die Erfolge im Kampf gegen die Klimakatastrophe. So war das zumindest abgesprochen. Aber bei Michel konnte man nie wissen, woran man war. Für viele war die Teilnahme an den Talkrunden Sprungbrett für eine steile Karriere geworden. Der Moderator fühlte einem auf den Zahn, aber wenn der morsch war, dann konnte ein Besuch bei ihm auch schnell einem Todessprung gleichen.

Dabei war Friedemann Michel selber vor Jahren wegen gewisser Verfehlungen ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. An diesem medienwirksam ausgeweideten Spektakel damals hatte sich für Janzen einmal mehr gezeigt, wie sehr Fehltritte bestimmender Teil des Lebens sind. Was wäre, wenn sich das Gute nicht über die schändlichen Machenschaften erheben könnte? Dann würde das Leben nicht auf zwei Beinen stehen und keinen festen Abdruck hinterlassen. Alles wäre dann banal und langweilig, dachte Janzen, als ihm die Sache von damals wieder ins Gedächtnis schoss.

Grimmig hatte Friedemann Michel immer alle attackiert, die seiner Meinung nach den rechten Pfad verlassen hatten oder durch ihr Reden und Handeln Gefahr liefen, ihn zu verlassen. Friedemann Michel war für jeden erkennbar überzeugt, immer auf der richtigen Seite zu stehen. Braungebrannt und mit gewelltem Haar war er zornig und bei seinen Gesprächspartnern gefürchtet. Zornig wie der mittelalterliche Inquisitor. Dennoch geschah das Unglaubliche. In fetten Lettern schoss die Presse: „Orgie im Berliner Hotel – Moderator verschnupft.“ Der strenge Moralist, Hüter von Anstand und guten Sitten, war besinnungs- und orientierungslos randalierend, mit offener Hose und Kokain in der Nase vom Sicherheitspersonal aus einer Hotelsuite abgeführt und den Sittenwächtern und allen Guten zum Fraße vorgeworfen worden. Was war passiert? Nach und nach kam das Dunkle dieser Geschichte ans Licht. Danach bezog der prominente Gast abends die Hotelsuite schon in Champagnerlaune. Wodka muss wohl auch eine Rolle gespielt haben.

Man hatte vorher einen kleinen Fernsehpreis gefeiert und Friedemann Michel war in aufgekratzter Stimmung, als er das Hotel betreten hatte. Kurze Zeit später wunderten sich Hotelgäste über das Defilee langhaariger junger Frauen, in denen einige der Gäste eine russische Herkunft zu erkennen glaubten. Stöckelschuhe, High Heels, enganliegende bunte Kleider und Röcke. Kiloweise Make up und dicker Lippenstift. Wer es wohlwollend meinte, glaubte in der Schar eine Gruppe Models zu erkennen, die zum Fotoshooting aufliefen. Die Frauen steuerten den gläsernen Aufzug an und kamen dann später deutlich derangiert mit verschmiertem Make-up in zögerlichem Abstand hinter unserem Moderator wieder heraus, den drei Sicherheitsleute in Gewahrsam genommen hatten. Für die Gruppe Hostessen reichten zwei Sicherheitskräfte, die die Frauen vor sich hertrieben und Ausbrecherinnen immer wieder einfangen mussten. Zwischen Auftritt und Abgang der Frauen, die, wie später bekannt wurde, aus einem Berliner Edelbordell stammten, waren gerade mal zwei Stunden vergangen. Zwei Stunden, die es in sich hatten.

Der Fernsehmann beteuerte später bei jeder Gelegenheit seine Unschuld und juristisch ging die Sache schließlich für ihn auch glimpflich aus. Lediglich der Drogenmissbrauch lag zur Anklage vor und das Gericht verurteilte ihn als Ersttäter zu einer Gefängnisstrafe auf Bewährung und zur Zahlung einer nicht unerheblichen Geldsumme. Das Hotel verzichtete aus Imagegründen auf juristische Schritte und ließ die völlig demolierte Suite nach einer großzügigen Spende des Übeltäters an ein Berliner Hospiz von polnischen Spezialisten wieder in den Ausgangszustand bringen. Jugendstilambiente mit Imitaten antiker Fresken an den Wänden. Man vermutete, der Moderator hätte über sein Umfeld das Gerücht lanciert, dass sich der Geschädigte einer Talkrunde, die schon mehr als ein halbes Jahr zurücklag, an ihm hatte rächen wollen. Das Gerücht war auf jeden Fall in der Welt. Nach und nach wuchs Gras über die Sache und Friedemann Michel erreichte später, nachdem er für mehr als ein Jahr von den Bildschirmen verschwunden war, als gefallener Engel wieder höchste Einschaltquoten.

Das Gerücht besagte, dass irgendein Vorstandssprecher irgendeines Energiekonzerns, der in einer seiner Sendungen aufs Glatteis geführt worden war, hinter der Sache gesteckt hätte. Eigenartig, Janzen konnte sich nicht mehr an seinen Namen erinnern. Angetreten sein soll er in dem Glauben, für die Entwicklung innovativer Umweltstrategien gelobt und dazu befragt zu werden. Woran sich Janzen erinnerte, war, dass das Unternehmen mit großzügig gewährten Landesmitteln ein Gezeitenkraftwerk an der Nordseeküste installiert und damit imageträchtig seinen Ökostromanteil gesteigert hatte. Wie aus dem Nichts aber sah sich der steif in Anzug, Weste und hochmütigem Gehabe angetretene Vorstandssprecher unvermutet massiven Attacken des Moderators ausgesetzt. Das Unternehmen hatte kurz vor der Sendung einen Antrag gestellt, aus unzugänglichen Lagerstätten Erdgas mittels einer umweltriskanten Methode zu gewinnen.

Beim Wort „Fracking“ hatte der Moderator das Gesicht zu einer diabolischen Maske verzerrt. Die Zuschauer hatten seinen Schmerz gespürt. Bei dem Verfahren sei nicht auszuschließen, dass Methan ins Grundwasser gelangen könne, war die Anklage des Moderators. Wie das Unternehmen dazu stehe, wollte Friedemann Michel wissen, dass durch Fracking – erneuter Schmerz im Gesicht des Moderators - sogar im Leitungswasser Erdgas nachgewiesen werde, ja zum Teil in solch großen Mengen, dass man das Trinkwasser mit einem Feuerzeug in Brand setzen könne. Der Befragte nestelte an seiner Krawatte herum und konnte nur einsilbig antworten. Als ihn der Moderator immer weiter in die Ecke drängte, musste sich auch beim letzten Zuschauer der Verdacht einschleichen, dass das Verfahren wohl dem Konzern nutzen könne, nicht aber dem besorgten Bürger. Kurz nach der Sendung wurden alle Frackinganträge in Deutschland zunächst einmal abgewiesen und der Energiekonzern musste seine bereits durchgeführten Bohrungen abbrechen und die Bohrlöcher wieder schließen.

Wie das jetzt alles mit der Koksorgie des Moderators zusammenhing, dazu gab es in den bunten Blättern wirre Enthüllungsthesen. Klatsch und Tratsch beim gläsernen Blick in den Bierschaum am Tresen. Ein Kellner sei bestochen worden, Friedemann Michel auf dem Fest zum Fernsehpreis ein paar Tropfen ins Glas zu geben. Die Prostituierten aus dem Berliner Bordell sollten sich nach einem Anruf zu einer bereitgestellten Stretchlimousine begeben und ausgestattet mit ein paar Flaschen Champagner und einem Briefchen Kokain die Hotelsuite eines Prominenten in der dritten Etage ansteuern. Dort sollten sie ihn nach Strich und Faden verführen, es dürfe dabei auch einiges zu Bruch gehen. Diskretion sei nicht das Ziel, sondern das Gegenteil. Friedemann Michel sollte in aller Öffentlichkeit der Spiegel vorgehalten werden. Gerüchte natürlich. Aber so schön, dass man es für den Extrakt der reinen Wahrheit hätte halten können.

Janzen selber verfolgte die Geschichte, mehr noch, sie zog ihn magisch an. Und er war in Grenzen empört. Empört vor allem über die heuchlerische Meute, deren laute Schreie für ihre eigene Aufrichtigkeit stehen sollten. Je lauter der Schrei desto größer die Aufrichtigkeit, so schien es ihm. Er selber verspürte die Magie, die von dem Thema ausging. Ein Sog aus der Tiefe seines Ozeans, das von Monstern bevölkert war, die noch kein Mensch gesehen hatte. Rote Vorhänge, rote Lampen, Leuchten und Laternen waren für ihn Signale, Schlüsselreize, die das tief in ihm verborgene Dunkle anrührten und beleuchteten. Die Dämonen in den Tiefen des Ozeans weckten.

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