Wolfgang Brylla - Der späte Besucher

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Es ist schon spät, als es an Türe der Coaching-Praxis läutet. Draußen steht ein Mann und bittet um Einlass. So beginnt eine ungewöhnliche Geschichte über das Suchen und Versuchen, das Verlieren und Wiederfinden, über die Liebe, Vergänglichkeit und Quantenphysik. Sie erzählt vom Leben, vom Sterben und einer Reise zu sich selbst, die Albert, den neurotischen Romanhelden, von Düsseldorf über Lissabon an die Ostalgarve zu den Menschen im «gelben Café» führt. Auf seinen langen Spaziergängen durch das herbstkalte Düsseldorf verschwimmen dabei die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Erinnerungen an seine Kindheit und deren traumatisierende Erlebnisse mischen sich mit denen seiner Jugend in Düsseldorf, wo er in den Kneipen der Ratinger Straße zwischen Punks und Künstlern mit seinem ersten Ausbruchsversuch scheiterte. In dem kleinen Städtchen Tavira an der Ostalgarve beginnt er, zu sich selbst zu finden. Dort trifft er im «Gelben Café» Menschen, durch die er erfährt, was es heißt, sich selbst anzunehmen. Sie lehren ihn auf ganz unterschiedliche Weise, hinter die Wand seiner eigenen Fassade zu schauen und diese gleichzeitig als notwendiges Schutzschild anzuerkennen. Dabei macht er teils schmerzhafte Erfahrungen, die ihm helfen, von seinem Weg aus Angst und Hoffnungslosigkeit in ein neues Leben der Selbstachtung zu finden.

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Der Tag, an dem er sich zu dem Seminar auf den Weg machte, kam viel schneller, als erwartet. Der Wetterbericht für Süddeutschland war Unheil verkündend und Albert konnte sich auf eine von Eisglätte und Schneetreiben begleitete Fahrt einstellen. Doch das machte ihm als geübtem Autofahrer wenig aus. Es war das Ziel seiner Reise, welches ihm Magenschmerzen bereitete, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Er hatte Krämpfe und sein Darm befand sich auf höchster Aktivitätsstufe. Noch nie hatte er eine solche Veranstaltung mitgemacht. Im Gegenteil, er hatte sich bisher immer abfällig über diese armen Menschen geäußert, die so was nötig hatten. Nicht, dass er sie verachtet hätte. Er war ja tolerant. Da war z.B. die sehr attraktive junge Kollegin gewesen, die regelmäßig zum Familienstellen fuhr oder der alte Bauzeichner, der nach einem Herzinfarkt zu meditieren angefangen hatte. Aber die waren inzwischen nicht mehr in der Firma. Nein, er verachtete sie nicht. Er empfand es nur als Schwäche und war stolz darauf, dass er so etwas nicht nötig hatte. Er erbrachte stets seine Leistung, hatte beruflichen Erfolg und die Unzufriedenheit trank er sich aus dem Kopf. So funktionierte sein Leben seit vielen Jahren, ohne dass er gewahr wurde, dass irgendetwas dabei war, aus dem Ruder zu laufen. „Das Glückssaufen", wie er es nannte, wenn er mit einem Zug eine Flasche Bier leerte und die betäubende Wirkung in sich aufsteigen spürte, funktionierte immer seltener, während die Gefühle von Angst und Traurigkeit immer häufiger und länger bei ihm verweilten. „Noch habe ich aber alles im Griff", sagte er mit zweifelhafter Überzeugung. „Also warum diese Fahrt durch den Schnee?"

Das mulmige Gefühl quälte noch seinen Bauch, als er seinen Wagen auf den Parkplatz des Tagungshotels steuerte, welches in einer ehemaligen Kurklinik untergebracht war. Die Fahrt hatte ihn durch dichtes Schneetreiben geführt, was seine höchste Aufmerksamkeit erfordert hatte, so dass er kaum an das Seminar zu denken brauchte. Doch jetzt, als sein Wagen zum Stillstand kam, fühlte er sich wie ein verängstigtes Kind. Da er sich solch eine Angst nicht zugestehen konnte, deutete er das als Widerstand gegen das Seminar und die Menschen dort. Er schaute zum Eingang und überlegte, doch noch umzudrehen. Irgendwo ein Hotel suchen, an der Bar etwas trinken, schlafen und am nächsten Tag zurück fahren, das wäre die erleichternde Alternative. Hinter ihm fuhr ein weiteres Fahrzeug auf den verschneiten Parkplatz. Eine Frau und ein Mann stiegen lachend aus dem Wagen. Wie alberne Kinder bewarfen sie sich mit Schnee, bevor sie den Kofferraum öffneten und zwei Koffer herausholten. Er beobachtete die beiden und fand sie übertrieben fröhlich. „Mach, dass du hier wegkommst," sagte eine Stimme in ihm. „Wenn die hier alle so drauf sind, weißt du ja schon, was das für ein Mist wird.“ Also aufbrechen, umkehren und fliehen? „Welch ein Unsinn, jetzt wieder zu fahren,“ machte er sich Mut und versuchte, sich alle schwierigen Situationen ins Gedächtnis zu rufen, die er bisher bestanden hatte. Da gab es viele, aber jetzt wollten ihm keine einfallen. Noch ein Wagen rollte auf den Parkplatz und hielt neben dem seinen. Es war ein kleiner Fiesta, aus dem schon bald eine Frau mit roter Pudelmütze und langen lockigen Haaren ausstieg. Sie sah ihn im Auto sitzen und lächelte kurz. Ihre Augen strahlten, als sie zu ihm hineinschaute. Sie griff über die Rückenlehne des Beifahrersitzes und holte eine kleine Reisetasche von der Rückbank. „Wahrscheinlich tut es die Kofferraumtüre bei der alten Kiste nicht mehr,“ dachte er und schaute der Frau hinterher, wie sie, die Tasche in der Hand, durch den Schnee in Richtung des Tagungshauses stapfte. Ohne das warme Gefühl in seiner Brust bewusst wahrzunehmen, sagte sich Albert: „Also los. So schlimm wird es schon nicht werden", und stieg aus dem inzwischen kalten Auto aus. Er musste sich anstrengen, seine Reisetasche aus dem Kofferraum zu hiefen, denn die zwei Sixpacks Altbier, die er vorsorglich dort verstaut hatte, verliehen dem Gepäck zusammen mit den übrigen Sachen ein ordentliches Gewicht.

An der Rezeption angekommen, hatte die Frau bereits eingecheckt. Er sah die rote Pudelmütze um eine Ecke verschwinden und blickte ihr nach, bis das Räuspern des Portiers ihn in die Wirklichkeit zurückrief. Hinter ihm warteten schon zwei weitere Teilnehmer. Albert sagte, dass er ein Zimmer reserviert hätte, wobei er viel zu leise sprach, so dass der Portier nachfragen musste. Als er schließlich seinen Zimmerschlüssel in der Hand hielt, bewegte er sich wie im Traum zum Speisesaal, so dass der Portier ihm hinterherrufen musste, dass er in die andere Richtung gehen und den Aufzug zur zweiten Etage nehmen sollte, wo sein Zimmer lag. Albert war das ungemein peinlich. Alle konnten sehen, wie durcheinander er war. Fehler zu machen, und das ganz öffentlich, war für ihn immer eine schmerzhafte Blamage. Er fürchtete, alle würden ihn anstarren, lachen oder abwerten. Am liebsten wäre er im Boden versunken oder einfach wieder nach draußen gegangen, ins Auto gestiegen und losgefahren. Dabei bemerkte er gar nicht, dass niemand auf ihn achtete. Stattdessen stand er vor der Aufzugtüre und wartete mit einem Mann zusammen, bis sich der Aufzug durch quietschende Geräusche bemerkbar machte. Der Mann lächelte ihm zu. Er mochte in Alberts Alter sein und sah auch nicht so ganz glücklich aus, wie Albert fand. Er lächelte unsicher zurück und sie bestiegen gemeinsam den Aufzug. „Auch zum ersten Mal hier?", fragte der Mann. Albert nickte und brummte ein „ja". „Meine Frau hat mir das Seminar zu Weihnachten geschenkt. Sie meint, es würde mir gut tun", sagte der Mann mit einem leichten Zweifel in der Stimme, und Albert fand das beruhigend. „Ich heiße übrigens Helmut. Bei solchen Seminaren duzt man sich ja wohl,“ setzte er unsicher hinzu, als er Alberts Gesichtsausdruck sah. Der andere war also auch nicht aus Überzeugung hier. „Tut man wohl,“ erwiderte Albert. „Ich heiße Albert. Mal sehen, was das hier bringt." So verabschiedete er sich und lächelte dem anderen zu. Nachdem beide die Nummern Ihrer Schlüsselanhänger studiert hatten, bewegten sie sich in unterschiedliche Richtungen auf dem langen Gang. „Bis morgen", rief der andere und winkte. Auch er schien froh, einen Gleichgesinnten gefunden zu haben. Albert nickte noch einmal und suchte seine Zimmernummer.

Der Raum war klein, gemütlich und mit hellen freundlichen Möbeln ausgestattet. Das war schon mal in Ordnung. Seine innere Anspannung löste sich langsam. Mit einem Bier, welches er dem einen Sixpack entnahm, half er seinen guten Gefühlen nach. Die Bilder an der Wand zeigten Darstellungen von Lichtwesen und weißen Wasserfällen, was er als eher kitschig oder vielmehr lächerlich empfand. „Kinderkram", dachte er. Immerhin waren die Bilder schöner als die schwarzhaarigen, leicht bekleideten Carmens oder die in grellen Farben dahingepinselten Landschaften, die man an den Wänden vieler Hotelzimmer vorfand.

Albert war am Abend vor dem Seminar angereist, um sich ein Bild zu machen. Wovon wusste er nicht, aber er fühlte sich sicherer, wenn er sich in Ruhe auf alles einstellen konnte. Er machte sich gerne vorher ein Bild. „Warum mache ich das", fragte er sich? „Vielleicht, weil ich so die Möglichkeit habe, doch noch abzuhauen, ohne dass es auffällt. Wenn das Seminar schon begonnen hat, wäre es peinlich." „Nur nicht negativ auffallen", dachte er bitter. Wie viel Stress hatte es ihm schon bereitet, zu leben, ohne Stellung zu beziehen und aufzufallen? „Mein Leben besteht aus Absicherungen", dachte er und fühlte Brechreiz aufsteigen, bis sich die Spucke in seinem Mund zusammenzog. War er deshalb hier? „Ich bin halt so", sagte er wie zu seiner Entschuldigung. Aber vor wem entschuldigte er sich? Wieder fühlte er den Brechreiz, doch diesmal meinte er, darin eine gehörige Portion Wut zu erkennen.

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