20.
Den Tempel auf dem Kapitol und das Pompeiustheater ließ ich mit gewaltigem Aufwand wiederherstellen, ohne eine Inschrift mit meinem Namen.
Die Wasserleitungen, die an vielen Stellen wegen ihres Alters schon schadhaft geworden sind, ließ ich wiederherstellen, und die Leitung, die Marcia genannt wird, habe ich auf das doppelte Fassungsvermögen erweitert, indem ich eine neue Quelle zuleiten ließ.
Das Forum Iulium und die Basilica, die sich zwischen dem Castor- und dem Saturntempel befindet, Bauten, die von meinem Vater begonnen und fast zu Ende geführt worden waren, habe ich vollendet. Als diese Basilica durch einen Brand zerstört wurde, habe ich ihren Grundriß erweitert und unter dem Namen meiner Söhne erneut mit ihrem Bau begonnen.
Falls ich sie zu meinen Lebzeiten nicht vollenden kann, habe ich angeordnet, dass sie von meinen Erben fertiggestellt wird.
82 Göttertempel habe ich in Rom auf Senatsbeschluß wiederherstellen lassen, als ich zum 6. Mal Konsul war (28 v.Chr.), und habe keinen dabei ausgelassen, der zu diesem Zeitpunkt reparaturbedürftig war.
In meinem 7. Konsulat (27 v.Chr.) ließ ich die Via Flaminia von Rom bis Arminium sowie alle Brücken ausbessern, ausgenommen die Mulvische und die Minucische.
21.
Auf Privatgrund und aus der Kriegsbeute erbaute ich den Tempel des Mars Ultor und das Augustusforum.
Das Theater am Apollotempel ließ ich auf einem Grund erbauen, der großenteils aus Privathand aufgekauft war. Es soll den Namen meines Schwiegersohnes Marcus Marcellus tragen.
Weihgeschenke aus der Kriegsbeute ließ ich auf dem Kapitol, im Tempel des vergöttlichten Iulius, im Apollotempel, im Heiligtum der Vesta sowie im Tempel des Mars Ultor darbringen, die mich etwa 100 Millionen Sesterzen gekostet haben.
An Kranzgold habe ich in meinem 5. Konsulat (29 v.Chr.) 35.000 Pfund Gold, das von den Städten und Gemeinden Italiens zu meinen Triumphen zusammengebracht worden war, zurückgewiesen.
Auch später nahm ich, so oft ich zum Imperator ausgerufen wurde, kein Kranzgold an, das mir von den Stadt- und Landgemeinden ebenso freigebig wie früher gespendet wurde.
22.
Dreimal habe ich in meinem Namen Gladiatorenspiele veranstaltet und fünfmal im Namen meiner Söhne oder Enkel. Bei diesen Spielen kämpften etwa 10.000 Mann.
Zweimal bot ich in meinem Namen dem Volk ein Kampfspiel mit Wettkämpfern, die man von überall her zusammengebracht hatte, und das dritte Mal im Namen meines Enkels. Sonstige Spiele habe ich viermal in meinem eigenen Namen veranstaltet, stellvertretend für andere Beamte 23 Mal.
Für das Kollegium der Quindecemviri habe ich als Oberhaupt dieser Priesterschaft mit meinem Amtskollegen Marcus Agrippa unter dem Konsulat des Gaius Furnius und Gaius Silanus (17 v.Chr.) die Säkularfeiern abhalten lassen.
Zum 13. Mal Konsul (2 v.Chr.), habe ich erstmalig die Marsspiele veranstaltet, die darauf in den folgenden Jahren auf Senatsbeschluß und auf ein Gesetz hin von den Konsuln ausgerichtet wurden.
Tierhetzen mit afrikanischen Tieren habe ich für das Volk in meinem Namen oder in dem meiner Söhne und Enkel im Circus, auf dem Forum oder im Amphitheater 26. Mal abgehalten, wobei etwa 3.500 Tiere getötet wurden.
23.
Das Schauspiel einer Seeschlacht gab ich dem Volk jenseits des Tiber, dort, wo sich nun der Hain der Caesaren befindet. Dazu wurde das Erdreich 1800 Fuß in der Länge und 1200 Fuß in der Breite ausgehoben.
Dabei trafen 30 rammspornbewehrte Zwei- und Dreiruderer und eine noch größere Anzahl kleinerer Schiffe im Kampf aufeinander. Auf diesen Schiffen befanden sich als Kämpfer, außer den Ruderknechten, etwa 3000 Mann.
24.
In den Tempeln aller Städte der Provinz Asia habe ich als Sieger die wertvollen Gegenstände wieder aufstellen lassen, die der, mit dem ich Krieg führte, durch Tempelraub in seinen persönlichen Besitz gebracht hatte.
Standbilder von mir (zu Fuß, zu Pferde und auf Viergespannen) gab es aus Silber etwa 80 in der Stadt.
Diese ließ ich entfernen und aus der daraus erlösten Summe goldene Weihgeschenke im Tempel des Apollo aufstellen, und zwar in meinem Namen und im Namen derer, die mir mit diesen Statuen Ehre erwiesen hatten.
25.
Das Meer habe ich von Seeräubern befreit. In diesem Krieg habe ich 30.000 Sklaven gefangen genommen, die ihren Herren entlaufen waren und Waffen gegen den Staat ergriffen hatten und habe sie ihren Herren zur Bestrafung übergeben.
Ganz Italien hat mir den Gefolgschaftseid aus freien Stücken geleistet und mich für dem Krieg, in welchem ich bei Actium gesiegt habe, ausdrücklich als Führer gefordert.
Den gleichen Eid haben die Provinzen Gallien, Spanien, Afrika, Sizilien und Sardinien geleistet.
Etwa 170 Priester und mehr als 700 Senatoren kämpften damals unter meinen Feldzeichen, darunter 83, die entweder vorher oder nachher bis zu dem Tag, an dem ich dies schreibe, Konsuln gewesen waren.
26.
Die Gebiete aller Provinzen des römischen Volkes, die Volksstämme zu Nachbarn hatten, und nicht unserem Befehl gehorchten, habe ich vergrößert.
Die gallischen und spanischen Provinzen, ebenso Germanien habe ich befriedet, ein Gebiet, das der Ozean von Gades bis zur Mündung der Elbe umschließt.
Ich ließ die Alpen von der Gegend, die an der Adria liegt, bis zum Tyrrhenischen Meer befrieden, wobei kein Volk widerrechtlich bekriegt wurde.
Meine Flotte segelte von der Mündung des Rheins über den Ozean nach Osten bis zum Land der Kimbern, wohin weder zu Lande noch zu Wasser bis zu diesem Zeitpunkt ein Römer gekommen ist.
Die Kimbern, Charyden, Semnonen und andere germanische Völker dieser Gegend, erbaten durch Gesandte, meine und des römischen Volkes Freundschaft.
Auf meinen Befehl und unter meiner Führung, wurden zur selben Zeit zwei Heere gegen Äethiopien und dasjenige Arabien geführt, welches "das Glückliche" genannt wird und viele Truppen beider Völker wurden in offener Schlacht niedergemacht und mehrere Städte eingenommen.
In Aethiopien gelangte man bis zur Stadt Nabata, die bei Meroe liegt.
In Arabien drang das Heer bis ins Gebiet der Sabäer vor, bis zur Stadt Mariba.
27.
Ägypten habe ich dem Herrschaftsgebiet des römischen Volkes hinzugefügt.
Obwohl ich Großarmenien zur Provinz hätte machen können, nachdem König Artaxias getötet wurde, wollte ich lieber, dem Beispiel unserer Vorfahren folgend, als Königreich dem Tigranes, dem Sohn des Königs Artavasdes und Enkel des Königs Tigranes, durch Tiberius Nero übergeben, der damals mein Stiefsohn war.
Und dasselbe Volk, das später abfiel und einen Aufstand unternahm, habe ich, nachdem es durch meinen Sohn Gaius unterworfen worden war, dem König Ariobarzanes, dem Sohn des Mederkönigs Artabazes, zur Herrschaft überlassen und nach dessen Tod, seinem Sohn Artavasdes.
Als dieser ermordet wurde, sandte ich Tigranes, der dem armenischen Königsgeschlecht entstammte, in dieses Reich. Alle Provinzen, die sich von der Adria aus nach Osten erstrecken, und Kyrene, das schon zum größten Teil von Königen in Besitz genommen worden war, und die vorher schon im Sklavenkrieg besetzten Inseln Sizilien und Sardinien habe ich zurückerobert.
28.
Ich legte Veteranenkolonien in Afrika, Sizilien, Makedonien, den beiden Provinzen Spaniens, Achaia, Kleinasien, Syrien, der Gallia Narbonensis und in Pisidien an.
Italien erhielt 28 auf meinen Befehl gegründete Kolonien, die zu meinen Lebzeiten bereits dicht besiedelt waren.
29.
Zahlreiche Feldzeichen in Spanien, Gallien und Dalmatien, die durch andere Feldherrn verloren wurden, habe ich nach dem Sieg über die Feinde zurück gewonnen.
Die Parther habe ich gezwungen, mir Beute und die Feldzeichen dreier römischer Legionen zurückzugeben und demütig flehend die Freundschaft des römischen Volk zu erbitten.
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