Norman Dark - Pesthauch über Venedig

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Pesthauch über Venedig: краткое содержание, описание и аннотация

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Venedig damals und heute im Griff der schrecklichen Seuche. Historische Fakten werden mit mehreren Erzählebenen verknüpft. Rebecca aus San Francisco wartet vergeblich auf ihren Bruder Joshua. Als sie den Carabienere Fabrizio kennenlernt, der ein Geheimnis birgt, wird die Verwirrung noch größer. Im Laufe ihres Aufenthalts erfährt sie viel von der Geschichte und den Legenden der Lagunenstadt. Zeitgleich spielt sich ein Drama auf der verfluchten Insel Poveglia ab, das junge, britische Touristen betrifft. Und dann gibt es da noch den Händler Renuccio, den Gondoliere Amadeo, den Lebemann Girolamo u.v.a.

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Ottaviano war die Schneidertochter zu keusch und sittsam. Er mochte keine unterwürfigen Frauen, die kaum den Blick zu heben wagten. Da war Giovanna, eine Hure, die ihre Kundschaft in Hauseingängen in der Nähe fand, ein ganz anderes Kaliber. Sie strahlte Sinnlichkeit aus jeder Pore ihres Körpers, und ihre Blicke waren verheißungsvoll und lockend. Ganz zu schweigen von dem Sinnesrausch, den ihm ihre Lenden boten. Ottaviano konnte nicht genug von ihr bekommen und nutzte jeden Besuch bei Schneider Matteo für ein Schäferstündchen. Doch die unbeschwerte Zeit sollte bald ein abruptes Ende finden, denn der Schwarze Tod sollte siegreichen Einzug in die Lagunenstadt nehmen.

Rebeccas Großeltern, Ezra Cavaglieri und seine Frau Rachel, hatten im „Chatzer“, wie die venezianischen Juden ihr Ghetto nannten, eine Druckerei unterhalten und herrliche Kunstbücher hergestellt. Wo Jahrhunderte lang deutsche, italienische, spanische und orientalische Juden friedlich zusammengelebt hatten. Die Entstehung des Ghettos ging auf den Anfang des 15. Jahrhunderts zurück. Obwohl es nie Pogrome oder Verfolgungen der Einwanderer mit jüdischem Glauben in Venedig gegeben hatte, war das Verhältnis der Venezianer zu ihnen mitunter schwierig. Um einer fortschreitenden antisemitischen Stimmung entgegenzuwirken, erließ der Doge im März 1516 ein Dekret, das noch Jahrhunderte gültig sein sollte: Die Juden sollten künftig ausschließlich auf der kleinen Insel Getto wohnen, deren Name sich wohl auf die dort ehemals ansässige Gießerei bezog. Die zwei Brücken, die auf die Insel führten, wurden nachts durch Tore verschlossen und erst morgens beim Läuten einer Glocke wieder geöffnet. Die Wächter ließen niemanden heraus und nicht hinein. Eine Ausnahme bildeten Ärzte, die den Nachweis zu erbringen hatten, zu einem Kranken gerufen zu werden.

Erst 1797 sollten die französischen Truppen auf Anordnung Napoleons die Befreiung bringen, woraufhin die Menschen auf dem Campo tanzten und Napoleon bejubelten. Dort hatten sich noch im Jahrhundert zuvor bis zu fünftausend Menschen auf begrenztem Raum gedrängt. Später sollte es aber auch positive, romantische Eindrücke für das Gebiet geben. So hatte Rainer Maria Rilke am Ende des 19. Jahrhunderts das Ghetto als einen Ort der Spiritualität bezeichnet.

Frühjahr 1943

Selbst nach Verabschiedung der sogenannten Rassengesetze verblieben viele Juden 1938 noch im Ghetto. Als im September 1943 die Nazis kamen, lebten noch tausendzweihundert dort. Ezra und Rachel Cavaglieri wollten zunächst gemeinsam fliehen, doch Ezra hatte andere Pläne. Er hatte aufmerksam die Presse verfolgt. Auch die Radiomeldungen, die darüber berichteten, was seit 1933 in Deutschland los war. Das Unheil war schleichend gekommen. Als die italienischen Juden aus den öffentlichen Ämtern entlassen wurden und ihre Berufe nicht mehr ausüben durften, wuchs die Sorge um die weitere Entwicklung in Venedig. Ingenieure, Anwälte und Ärzte waren arbeitslos. Selbst die Lehrer an den Schulen und die Professoren an der Universität durften dort nicht mehr tätig sein. Mit der Verschleppung der römischen Juden durch die Nazis war für Ezra der Zeitpunkt gekommen, seine Familie in Sicherheit zu bringen.

»Unsere Tage hier sind gezählt«, sagte er zu seiner Frau Rachel, »wir stehen nicht einmal mehr im Telefonbuch. Eigentlich gibt es uns gar nicht mehr.«

»Wo sollen wir denn nur hin? Die Kleine hat sich gerade erst an die neuen Schulverhältnisse gewöhnt. In der neu eingerichteten Schule hier im Ghetto sind die Klassen sehr klein. Mitunter gibt es nur fünf Schüler. Und sie werden von hervorragenden Lehrkräften wie Professoren unterrichtet, die nicht mehr an die Universität dürfen.«

»Und wir dürfen nicht einmal mehr an den Lido, und man hat uns verboten, ein Radio zu besitzen. Ich habe mich mit Leuten in Verbindung gesetzt, die uns helfen werden, das Land zu verlassen. Die einzige Verbindung zwischen Venedig und dem Festland führt über die Eisenbahn- und Autobrücke, und ich habe erfahren, dass Eisenbahner im Widerstand tätig sind und bei der Rettung von Flüchtlingen behilflich sind. Ich würde vorschlagen, du gehst mit dem Kind schon einmal vor in die Schweiz.«

»Und was ist mit dir?«

»Ich komme später nach oder hole euch zurück, wenn der ganze Spuk hier vorbei ist.«

»Nein, wir gehen nicht ohne dich!«, schrie Rachel verzweifelt auf.

»Sei doch vernünftig. Wenigstens ihr sollt außer Gefahr sein. Du kennst doch mein schwaches Herz. Eine solch anstrengende Reise würde ich vielleicht nicht überleben.«

»Wenn du hier bleibst, überlebst du es vielleicht auch nicht. Außerdem machen diese Leute es bestimmt nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit. Ich nehme an, sie lassen es sich teuer bezahlen.«

»Sie nicht, denn sie handeln aus reinem Idealismus, aber die Schleuser, die die Leute außer Landes bringen.«

»Glaubst du, man kann ihnen vertrauen? Es gibt bestimmt auch Spitzel unter ihnen, die für die Deutschen arbeiten.«

»Uns bleibt keine andere Wahl. Mir fällt es auch nicht leicht, alles, was ich mir hier erarbeitet habe, aufzugeben. Doch in diesen Zeiten geht es ums nackte Überleben.«

Rebecca kamen jedes Mal die Tränen, wenn sie daran dachte, was ihre Mutter über die damalige Zeit erzählt hatte. Esther und Rachel waren zwar mit der Bahn in Sicherheit gebracht worden, aber an der Schweizer Grenze zunächst abgewiesen worden. Schließlich landeten sie in einem Internierungslager, in dem sie einige Monate verbrachten. Für ein kleines Mädchen keine schöne Erfahrung in seiner Kinderzeit.

Nach Kriegsende war Rachel mit Esther zurück nach Venedig gekommen. Aber alles hatte sich furchtbar verändert. Ezra war nur drei Wochen nach ihrer Abreise an einer Herzattacke verstorben, weil er sich so sehr über die Deportationen aufgeregt hatte. Selbst vor Säuglingen, Alten, Rabbinern und Patienten aus den Krankenhäusern und Psychiatrien hatte man nicht Halt gemacht. Insgesamt waren über zweihundert Juden aus dem Ghetto in die Konzentrationslager verschleppt worden. Keiner war von dort zurückgekehrt.

Die Druckerei existierte nicht mehr, und das Haus war kaum wiederzuerkennen. Freunde und Bekannte waren verschwunden. Tief enttäuscht hatte Rachel ihrer Heimatstadt den Rücken gekehrt und nie wieder einen Fuß auf deren Boden gesetzt. Nach einem Umweg über Mailand war sie Ende der vierziger Jahre in die USA ausgewandert. Ein entfernter Verwandter hatte für sie die Bürgschaft übernommen. In New York hatte Esther später ihren Mann Simon kennengelernt. Er glaubte, ihr mit dem Kauf der Wohnung in ihrer alten Heimat einen Gefallen zu tun, doch Esther verspürte ebenso wenig wie ihre Mutter den Wunsch, alte Wunden aufzureißen.

Kapitel 2

Die beiden Pärchen aus dem Vereinigten Königreich kamen nur langsam voran auf der unheimlichen Insel, denn sie war weitgehend mit wucherndem Gestrüpp bedeckt.

»Wenigstens haben die Tiere die Insel noch nicht verlassen«, sagte Ellen, als zwei aufgeschreckte Vögel in den Himmel hinaufstieben. Auch kreuzten vereinzelt Kaninchen ihren Weg, und Eidechsen huschten schnell davon.

Endlich kamen sie zu einem Gebäude, das Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet sein sollte.

»Das kann unmöglich das Krankenhaus gewesen sein«, sagte Philip, »mit seiner grauweißen Fassade, den kastenförmigen Fenstern und dem Vordach auf dünnen Metallstäben sieht es eher nach einem Bau aus den Sechzigern aus.«

»Es wird sich um ein Verwaltungsgebäude aus jener Zeit handeln«, bemerkte Jayden. »Solche Gebäude fand ich schon immer langweilig, und wie du siehst, sind alle Fenster dunkel. Da hält sich bestimmt niemand auf.«

»Glaubst du eher in dem alten verfallenen Gebäude?«

»Warum nicht? Möglich wäre es doch. Ich schlage vor, du und Charlene seht euch hier etwas um, und Ellen und ich durchforsten das alte Haus.«

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