Agnes M. Holdborg - Sonnenwarm und Regensanft - Band 2

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Sonnenwarm und Regensanft - Band 2: краткое содержание, описание и аннотация

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Es sind nun schon einige Monate vergangen, seit Viktor, der Sohn des mächtigen Elfenkönigs Vitus, Annas Herz im Sturm erobert hat. Doch nicht nur Annas und Viktors Liebe erfährt Höhen und Tiefen, auch Vitus gerät in den Sturm der Leidenschaft, als er der aufregenden Heilerin Loana begegnet. Doch erneut droht Gefahr, sowohl in der Menschenwelt als auch im westlichen Elfenreich.
Band 2 der modernen Fantasygeschichte handelt von Glück, Zweifel, Liebe und Tod. Sie birgt Überraschungen, von denen manche das Schicksal herausfordern.

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»Er hat was ?« Ih­re Stim­me wur­de schrill. » Heu­te

»Ge­burts­tag. Ja. Heu­te«, wie­der­hol­te er mit ei­nem ver­le­ge­nen Räus­pern.

»Wir sind zum Ge­burts­tag dei­nes Va­ters ein­ge­la­den und du sagst mir das um …«, sie griff sich ihr Han­dy von der Kom­mo­de, »… um neun Uhr, am Mor­gen sei­nes Ge­burts­ta­ges?« An­nas Au­gen ver­eng­ten sich zu Schlit­zen. Vik­tor zuck­te merk­lich zu­sam­men, als er hell­blaue Blit­ze dar­aus her­vor­schie­ßen sah. »Wann, Vik­tor Mül­ler, wann sol­len wir dort sein?«

»Erst am Abend. So um sechs, sie­ben.«

Sie rich­te­te sich auf, bohr­te da­bei, of­fen­kun­dig ab­sicht­lich, ihr Knie in sei­nen Ober­schen­kel und kam da­mit sei­ner Männ­lich­keit be­droh­lich na­he. Vik­tor stieß zi­schend Luft aus, sag­te aber nichts.

»Ich hab nichts an­zu­zie­hen – und kein Ge­schenk. Ich …« Wie­der Blit­ze! »Wie­so hast du das ge­tan? Du wuss­test das doch be­stimmt schon viel län­ger!«

»Rei­ne Tak­tik, An­na. Das muss­te sein!«

»War­um?« Sie schien au­ßer sich zu sein. »Los! Sag’s!«

Auf sei­ne El­len­bo­gen ge­stützt, um sich ihr nicht ganz so un­ter­le­gen zu füh­len, ver­such­te er sich an ei­ner Ant­wort und hol­te tief Luft: »Weil du dir sonst viel zu vie­le Ge­dan­ken we­gen der Ge­schen­ke und Kla­mot­ten und sonst noch was ge­macht hät­test. Und weil ich weiß, dass du dich be­stimmt für sein Ge­schenk zu dei­nem Ge­burts­tag re­van­chie­ren wol­len wür­dest, und ich nicht will, dass du dein Spar­geld für den neu­en Schreib­tisch­stuhl da­für aus­gibst. Und – weil ich wie­der­um weiß, dass Vi­tus das auf kei­nen Fall ha­ben wür­de wol­len und dass er mir, wenn er es raus­krie­gen wür­de, da­für den Kopf ab­rei­ßen wür­de. Dar­um!«

An­na knie­te im­mer noch halb auf Vik­tor und starr­te ihn mit of­fe­nem Mund an. »Das ist doch kom­plet­ter Blöd­sinn!«

Doch Vik­tor streck­te sei­ne Hän­de nach ihr aus, zog sie wie­der an sich und strich ihr be­sänf­ti­gend übers Haar.

»Kein Blöd­sinn. Pass auf. Ich dach­te, wir fah­ren gleich los, in so ein gro­ßes Ein­kaufscen­ter, weißt du? Wir früh­stü­cken da und shop­pen ein biss­chen. Da fin­den wir be­stimmt was Hüb­sches für dich zum An­zie­hen und ein Ge­schenk für Vi­tus. Ich hab schon im In­ter­net nach­ge­guckt. Da gibt’s ein ganz Gro­ßes in Ober­hau­sen. Das ist gar nicht so weit weg von hier. Es heißt Cen­trum, glaub ich.«

»Cen­tro«

»Wie bit­te?«

An­na seufz­te: » Cen­tro , Vik­tor. Das Shop­ping­cen­ter nennt sich Cen­tro

»Ach ja, ge­nau.«

»Du willst al­so mit mir nach Ober­hau­sen dü­sen und mir dort was zum An­zie­hen kau­fen?« Of­fen­bar war das eher ei­ne Fest­stel­lung denn ei­ne Fra­ge.

»Ich war noch nie mit dir ein­kau­fen. Das macht be­stimmt Spaß. Sol­che Cen­tros gibt es in der El­fen­welt nicht. Da ist al­les an­ders, sehr an­ders. Und hier in der Men­schen­welt ha­ben Vik­to­ria und ich das Meis­te per In­ter­net be­stellt. Des­we­gen fänd ich es to­tal span­nend, mit dir shop­pen zu ge­hen. Bit­te, An­na, sei nicht mehr bö­se.«

Sie ver­zog je­doch miss­mu­tig das Ge­sicht. »Ich bin kein Mo­de­püpp­chen, das man mit Klei­dern und Schmuck be­hängt, um es da­mit ge­fü­gig zu ma­chen«, gab sie schnip­pisch zu Be­den­ken.

»Was?« Er war ent­setzt. »An­na, aber ich wür­de doch nie …«

Sie biss sich auf die Lip­pe, ehe sie mit ei­nem Mal lo­s­prus­te­te.

»Du machst dich über mich lus­tig, An­na Nell«, stell­te Vik­tor er­leich­tert fest. »Du machst dich tat­säch­lich über mich lus­tig. Na war­te!« Mit ei­ner blitz­ar­ti­gen Be­we­gung wa­rf er sich auf sie und sah sie mit fun­keln­den Au­gen an. »Tja, tut mir sehr leid, Klei­nes, aber wir wer­den wohl ei­ne Stun­de we­ni­ger zum Shop­pen zur Ver­fü­gung ha­ben. Und das ist al­lein dei­ne Schuld.«

***

An­nas letz­te Be­su­che im Cen­tro la­gen schon ei­ni­ge Zeit zu­rück: Ein­mal mit Jens und sei­ner Freun­din und ein­mal mit Le­na und de­ren Freun­din.

Bei­de Ma­le, je­weils an ei­nem Sams­tag, war es ihr dort er­heb­lich zu voll und auf­dring­lich ge­we­sen. Jetzt, an ei­nem Mon­tag, um halb elf am Vor­mit­tag, fand sie es ei­gent­lich recht an­ge­nehm. Nach ei­nem »Spät­stück« mit über­ba­cke­nen Kä­se­bröt­chen und Cappuc­ci­no in ei­nem Bä­cke­rei-Ca­fé schau­ten sie sich um und be­gut­ach­te­ten die zahl­rei­chen Ge­schäf­te mit den un­zäh­li­gen Mar­ken­sa­chen.

An­na hielt sich we­der für ein Mo­de­püpp­chen noch für ei­ne Kon­sum­mie­ze, wur­de aber den­noch schwach beim An­blick der vie­len tol­len Kla­mot­ten. Von Schwach­wer­den konn­te bei Vik­tor al­ler­dings kei­ne Re­de sein. Er war schlicht­weg be­geis­tert.

Weil An­na Klei­der und Rö­cke lie­ber im Som­mer trug – Strumpf­ho­sen und Ähn­li­ches wa­ren ihr näm­lich ein Gräu­el – such­te sie sys­te­ma­tisch nach ei­ner schi­cken Ho­se und ei­nem pas­sen­den Ober­teil, wo­hin­ge­gen Vik­tor ziel­si­cher auf Klei­der zu­steu­er­te.

Auch im nächs­ten De­si­g­ner-Sto­re blieb sein Blick wie­der ein­mal an ei­nem Kleid hän­gen, dies­mal an ei­nem dun­kel­blau­en, ele­gan­ten und zu­gleich raf­fi­niert ge­schnit­te­nen Etu­i­kleid. Als An­na dar­an vor­bei­lau­fen woll­te, hielt er sie am Arm fest. »Al­so, ich fin­de das schon ganz schön schön .« Vik­tor grins­te breit.

Sie ver­dreh­te die Au­gen. »Das ist ein Kleid für Busi­ness-Frau­en, nicht für sieb­zehn­jäh­ri­ge Schü­le­rin­nen.«

»Aber es ist schon ganz schön schön «, be­harr­te er. »Pro­bier’s doch mal an, An­na, bit­te.«

Mur­rend griff sie nach dem Kleid in ih­rer Grö­ße und ver­schwand da­mit in der Um­klei­de­ka­bi­ne. Kri­tisch be­sah sie sich im Spie­gel. Das ge­raff­te und tief aus­ge­schnit­te­ne Ober­teil pass­te aus­ge­spro­chen gut zu dem eng ge­schnit­te­nen Rock.

»Schö­ne Fa­r­be und es sitzt wie an­ge­gos­sen. Ist nur ein we­nig zu lang.«

Neu­gie­rig lug­te Vik­tor durch den Vor­hang. »Wow, das ist ja der Ham­mer, Sü­ße, das steht dir groß­ar­tig. Das kau­fen wir auf al­le Fäl­le.«

»Vik­tor, nein, die­ses Kleid ist viel zu ele­gant und teu­er für mich. Au­ßer­dem bräuch­te ich ei­ne Strumpf­ho­se, Schu­he und all so’n Zeug da­zu. Das dau­ert doch ewig.«

»Kei­ne Strumpf­ho­se.«

»Was? Wie­so? Es ist drau­ßen viel zu kalt für oh­ne.«

»Na­tür­lich ist es zu kalt. Trotz­dem: kei­ne Strumpf­ho­se. Die fin­de ich näm­lich ät­zend. Aber es gibt da so lan­ge Sei­den­st­rümp­fe, echt se­xy. Ich hab die auf so ei­ner In­ter­netsei­te ge­se­hen. So­was wür­den dir su­per gut ste­hen.«

Nun stand ihr der Mund am heu­ti­gen Ta­ge schon zum zwei­ten Mal of­fen. »Vik­tor Mül­ler, das ist doch nicht dein Ernst? Kommt nicht in Fra­ge! Au­ßer­dem ist das Kleid zu lang. Ich bin zu klein da­für.«

»Zieh es aus und gib es mir.«

»Wie bit­te?«

»Zieh es aus und gib es mir, An­na«, wie­der­hol­te er ge­dul­dig. »Wenn du dann fer­tig bist, tref­fen wir uns am Aus­gang vom Sto­re.«

»Al­so wirk­lich, Vik­tor.«

»Komm schon, An­na. Bit­te.«

Sie stieß lei­se Flü­che aus, reich­te ihm aber das Kleid durch den Vor­hang.

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